„Uri Geller“ – Versionsunterschied

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Im November 2000 verklagte Geller in den [[Vereinigte Staaten|USA]] das Unternehmen [[Nintendo]]. Auf einer von der Firma produzierten [[japan]]ischen [[Pokémon]]-Sammelkarte war ein Monster namens ''Yun-gerā'' (auf [[Deutsche Sprache|Deutsch]] und [[Englische Sprache|Englisch]] heißt das Pokémon „Kadabra“) dargestellt, das in einer Hand einen verbogenen Löffel hält und laut Kartenbeschreibung „Alpha-Wellen“ ausstrahlen kann. Auf [[Japanische Schrift|Japanisch]] wird ''Yun-gerā'' als ユンゲラー geschrieben, wobei das zweite Zeichen ン ''n'' dem Zeichen リ ''ri'' ähnlich sieht und der Name somit an ''Yuri Gerā'' erinnert, die japanische Aussprache von Gellers Namen. Geller sah durch die Karte seine Persönlichkeitsrechte verletzt. Die Klage wurde im November 2002 vom Bezirksgericht Los Angeles abgewiesen.
Im November 2000 verklagte Geller in den [[Vereinigte Staaten|USA]] das Unternehmen [[Nintendo]]. Auf einer von der Firma produzierten [[japan]]ischen [[Pokémon]]-Sammelkarte war ein Monster namens ''Yun-gerā'' (auf [[Deutsche Sprache|Deutsch]] und [[Englische Sprache|Englisch]] heißt das Pokémon „Kadabra“) dargestellt, das in einer Hand einen verbogenen Löffel hält und laut Kartenbeschreibung „Alpha-Wellen“ ausstrahlen kann. Auf [[Japanische Schrift|Japanisch]] wird ''Yun-gerā'' als ユンゲラー geschrieben, wobei das zweite Zeichen ン ''n'' dem Zeichen リ ''ri'' ähnlich sieht und der Name somit an ''Yuri Gerā'' erinnert, die japanische Aussprache von Gellers Namen. Geller sah durch die Karte seine Persönlichkeitsrechte verletzt. Die Klage wurde im November 2002 vom Bezirksgericht Los Angeles abgewiesen.


== Gegenwart ==
lol
Geller nahm 2002 an der britischen Variante der [[Reality TV|Reality-Show]] „[[Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!]]“ teil und wurde als erster Teilnehmer abgewählt.<ref name="loeffelbieger"/><ref name="stern2008"/>

Nach einem Auftritt bei ''[[Stern TV]]'' im Jahr 2004 nahm Gellers Popularität kurzzeitig wieder zu und er trat in weiteren Fernsehsendungen in [[Deutschland]] (mit einer eigens produzierten ''Uri-Geller-Show'', moderiert von [[Günther Jauch]]) und der [[Schweiz]] auf. Sein Repertoire hat sich in über 30 Jahren nicht verändert. Andere [[Zauberkünstler]] bezeichnen ihn deshalb als ''One-Trick-Pony''.<ref name="stern2008"/>

=== Onlinevideos ===
Derzeit kursieren im Internet verschiedene Videos, die Gellers Tricks enttarnen. Unter anderem gibt es einen Mitschnitt aus der israelischen Fernsehsendung ''The Successor'', der zeigt, wie sich Geller einen kleinen Gegenstand (vermutlich einen [[Magnet]]en) an den Daumen klebt, um einen [[Kompass]] zum Drehen zu bringen.<ref>[http://www.youtube.com/watch?v=YopFVquM0Z0 Fernsehmitschnitt aus „The Successor mit dem Daumen-Trick“]</ref> Geller versucht immer wieder, gegen solche Videos vorzugehen mit der Begründung, dass sein Urheberrecht dadurch geschädigt würde.<ref>DWDL.de: [http://www.dwdl.de/article/news_11409,00.html ''Faule Tricks bei ProSieben: Uri-Geller-Show kommt'']</ref>
So verlangte Geller von [[YouTube]] die Entfernung eines 14 Minuten langen Videos, das sich in kritischer Weise mit seinen behaupteten übersinnlichen Kräften auseinandersetzt. Der [[Account]] des Benutzers wurde daraufhin von YouTube gelöscht. Allerdings zu Unrecht, denn Geller hat –&nbsp;wie sich später herausstellte&nbsp;– lediglich einen [[Copyright]]-Anspruch auf drei Sekunden des Videoinhaltes. Daraufhin wurde eine Gegenklage wegen illegaler Beantragung einer ''[[Digital Millennium Copyright Act|DMCA]] Takedown Notice'' (dt. „[[Abmahnung]] nach [[Urhebergesetz]]“) eingereicht, da Geller nicht der Rechteinhaber des beanstandeten Materials ist.<ref>[http://derstandard.at/?url=/?id=2874272 Der Standard vom 11. Mai 2007, ''YouTube: Versuch Video entfernen zu lassen bringt Uri Geller Klage ein'']</ref>

=== The next Uri Geller ===
''Hauptartikel: [[The next Uri Geller – Unglaubliche Phänomene Live]]''

Seit dem 8. Januar 2008 sucht Uri Geller auf dem deutschen Fernsehsender [[ProSieben]] einen Nachfolger. Die Show läuft unter dem Namen ''„The next Uri Geller“'' ([[Deutsche Sprache|dt.]] „Der nächste Uri Geller“) und es sind neun Folgen geplant.<ref>ProSieben.de: [http://www.prosieben.de/show_comedy/artikel/45794/ ''The next Uri Geller – Unglaubliche Phänomene Live'']</ref>
In Israel lief das Unterhaltungsschema als „The Successor“ (dt. „Der Nachfolger“). Es war mit Einschaltquoten von über 50 % das erfolgreichste Programm der israelischen Fernsehgeschichte.<ref name="mhb"/>
Innerhalb dieser Sendung wurde behauptet, dass Uri Geller mit dem Begründer der Psychoanalyse [[Sigmund Freud]] verwandt ist. Gellers Mutter, eine geborene Freud, ist in der Tat eine entfernte Verwandte von Sigmund Freud.<ref name ="markus"/> In Deutschland kam die erste Sendung auf insgesamt 3,85 Millionen Zuschauer, was einem Marktanteil von 12,1 % entspricht.<ref>[http://www.cinefacts.de/news/news.php?newsid=10147 cinefacts.de vom 9. Januar 2008, ''ProSieben: „The next Uri Geller“ startet erfolgreich'']</ref><ref>vgl. auch [http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/0,1518,527475,00.html Jan Freitag: ''TV-Show mit Uri Geller – Der Spaß macht die Biege'', SPON, 9. Januar 2008]</ref>


== Kurioses ==
== Kurioses ==

Version vom 12. Februar 2008, 19:13 Uhr

Uri Geller beim Löffelbiegen

Uri Geller (hebräisch אורי גלר, geboren als György Gellér,[1] am 20. Dezember 1946 in Tel Aviv) ist ein israelischer, in Reading (England) lebender Bühnenmagier, der von sich behauptet, übersinnliche Kräfte zu besitzen.

Leben

Uri Geller wurde als Sohn von Jitzchak und Margarete Gellér, geb. Freud, in Tel Aviv geboren. Seine Eltern sind ungarisch-österreichischer Herkunft. Er gibt an, im Alter von fünf Jahren ein Schlüsselerlebnis gehabt zu haben, als ihn im Garten eines Hauses gegenüber seines Elternhauses ein extrem heller Lichtblitz kurzzeitig zu Boden geworfen hätte. Kurz darauf habe es zum Mittagessen Suppe gegeben, wobei sich sein Löffel verbogen habe und anschließend gebrochen sei.[2] In anderen Interviews gibt er an, seine übernatürlichen Kräfte in der Grundschule entdeckt zu haben.[3]

Als Fallschirmjäger[3] kämpfte er 1967 im Sechs-Tage-Krieg, wo er verwundet wurde. Anschließend arbeitete er als Fotomodell. 1969 begann er dann, seine angebliche Fähigkeit, Löffel zu manipulieren, zu vermarkten.[2]

Entdeckt wurde Geller von dem wohlhabenden New Yorker Parapsychologen Andrija Puharich[4] (1918–1995), seinem späteren Biographen.

Nach eigenen Angaben litt Geller in den 1970er-Jahren an Bulimie und Panikattacken. So sollte John Lennon ihm damals geholfen haben und Lennons Frau Yoko Ono ihm dazu geraten haben, nach Japan zu gehen, woraufhin er mit seiner Familie ein Jahr dort verbrachte. [5]

1988 versuchte sich Geller als Hersteller von Kosmetika.[6]

Geller lebt in der Nähe von London in einer 23-Zimmer-Villa, die dem Weißen Haus nicht unähnlich ist. Nach eigenen Angaben hat er etwa 50 Millionen Dollar Vermögen.[2] Seit 1991 ist er mit Hannah verheiratet[3] und hat zwei Kinder, Daniel und Natalie.[5]

Karriere als Bühnenmagier

Löffel sind Uri Gellers wichtigstes Handwerkszeug.

Geller erregte in den 1970er-Jahren erstmals Aufsehen mit seinen Fernsehauftritten, in denen er angeblich durch telepathische Kräfte versteckt gemalte Zeichnungen nachmalte, stehengebliebene Uhren zum Ticken brachte und Besteck verbog. Er sagt in Interviews gelegentlich, dass er glaubt, seine Kräfte von Außerirdischen vom Planeten „Hoova“[7], von Gott oder von anderen höheren Mächten erhalten zu haben.[8] In Deutschland sorgte sein Fernsehauftritt am 17. Januar 1974 in der Wim-Thoelke-Show Drei mal Neun und in der Schweiz in einer von Werner Vetterli moderierten Sendung für ein „Geller-Fieber“. Bisher konnte jede von Gellers Vorführungen mit bekannten Tricks nachgestellt und erklärt werden.

Nach vielen Jahren der TV-Abstinenz hatte Geller 2004 in Deutschland mit der Sendung „Die Uri Geller Show“ ein Comeback. RTL hatte damit einen Marktanteil von 25,5 Prozent in der werberelevanten Zielgruppe. Das entsprach fast sechs Millionen Zuschauern.[9]. Am 8. Januar 2008 lief die Reihe „The next Uri Geller“ auf Pro7 an, bei der Uri Geller als Gastgeber fungierte (siehe unten).

Mittlerweile sieht er seine Verbindung zu den Außerirdischen anders. Dies habe ihm ein Wissenschaftler der CIA damals eingeredet. An Aliens und Ufos glaube er aber weiterhin.[10]

Angebliche Auftragsarbeiten für Firmen und CIA

In den 1980er-Jahren hat Geller sich mit seinen Vorführungen weitgehend zurückgezogen. In dieser Zeit verdiente er angeblich sein Geld mit dem Suchen von Gold, Öl und Erzen.[11] Durch einfache „Konzentrationsarbeit“ habe er die umständliche Prospektion unnötig gemacht. Geller nennt dazu keine Firmennamen. Er arbeitete angeblich auch für Geheimdienste. So nimmt er für sich in Anspruch, im Auftrag der CIA, für die er nach eigenen Angaben drei Jahre arbeitete, Kriege verhindert zu haben. Er hätte im Flugzeug neben KGB-Agenten gesessen und mit seiner „Konzentrationskraft“ die Daten in deren Koffern gelöscht. Auf den Unterhändler von Michail Gorbatschow hätte er dabei einen so großen Einfluss gehabt, dass Gorbatschow am nächsten Tag vorgeschlagen habe, die Mittelstreckenraketen abzuschaffen.[2]

Vorhersagen von Uri Geller

  • Anfang 1970 sagte Geller voraus, dass der ägyptische Präsident Nasser noch lange leben und König Hussein von Jordanien bald einem Attentat zum Opfer fallen werde. Nasser starb jedoch bereits acht Monate nach dieser Voraussage, während König Hussein noch weitere 26 Jahre lebte.[12] Andere Quellen berichten dagegen, dass Geller auf der Bühne eine Vision vom im Sterben liegenden Nasser gehabt hätte. Kritiker vermuten dabei, dass ihm die Nachricht von Nassers Tod durch den Vorhang berichtet wurde.[3]
  • Er prophezeite den Sieg des Englischen Nationalteams bei der Fußball-EM 1996 im Halbfinale gegen Deutschland, das jedoch Deutschland gewann.[7]
  • Auch sagte er dem Formel-1-Piloten David Coulthard einen nicht eingetretenen Erfolg voraus.[7]
  • Er sagte den Sieger von "Stars auf Eis" 2008 voraus.

Rezeption

Gellers Effekte werden durch einfache Zaubertricks realisiert.[13]

Geller selbst sagt aus, dass seine Vorführungen von Bühnenzauberern nachvollzogen werden können. Alle von Geller gezeigten Kunststücke gehören auch zum Repertoire von Bühnenmagiern.[2][14][15] So basiert beispielsweise der Trick, nicht mehr funktionierende Uhren zum Laufen zu bringen, auf rein statistischen Wahrscheinlichkeiten, die mit einer gewissen Anzahl von Uhren für jeden nachvollziehbar sind, oder seine bekannteste Vorführung, Löffel zu brechen, wahrscheinlich auf dem vorhergehenden Manipulieren des Löffels, indem man ihn kurz vor seine Streckgrenze biegt, sodass nur noch etwas Druck notwendig ist, ihn zu zerbrechen.

Bei einem Fernsehauftritt im Jahre 1973 in der Tonight Show mit Johnny Carson wurde nach einer Anregung von James Randi streng darauf geachtet, dass Geller zuvor keinen Zugriff auf die bereitgelegten Löffel, Uhren und weitere Requisiten hatte. Geller war daraufhin während des desaströsen 22-Minuten-Auftrittes nicht in der Lage, seine angeblichen Fähigkeiten zu demonstrieren.[16][17][18]

In den vergangenen 30 Jahren hat sich Geller oft über sein Versagen unter kontrollierten Bedingungen in der Tonight Show von 1973 geäußert. Er gibt jedoch nicht sich selbst die Schuld, sondern Carson. Noch am 27. Dezember 2007 sagte er in einem Interview: „Ich wusste nicht, dass Johnny Carson ein Hobbymagier war und mir eine Falle stellte. Ich saß 20 Minuten vor ihm, und es funktionierte nichts. Das waren die demütigendsten 20 Minuten meines Lebens.“[5] Dennoch behauptete Geller lange Zeit, übersinnliche Kräfte zu besitzen. Erst am 5. Februar 2008 „dementierte“ er dies in der Sendung The next Uri Geller, allerdings mit einem Augenzwinkern.[19]

Wissenschaftliche Untersuchungen

Anfänglich konnte Geller eine Reihe von Physikern und andere Wissenschaftler mit seinen Vorführungen beeindrucken und überzeugen. Beispielsweise wurde in dem angesehenen Magazin Nature 1974 ein Artikel der beiden Laser-Spezialisten[4] Russell Targ und Harold Puthoff vom renommierten Stanford Research Institute (SRI)[20] über die hellseherischen Fähigkeiten von Geller veröffentlicht.[21] Der Artikel wurde im Editorial[22] als „schwach in Design und Ausführung“, „beunruhigend unklar“ bezüglich experimenteller Details, „unbehaglich was Vorkehrungen gegen fehlerhafte Schlussfolgerungen betrifft“, bezeichnet. Den beiden Autoren wurde in dem beispiellosen und geradezu entschuldigenden Editorial vorgeworfen, dass „einige Methoden naiv“ gewesen seien und dass „die Experimentatoren einen Mangel an Qualifikation“ aufwiesen.[23] Der Artikel, wie auch seine Veröffentlichung, wurden sehr kontrovers diskutiert.[24] Nature wollte den Artikel zunächst nicht veröffentlichen und schickte ihn an das SRI zurück. Da er jedoch von zwei qualifizierten Wissenschaftlern einer führenden Forschungseinrichtung verfasst wurde und der Inhalt einer wissenschaftlichen Untersuchung würdig erschien, entschloss man sich doch zur Veröffentlichung. Zudem wollten die Herausgeber anderen Forschungseinrichtungen die Möglichkeit geben die Qualität des Institutes und deren Beitrag zur Parapsychologie beurteilen zu können. Im Editorial der Ausgabe wurde außerdem auf eine gleichzeitige, sechzehnseitige Veröffentlichung des Physikers Joseph Hanlon im New Scientist hingewiesen, die eine zweimonatige Nachforschung über Geller und die SRI-Experimente zum Thema hat. Dieser Artikel würde die Positionen Gellers und der SRI-Forscher untergraben.[23][25]

Der ehemalige US-Astronaut Edgar Mitchell, selbst bekannt dafür parapsychologischen Phänomenen zugeneigt zu sein, schilderte als Augenzeuge die Untersuchungen am SRI wie folgt: „Hal (Puthoff) und Russ (Targ) waren so begierig darauf, Geller bei der Arbeit zu halten, dass sie sich von ihm in die Enge treiben ließen und schließlich auf jede seiner Launen eingingen. Wenn er drohte fortzugehen, gaben sie nach und taten alles, was er wollte. Natürlich verloren sie so die Kontrolle über die Situation, und das wurde von Mal zu Mal schlimmer.“[4]

In Nature veröffentlichten vier Jahre später zwei andere Wissenschaftler, wie Geller möglicherweise ihre Kollegen hereingelegt hat. Der Physiker und Nobelpreisträger Richard Feynman traf Geller selbst und erklärte: „Nur weil ein guter Zauberer irgend etwas tut, sollte man nicht gleich zu dem Schluss kommen, es handele sich um ein reales Phänomen.“.[26]

Geller lehnt seitdem wissenschaftliche Untersuchungen bezüglich seiner „übernatürlichen Kräfte“ ab. Auch die Einladung zur „Eine-Million-Dollar-Herausforderung“ von James Randi lehnte er ab.[27]

Bereits Anfang 1974 lud Thomas von Randow, damals Wissenschaftsredakteur bei der Wochenzeitung Die Zeit, Geller zu einem psychokinetischen 100.000-DM-Experiment ein. Geller beantwortete die mehrfachen Anfragen Randows nicht. Als dieser ihn dann persönlich darauf ansprach, entgegnete Geller, dass, wenn er seine „psychokinetische Begabung demonstriert hätte, diese fortan nicht mehr geheimnisvoll und darum auch nicht mehr interessant gewesen“ sei. „Man dürfe seinen Mitmenschen nicht alle Zweifel nehmen“.[4]

Wissenschaftler sind nicht darauf trainiert, schnelle Bewegungen anderer Personen zu verfolgen. Professionelle Magier verfügen dagegen über diese trainierte Eigenschaft.[28] Zudem gehen sie von vornherein davon aus, dass alles „Übernatürliche“ immer und überall Täuschung ist. Sie können die Kontrollbedingungen definieren, welche die entsprechenden Tricks verunmöglichen. Auch Uri Geller musste sich bei den entsprechenden Bedingungen geschlagen geben.[29][30]

Bei dem Verbiegen der Löffel vermutete man anfänglich eine Präparierung von Gellers Fingern mit einer quecksilberhaltigen Verbindung, welche die Löffel durch Legierungsbildung zum Erweichen bringen würde.[31] Später entdeckte man dann, dass dieser „Geller-Effekt“ mit mehrfach vorgebogenen Löffeln erheblich einfacher zu erreichen ist.[32]

Der Spiegel ließ Geller kurz nach seinem Fernsehauftritt bei der Wim-Thoelke-Show Drei mal Neun 1974 eine Gabel zerlegen. Eine anschließende Prüfung der Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung ergab, dass das Besteck mit Hilfe einer Chemikalie entzwei ging.[33]

Gerichtsverfahren

Geller hat gegen viele seiner Kritiker rechtliche Schritte unternommen. 1991 verklagte er James Randi auf 15 Millionen US-Dollar Schadenersatz, wegen eines in der Herald Tribune vom 9. April 1991 erschienen Artikels von Randi. Dies war die dritte Klage von Geller gegen Randi.[34] Die Klage wurde, wie alle vorausgegangenen und nachfolgenden, abgewiesen. In einem offenen Brief der Uri Geller Associates mit Sitz in Berkshire kündigte Geller an, dass er „Randi in jedem Land verklagen werde, in dem es ihm möglich sei, gegen die Lügen Randis vorzugehen“. Was Randi über ihn verbreite, sei nicht die Wahrheit.[34]

Seine Klage gegen Prometheus Books wurde verworfen, und Geller musste sogar Schadenersatz an den Verlag leisten. Auch die amerikanische Skeptikerorganisation CSI bekam Recht und nach einer außergerichtlichen Einigung 120.000 Dollar zugesprochen, wovon Uri Geller 40.000 Dollar aus eigener Tasche bezahlen musste.[35]

Im November 2000 verklagte Geller in den USA das Unternehmen Nintendo. Auf einer von der Firma produzierten japanischen Pokémon-Sammelkarte war ein Monster namens Yun-gerā (auf Deutsch und Englisch heißt das Pokémon „Kadabra“) dargestellt, das in einer Hand einen verbogenen Löffel hält und laut Kartenbeschreibung „Alpha-Wellen“ ausstrahlen kann. Auf Japanisch wird Yun-gerā als ユンゲラー geschrieben, wobei das zweite Zeichen ン n dem Zeichen リ ri ähnlich sieht und der Name somit an Yuri Gerā erinnert, die japanische Aussprache von Gellers Namen. Geller sah durch die Karte seine Persönlichkeitsrechte verletzt. Die Klage wurde im November 2002 vom Bezirksgericht Los Angeles abgewiesen.

Gegenwart

Geller nahm 2002 an der britischen Variante der Reality-ShowIch bin ein Star – Holt mich hier raus!“ teil und wurde als erster Teilnehmer abgewählt.[33][7]

Nach einem Auftritt bei Stern TV im Jahr 2004 nahm Gellers Popularität kurzzeitig wieder zu und er trat in weiteren Fernsehsendungen in Deutschland (mit einer eigens produzierten Uri-Geller-Show, moderiert von Günther Jauch) und der Schweiz auf. Sein Repertoire hat sich in über 30 Jahren nicht verändert. Andere Zauberkünstler bezeichnen ihn deshalb als One-Trick-Pony.[7]

Onlinevideos

Derzeit kursieren im Internet verschiedene Videos, die Gellers Tricks enttarnen. Unter anderem gibt es einen Mitschnitt aus der israelischen Fernsehsendung The Successor, der zeigt, wie sich Geller einen kleinen Gegenstand (vermutlich einen Magneten) an den Daumen klebt, um einen Kompass zum Drehen zu bringen.[36] Geller versucht immer wieder, gegen solche Videos vorzugehen mit der Begründung, dass sein Urheberrecht dadurch geschädigt würde.[37] So verlangte Geller von YouTube die Entfernung eines 14 Minuten langen Videos, das sich in kritischer Weise mit seinen behaupteten übersinnlichen Kräften auseinandersetzt. Der Account des Benutzers wurde daraufhin von YouTube gelöscht. Allerdings zu Unrecht, denn Geller hat – wie sich später herausstellte – lediglich einen Copyright-Anspruch auf drei Sekunden des Videoinhaltes. Daraufhin wurde eine Gegenklage wegen illegaler Beantragung einer DMCA Takedown Notice (dt. „Abmahnung nach Urhebergesetz“) eingereicht, da Geller nicht der Rechteinhaber des beanstandeten Materials ist.[38]

The next Uri Geller

Hauptartikel: The next Uri Geller – Unglaubliche Phänomene Live

Seit dem 8. Januar 2008 sucht Uri Geller auf dem deutschen Fernsehsender ProSieben einen Nachfolger. Die Show läuft unter dem Namen „The next Uri Geller“ (dt. „Der nächste Uri Geller“) und es sind neun Folgen geplant.[39] In Israel lief das Unterhaltungsschema als „The Successor“ (dt. „Der Nachfolger“). Es war mit Einschaltquoten von über 50 % das erfolgreichste Programm der israelischen Fernsehgeschichte.[9] Innerhalb dieser Sendung wurde behauptet, dass Uri Geller mit dem Begründer der Psychoanalyse Sigmund Freud verwandt ist. Gellers Mutter, eine geborene Freud, ist in der Tat eine entfernte Verwandte von Sigmund Freud.[3] In Deutschland kam die erste Sendung auf insgesamt 3,85 Millionen Zuschauer, was einem Marktanteil von 12,1 % entspricht.[40][41]

Kurioses

Eine Frau verklagte den bei ihr zu Hause im Fernsehen aufgetretenen Geller, weil er schuld an ihrer Schwangerschaft sei. Die Empfängnis sei auf einem Kaminvorleger, durch Verbiegung ihres Intrauterinpessars (IUD, „Spirale“) ermöglicht worden.[42]

Werke

  • Uri Geller: Mein Wunder-volles Leben. Die Autobiographie eines Mega-Stars. Silberschnur Verlag, 1995, ISBN 3-923781-90-3.
  • Uri Geller: Der Geller Effekt. Ariston Verlag, 1986, ISBN 3-7205-1421-8.
  • Uri Geller: Die Macht des Geistes. Nymphenburger, 2006, ISBN 3-485-01076-6.

Literatur

  • Colin Wilson: Rätsel Uri Geller. Ullstein, 1979, ISBN 3-548-03711-9.
  • Guy Lyon Playfair: The Geller Effect. Jonathan Cape Ltd., London 1986, ISBN 978-0586074305.
  • James Randi: The Truth about Uri Geller. Prometheus Books, 1990, ISBN 0-87975-199-1.
  • Ray Hyman: The Elusive Quarry – A Scientific Appraisal of Psychical Research. Prometheus Books, 1989, ISBN 0-87975-504-0.
  • Rudolf Henke: Uri Geller und seine Fernseh-Tricks. In: Skeptiker. Heft 3, 1997, S. 82–87.
  • Andrija Puharich: Uri: Original and Authorised Biography of Uri Geller, the Man Who Baffles the Scientists. W.H. Allen / Virgin Books, 1974, ISBN 0-491-01960-2
  • Paul Uccusic: PSI-Resümee, Kap. 3 (S.  23-44). Ariston, Genf 1975, ISBN 3-7205-1135 9.

Einzelnachweise

  1. „Hot News“ Randi, James; www.jref.org.
  2. a b c d e Kulke U, Auf Biegen und Brechen, in Die Welt, Ausgabe vom 16. November 2004
  3. a b c d e Kompa M, Wie Uri Geller den Dritten Weltkrieg verhinderte, in Telepolis, vom 2. April 2007
  4. a b c d Randow T, Uri und die Wissenschaft, in Die Zeit, 1974
  5. a b c teleschau, vom 21. Dezember 2007, Uri Geller: Die Macht der Gedanken
  6. PERSONALIEN: Fragen an, in Der Spiegel, Ausgabe 25/1988
  7. a b c d e Erichsen B, Trauerspiel mit Löffel, in Stern, Ausgabe vom 8. Januar 2008
  8. http://www.uri-geller.com/quest.htm
  9. a b medienhandbuch.de vom 3. Januar 2008, Magier sucht Löffelverbieger-Nachfolger – Interview mit Uri Geller, abgerufen am 8. Januar 2008
  10. Waleczek T, Uri Geller – „Ich glaube noch an Aliens“, in Der Tagesspiegel, Ausgabe vom 8. Januar 2008
  11. vgl. "Forget the paranormal!", Telepolis, 05.02.2008.
  12. Yoel M, Die Vorhersagen zu den Feiertagen: Der Fluch des Durchschnittsjahres, in Ha'aretz, Ausgabe vom 26. September 2003, Übersetzung von Daniela Marcus
  13. Hergovich, A, The effect of pseudo-psychic demonstrations as dependent on belief in paranormal phenomena and suggestibility, in Personality and Individual Differences, 36/2004, S.365-80
  14. Mannheimer Morgen, Ein Buch schlägt Flammen, Ausgabe vom 7. September 2005
  15. Mannheimer Morgen, Löffel sind nicht nur zum Essen da, Ausgabe vom 18. November 2004
  16. Jaroff L, Fighting Against Flimflam, in Time, Ausgabe vom 13. Juni 1988
  17. Video auf YouTube, James Randi exposes Uri Geller and Peter Popoff (englisch), abgerufen am 7. Januar 2008
  18. Video auf YouTube, Uri Geller Trick im TV (englisch), abgerufen am 7. Januar 2008
  19. Uri Gellers „Geständnis“
  20. Jaroff L, Investigating the Power of Prayer, in Time, Ausgabe vom 16. Januar 2002
  21. Russel T, Puthoff H, Information transmission under conditions of sensory shielding., in Nature, 251/1974, S.602–7.
  22. Investigating the paranormal, in Nature, 251/1974, S.559.
  23. a b New Flap Over Uri, in Time, Ausgabe vom 4. November 1974
  24. Dixon B, Peerless review in Current Biology, 9/1999, S.R794
  25. Hanlon J, Uri Geller and Science, in New Scientist, 64/1974, S.170–85.
  26. Schulte von Drach MC, Kann Uri Geller mental Löffel verbiegen?, in Süddeutsche Zeitung, Ausgabe vom 7. Januar 2008
  27. Jaroff L, Debunking Seeing Without Sight, in Time, Ausgabe vom 6. Februar 2002
  28. Diaconis P, Statistical problems in ESP research, in Science, 201/1978, S.131–6.
  29. Fröhlich G, Visuelles in der wissenschaftlichen Kommunikation – z.B. Betrug und Fälschung, in European Journal for Semiotic Studies, 15/2003, S.627–55.
  30. Gardner M, Kabarett der Täuschungen. Unter dem Deckmantel der Wissenschaft., Berlin, 1983.
  31. Materials & Design, Vol.2, Issue 3, März 1981, S.116–7
  32. gwup.de, Uri Geller: Showman oder PSI-Wunder?, abgerufen am 8. Januar 2008
  33. a b Becker M, Deutschlands nächster Löffelbieger, in Spiegel-Online, vom 8. Januar 2008
  34. a b Grossmann W, Lawsuits may silence critics of the paranormal, in New Scientist, 1777/1991, S.17
  35. gwup.de, Uri Geller: Showman oder PSI-Wunder?, abgerufen am 8. Januar 2008
  36. Fernsehmitschnitt aus „The Successor mit dem Daumen-Trick“
  37. DWDL.de: Faule Tricks bei ProSieben: Uri-Geller-Show kommt
  38. Der Standard vom 11. Mai 2007, YouTube: Versuch Video entfernen zu lassen bringt Uri Geller Klage ein
  39. ProSieben.de: The next Uri Geller – Unglaubliche Phänomene Live
  40. cinefacts.de vom 9. Januar 2008, ProSieben: „The next Uri Geller“ startet erfolgreich
  41. vgl. auch Jan Freitag: TV-Show mit Uri Geller – Der Spaß macht die Biege, SPON, 9. Januar 2008
  42. The Lancet, 342/1993, S.1286–8.

Siehe auch

Weblinks