Schelesnogorsk (Krasnojarsk)

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Stadt
Schelesnogorsk
Железногорск
Flagge Wappen
Flagge
Wappen
Föderationskreis Sibirien
Region Krasnojarsk
Stadtkreis Schelesnogorsk
Bürgermeister Wadim Medwedew
Gegründet 1950
Frühere Namen Krasnojarsk-26 (bis 1994)
Stadt seit 1954
Fläche 456 km²
Bevölkerung 84.795 Einwohner
(Stand: 14. Okt. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte 186 Einwohner/km²
Höhe des Zentrums 150 m
Zeitzone UTC+7
Telefonvorwahl (+7) 39197
Postleitzahl 662970–662980
Kfz-Kennzeichen 24, 84, 88, 124
OKATO 04 535
Website www.admk26.ru
Geographische Lage
Koordinaten 56° 15′ N, 93° 32′ OKoordinaten: 56° 15′ 0″ N, 93° 32′ 0″ O
Schelesnogorsk (Krasnojarsk) (Russland)
Schelesnogorsk (Krasnojarsk) (Russland)
Lage in Russland
Schelesnogorsk (Krasnojarsk) (Region Krasnojarsk)
Schelesnogorsk (Krasnojarsk) (Region Krasnojarsk)
Lage in der Region Krasnojarsk
Liste der Städte in Russland

Schelesnogorsk (russisch Железного́рск; bis 1994 Krasnojarsk-26) ist eine geschlossene Stadt mit 84.795 Einwohnern (Stand 14. Oktober 2010)[1] in Russland. Sie liegt in der Region Krasnojarsk im Föderationskreis Sibirien, etwa 60 km nordöstlich der Regionshauptstadt Krasnojarsk unweit des Flusses Jenissei. Die nächstgelegene Stadt ist Sosnowoborsk, 16 km südwestlich von Schelesnogorsk. Weitere zum Stadtkreis gehörende Orte sind Podgorny, Nowy Put, Tartat, Dodonowo und Schiwera.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Stadt entstand ab 1950, als hier vom sowjetischen Atomenergieministerium die Produktion von waffenfähigem Plutonium in der kerntechnischen Anlage Schelesnogorsk (auch „Bergbau- und Chemiekombinat“, Горно-химический комбинат, genannt) aufgebaut wurde. Der Standort der Anlage wurde aus strategischen und technischen Gründen gewählt: Sie liegt von den Landesgrenzen weit entfernt, und zur Aufbereitung von Kühlwasser konnte der Jenissei genutzt werden.

1954 wurde dem Ort der Stadtstatus verliehen. Der Ortsname Schelesnogorsk besteht seit dem gleichen Jahr und bedeutet so viel wie „Stadt der eisernen Berge“. Aufgrund des geheimen Status der Atomindustrie trug die Stadt zur Sowjetzeit offiziell nur den Tarnnamen Krasnojarsk-26 und war auf keiner Landkarte verzeichnet. Auch bis heute ist Schelesnogorsk eine geschlossene Stadt, somit ist das Betreten für Ortsfremde nur mit Sondergenehmigung möglich.

Bevölkerungsentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Einwohner
2002 93.875
2010 84.795

Anmerkung: Volkszählungsdaten

Wirtschaft und Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Von den knapp 100.000 Einwohnern von Schelesnogorsk arbeiten rund 8000 Beschäftigte in der kerntechnischen Anlage. Die andere große industrielle Anlage ist die ISS Reshetnev, ein Hersteller von Kommunikationssatelliten. Über siebzig Prozent der russischen Satelliten wurden in Schelesnogorsk gefertigt.[2] Mitte April 2010 wurde der letzte Reaktor Russlands zur Produktion von waffenfähigen Plutonium in Schelesnogorsk abgeschaltet.[3]

Die Stadt hat einen eigenen Eisenbahnanschluss auf einer 30 km langen Stichstrecke, wobei drei Stationen an ihr innerhalb der Stadt liegen. Eine dieser drei Stationen (Kombinat) befindet sich unter der kerntechnischen Anlage und ähnelt von der Konstruktion her einem U-Bahnhof.

Söhne und Töchter der Stadt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Schelesnogorsk – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Itogi Vserossijskoj perepisi naselenija 2010 goda. Tom 1. Čislennostʹ i razmeščenie naselenija (Ergebnisse der allrussischen Volkszählung 2010. Band 1. Anzahl und Verteilung der Bevölkerung). Tabellen 5, S. 12–209; 11, S. 312–979 (Download von der Website des Föderalen Dienstes für staatliche Statistik der Russischen Föderation)
  2. Russia’s last plutonium reactor to be stopped in three yrs-Rosatom (Memento vom 19. Oktober 2007 im Internet Archive) (englisch), Meldung vom 26. Februar 2005.
  3. Ceremony marks end of a nuclear era
  4. Судаков Евгений Борисович, infosport.ru (russisch)