Amtsgericht Pinneberg

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Gebäude des Amtsgerichts Pinneberg mit dem Eingangsportal des Amtsgerichtsgebäudes von 1908

Das Amtsgericht Pinneberg ist ein deutsches Gericht der ordentlichen Gerichtsbarkeit. Es ist eines von vier Amtsgerichten (AG) im Bezirk des Landgerichts Itzehoe und eines von 22 Amtsgerichten in Schleswig-Holstein. Es hat etwa 130 Mitarbeiter.

Gerichtssitz und -bezirk[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gerichtsbezirke der dem LG Itzehoe nachgeordneten Amtsgerichte
  • AG Meldorf
  • AG Itzehoe
  • AG Elmshorn
  • AG Pinneberg
  • Das Gericht hat seinen Sitz in der Stadt Pinneberg.[1]

    Der Gerichtsbezirk umfasst das Gebiet der folgenden Gemeinden und Städte.[2]

    Zudem gehören zum Gerichtsbezirk die gemeindefreien Küstengewässer um die Insel Helgoland,[3] während die übrigen Nordsee-Küstengewässer Schleswig-Holsteins dem Bezirk des Amtsgerichts Husum zugelegt wurden.[4]

    Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Gebäude des alten Amtsgerichts von 1855, heutiges Stadtmuseum Pinneberg

    Pinneberg hat eine weit zurückreichende Tradition als Gerichtsort. Noch heute befinden sich zwei von ursprünglich 4 Schwursteinen auf der Thingstätte, der heutigen Dingstätte, vor dem Gebäude der Drostei. Erstmals urkundlich erwähnt wurde das Pinneberger „Göding“ im Jahr 1397, in der Freeseschen Landtafel von 1588 ist die Gerichtsstätte mit einem Schandpfahl, dem „Kaak“, gekennzeichnet.[5] 1855 erfolgte der Bau eines Amtsgerichtsgebäudes an der Dingstätte 25, 1908 wurde der Sitz des Amtsgerichts an die heutige Adresse in der Bahnhofstrasse 17 verlegt. Das neo-barocke Gebäude wurde 1977 abgerissen und durch den heutigen Zweckbau ersetzt.[6]

    Gerichtsgebäude[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Das Gericht war untergebracht in einem Gebäude unter der Anschrift Bahnhofstraße 17.

    Ende Mai 2021 musste der Westflügel des 1975 errichteten Gebäudes aufgrund massiver Bauschäden geräumt werden.[7] Die Tragfähigkeit der Fundamente ist durch eine Alkali-Kieselsäure-Reaktion (umgangssprachlich „Betonkrebs“) in Frage gestellt. Untersuchungen des Ostflügels ergaben, dass dieser zwar nicht einsturzgefährdet, aber eine Sanierung zwingend erforderlich ist, weil auch die Fundamente des Ostflügels von „Betonkrebs“ betroffen sind. Das Gerichtsgebäude ist daher für einen längerfristigen Zeitraum geräumt.[8]

    Gebäude der Außenstelle in Schenefeld
    BW

    Derzeit ist das Gericht daher ausschließlich in den beiden Außenstellen Osterbrooksweg 42 und 44 in Schenefeld sowie Pascalkehre 1 in Quickborn untergebracht.[9]

    Übergeordnete Gerichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Dem Amtsgericht Pinneberg übergeordnet ist das Landgericht Itzehoe.[10] Zuständiges Oberlandesgericht ist das Schleswig-Holsteinische Oberlandesgericht.

    Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    1. § 2 des Landesjustizgesetzes (LJG) vom 17. April 2018, GVOBl. 2018, 231, ber. 441.
    2. II. Nr. 4 der Anlage 1 zu § 30 Abs. 1 LJG.
    3. § 30 Abs. 2 Nr. 1 LJG.
    4. § 30 Abs. 2 Nr. 2 LJG.
    5. Hamburger Abendblatt Die Lösung des Schwurstein-Rätsels, 10. Oktober 2001.
    6. pinneberg museum – Das Haus
    7. Arne Kolarczyk: Amtsgericht hat Betonkrebs – Gebäude gesperrt. abendblatt.de, 29. Mai 2021, abgerufen am 27. September 2022.
    8. Wolf Gehrmann: Betonkrebs: Teilgeräumtes Amtsgericht Pinneberg muss zwecks Sanierung des Gebäudes seine Tätigkeit vollständig an andere Standorte verlagern. Ministerium für Justiz, Europa und Verbraucherschutz, 8. August 2021, abgerufen am 27. September 2022.
    9. Erreichbarkeit. Anschriften des Amtsgerichts Pinneberg. Abgerufen am 25. September 2022.
    10. § 31 Abs. 2, S. 2 Nr. 2 lit. d LJG.

    Koordinaten: 53° 39′ 28,4″ N, 9° 47′ 54,2″ O