Una O’Connor

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Una O’Connor (* 23. Oktober 1880 in Belfast; † 4. Februar 1959 in New York City; eigentlich Agnes Teresa McGlade) war eine irische Schauspielerin. Obwohl die Theaterschauspielerin erst mit 50 Jahren ihren ersten Film drehte, erreichte sie Bekanntheit durch die Verkörperung schrulliger Dienerinnen, Haushälterinnen und Ehefrauen in zahlreichen Hollywood-Filmen.

Leben und Karriere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Una O’Connor spielte zunächst am Abbey Theatre in Dublin, bevor sie auf Londons Theaterbühnen auftrat. Ab 1911 spielte sie auch am Broadway in den Vereinigten Staaten. Im Jahr 1932 verkörperte O’Connor die Rolle der Ellen Bridges in Noël Cowards Bühnenstück Cavalcade, woraufhin sie für Frank Lloyds Verfilmung ein Jahr später ebenfalls für diese Rolle engagiert wurde. Der Auftritt in dem Oscar-prämierten Film bedeutete ihren Durchbruch auf der Leinwand. Zuvor hatte O’Connor bereits in Alfred Hitchcocks britischem Kriminalfilm Mord – Sir John greift ein! eine Nebenrolle gespielt und ihren ersten Filmauftritt absolviert. Für Horrorfilmregisseur James Whale stand sie 1933 in Der Unsichtbare und zwei Jahre später in Frankensteins Braut vor der Kamera und verfiel in beiden Filmen in lautstarke Schreikrämpfe vor den jeweiligen Titelfiguren. Mit solchen teilweise schrillen Auftritten schaffte sie, sich endgültig als Charakterdarstellerin zu etablieren. John Ford setzte sie Mitte der 1930er Jahre in seinen Filmen Der Verräter und The Plough and the Stars ein. Ihre Paraderollen waren etwas hysterische Dienerinnen und Ehefrauen, die sie oft als Comic Relief darstellte.

Daneben spielte O’Connor häufig in Historienfilmen und Literaturverfilmungen wie David Copperfield, Signale nach London und Der kleine Lord, allesamt mit Kinderstar Freddie Bartholomew in der Hauptrolle. Im Jahr 1938 war sie als Dienerin von Olivia de Havilland im Abenteuerklassiker Robin Hood – König der Vagabunden zu sehen, in dem Errol Flynn die Titelrolle spielte. Auch in den 1940er Jahren setzte sich ihre Karriere in ähnlichen Rollen fort, bis sie 1947 vorerst ihre Filmlaufbahn beendete.

Grabstein von Una O’Connor

Una O’Connor, die nach ihrer Filmarbeit wieder vermehrt Theater spielte, wurde dort häufig für verschrobene Figuren in Nebenrollen besetzt, so auch in dem Theaterstück Zeugin der Anklage von Agatha Christie, das im Jahr 1954 am Broadway aufgeführt wurde. O’Connor spielte hier die Rolle einer schottischen Haushälterin. In der gleichnamigen Verfilmung von Billy Wilder aus dem Jahr 1957 spielte sie ebenfalls diese Rolle. Es war ihr erster Filmauftritt seit mehreren Jahren und gleichzeitig ihr letzter. Im Film stand sie im Kreuzverhör von Charles Laughton, mit dem sie 1944 in Das Gespenst von Canterville und 1934 in Der Tyrann gespielt hatte. Die Times lobte O’Connor ausdrücklich in ihrer Filmkritik zu Zeugin der Anklage als „eine Wespe, die im Old Bailey nach einem Opfer zum Stechen sucht.“[1]

1958 zog sie sich ins Privatleben zurück. Una O’Connor verstarb 1959 im Alter von 78 Jahren an einem Herzinfarkt. Sie war nie verheiratet und hatte keine Kinder. Ihr Grab befindet sich auf dem Calvary Cemetery in Woodside, New York.

Filmografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Una O'Connor – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Witness For The Prosecution Mr. Laughton Leads For The Defence. In: The Times, 29. Januar 1958, Nr. 54061, S. 5.