Cervantespreis

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Cervantespreis

Der Cervantespreis, spanisch Premio Miguel de Cervantes oder Premio Cervantes, ist der wichtigste Literaturpreis in der spanisch sprechenden Welt und dort ähnlich angesehen wie international der Literaturnobelpreis. Der Preis ist nach Miguel de Cervantes benannt, dem Autor des Don Quijote. Der Preisträger wird jeweils gegen Ende des Jahres bekanntgegeben; der Preis wird dann im Folgejahr an Cervantes’ Todestag, dem 23. April, in seinem Geburtsort Alcalá de Henares verliehen.

Die Auszeichnung bezieht sich nicht auf ein einzelnes Werk, sondern auf das Lebenswerk des geehrten Autors.[1]

Die Kandidaten werden von den nationalen Sprachakademien der spanischsprachigen Länder (Academias de la Lengua de los países de habla hispana) nominiert; vergeben wird der Preis vom spanischen Ministerium für Kultur. Der Preis wurde erstmals 1976 ausgeschrieben, in der Zeit der Transition (des Wechsels von Diktatur zu Demokratie in Spanien). Traditionell werden abwechselnd ein Spanier und ein Hispano-Amerikaner zum Preisträger ernannt; seit 1996 wurde von dieser ungeschriebenen Regel nur bei der Preisträgerin 2018 abgewichen. Insgesamt haben nur sechs Frauen den Cervantespreis erhalten (Stand 2021).[2]

Der Cervantespreis war ursprünglich mit 90.000 Euro dotiert; 2008 wurde das Preisgeld auf 125.000 Euro erhöht.[3]

Preisträger[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Preisträger Land
1976 Jorge Guillén Spanien
1977 Alejo Carpentier Kuba
1978 Dámaso Alonso Spanien
1979 Jorge Luis Borges Argentinien
Gerardo Diego Spanien
1980 Juan Carlos Onetti Uruguay
1981 Octavio Paz Mexiko
1982 Luis Rosales Spanien
1983 Rafael Alberti Spanien
1984 Ernesto Sabato Argentinien
1985 Gonzalo Torrente Ballester Spanien
1986 Antonio Buero Vallejo Spanien
1987 Carlos Fuentes Mexiko
1988 María Zambrano Spanien
1989 Augusto Roa Bastos Paraguay
1990 Adolfo Bioy Casares Argentinien
1991 Francisco Ayala Spanien
1992 Dulce María Loynaz Kuba
1993 Miguel Delibes Spanien
1994 Mario Vargas Llosa Peru
1995 Camilo José Cela Spanien
1996 José García Nieto Spanien
1997 Guillermo Cabrera Infante Kuba
1998 José Hierro Spanien
1999 Jorge Edwards Chile
2000 Francisco Umbral Spanien
2001 Álvaro Mutis Kolumbien
2002 José Jiménez Lozano Spanien
2003 Gonzalo Rojas Chile
2004 Rafael Sánchez Ferlosio Spanien
2005 Sergio Pitol Mexiko
2006 Antonio Gamoneda Spanien
2007 Juan Gelman Argentinien
2008 Juan Marsé Spanien
2009 José Emilio Pacheco Mexiko
2010 Ana María Matute Spanien
2011 Nicanor Parra Chile
2012 José Manuel Caballero Bonald Spanien
2013 Elena Poniatowska Mexiko
2014 Juan Goytisolo Spanien
2015 Fernando del Paso Mexiko
2016 Eduardo Mendoza Spanien
2017 Sergio Ramírez Nicaragua
2018 Ida Vitale Uruguay
2019 Joan Margarit Spanien
2020 Francisco Brines Spanien
2021 Cristina Peri Rossi Uruguay
2022 Rafael Cadenas Venezuela
2023 Luis Mateo Díez Spanien

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Cervantespreis – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Walter Haubrich: Spaniens literarischer Betrieb. In: Walther L. Bernecker: Spanien heute. Vervuert Verlag, 2008, ISBN 978-3-86527-418-2, S. 465 (Google Bücher)
  2. Die Welt wie ein Kind sehen: Cervantes-Preis für Dichterin Ida Vitale. In: Zeit Online. 23. April 2019, abgerufen am 24. April 2019 (dpa).
  3. Juan Marse erhält den ‘Cervantes-Preis’: Katalane mit dem Literaturpreis prämiert. news.at