Pierre Monneret

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Pierre Georges Monneret (* 12. Januar 1931 in Paris; † 27. Februar 2010 in Dourdan) war ein französischer Motorrad- und Autorennfahrer. Pierre Monneret war mehrfacher französischer Motorrad-Straßenmeister und ein Sohn von Georges Monneret, einem der erfolgreichsten französischen Motorradpiloten der Geschichte. Sein Zwillingsbruder Jean und sein Halbbruder Philippe waren ebenfalls Motorradrennfahrer.

Karriere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Motorrad[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pierre Monneret debütierte beim 350-cm³-Grand-Prix von Frankreich 1953, der in Rouen-les-Essarts stattfand, auf A.J.S. in der Motorrad-Weltmeisterschaft. Er erreichte bei diesem Rennen Rang zwei hinter dem Moto-Guzzi-Werkspiloten und späteren Weltmeister Fergus Anderson und war damit der erste Franzose, dem ein Podestplatz in einem Solo-Rennen der Motorrad-WM gelang.[1]

In der folgenden Saison startete Monneret bei seinem Heim-Grand-Prix, diesmal auf dem Circuit de Reims-Gueux, bei den 350ern auf einer Werks-A.J.S. und in der Halbliterklasse auf einem Vierzylinder-Werksrenner des italienischen Herstellers Gilera. Monneret gewann das Rennen der 350-cm³-Klasse und wurde damit der erste französische Grand-Prix-Sieger in der Geschichte der Motorrad-WM. Wenige Stunden später siegte er auch beim 500er-Lauf von seinem Markenkollegen Alfredo Milani, nachdem der lange Zeit in Führung liegende Geoff Duke ausgeschieden war.[1][2][3]

1955 wurde Monneret bei seinem einzigen WM-Grand-Prix des Jahres Zweiter beim 500-cm³-Lauf in Belgien. Im Jahr 1956 bestritt der Franzose vier Grands Prix. Er wurde Dritter sowohl beim 350er- als auch beim 500er-Rennen in Spa-Francorchamps und belegte bei den Halbliter-Läufen von Westdeutschland und des Nationen-Grand-Prix in Monza ebenfalls Rang drei. Diese Platzierungen brachten ihm mit dem vierten Platz im Endklassement der Halbliterklasse das beste WM-Ergebnis seiner Laufbahn ein.

Am Ende der Saison 1956 beendete Pierre Monneret, im Alter von nur 25 Jahren, seine Rennsport-Karriere und widmete sich fortan dem Unternehmen seiner Familie, einem Betrieb zur Herstellung von Kartonagen. Der Franzose verstarb am 27. Februar 2010 im Alter von 79 Jahren.[3]

In seiner Karriere bestritt Monneret insgesamt acht WM-Rennen, die er allesamt unter den ersten drei beendete, zwei davon als Sieger.

Sportwagen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach dem Ende seiner Zeit als Motorradrennfahrer ging Monneret bei Sportwagenrennen an den Start. 1961 wurde er beim Coupe de Paris, einem Sportwagenrennen auf dem Autodrome de Linas-Montlhéry Zweiter hinter Henri Oreiller[4]. Viermal war er beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans am Start, sah jedoch nie die Zielflagge.

Rekorde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 8. März 1951 stellte Pierre Monneret, zusammen mit seinem Vater Georges und seinem Bruder Jean auf einer Puch 125 TS einen Weltrekord auf. Die drei absolvierten die Distanz von 40.000 km, die einer Erdumrundung gleichkommt, in 24 Tagen, 21 Stunden und 43 Minuten.[3][5]

Am 15. August desselben Jahres verbesserten Pierre und Georges Monneret, zusammen mit Robert Moury und Johann Weingartmann, auf Puch 125 TFS den Weltrekord für die in 24 Stunden auf einem Motorrad zurückgelegte Distanz auf 2991 km.[3][5]

Trivia[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Zu seiner aktiven Zeit trat Pierre Monneret einige Male gegen seinen Vater Georges an. In einem Rennen überquerten die beiden in derart knappem Abstand die Ziellinie, dass die Zeitmessung keinen Unterschied feststellen konnte und Vater und Sohn ex aequo gewertet wurden.[3]
  • Als Pierre Monneret 1953 französischer 350-cm³-Meister wurde, gewann sein Vater Georges 45-jährig den Titel in der 250-cm³-Klasse.[1]

Statistik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Motorrad-Weltmeisterschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Saison Klasse Ergebnis Maschine Rennen Siege Podien
1953 350 cm³ 8. A.J.S. 1 0 1
1954 350 cm³ 10. A.J.S. 1 1 1
500 cm³ 6. Gilera 1 1 1
1955 500 cm³ 7. Gilera 1 0 1
1956 125 cm³ 9. Gilera 1 0 1
500 cm³ 4. Gilera 3 0 3

Le-Mans-Ergebnisse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Team Fahrzeug Teamkollege Platzierung Ausfallgrund
1961 FrankreichFrankreich Auguste Veuillet Porsche 356B Abarth GTL FrankreichFrankreich Robert Buchet Ausfall Motorschaden
1963 FrankreichFrankreich Automobiles René Bonnet René Bonnet Aérodjet LM6 Frankreich Roger Masson Ausfall Unfall
1964 FrankreichFrankreich Société Automobiles René Bonnet René Bonnet Aérodjet Schweiz Jean-Claude Rudaz Ausfall Motorschaden
1965 Frankreich Société des Automobiles Alpine Alpine M63B Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Robert Bouharde Ausfall Zündungsschaden

Einzelergebnisse in der Sportwagen-Weltmeisterschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Saison Team Rennwagen 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22
1961 Auguste Veuillet Porsche 356 Vereinigte Staaten SEB Italien TAR Deutschland NÜR Frankreich LEM Italien PES
DNF
1963 René Bonnet
Automobiles René Bonnet
René Bonnet Djet
René Bonnet Aérodjet LM6
Vereinigte Staaten DAY Vereinigte Staaten SEB Vereinigte Staaten SEB Italien TAR Belgien SPA Italien MAI Deutschland NÜR Italien CON Deutschland ROS Frankreich LEM Italien MON Deutschland WIS Frankreich TAV Deutschland FRE Italien CCE Vereinigtes Konigreich RTT Schweiz OVI Deutschland NÜR Italien MON Italien MON Frankreich TDF Vereinigte Staaten BRI
DNF DNF
1964 Automobiles René Bonnet René Bonnet Djet
René Bonnet Aérodjet
Vereinigte Staaten DAY Vereinigte Staaten SEB Italien TAR Italien MON Belgien SPA Italien CON Deutschland NÜR Deutschland ROS Frankreich LEM Frankreich REI Deutschland FRE Italien CCE Vereinigtes Konigreich RTT Schweiz SIM Deutschland NÜR Italien MON Frankreich TDF Vereinigte Staaten BRI Vereinigte Staaten BRI Frankreich PAR
DNF DNF
1965 Alpine Alpine M63 Vereinigte Staaten DAY Vereinigte Staaten SEB Italien BOL Italien MON Italien MON Vereinigtes Konigreich RTT Italien TAR Belgien SPA Deutschland NÜR Italien MUG Deutschland ROS Frankreich LEM Frankreich REI Italien BOZ Deutschland FRE Italien CCE Schweiz OVI Deutschland NÜR Vereinigte Staaten BRI Vereinigte Staaten BRI
DNF 13

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Décès de Pierre Monneret, premier pilote français vainqueur d'un Grand Prix. www.leparisien.fr, 2. März 2010, abgerufen am 6. März 2010 (französisch).
  2. Vincent Glon: Les Championnats du Monde de Courses sur Route – L'année 1954. racingmemo.free.fr, abgerufen am 6. März 2010 (französisch).
  3. a b c d e Stéphane Vrignaud: Disparition de Pierre Monneret. www.eurosport.fr, 1. März 2010, abgerufen am 6. März 2010 (französisch).
  4. Coupe de Paris 1961
  5. a b Décès d'une légende: Pierre Monneret n'est plus. www.moto-station.com, 4. März 2010, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 11. März 2010; abgerufen am 6. März 2010 (französisch).