VAG Verkehrs-Aktiengesellschaft Nürnberg
VAG Verkehrs-Aktiengesellschaft Nürnberg | |
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Basisinformationen | |
Unternehmenssitz | Nürnberg |
Webpräsenz | www.vag.de |
Bezugsjahr | 2015 |
Eigentümer | Städtische Werke Nürnberg |
Vorstand | Josef Hasler (Vorsitzender), Tim Dahlmann-Resing (Technik und Betrieb), Karl-Heinz Pöverlein (Personal und Sozialfragen) |
Aufsichtsrat | Christian Vogel (Vorsitzender), Rainer Lehnemann (Stellvertreter) |
Verkehrsverbund | VGN |
Mitarbeiter | 1748 |
Umsatz | 149 Mio. € |
Linien | |
Spurweite | 1435 mm (Normalspur) |
U-Bahn | 3 |
Straßenbahn | 5 |
Bus | 71 |
Anzahl Fahrzeuge | |
U-Bahnwagen | 100 (DT1, DT2, DT3, DT3-F) |
Straßenbahnwagen | 48 (N8-NF, GT6N, GT8N, GTV6) |
Omnibusse | 280 (von EvoBus, MAN, Neoplan und Solaris) |
Statistik | |
Fahrgäste | 182 Mio. pro Jahr |
Haltestellen | 46 U-Bahn 74 Straßenbahn 947 Bus |
Einzugsgebiet | 330 km² |
Einwohner im Einzugsgebiet |
0,832 Mio. |
Länge Liniennetz | |
U-Bahn-Linien | 39 km |
Straßenbahnlinien | 37 km |
Buslinien | 866 km |
Betriebseinrichtungen | |
Betriebshöfe | 3 |
Die VAG Verkehrs-Aktiengesellschaft Nürnberg (Abkürzung: VAG) ist ein Tochterunternehmen der Städtischen Werke Nürnberg, die wiederum ein Betrieb der Stadt Nürnberg sind. Sie ging im Jahre 1959 aus den früheren Städtischen Werken Nürnberg – Verkehrsbetriebe hervor, die bis zu diesem Zeitpunkt für das Verkehrsnetz in den Städten Nürnberg, Fürth und Erlangen verantwortlich war.
Die VAG versorgt heute mit Straßenbahnen, Bussen und U-Bahnen den öffentlichen Personennahverkehr in Nürnberg. Sie ist Mitglied des Verkehrsverbund Großraum Nürnberg (VGN), daher unterliegen sämtliche von der VAG betriebenen Linien dem VGN-Verbundtarif.
Geschichte
Nürnberg-Fürther Straßenbahn-Gesellschaft
Am 12. April 1881 erhielt der Bremer Kaufmann Heinrich Alfes eine auf 40 Jahre lautende Konzession für den Bau und Betrieb einer Pferdebahn in Nürnberg und Fürth. Die erste Linie wurde am 25. August 1881 auf der Strecke Staatsbahnhof (heute Hauptbahnhof) – Lorenzkirche – Plärrer – Bauerngasse eröffnet. Die „Nürnberg-Fürther Straßenbahn-Gesellschaft“ befand sich zunächst in Privatbesitz des Gründerkonsortiums, wurde aber auf Grund der Konzession am 16. Januar 1883 in eine Aktiengesellschaft umgewandelt. Bis zum 1. Juni 1882 wurde das geplante Pferdebahngrundnetz realisiert und der erste regelmäßige Fahrplan eingeführt. In den Jahren 1896 bis 1898 wurde schrittweise der elektrische Betrieb eingerichtet.
Nürnberg-Fürther Straßenbahn
Am 6. Juni 1903 ging die privatrechtliche „Nürnberg-Fürther Straßenbahn-Gesellschaft“ nach längerem Rechtsstreit um den Bau neuer Strecken endgültig in den Besitz der Stadt Nürnberg über. Die Stadt Nürnberg führte damit den Straßenbahnbetrieb in eigener Regie unter der Bezeichnung „Nürnberg-Fürther Straßenbahn“ durch. Die Übernahme des Straßenbahnbetriebes durch die Stadt Nürnberg führte schließlich in der Folgezeit bis 1914 zu einem massiven Ausbau des Streckennetzes. Bis zum Ausbruch des Ersten Weltkrieges erreichte die Nürnberg-Fürther Straßenbahn ihre Grundstruktur, die sie bis zur Eröffnung der U-Bahn in die Nürnberger Altstadt im Jahre 1978 nur unwesentlich verändern sollte. Am 15. Januar 1923 wurde zur Ergänzung des Straßenbahnbetriebes der neue Betriebszweig Kraftomnibus eingerichtet.
Städtische Werke Nürnberg, Abteilung Straßenbahn
Am 1. April 1934 wurde die kaufmännische Verwaltung aller städtischen Werke unter einem Kaufmännischen Direktor zusammengefasst. Seitdem führte die „Nürnberg-Fürther Straßenbahn“ auch die Bezeichnung „Städtische Werke Nürnberg, Abteilung Straßenbahn“. An den Fahrzeugen und in den Fahrplänen wurde aber unverändert die Bezeichnung „Nürnberg-Fürther Straßenbahn“ verwendet.
Werke und Bahnen der Stadt der Reichsparteitage Nürnberg, Straßenbahn
Nach einer weiteren organisatorischen Neugestaltung trug das Unternehmen ab 6. Februar 1939 schließlich den Namen „Werke und Bahnen der Stadt der Reichsparteitage Nürnberg, Straßenbahn“. Bis zum 31. März 1942 lag die technische Aufsicht beim Reichsbevollmächtigten für Bahnaufsicht unter der Leitung der Reichsbahndirektion Nürnberg, seit dem 1. April 1942 schließlich beim Bevollmächtigten für den Nahverkehr Nürnberg-Fürth.
Werke und Bahnen der Stadt Nürnberg, Straßenbahn
Nach Ende des Zweiten Weltkrieges führte das Unternehmen die neue Bezeichnung „Werke und Bahnen der Stadt Nürnberg, Straßenbahn“.
Städtische Werke Nürnberg – Verkehrsbetriebe
Am 1. Dezember 1945 erfolgte die Umbenennung in „Städtische Werke Nürnberg – Verkehrsbetriebe“. Aber für das Straßenbahnsystem, sowie in allen Veröffentlichungen und an den Fahrzeugen wurde weiterhin die Bezeichnung „Nürnberg-Fürther Straßenbahn“ verwendet.
VAG Verkehrs-Aktiengesellschaft
Die bisher den Städtischen Werken Nürnberg angehörigen Verkehrsbetriebe wurden am 28. Dezember 1959, rückwirkend zum 1. Januar 1959 durch Einbringung des Vermögens in die von den übrigen Werken getrennte „VAG Verkehrs-Aktiengesellschaft“ überführt, deren Aktien sich jedoch vollständig in der Hand der „Städtischen Werke Nürnberg GmbH“ befanden. Vorausgegangen war der Stadtratsbeschluss vom 17. Dezember 1958, den bisher unter der Bezeichnung „Städtische Werke Nürnberg – Verkehrsbetriebe“ geführten Betrieb in drei eigenständige Gesellschaften aufzuteilen. Die Bezeichnung „Nürnberg-Fürther Straßenbahn“ wurde an den Straßenbahnwagen noch bis zur Einstellung des Straßenbahnbetriebes nach und in Fürth im Jahr 1981 verwendet, danach wurde auch an den Straßenbahnwagen der Schriftzug „VAG Verkehrs-Aktiengesellschaft Nürnberg“ angebracht, bei den Omnibussen war das schon seit 1959 der Fall.
Am 29. November 1968 wurde mit den Erlanger Stadtwerken (ESTW) ein Vertrag zur Verkehrsdurchführung geschlossen, so dass der Busbetrieb bis 2012 von der VAG im Auftrag der ESTW durchgeführt wurde. Seit 2013 führt die ESTW Stadtverkehr GmbH den Erlanger Stadtverkehr selbständig durch. Die Stadt Fürth hatte in Form der „Stadtwerke Fürth – Verkehrsbetriebe“ zum 1. Januar 1969 eine eigene Konzession zum Betrieb von Straßenbahn- und Omnibuslinien erworben und die auf ihrem Stadtgebiet fahrenden Buslinien nach und nach von der VAG übernommen. Das Straßenbahn-Netz wurde bis zur Einstellung am 20. Juni 1981 weiterhin von der VAG betrieben.
Unternehmen
Kapital
Das Grundkapital der neu gegründeten VAG betrug 3,1 Mio. DM (1,55 Mio. €), wurde am 17. Dezember 1959 auf 25 Mio. DM (12,5 Mio. €) sowie am 6. April 1981 auf 75 Mio. DM (37,5 Mio. €) erhöht [1] und beträgt heute (Stand: 2007) 38,4 Mio. €[2].
Struktur
Zum 1. Juli 2005 erfolgte die Umstrukturierung der VAG in eine Holding mit sieben Geschäftsbereichen und vier Tochterunternehmen:[3]
- Geschäftsbereiche: Fahrausweismanagement, Planung und Kundenangelegenheit, Steuerung Betrieb, Fahrpersonal und Service, Fahrweg, Werkstatt Bus und Werkstatt Schienenfahrzeuge
- Tochterunternehmen: Bus Nürnberg GmbH, Stadtbus Fürth GmbH, Erlanger Stadtbus GmbH und Schienenverkehr Nürnberg GmbH
Personen
Vorstände: Josef Ipfelkofer, Fritz Vogel, Wilhelm Deinzer (bis 1982), Lothar Netter (bis 1992), Wolfgang Krug (bis 1997), Herbert Dombrowsky (seit 1997), Josef Hasler (VV), Tim Dahlman-Resing
Technische Vorstände: Wilhelm Petersen (bis 1965), Wilhelm Wacker (bis 1970), Heinrich Dillmann (bis 1986), Wolfgang Krug (bis 1992), Rainer Müller (bis 2012), Michael Richarz (seit 2012)
Verkehrsmittel
Bus
Die 51 Stadtbuslinien bedienen fast alle Stadtteile und reichen teilweise bis nach Fürth, Erlangen oder Schwabach. Die einzelnen Linien übernehmen meist Zubringerfunktionen zu U- und S-Bahn sowie zur Straßenbahn.
In den Nächten von Freitag auf Samstag und Samstag auf Sonntag, sowie an Feiertagen wird mit dem NightLiner ein Nachtbusverkehr angeboten. Das Netz ist sternförmig mit dem Nürnberger Hauptbahnhof als Startpunkt aufgebaut und deckt das Nürnberger Stadtgebiet sowie die wichtigsten Freizeitlokalitäten ab. Insgesamt gibt es 24 Linien, wovon 16 von der VAG betrieben werden, die auch nach Fürth, Erlangen und in den Landkreis Nürnberger Land fahren.
→ Hauptartikel: Stadtbus Nürnberg
Straßenbahn
Die sechs Linien der Nürnberger Straßenbahn verkehren auf einem Netz von 43 km Länge. Sie binden die Nürnberger Stadtteile Thon, Erlenstegen, Mögeldorf, Dutzendteich, Falkenheim, Gibitzenhof und St. Johannis an die Innenstadt sowie am Plärrer und am Hauptbahnhof an die U-Bahn an. Die Geschichte der Straßenbahn kann im Historischen Straßenbahndepot St. Peter nachvollzogen werden.
U-Bahn
Das U-Bahn-Netz ist 36 km lang und besteht aus drei Linien: die Linie U1 verbindet Langwasser in Nürnbergs Süden mit Fürth, die Linie U2 führt von Röthenbach im Südwesten zum Flughafen im Norden Nürnbergs und die Linie U3 erschließt als Abzweig von der U2 die Stadtteile Sündersbühl im Westen sowie Gärten hinter der Veste im Norden. Alle drei Linien kreuzen sich am Hauptbahnhof und am Plärrer. Als Taktverstärker verkehren die Linien U11 und U21, jedoch im Gegensatz zu den Stammlinien auf verkürzten Laufstrecken.
→ Hauptartikel: U-Bahn Nürnberg
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Stefan Scherer: Der VAG zum 500.. In: Freunde der Nürnberg-Fürther Straßenbahn e. V. (Hrsg.): Die Straßaboh. Nr. 2, 2001, S. 19–26.
- ↑ VAG Nürnberg: Geschäftsbericht 2007. S. 19.
- ↑ VAG Nürnberg: Informationen zum Geschäftsjahr 2005. S. 6.