Wolfgang Lenz

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Wolfgang Lenz (* 17. März 1925 in Würzburg; † 1. Januar 2014) war ein deutscher Maler und Grafiker.

Leben

Wolfgang Lenz wurde in Würzburg geboren, wo er auch seine Jugendjahre verbrachte. Schon vor seinem Kriegsdienst 1943 bis 1945 interessierte er sich für die Malerei. Nach Kriegsende besucht er von 1947 bis 1949 die Würzburger Kunst- und Handwerkerschule. Sein Lehrer war Heiner Dikreiter, der Gründer der Städtischen Galerie Würzburg, der ihn in Freihand- und Aktzeichnen schulte.

1949 nahm Lenz ein Studium an der Akademie der Bildenden Künste in München auf und kam in die Klasse von Hermann Kaspar. Ein Stipendium mit einem einjährigen Aufenthalt in Rom von 1955 bis 1956 unterbrach sein Studium in München. Hier erhielt er die Gelegenheit die italienische Malerei und Architektur der Renaissance und des Barock eingehend zu studieren. Anschließend kehrte er als Meisterschüler von Hermann Kaspar an die Münchner Akademie zurück und legte dort 1958 sein Diplom ab.

Schon 1954 ermöglichte ihn sein ehemaliger Lehrer und Mentor Dikreiter eine erste Ausstellung seiner Bilder in Würzburg. Eine zweite folgte vier Jahre später. Seine Grafiken stellte das Goethe-Institut in Rom aus.

Ab 1959 wirkte Lenz als Dozent an der Würzburger Werkkunstschule. Im Jahre 1963 heiratete er Helle Seibel. Zwei Jahre später kam eine Tochter zur Welt. Seine Lehrtätigkeit an der Werkkunstschule übte Lenz bis 1971 aus. Seitdem arbeitete er als freischaffender Maler und Grafiker.

Im privaten und öffentlichen Auftrag malte er in Würzburg, Aschaffenburg, Wiesbaden, Straubing und München. Seinen Wohnsitz bzw. sein Wohnhaus hatte er in Würzburg.

1983 hielt Lenz sich im Rahmen eines Künstleraustausches für sechs Wochen in Ōtsu, der Partnerstadt Würzburgs in Japan auf.

Werke

Lenz malte Aquarelle, Gouachen, fertigte Grafiken und trat mit Bildern des Phantastischen Realismus hervor. Er entwarf auch Bühnenbilder und Kostüme für Theateraufführungen. Als Künstler für Wand- und Deckenmalerei genoss er einen beachtlichen Ruf.

Besondere Bekanntheit erlangte Lenz mit dem Würzburger Totentanz aus dem Jahr 1970. Dieses zum 25. Jahrestag der Stadtvernichtung durch ein Flächenbombardement der Royal Air Force am 16. März 1945 geschaffene Bild fand als Plakat weite Verbreitung und kann als die künstlerische Umsetzung des Würzburger Traumas schlechthin gelten.

Als bedeutend gilt auch sein Mitwirken bei der Rekonstruktion und Ergänzung des Spiegelkabinetts der Würzburger Residenz von 1978 bis 1986.

Ausstellungen seiner Werke fanden in Würzburg, Nürnberg, Frankfurt am Main, Hannover, Caen, Ōtsu und Brighton statt.

Einzelne Werke

  • Ausmalung der „Laube“ im Würzburger Ratskeller, 1971 bis 1973
  • Bühnenbild und Kostüme zu Mozarts „Don Giovanni“, Stadttheater Würzburg, 1973
  • Bühnenbild und Kostüme zu Mozarts „Die Gärtnerin aus Liebe“, Stadttheater Würzburg, 1975
  • Schaffung eines neuen Bühnenvorhangs und Wiederherstellung der Deckenmalerei im Staatstheater Wiesbaden, 1977 bis 1978
  • Hochaltarbild für die Asamkirche in Straubing, 1981
  • Bühnenbild für Telemanns „Pimpinone“ an der Bayerischen Kammeroper Veitshöchheim, 1982
  • Ausmalung des „Café Mozart“ in Würzburg, 1982
  • Deckenausmalung der Sandkirche in Aschaffenburg, 1986
  • Rekonstruktion und Ergänzung aller Hinterglasmalereien des Spiegelkabinetts der Würzburger Residenz, 1978 bis 1986
  • Ausmalung des großen Plenarsaales im Würzburger Rathaus, 1984 bis 1987
  • Ausmalung des „Café Prinzipal“ im Prinzregententheater München, 1997
  • Ausmalung der fränkischen Weinstube in der Vertretung des Freistaates Bayern in Berlin, 1998 bis 1999
  • Ausmalung des Gartenpavillons im Juliusspital Würzburg, 2000
  • Ausmalung des Sitzungssaales der Gemeinde Estenfeld, 2004

Ehrungen

Literatur

  • Wolfgang Lenz: Würzburg. Würzburg 2005, ISBN 3-87717-708-5.
  • Hanswernfried Muth: Der Maler Wolfgang Lenz (= Mainfränkische Hefte Nr. 64). Würzburg 1976.
  • Hanswernfried Muth: Wolfgang Lenz (= Sonderveröffentlichung der Freunde Mainfränkischer Kunst und Geschichte Nr. 10). Würzburg 1985.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Bundespräsidialamt