Soldatenheim

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Soldatenheime (teilweise Soldatenfreizeitheime genannt) dienen in Deutschland der Freizeitgestaltung, der Förderung der kulturellen, allgemeinbildenden, sportlichen sowie unterhaltenden und geselligen Betreuung der Angehörigen der Bundeswehr (Soldaten und Zivilbeschäftigte) und der Kontaktpflege zum zivilen Umfeld. Sie sollen zur Integration der Bundeswehr in die Gesellschaft beitragen und verfolgen keine auf Gewinn gerichteten Ziele. Die derzeit 18 Soldatenheime liegen überwiegend außerhalb der militärischen Liegenschaften, aber in deren unmittelbarer Nähe.

Angebot[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Soldatenheime bieten regelmäßig Restaurants und Bars, Außenbereiche, Säle und Konferenzräume für Schulungen, Tagungs- und Festgesellschaften mit Tagungstechnik, Übernachtungsmöglichkeiten, Kleinkino, Theater, Konzerte, Tanz- und Varieté-Veranstaltungen, Spielbereiche für Kinder, Kegel-/Bowling-Bahnen, Billardtische, Dart und elektronisches Freizeitequipment sowie geschützte Räume für Gespräche.

Ein Kuratorium, bestehend aus Vertretern der Bundeswehr, der Militärseelsorge und der Zivilbevölkerung, plant regelmäßig Veranstaltungen.

Trägerschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Soldatenheime werden in ziviler Trägerschaft geführt und ergänzen damit das Betreuungsangebot des Dienstherrn. Träger sind die Evangelische Arbeitsgemeinschaft für Soldatenbetreuung (EAS), der Katholische Arbeitsgemeinschaft für Soldatenbetreuung (KAS) und dem Deutschen Caritasverband betrieben. Die Kosten des Baus und der Sanierung der Gebäude trägt der Bund.[1]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bis in die Mitte der 1980er Jahre wurden mindestens 40 Soldatenheime im gesamten Gebiet der damaligen Bundesrepublik gebaut. Nach dem Ende des Kalten Krieges und der damit verbundenen Reduzierung der Bundeswehr wurden auch viele Soldatenheime geschlossen.

Standorte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Logo der Betreuungseinrichtungen OASE

Die EAS betreibt Soldatenheime, die mittlerweile als „OASEN in der Heimat“ bezeichnet werden, an folgenden Standorten:

Die KAS betreibt sechs Soldatenheime, die im katholisch geprägten Süden Deutschlands liegen:

In einer Betreuungskooperation mit KAS und Caritasverband Koblenz e. V. wird das „Haus Horchheimer Höhe“ in Koblenz betrieben.

In den Auslandseinsätzen der Bundeswehr werden von EAS und KAS gemeinsam OASEN im Einsatz betrieben, derzeit im Camp Gecko in Koulikoro (Mali) und in Erbil im Irak.[3][4]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • BVMg – GenInspBw (Hrsg.): Teilkonzeption Betreuung und Fürsorge in der Bundeswehr (TK BeFürsBw). Berlin 18. Juli 2014.
  • ZDv A-2640/17 – Förderung außerdienstlicher Betreuung in Soldatenheimen.
  • ZDv A-1970/2 – Bestimmungen über den Einsatz von Soldaten in Zweitfunktion für eigenbewirtschaftete Heime und Heimräume der Offiziere und Unteroffiziere, bewirtschaftete behelfsmäßige Gemeinschaftsräume (sogenannte Kellerbars) und Soldatenheime. (sogenannter „Ordonnanzenerlass“).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Soldatenheim – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • OASEN in der Heimat. In: eas-berlin.de. Abgerufen am 24. Oktober 2019 (Mit Übersicht der Netzauftritte der Soldatenheime in Trägerschaft der EAS).
  • Soldatenheime. In: kas-soldatenbetreuung.de. Abgerufen am 24. Oktober 2019.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Soldatenheim „Haus Senne“ aufwändig saniert. In: Organisationsbereich Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen. 2. April 2019, abgerufen am 24. Oktober 2019.
  2. Augustdorfer Soldatenheim „OASE – Haus Senne“ feiert Wiedereröffnung. In: eas-berlin.de. 8. Juli 2019, abgerufen am 24. Oktober 2019.
  3. OASEN im Einsatz. In: eas-berlin.de. Abgerufen am 9. September 2022.
  4. OASEN im Einsatz. In: kas-soldatenbetreuung.de. Abgerufen am 24. Oktober 2019.