Werbig (Niederer Fläming)

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Werbig
Koordinaten: 51° 56′ N, 13° 12′ OKoordinaten: 51° 55′ 55″ N, 13° 11′ 41″ O
Höhe: 101 m ü. NN
Einwohner: 284 (31. Dez. 2014)
Eingemeindung: 31. Dezember 1997
Postleitzahl: 14913
Vorwahl: 033746
Werbig (Brandenburg)
Werbig (Brandenburg)

Lage von Werbig in Brandenburg

Feldsteinkirche mit rekonstruiertem Turm; Bauzustand 2011
Feuerwehrhaus
Gehöft Dorfstraße Nr.3

Werbig ist ein Ortsteil der Gemeinde Niederer Fläming im Landkreis Teltow-Fläming im Land Brandenburg. Er liegt 23 km südlich der Kreisstadt Luckenwalde. Werbig ist ein Straßendorf. Die Bebauung entlang der Dorfstraße ist durch typischen Vierseithöfe geprägt. Allerdings wurden die meisten Scheunen, als hintere Begrenzung der Höfe, bereits abgerissen und die Fassaden der Häuser zur Straßenseite nach modernen Gesichtspunkten (Verputz, Fenster, Türen etc.) saniert, so dass äußerlich wenig im Originalzustand zu erkennen ist. Von einst fünf Teichen ist heute nur noch einer erhalten. Ortsprägend ist auch die Dorfkirche, ein spätromanischer Feldsteinbau mit eingezogenem, kreuzgratgewölbtem Chor und Apsis aus der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts. Der barocke Fachwerkturm wurde 1968 wegen Baufälligkeit abgetragen und konnte 2011 abschließend rekonstruiert werden. Mit über 26 Metern Höhe und seiner zwiebelförmigen Turmspitze ist er mittlerweile wieder eine bedeutende Landmarke.

Geschichte

Werbig geht auf slawische Siedlungen zurück und wird bereits im 5. Jahrhundert genannt. 1225 wird der Ort erstmals urkundlich erwähnt. Mit der Besiedlung durch vorwiegend flämische Siedler im 12. Jahrhundert kam Werbig als Teil des Amtes Jüterbog von Brandenburg als Exklave in den Besitz des Erzbstifts Magdeburg. Der Name verweist auf die Herkunft der Siedler: Werbig, auf Platt Werwick, hat seinen Namen von der flämischen Stadt Wervik. Ein Brand zerstört das Dorf 1558 fast vollständig. 1638 macht die Pest auch vor Werbig nicht halt. Nach dem Westfälischen Frieden kam die Gegend um Jüterbog mit Werbig zu Kursachsen, 1815 mit dem Wiener Kongress dann endgültig zu Preußen. Werbig war bis zur Stilllegung der Strecke 1965 Haltepunkt der Jüterbog-Luckenwalder Kreiskleinbahn zwischen Jüterbog und Dahme/Mark. In der DDR war Werbig eigenständige Gemeinde des Kreises Jüterbog im Bezirk Potsdam, nach 1990 bis zur Bildung der Gemeinde Niederer Fläming Gemeinde im gleichnamigen Amt.

Wirtschaft und Infrastruktur

Das Wirtschaftsleben ist, wie in der gesamten Gemeinde, durch Landwirtschaft, Kleingewerbe und Handwerk geprägt. So finden sich im Ort u.a. drei Landwirtschaftsbetriebe, ein Friseur, eine Gaststätte, ein ambulanter Pflegedienst, ein Tierarzt, ein Bauelementevertrieb, ein Reifendienst und ein Fliesenleger.

Seit Ende der 1990er Jahre spielt auch die Stromerzeugung durch Windkraft eine Rolle. So befinden sich in der Gemarkung Werbig mit 15 Windkraftanlagen die meisten in einem Ortsteil der Gemeinde Niederer Fläming.

Im Ort befindet sich die Grundschule Ludwig-Achim-von-Arnim.

Anschluss an das überregionale Verkehrsnetz besteht durch die Bundesstraße 102, die den Ort im Norden durchquert.

Ebenfalls Anschluss an den Öffentlichen Personennahverkehr besteht durch mehrere Buslinien der Verkehrsgesellschaft Teltow-Fläming u. a. nach Jüterbog, Dahme und in die Kreisstadt Luckenwalde.

Vereinsleben

Der ortsansässige Sportverein ist der SV Grün-Weiß Werbig e. V. 1968 als BSG Traktor Werbig gegründet, widmen sich seine Mitglieder heute nur noch sporadisch dem Altherren-Fußball.

Seit 2005 bemühte sich der Förderverein Kirchturm Werbig e. V. um den originalgetreuen Wiederaufbau des 1968 wegen Baufälligkeit abgebrochenen barocken Fachwerkturms der Kirche. Derzeit hat der Verein 33 Mitglieder. Mit Hilfe zahlreicher kultureller Veranstaltungen gelang es dem Verein die nötigen Eigenmittel zur Kofinanzierung, des ansonsten hauptsächlich durch EU-Mittel geförderte Projekts, aufzubringen. Die feierliche Grundsteinlegung für den Turmbau fand am 20. März, die Bekrönung der Turmspitze mit Kugel, Wetterfahne und Kreuz und die "Einholung" der Glocke Ostern und das Richtfest am 5. Mai 2011 statt. Damit war bis auf Restarbeiten nach sechsjähriger Tätigkeit des Vereins das eigentliche Ziel seines Wirkens erreicht. Die Mitglieder haben aber beschlossen, dass der Verein weiterbestehen soll und sich in Zukunft anderen Tätigkeitsfeldern im Ort widmet.

Bahngüterschuppen Gedenktafeln Windpark Skulptur im Dorfteich Dorfstraße

Weblinks