„Gabor Steingart“ – Versionsunterschied

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Im ''Spiegel'' und [[Wallstreet Journal]] vom 18. Juli 2007 fordert er die US-amerikanische Regierung auf, im Irakkrieg „durchzuhalten“ und sich nicht von der Stimmung in der Bevölkerung beeindrucken zu lassen. Dieses Durchhalten hätte auch nach 1945 in Deutschland erst die richtige Wirkung hervorgebracht.
Im ''Spiegel'' und [[Wallstreet Journal]] vom 18. Juli 2007 fordert er die US-amerikanische Regierung auf, im Irakkrieg „durchzuhalten“ und sich nicht von der Stimmung in der Bevölkerung beeindrucken zu lassen. Dieses Durchhalten hätte auch nach 1945 in Deutschland erst die richtige Wirkung hervorgebracht.

Am 5. Februar 2008, dem ''"Super Tuesday"'' der amerikanischen Präsidentsschaftswahlen, sprach er sich auf ''Spiegel Online'' explizit für [[John McCain]] als den seines Erachtens passenden nächsten US-Präsidenten aus.<ref>[http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,533159,00.html "Der lachende Dritte"], [[Spiegel Online]], 05. Februar 2008</ref>


== Quellen ==
== Quellen ==

Version vom 5. Februar 2008, 16:18 Uhr

Gabor Steingart (* 1962 in Berlin) ist ein deutscher Journalist und Autor. Von 2001 bis Ende Juni 2007 leitete er das Hauptstadtbüro des Nachrichtenmagazins Der Spiegel in Berlin, heute ist er für das Spiegel-Büro in Washington tätig.

Biographie

Steingart wuchs in der osthessischen Bergbaugemeinde Neuhof (bei Fulda) – Gemeindeteil Opperz – als Sohn des ungarischen Chemikers und K+S-Fabrikleiters Imre Steingart auf. Noch als Schüler veröffentlichte Steingart 1984 sein erstes Buch in einem links-alternativen Regionalverlag (Widerspruch unerwünscht. Beobachtungen aus 111 Jahren Fuldaer Zeitung).[1] Nach dem Abitur an der reformpädagogischen Hermann-Lietz-Schule Bieberstein in der Rhön studierte er Politologie sowie Volkswirtschaft (im Nebenfach) an der Universität Marburg und der Freien Universität Berlin. Steingart war auf lokaler Ebene in der Politik für die Grünen als Finanzpolitiker tätig. Anschließend absolvierte er die Holtzbrinck-Schule für Wirtschaftsjournalisten. 1989 wurde er als Reporter für die konzerneigene Wirtschaftswoche eingestellt. Seit 1990 arbeitete er in Leipzig, Bonn und Berlin als Redakteur für das Nachrichtenmagazin Der Spiegel. 1995 wurde Steingart vom neuen Spiegel-Chefredakteur Stefan Aust zum Ressortleiter Wirtschaft in Hamburg befördert. Im Jahr 2001 übernahm er die Leitung des Spiegel-Hauptstadtbüros in Berlin.

2007 scheiterte Steingart mit dem Versuch, sich als Vertreter der Redaktion in die Geschäftsführung der Mitarbeiter KG wählen zu lassen. Er erhielt mit 69 Stimmen von 327 abgegebenen Stimmen aus der Redaktion das zweitschlechteste Ergebnis.[2] Die Wahl gewannen Marianne Wellershoff und Armin Mahler.

Seit dem 1. Juli 2007 besetzt Steingart eine Drittelstelle als Autor im Spiegel-Büro in Washington und möchte sich vor allem um Buch- und Filmprojekte kümmern.[3] 2009 wird er den bisherigen US-Korrespondenten Georg Mascolo ablösen.

Er ist Gast in zahlreichen Fernsehsendungen wie etwa dem ARD-Presseclub, Sabine Christiansen, Maybrit Illner [4] und ähnlichen Talkshows. Darüber hinaus ist er auch ein gefragter Diskussionsteilnehmer bei Tagungen von Wirtschaftsverbänden.

Steingart wurde als möglicher Nachfolger von Stefan Aust als Spiegel-Chefredakteur gehandelt.[5] Seine Opposition gegen Rot-Grün und Kanzler Schröder soll ihn aber im Hause Ansehen gekostet haben,[6] so dass seine Beförderung zum Chefredakteur „nicht mehr durchsetzbar“ [6] sei.

2007 erhielt Steingart den Helmut-Schmidt-Journalistenpreis von der Direktbank ING-DiBa für die Titelstory Weltkrieg um Wohlstand im Spiegel Nr. 37 (2006) als ein „herausragendes Beispiel für kritischen Wirtschafts- und Verbraucherjournalismus“.

Kritik

Beobachter wie etwa Roger Willemsen sehen in Steingart die Verkörperung eines Wandels des Spiegels seit den 1990er Jahren hin zu „konservativen“ und „neoliberalen“ Themen.[7] [8] Der Spiegel nehme unter Steingart zunehmend einseitig die Perspektive der Wirtschaft auf, Sozialkritik käme kaum noch vor. Im Juli 2007 räumte Steingart gegenüber der FAZ ein, eine Kampagne gegen die rot-grüne Koalition betrieben zu haben.[9]

Im Spiegel und Wallstreet Journal vom 18. Juli 2007 fordert er die US-amerikanische Regierung auf, im Irakkrieg „durchzuhalten“ und sich nicht von der Stimmung in der Bevölkerung beeindrucken zu lassen. Dieses Durchhalten hätte auch nach 1945 in Deutschland erst die richtige Wirkung hervorgebracht.

Am 5. Februar 2008, dem "Super Tuesday" der amerikanischen Präsidentsschaftswahlen, sprach er sich auf Spiegel Online explizit für John McCain als den seines Erachtens passenden nächsten US-Präsidenten aus.[10]

Quellen

  1. Leute, rhoen-vogelsberg.de
  2. Steingart: „Ich bleibe“, Tagesspiegel, 22. März 2007
  3. „Doppelspitze im Hauptstadtbüro des Spiegel, Tagesspiegel, 10. Mai 2007
  4. „Arbeitsplätze auf der Flucht“, ZDF, Berlin Mitte, 15. April 2004
  5. Peter Heinlein: „Streit um die Spiegel-Mitarbeiter KG“, Hamburger Abendblatt, 20. Dezember 2006
  6. a b Oliver Gehrs: „Aust im Nacken“, taz, 31. Oktober 2005
  7. „Die Linkspartei ist die Partei des Phantomschmerzes“, Junge Welt, 17. September 2005, Gespräch mit Roger Willemsen
  8. in: Maischberger, „Mensch des Tages“, n-tv, 16. September 2005
  9. „'Kampagne' gegen Rot-Grün“, FAZ, 20. Juli 2007
  10. "Der lachende Dritte", Spiegel Online, 05. Februar 2008

Werke

  • Steingart, Gabor: Widerspruch unerwünscht. Beobachtungen aus 111 Jahren Fuldaer Zeitung, Petersberg, Zeitdruck-Verlag Möller 1984, 173 S., Ill.
  • Steingart, Gabor: Das Konzept der „wissenschaftlich-technischen Revolution“ und die Problematik individuellen Leistungsverhaltens in der DDR-Wirtschaft, Berlin, Freie Universität Berlin, Diplomarbeit, 1987
  • Stefan Aust; Claus Richter; Gabor Steingart. Unter Mitarbeit von Matthias Ziemann: Deutschland - Der Abstieg eines Superstars, München, Piper 2004, 279 S., Ill., ISBN 3492046150,
  • Steingart, Gabor: Die stumme Prinzessin. Ein Leben in Deutschland, München, Piper 2005, ISBN 3-492-24481-5
  • Steingart, Gabor: Weltkrieg um Wohlstand. Wie Macht und Reichtum neu verteilt werden, München, Piper 2006, ISBN 3-492-04761-0

Weblinks

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