Schleinitz (Adelsgeschlecht)

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Wappen der von Schleinitz

Schleinitz ist der Name eines meißnischen Uradelsgeschlechts, aus welchem (nach Balbins quellenmäßig nicht belegten Angaben) der königlich böhmische Mundschenk Ulrich von Slynicz bereits 1184 dem böhmischen Herrenstand angehört haben soll. Namensgebender Stammsitz war die Wasserburg Schleinitz in der Gemeinde Leuben-Schleinitz bei Meißen.

Geschichte

Schloss Schleinitz

Das Geschlecht erscheint urkundlich erstmals am 28. Januar 1255 mit Johannes de Zlinicz[1] und die sichere Stammreihe beginnt um 1290 mit Hermann von Schleinitz.

1465 erscheint Haubold (Hugold oder Haugold) der Ältere von Schleinitz (* um 1425; † 1490), ab 1481 auf Burg Tollenstein (Tolštejn) bei Warnsdorf und auf Schluckenau (Šluknov) in Nordböhmen. Seine zwei Söhne sind Heinrich, auf Honstein (* um 1450; † 14. Februar 1518), Obermarschall in Meißen und Hugold (der Jüngere), auf Schloss Schleinitz (* um 1455; † um 1512).

Die von Schleinitz waren unter anderem in den Orten Altoschatz, Bedra, Blankenburg, Bornitz, Canitz, Schloss Dahlen, Eisenberg, Gnandstein, Grub(e)nitz, Hedersleben, Hof, Jahnishausen, Mautitz, Merseburg, Mosen, Mückenberg, Neschwitz, Neudeck, Ochsensaal, Ottersitz, Ragewitz, Rumburk, Saathain, Seerhausen, Stauchitz, Steinbach, Tautenburg, Treben, Wendischbora, Zöschau ansässig. Die meißnische Linie erlosch 1891 mit dem Tod des Hermann Otto von Schleinitz. Eine weitere Linie existierte in Preußen.

Adelserhebungen bzw. Adelsbestätigungen

Wappen der von Schleinitz

Wappen

  • Das Stammwappen (ältestes Siegel von 1350) zeigt im gespaltenen Schild rechts in Silber eine rote Rose, links in Rot pfahlweise zwei silberne Rosen. Auf dem Helm mit rot-silbernen Decken ein silbernes und ein rotes Büffelhorn.
  • Das Wappen von 1879 hat den gleichen Schild. Auf dem Helm mit rot-silbernen Decken eine rote Rose zwischen einem silbernen und einem roten Büffelhorn. Schildhalter sind zwei widersehende königlich gekrönte, gold bewehrte und rot bezungte schwarze Adler, die Flügel jeweils belegt mit goldenen Kleestängeln, die Brust mit einem von Silber und Schwarz gevierten Schildchen. Wahlspruch: In Bereitschaft sein.

Bekannte Familienmitglieder

Grabmal des Wolfgang von Schleinitz († 1523)

Literatur

  • Gothaische Genealogische Taschenbücher. freiherrliche Häuser. Schleinitz (Meißen) 1858, 1864 und 1940; Schleinitz (1893), 1929, 1933.
  • Hermann Knothe: Geschichte des Schleinitzer Ländchens. In: Neues Lausitzer Magazin. XXXIX, 1862.
  • Ernst Heinrich Kneschke: Neues allgemeines deutsches Adels-Lexicon. Band 8. Friedrich Voigt’sche Buchhandlung, Leipzig 1868, Seite 195 (books.google.de)
  • Emil Freiherr von Schleinitz: Geschichte des Schleinitzschen Geschlechts. von „Einem Mitglied des Geschlechts“. Verlag R. Eisenschmidt, Berlin 1897.
  • Otto Eduard Schmidt: Die Lommatzscher Pflege und das Geschlecht derer von Schleinitz. 1906.
  • Johann Schlenz: Maximilian Rudolf Freiherr von Schleinitz und seine Zeit. Warnsdorf (Varnsdorf) 1914.
  • Aleš Zelenka: Die Wappen der böhmischen und mährischen Bischöfe. Regensburg 1979, S. 100f.
  • Roman von Procházka: Genealogisches Handbuch erloschener böhmischer Herrenstandfamilien. Ergänzungsband, herausgegeben vom Vorstand des Collegium Carolinum (Institut). R. Oldenbourg, München 1990, Stammfolge Schleinitz (Ssleynicz) in Böhmen, S. 121–123; weitere Textstellen zu den von Schleinitz im Register auf Seite 204, ISBN 3-486-54051-3.
  • Genealogisches Handbuch des Adels, Adelslexikon Band XII, S. 466, Band 125 der Gesamtreihe. C. A. Starke Verlag, Limburg (Lahn) 2001, ISBN 3-7980-0825-6
  • Franz Menges: Schleinitz, v.. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 23, Duncker & Humblot, Berlin 2007, ISBN 978-3-428-11204-3, S. 57 f. (Digitalisat).
  • Hans-Jürgen Pohl: Aus der Geschichte der Familie von Schleinitz. Verlags-, Werbe- und Philaservice Robert Schmidt, Oschatz 2010.

Weblinks

Commons: Schleinitz (Adelsgeschlecht) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Sächsisches Hauptstaatsarchiv Dresden