Stolzenberg (Kreis Heiligenbeil)

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Untergegangener Ort
Stolzenberg
(kein russischer Name bekannt)
Föderationskreis Nordwestrussland
Oblast Kaliningrad
Rajon Bagrationowsk
Erste Erwähnung 1412
Frühere Namen Stolzenbergk,
Stoltzenberg (nach 1651),
Stolzenberg (nach 1785)
Zeitzone UTC+2
Geographische Lage
Koordinaten 54° 25′ N, 20° 13′ OKoordinaten: 54° 24′ 44″ N, 20° 13′ 14″ O
Stolzenberg (Kreis Heiligenbeil) (Europäisches Russland)
Stolzenberg (Kreis Heiligenbeil) (Europäisches Russland)
Lage im Westteil Russlands
Stolzenberg (Kreis Heiligenbeil) (Oblast Kaliningrad)
Stolzenberg (Kreis Heiligenbeil) (Oblast Kaliningrad)
Lage in der Oblast Kaliningrad

Stolzenberg war ein Ort im Kreis Heiligenbeil in Ostpreußen. Seine Ortsstelle liegt heute im Gebiet des Munizipalkreises Rajon Bagrationowsk (Stadtkreis Preußisch Eylau) in der Oblast Kaliningrad (Gebiet Königsberg (Preußen)) der Russischen Föderation.

Geographische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Ortsstelle von Stolzenberg liegt im südlichen Westen der Oblast Kaliningrad unmittelbar im Bereich der russischen Staatsgrenze zu Polen. Bis zur früheren Kreisstadt Heiligenbeil (russisch Mamonowo) sind es 19 Kilometer in westlicher Richtung, und die heutige Rajonshauptstadt Bagrationowsk (deutsch Preußisch Eylau) liegt 27 Kilometer in östlicher Richtung entfernt.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Jahre 1412 wurde das Dorf Stolzenbergk erstmals erwähnt und nach 1651 Stoltzenberg sowie nach 1785 Stolzenberg genannt.[1] Als 1874 der Amtsbezirk Hermsdorf (russisch Pogranitschny) im ostpreußischen Kreis Heiligenbeil gebildet wurde, war Stolzenberg von Anfang an zugeordnet.[2] Stolzenberg zählte im Jahre 1910 703 Einwohner.[3]

Am 1. Oktober 1928 wurde die Exklave Wald Bartlangen aus der Stadt Zinten (russisch Kornewo) nach Stolzenberg umgegliedert, außerdem am 15. November 1928 die Exklave Gemarkung Schönwalder Heide des Gutsbezirks Preußisch Eylau, Forst, aus dem Amtsbezirk Brandenburg (Haff) (russisch Uschakowo) in die Landgemeinde Stolzenberg verlegt.[2]

Im Jahre 1933 belief sich die Zahl der Einwohner Stolzenbergs auf 589, und im Jahre 1939 auf 549.[4]

In Kriegsfolge wurde Ostpreußen 1945 geteilt: Der nördliche Teil kam zur Sowjetunion, der südliche Teil zu Polen. Stolzenberg gehörte zur sowjetischen Seite bei seiner Lage unmittelbar im Grenzgebiet. Diese Lage machte es nicht wahrscheinlich, dass der Ort neu besiedelt werden konnte. Es fehlte somit auch eine russische Namensform, auch die Zugehörigkeit zu einem bereits 1947 ins Leben gerufenen Dorfsowjet ist nicht bekannt. Damit gilt das Dorf heute als untergegangen. Seine Ortsstelle gehört zum Rajon Bagrationowsk (Stadtkreis Preußisch Eylau) in der russischen Oblast Kaliningrad (Gebiet Königsberg (Preußen)).

Religion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bis 1945 war Stolzenberg in den Sprengel Hermsdorf der Vereinigten Kirchengemeinden Hermsdorf/Pellen (Pogranitschny/Piele – RUS/PL) innerhalb der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union eingepfarrt.[5]

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wegen seiner Grenzlage ist die Ortsstelle Stolzenbergs nicht erreichbar. Sie liegt an der von Kornewo (Zinten) ausgehenden und die Ortsstelle Usornoje (Jäcknitz) durchlaufende Straße, die an der Grenze endet, vor 1945 noch weiter über Piele (Pellen) bis nach Zagaje (Hasselpusch) auf heute polnischem Staatsgebiet führte. Die nächste Bahnstation war bis 1945 der Bahnhof in Zinten.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Dietrich Lange: Stolzenberg, in: Geographisches Ortsregister Ostpreußen (2005)
  2. a b Rolf Jehke: Amtsbezirk Hermsdorf
  3. Uli Schubert: Gemeindeverzeichnis Landkreis Heiligenbeil
  4. Michael Rademacher: Ortsbuch Landkreis Heiligenbeil
  5. Walther Hubatsch: Geschichte der evangelischen Kirche Ostpreußens, Band 3 Dokumente, Göttingen 1968, S. 459