Wiesendangen

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Wiesendangen
Wappen von Wiesendangen
Wappen von Wiesendangen
Staat: Schweiz Schweiz
Kanton: Kanton Zürich Zürich (ZH)
Bezirk: Winterthurw
BFS-Nr.: 0298i1f3f4
Postleitzahl: 8542
Koordinaten: 701859 / 264406Koordinaten: 47° 31′ 21″ N, 8° 47′ 28″ O; CH1903: 701859 / 264406
Höhe: 469 m ü. M.
Höhenbereich: 401–650 m ü. M.[1]
Fläche: 19,17 km²[2]
Einwohner: 6710 (31. Dezember 2022)[3]
Einwohnerdichte: 350 Einw. pro km²
Ausländeranteil:
(Einwohner ohne
Schweizer Bürgerrecht)
9,4 %
(31. Dezember 2022)[4]
Website: www.wiesendangen.ch
Lage der Gemeinde
Karte von WiesendangenSchützenweiherBichelseeGuemüliweierZiegelweierDeutschlandKanton SchaffhausenKanton St. GallenKanton ThurgauBezirk AndelfingenBezirk BülachBezirk PfäffikonBezirk UsterBezirk ZürichAltikonBrüttenDägerlenDättlikonDinhardElggEllikon an der ThurElsauHagenbuch ZHHettlingen ZHNeftenbachPfungenRickenbach ZHSchlatt ZHSeuzachTurbenthalWiesendangenWinterthurZell ZH
Karte von Wiesendangen
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Wiesendangen ist eine politische Gemeinde im Bezirk Winterthur des Kantons Zürich in der Schweiz. Wiesendangen fusionierte auf den 1. Januar 2014 mit Bertschikon.[5]

Name

Der Name Wiesendangen stammt aus dem Germanischen 'Wisuntwangas' (die Weide der Wisente). Das Wappen zeigt allerdings kein Gehörn des Wisent, sondern ein Steinbocksgehörn.

Wappen

Blasonierung

In Silber ein schwarzes Bocksgehörn

Das Wappen wird auf die Herren von Wiesendangen zurückgeführt, die bereits ein Steinbocksgehörn als Motiv ihres Siegels verwendeten. Im 19. Jahrhundert fand ein Gemskopf als Wappenmotiv Verwendung. Mitte 1928 beschloss der Gemeinderat wieder das ältere Motiv als offizielles Wappen zu verwenden.

Geographie

Wiesendangen liegt angrenzend nordöstlich der Stadt Winterthur. Im Gemeindegebiet liegen ebene Landwirtschaftsflächen, wo früher ein Riet (Sumpfgebiet) war, und kleinere, bewaldete Hügel, an deren Südhängen Weinbau betrieben wird. Das Dorfzentrum wird vom Wiesenbach, wie der Riedbach an seinem Oberlauf heisst, durchflossen und entwässert etwa die Hälfte des Gemeindegebiets.

Zum Gemeindegebiet gehören auch die Aussenwachten Attikon, Buch, Menzengrüt, Bertschikon, Oberbertschikon, Gundetswil, Meisberg, Liebensberg, Gündlikon, Zünikon, Stegen, Bewangen, Sammelsgrüt.

Geschichte

Der Ort wurde 804 erstmals urkundlich erwähnt. Dabei ging es um die Schenkung der Wiesendanger Güter des früheren Thurgau-Grafen Isanbard, Sohn von Graf Warin, am 29. Februar 804 an das Galluskloster. Wiesendangen gehörte damals wie auch Winterthur noch zum Thurgau und noch nicht zum Zürichgau, das durch Abtrennung aus dem Thurgau entstanden war.[6] Wiesendangen wird wieder erwähnt, als am 27. November 1155 Kaiser Friedrich Barbarossa Bischof Hermann von Konstanz ein Diplom ausstellte. Darin sind die grundherrschaftlichen Besitzungen des Bistums aufgezählt, darunter auch Hof und Kirche von Winterthur und Wiesendangen.[7] 1217 wurde erstmals ein Pfarrer erwähnt, der Leutpriester Gerung.[8] Die Dorfgemeinde mit eigenen Organen und Dorfbürgerrecht hat sich im 14. und 15. Jahrhundert gefestigt.[9] Mindestens seit 1465 waren die Schlossherrn von Hegi Inhaber der Vogtei Wiesendangen.[10] Der erste evangelische Prediger von Wiesendangen hiess Ulrich Peter. Er stammte aus Elgg.[11] Für 1748 zählte der Pfarrer 646 Personen zur Kirchhöri Wiesendangen, wovon 31 in fremden Kriegsdiensten und 37 auswärts arbeiteten.[12] 1914 gab es eine grosse Kirchenrenovation.[13]

Im 20. Jahrhundert entwickelte sich Wiesendangen vom Bauerndorf zur Wohngemeinde in der Agglomeration Winterthur.

Politik

Der 7-köpfige Gemeinderat setzt sich aus 5 Männern und 2 Frauen zusammen, mit folgender Parteizusammensetzung: 1 FDP, 3 Parteiunabhängige, 1 CVP, 1 EVP und 1 SVP. Gemeindepräsident ist Kurt Roth (FDP; Stand 2016).

Bevölkerung

Am 31. März 2015 lebten 6.092 Menschen in Wiesendangen, davon waren 480 Menschen aus dem Ausland.[14]

Kirchen

Auf dem Gemeindegebiet von Wiesendangen befinden sich zwei Kirchen:

  • Die evangelisch-reformierte Kirche befindet sich an der Kirchstrasse 6 im Ortszentrum und besitzt spätmittelalterliche Fresken von überregionaler Bedeutung[15][16]
  • Die römisch-katholische Kirche St. Stefan befindet sich an der Wannenstrasse 4. Sie wurde in den Jahren 1980 bis 1981 erbaut und heisst wie die dazugehörige Pfarrei.

Sonstiges

Wiesenbach im historischen Dorfzentrum
Wiesenbach im historischen Dorfzentrum
Kirche
Kirche
Feuerwehrdepot
Feuerwehrdepot

Das gut erhaltene Dorfzentrum entlang des Wiesenbachs wird dominiert von Häusern, die teils im 17. Jahrhundert gebaut wurden, der reformierten Kirche, die 1155 erstmals erwähnt wurde, und dem im 12. Jahrhundert erbauten Schlossturm. Der Dorfplatz mit seinen vielen Brunnen wurde 2004 neu gestaltet.

Wiesendangen verfügt über ein breites Angebot für Jugendliche. So gibt es zwei Jugendtreffpunkte, einen Fussballclub mit diversen Jugendmannschaften, einen Turnverein mit einer Jugendriege für Mädchen und Knaben, eine Cevi-Jungscharabteilung, einen ca. 800 Quadratmeter grossen Skate- und BMX-Platz, welcher von einem ortsansässigen Verein (OnWheels) unterhalten und ausgebaut wird. Berühmt ist auch der jährlich durchgeführte Wiesendanger Maskenball, welcher von der örtlichen Feuerwehr organisiert wird.

Persönlichkeiten

Literatur

  • Hans Martin Gubler: Die Kunstdenkmäler des Kanton Zürich Band 8: Der Bezirk Winterthur Nördlicher Teil. Hrsg. Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte GSK (Kunstdenkmäler der Schweiz Band 79), Bern 1986. ISBN 3-7643-1812-0 S. 287–333.

Weblinks

Commons: Wiesendangen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Generalisierte Grenzen 2023. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 7. September 2023.
  2. Generalisierte Grenzen 2023. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 7. September 2023.
  3. Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2022. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2022 zusammengefasst. Abruf am 5. September 2023
  4. Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2022. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2022 zusammengefasst. Abruf am 5. September 2023
  5. http://www.wiesendangen.ch/news/index.php?newsId=461 (abgerufen am: 24. September 2012).
  6. Hans Kläui / Karl Mietlich: Geschichte der Gemeinde Wiesendangen. (= Neujahrsblatt der Stadtbibliothek Winterthur. Band 300). Stadtbibliothek Winterthur, Winterthur 1970, S. 21.
  7. Hans Kläui / Karl Mietlich: Geschichte der Gemeinde Wiesendangen. (= Neujahrsblatt der Stadtbibliothek Winterthur. Band 300). Stadtbibliothek Winterthur, Winterthur 1970, S. 29.
  8. Hans Kläui / Karl Mietlich: Geschichte der Gemeinde Wiesendangen. (= Neujahrsblatt der Stadtbibliothek Winterthur. Band 300). Stadtbibliothek Winterthur, Winterthur 1970, S. 95.
  9. Hans Kläui / Karl Mietlich: Geschichte der Gemeinde Wiesendangen. (= Neujahrsblatt der Stadtbibliothek Winterthur. Band 300). Stadtbibliothek Winterthur, Winterthur 1970, S. 111.
  10. Hans Kläui / Karl Mietlich: Geschichte der Gemeinde Wiesendangen. (= Neujahrsblatt der Stadtbibliothek Winterthur. Band 300). Stadtbibliothek Winterthur, Winterthur 1970, S. 83.
  11. Hans Kläui / Karl Mietlich: Geschichte der Gemeinde Wiesendangen. (= Neujahrsblatt der Stadtbibliothek Winterthur. Band 300). Stadtbibliothek Winterthur, Winterthur 1970, S. 107.
  12. Hans Kläui / Karl Mietlich: Geschichte der Gemeinde Wiesendangen. (= Neujahrsblatt der Stadtbibliothek Winterthur. Band 300). Stadtbibliothek Winterthur, Winterthur 1970, S. 179.
  13. Hans Kläui / Karl Mietlich: Geschichte der Gemeinde Wiesendangen. (= Neujahrsblatt der Stadtbibliothek Winterthur. Band 300). Stadtbibliothek Winterthur, Winterthur 1970, S. 203.
  14. http://www.wiesendangen.ch/de/portrait/gemeindeinzahlen/ (abgerufen am: 17. April 2015).
  15. Website der evangelisch-reformierten Kirchgemeinde Wiesendangen. Abgerufen am 29. April 2014.
  16. Walter Hugelshofer: Die Kirche von Wiesendangen und ihre Wandbilder. (Schweizerische Kunstführer, Nr. 109). Hrsg. Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte GSK. Bern 1995, ISBN 978-3-85782-109-7.