„De Havilland DHC-8“ – Versionsunterschied
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Wegen mehrerer Probleme mit dem Fahrwerk der Maschine empfahl [[Bombardier]] selbst am 12. September 2007 ein Startverbot für Flugzeuge dieses Typs mit mehr als 10.000 Landungen. Weltweit sind circa 60 Flugzeuge davon betroffen.<ref>ORF.at: [http://www.orf.at/ticker/264938.html ''Bombardier empfiehlt Startverbot für eigene Flugzeuge'']</ref><ref>www.tagesschau.de: [http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,,OID7457188_REF1,00.html ''Nach mehreren Flugunfällen und Defekten: Bombardier empfiehlt Startverbot für Dash 8-Q-400'']</ref> Es hatte binnen einer Woche zwei Bruchlandungen und zwei weitere Notlandungen von Maschinen der skandinavischen Fluggesellschaft [[SAS Scandinavian Airlines|SAS]] wegen technischer Defekte gegeben.<ref>www.bombardier.com:[http://www.bombardier.com/en/3_0/pressrelease.jsp?group=3_0&lan=en&action=view&id=7404&sCateg=3_0]</ref> Am 14. September 2007 hatte der Hersteller der Fahrwerke, die [[Goodrich Corporation]], bereits eine Inspektionsanleitung angewiesen, die von Bombardier an die Halter der betroffenen Flugzeuge verteilt wurde. Die ersten Maschinen sind nach erfolgreicher Inspektion bereits wieder in Dienst gestellt. Trotzdem musste eine DHC-8 400 der [[Augsburg Airways]] am 21. September 2007 den Landeanflug in Florenz abbrechen und wieder nach München zurückkehren, weil das Bugfahrwerk nicht ordnungsgemäß ausgefahren werden konnte.<ref>www.aerosecure.de: ''[http://www.aerosecure.de/news/2729-lufthansa-augsburg-airways-notlandung.php Notlandung bei der Lufthansa]''</ref> Dem Pilot gelang eine Landung ohne Verletzte. |
Wegen mehrerer Probleme mit dem Fahrwerk der Maschine empfahl [[Bombardier]] selbst am 12. September 2007 ein Startverbot für Flugzeuge dieses Typs mit mehr als 10.000 Landungen. Weltweit sind circa 60 Flugzeuge davon betroffen.<ref>ORF.at: [http://www.orf.at/ticker/264938.html ''Bombardier empfiehlt Startverbot für eigene Flugzeuge'']</ref><ref>www.tagesschau.de: [http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,,OID7457188_REF1,00.html ''Nach mehreren Flugunfällen und Defekten: Bombardier empfiehlt Startverbot für Dash 8-Q-400'']</ref> Es hatte binnen einer Woche zwei Bruchlandungen und zwei weitere Notlandungen von Maschinen der skandinavischen Fluggesellschaft [[SAS Scandinavian Airlines|SAS]] wegen technischer Defekte gegeben.<ref>www.bombardier.com:[http://www.bombardier.com/en/3_0/pressrelease.jsp?group=3_0&lan=en&action=view&id=7404&sCateg=3_0]</ref> Am 14. September 2007 hatte der Hersteller der Fahrwerke, die [[Goodrich Corporation]], bereits eine Inspektionsanleitung angewiesen, die von Bombardier an die Halter der betroffenen Flugzeuge verteilt wurde. Die ersten Maschinen sind nach erfolgreicher Inspektion bereits wieder in Dienst gestellt. Trotzdem musste eine DHC-8 400 der [[Augsburg Airways]] am 21. September 2007 den Landeanflug in Florenz abbrechen und wieder nach München zurückkehren, weil das Bugfahrwerk nicht ordnungsgemäß ausgefahren werden konnte.<ref>www.aerosecure.de: ''[http://www.aerosecure.de/news/2729-lufthansa-augsburg-airways-notlandung.php Notlandung bei der Lufthansa]''</ref> Dem Pilot gelang eine Landung ohne Verletzte. |
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Am 27. Oktober 2007 ereignete sich erneut eine Bruchlandung einer DHC-8 400 der skandinavischen Fluggesellschaft |
Am 27. Oktober 2007 ereignete sich erneut eine Bruchlandung einer DHC-8 400 der skandinavischen Fluggesellschaft SAS in Kopenhagen, bei der wiederum das rechte Hauptfahrwerk kollabierte.<ref>www.sueddeutsche.de [http://www.sueddeutsche.de/,ra8l1/panorama/artikel/403/140108/ ''Fahrwerk bei SAS-Maschine versagt, 27. Oktober 2007'']</ref> Daraufhin zog SAS alle 27 eingesetzten Maschinen ohne zeitliche Begrenzung aus dem Verkehr.<ref>[http://www.mittelbayerische.de/top_themen/artikel/nach_der_dritten_bruchlandung_/151740/nach_der_dritten_bruchlandung_.html Nach der dritten Bruchlandung: Flugverbot für SAS-Maschinen], Mittelbayerische Zeitung, 28. Oktober 2007</ref> Alle DHC-8 Maschinen der SAS waren erst bis Anfang Oktober überprüft und danach freigegeben worden. Damit sind in nur zwei Monaten drei DHC-8 400 der SAS mit kollabierendem Hauptfahrwerk bruchgelandet. Am 28. Oktober zog die Gesellschaft daraus die Konsequenz, sämtliche Maschinen des Typs Dash 8Q-400 dauerhaft aus der eigenen wie auch aus der Flotte der Tochtergesellschaft [[Wider%C3%B8e%E2%80%99s_Flyveselskap|Widerøe]] zu nehmen und andere Flugzeugtypen als Ersatz anzuschaffen.<ref>[http://se.yhp.waymaker.net/sasgroup/release.asp?id=155746 SAS Group Press Statement: SAS removes Dash 8 Q400 from service permanently (28. Oktober 2008)]</ref> Gleichzeitig kündigte SAS Schadenersatzforderungen an Bombardier über 500 Millionen schwedische Kronen (55 Millionen Euro) wegen Rost an der Fahrwerkshydraulik fast aller Dash-Maschinen an.<ref>[http://www.spiegel.de/reise/aktuell/0,1518,514011,00.html „Rätselhafte Bruchlandungen - SAS streicht dutzende Flüge“], [[Spiegel Online]], 28. Oktober 2007</ref> Der Hersteller Bombardier äußerte sich enttäuscht über die Entscheidung und verwies darauf, dass die Untersuchungen der Vorfälle noch nicht abgeschlossen seien und die Ursache noch nicht festgestellt sei.<ref>[http://www.bombardier.com/index.jsp?id=0_0&lang=en&file=/en/0_0/pressrelease.jsp%3Fgroup%3D0_0%26lan%3Den%26action%3Dview%26id%3D7924%26sCateg%3D3_0 Bombardier Statement Regarding The Sas Decision On Its Q400 Aircraft Fleet (28. Oktober 2007)]</ref> |
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== Technische Daten == |
== Technische Daten == |
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Version vom 29. Oktober 2007, 05:28 Uhr
Die Bombardier QSeries, früher de Havilland Canada DHC-8 oder Dash 8 genannt, ist eine zweimotorige Turboprop-Regionalflugzeug-Familie. Sie wurde Anfang der 1980er Jahre vom Flugzeughersteller de Havilland Canada entwickelt. Heute wird die Dash 8 vom Unternehmen Bombardier Aerospace gefertigt, das im Jahr 1992 DHC von Boeing erwarb und als Tochtergesellschaft in seinen Konzern eingliederte.
Geschichte
Die Dash 8 war die erste der neuen Generation von leistungsstarken Turboprop-Maschinen, die in den 80er Jahren auf den Markt kamen. De Havilland Canada begann mit ihrer Entwicklung als Nachfolger für die viermotorige DHC-7 im Jahre 1980. Ihren Erstflug hatte die DHC-8 am 20. Juni 1983, ein Jahr später ging sie in die Serienproduktion.
Ab dem zweiten Quartal 1996 wurden alle neuen Dash 8 (inklusive des Typs 400) mit einer aktiven Geräusch- und Vibrationsdämmung (Noise and Vibration Suppression, NVS) versehen, da Bombardier das Innengeräusch und die Vibrationen während des Fluges denen eines strahlgetriebenen Passagierjets angleichen wollte. Um diese verbesserten Flugeigenschaften und den höheren Komfort noch zu verdeutlichen, wurde der Name der Maschinen von Dash 8 in Dash 8Q ("quiet") geändert. Heute bietet Bombardier die Modellreihe als Q 100, Q 200, Q 300 und Q 400 (Q-Series) an. Die Maschinen dieses Typs gelten als besonders sicher, da bei einem Triebwerksausfall der verbleibende Motor 20% mehr Leistung aufbringen und das Flugzeug somit sicher weiterfliegen kann. Die Hauptkonkurrenten der Dash 8 sind die ATR 42 und ATR 72.
Die erste Version – die Dash 8-100 mit 36 Sitzen – hatte ihren Erstflug am 20. Juni 1983. Es folgte knapp 10 Jahre später die 200er Serie mit neuen Triebwerken. Somit ist die Maschine knapp 30 km/h schneller und ermöglicht ein höheres Abfluggewicht. Die dann folgende 300er Version wurde um 3,43 m gestreckt (jetzt 56 Passagiere). Die neuste Version (Erstflug am 31. Januar 1998) ist die DHC Dash 8Q-400 mit bis zu 78 Passagieren und nochmals verbesserten, leiseren Triebwerken. Erstauslieferung dieser Maschinen war im Sommer 1999.
Versionen
Dash 8Q-100
Das heute auch als Dash 8Q-100 bekannte STOL-Flugzeug sollte mit einer Kapazität von bis zu 40 Passagieren die Lücke zwischen der größeren DHC-7 und der kleineren DHC-6 Twin Otter schließen. Die Dash 8 Series 100 hatte ihren Erstflug am 20. Juni 1983 und wurde ab Dezember 1984 ausgeliefert.
Dash 8Q-200
Knapp zehn Jahre später folgte die 200er-Serie (heute Dash 8Q-200) mit neuen Triebwerken. So erreichte die Maschine eine um etwa 30 km/h größere Reisegeschwindigkeit und erlaubte ein höheres Abfluggewicht.
Dash 8Q-300
Die 300er-Serie (Dash 8Q-300) wurde noch einmal um 3,43 m gestreckt und bot so Platz für nunmehr bis zu 56 Passagiere. Sie wurde ab 1986 entwickelt, drei Jahre später war sie bereits im Dienst bei verschiedenen Fluggesellschaften. Der Erstflug fand am 15. Mai 1987 statt.
Dash 8Q-400
Die neueste Version dieses Flugzeugtyps ist die Dash 8Q-400 mit Platz für 78 Passagiere und weiterentwickelten, noch leiseren Triebwerken. Die Roll-Out-Zeremonie fand am 21. November 1997 statt, gefolgt vom Erstflug am 31. Januar 1998. Die Zertifizierung und ersten Auslieferungen folgten im Sommer des folgenden Jahres.
Die DHC-8 400 Dash 8 Series 400 verfügt im Unterschied zu ihren Geschwistern über EFIS und eine moderne Avionik.
Aktuell untersucht Bombardier unter dem Projektnamen Q400X eine weitere Streckung der Q400, die die Unterbringung von drei zusätzlichen Sitzreihen ermöglichen würde. Die Auslieferungen der neuen Variante könnte bei ausreichendem Marktinteresse 2011 beginnen.[1]
Pannenserie
Wegen mehrerer Probleme mit dem Fahrwerk der Maschine empfahl Bombardier selbst am 12. September 2007 ein Startverbot für Flugzeuge dieses Typs mit mehr als 10.000 Landungen. Weltweit sind circa 60 Flugzeuge davon betroffen.[2][3] Es hatte binnen einer Woche zwei Bruchlandungen und zwei weitere Notlandungen von Maschinen der skandinavischen Fluggesellschaft SAS wegen technischer Defekte gegeben.[4] Am 14. September 2007 hatte der Hersteller der Fahrwerke, die Goodrich Corporation, bereits eine Inspektionsanleitung angewiesen, die von Bombardier an die Halter der betroffenen Flugzeuge verteilt wurde. Die ersten Maschinen sind nach erfolgreicher Inspektion bereits wieder in Dienst gestellt. Trotzdem musste eine DHC-8 400 der Augsburg Airways am 21. September 2007 den Landeanflug in Florenz abbrechen und wieder nach München zurückkehren, weil das Bugfahrwerk nicht ordnungsgemäß ausgefahren werden konnte.[5] Dem Pilot gelang eine Landung ohne Verletzte.
Am 27. Oktober 2007 ereignete sich erneut eine Bruchlandung einer DHC-8 400 der skandinavischen Fluggesellschaft SAS in Kopenhagen, bei der wiederum das rechte Hauptfahrwerk kollabierte.[6] Daraufhin zog SAS alle 27 eingesetzten Maschinen ohne zeitliche Begrenzung aus dem Verkehr.[7] Alle DHC-8 Maschinen der SAS waren erst bis Anfang Oktober überprüft und danach freigegeben worden. Damit sind in nur zwei Monaten drei DHC-8 400 der SAS mit kollabierendem Hauptfahrwerk bruchgelandet. Am 28. Oktober zog die Gesellschaft daraus die Konsequenz, sämtliche Maschinen des Typs Dash 8Q-400 dauerhaft aus der eigenen wie auch aus der Flotte der Tochtergesellschaft Widerøe zu nehmen und andere Flugzeugtypen als Ersatz anzuschaffen.[8] Gleichzeitig kündigte SAS Schadenersatzforderungen an Bombardier über 500 Millionen schwedische Kronen (55 Millionen Euro) wegen Rost an der Fahrwerkshydraulik fast aller Dash-Maschinen an.[9] Der Hersteller Bombardier äußerte sich enttäuscht über die Entscheidung und verwies darauf, dass die Untersuchungen der Vorfälle noch nicht abgeschlossen seien und die Ursache noch nicht festgestellt sei.[10]
Technische Daten
| Kenngröße | Dash 8Q-100 | Dash 8Q-200 | Dash 8Q-300 | Dash 8Q-400 |
|---|---|---|---|---|
| Länge | 22,30 m | 25,70 m | 32,84 m | |
| Spannweite | 25,90 m | 27,40 m | 28,42 m | |
| Höhe | 7,49 m | 8,34 m | ||
| Maximales Startgewicht | 16.465 kg | 19.505 kg | 29.257 kg | |
| Reisegeschwindigkeit | 500 km/h | 538 km/h | 629 km/h | |
| max. Passagiere | 39 | 56 | 78 | |
| Reichweite mit max. Zuladung | 2.000 km | 1.600 km | 1.569 km | |
| Dienstgipfelhöhe | 7620 m | |||
| Antrieb | 2 Pratt & Whitney Canada PW120A mit je 1491 kW | 2 Pratt & Whitney Canada PW123 mit je 1749 kW | 2 Pratt & Whitney Canada PW150A mit je 3415 kW und Dowty-Sechsblatt-Propeller | |
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ Flight Global: ATR studies new larger turboprop family (23. Oktober 2007)
- ↑ ORF.at: Bombardier empfiehlt Startverbot für eigene Flugzeuge
- ↑ www.tagesschau.de: Nach mehreren Flugunfällen und Defekten: Bombardier empfiehlt Startverbot für Dash 8-Q-400
- ↑ www.bombardier.com:[1]
- ↑ www.aerosecure.de: Notlandung bei der Lufthansa
- ↑ www.sueddeutsche.de Fahrwerk bei SAS-Maschine versagt, 27. Oktober 2007
- ↑ Nach der dritten Bruchlandung: Flugverbot für SAS-Maschinen, Mittelbayerische Zeitung, 28. Oktober 2007
- ↑ SAS Group Press Statement: SAS removes Dash 8 Q400 from service permanently (28. Oktober 2008)
- ↑ „Rätselhafte Bruchlandungen - SAS streicht dutzende Flüge“, Spiegel Online, 28. Oktober 2007
- ↑ Bombardier Statement Regarding The Sas Decision On Its Q400 Aircraft Fleet (28. Oktober 2007)
