Alois Kothgasser

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Erzbischof Alois Kothgasser (2004)

Alois Kothgasser SDB (* 29. Mai 1937 in Lichtenegg, damals Bezirk Feldbach, Steiermark) ist Erzbischof von Salzburg und damit auch Primas Germaniae.

Leben

Nach der Matura am Aufbaugymnasium der Salesianer Don Boscos in Unterwaltersdorf (Niederösterreich) trat er 1955 in diesen Orden ein. Nach einer dreijährigen Tätigkeit als Erzieher in Unterwaltersdorf und Klagenfurt begann er das Theologiestudium in Turin-Crocetta am Päpstlichen Athenaeum der Salesianer, von 1940 bis 1965 Sitz der theologischen Fakultät des Ordens.

Am 9. Februar 1964 wurde Kothgasser in Turin zum Priester geweiht. Er schloss ein Doktoratsstudium an der Päpstlichen Universität der Salesianer in Rom an, das er mit der Dissertation „Dogmenentwicklung und die Funktion des Geist-Parakleten nach den Aussagen des Zweiten Vatikanischen Konzils“ beendete. Von 1968 bis 1978 wirkte er als Dozent für Dogmatik (Schwerpunkt Theologische Anthropologie) und Theologiegeschichte in Rom. Weiters arbeitete er ab 1978 zwei Jahre lang als außerordentlicher Professor an der Päpstlichen Universität der Salesianer, wo er auch als Leiter des Instituts für Salesianische Spiritualität fungierte.[1] Zunächst auch als Gastprofessor für Dogmatik in Benediktbeuern (Diözese Augsburg) wirkend, hatte er dafür von 1982 bis 1997 eine ordentliche Professur an der Philosophisch-Theologischen Hochschule der Salesianer Don Boscos Benediktbeuern inne. Zweimal, von 1982 bis 1988 sowie von 1994 bis 1997, war er dort Rektor.

Am 10. Oktober 1997 wurde er für die Diözese Innsbruck als Nachfolger Reinhold Stechers zum dritten Bischof von Innsbruck ernannt, am 23. November 1997 empfing er die Bischofsweihe. Am 23. November 2002 wurde Alois Kothgasser als Nachfolger Georg Eders zum neuen Erzbischof von Salzburg gewählt, womit er auch den Ehrentitel Primas Germaniae trägt, den alle Salzburger Erzbischöfe seit 1648 führen dürfen. Die Amtsübernahme erfolgte am 10. Januar 2003.

Der Großmeister des Ritterordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem, John Patrick Kardinal Foley, hat Alois Kothgasser 2008 zum neuen Großprior der österreichischen Statthalterei des Ritterordens ernannt.

Am 18. April 2012 wurde bekanntgegeben, dass Erzbischof Kothgasser sein altersbedingtes Rücktrittsgesuch eingereicht habe,[2][3][4] wobei er gebeten habe, seine Amtszeit nicht zu verlängern.[5]

Wappen und Wahlspruch

Kothgassers Wappen als Bischof von Innsbruck
Kothgassers Wappen als Erzbischof von Salzburg

Bischof von Innsbruck

Das Wappen gliedert sich in das Schildhaupt mit dem persönlichen Wappen und in das Hauptfeld mit dem Wappen des Bistums. Das Schildhaupt, gespalten, zeigt vorne im roten Feld einen grünen Laubbaum mit goldenem Stamm goldenen Ästen, symbolisierend seine Zugehörigkeit zur Gesellschaft der Salesianer Don Boscos. Das hintere weiß/silberne Feld zeigt eine fünfblättrige, rote Rose mit goldenem, rundem Stempel und ist dem Gemeindewappen seines Geburtsortes Sankt Stefan im Rosental entnommen.

Das gespaltene Hauptfeld des Wappens zeigt das Wappen des Bistums Innsbruck, vorne in rot auf weißen/silbernen Grund den Tiroler Adler und hinten ein weißes/silbernes Kreuz auf goldenem Grund.

Unten im Halbrund der Wahlspruch: VERITATEM FACIENTES IN CHARITATE - Die Wahrheit in Liebe tun.

Erzbischof von Salzburg

Das gespaltene Hauptfeld des Wappens des Erzbischofs zeigt das Wappen des Erzbistums Salzburg, vorne in Gold einen aufrechten schwarzen, rot bezungten nach rechts gewandten Löwen und hinten in Rot einen weißen Mittelbalken.

Entgegen der vier gleich großen Felder stellt Kothgasser das von ihm geleitete Bistum in den Vordergrund und nimmt sein persönliches Wappen zurück.

Wirken

Dem Thema Schutz des Lebens widmete Erzbischof Kothgasser seinen Fastenhirtenbrief 2005.[6] Er rief dazu auf, sich jenen Gesetzen zu widersetzen, die Abtreibung oder Sterbehilfe legitimieren. Zwar habe sich die Kirche seit Anbeginn zum Gehorsam gegenüber den staatlichen Autoritäten bekannt, gleichzeitig aber verlange sie, dass man Gott mehr gehorchen müsse als den Menschen.

In Gedenken an Kardinal Franz König rief Erzbischof Kothgasser, stellvertretend für die Erzdiözese Salzburg, den Kardinal-König-Kunstpreis ins Leben, der seit dem Jahr 2005 alle zwei Jahre verliehen wird.

Weblinks

Commons: Alois Kothgasser – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Dr. Heinz Wieser: Erzbischof Dr. Alois Kothgasser ist 70, erschienen in: Osttiroler Bote, Ausgabe vom 31. Mai 2007
  2. Salzburgs Erzbischof Kothgasser hat in Rom Rücktritt eingereicht, Der Standard, 18. April 2012
  3. Salzburger Erzbischof Kothgasser reicht Rücktritt in Rom ein. religion.orf.at, abgerufen am 18. April 2012.
  4. Erzbischof reichte Rücktritt ein − Festlicher Dankgottesdienst zum Geburtstag des Erzbischofs im Dom. Erzdiözese Salzburg (kirchen.net), abgerufen am 23. April 2012.
  5. Österreich: Salzburger Erzbischof tritt ab . Website Radio Vatikan. Abgerufen am 25. Mai 2012.
  6. Fastenbrief 2005
VorgängerAmtNachfolger
Reinhold StecherBischof von Innsbruck
1997–2002
Manfred Scheuer
Georg EderErzbischof von Salzburg
seit 2003
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Maximilian FürnsinnGroßprior der österreichischen Statthalterei des Ritterorden vom Heiligen Grab zu Jerusalem
seit 2008
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