Bahnhof Weizen

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Weizen
Museumsbahn Wutachtal e. V. im Bahnhof Weizen
Museumsbahn Wutachtal e. V.
im Bahnhof Weizen
Museumsbahn Wutachtal e. V.
im Bahnhof Weizen
Daten
Lage im Netz Zwischenbahnhof
Bahnsteiggleise 1
Abkürzung RWZ[1]
Eröffnung 1876
Lage
Ort/Ortsteil Weizen
Land Baden-Württemberg
Staat Deutschland
Koordinaten 47° 46′ 5″ N, 8° 28′ 29″ OKoordinaten: 47° 46′ 5″ N, 8° 28′ 29″ O
Höhe (SO) 471 m ü. NHN
Eisenbahnstrecken Bahnstrecken bei Weizen
Bahnhöfe in Baden-Württemberg
i16

Der Bahnhof Weizen ist der Bahnhof des Ortsteiles Weizen der Kleinstadt Stühlingen im Landkreis Waldshut. Der Bahnhof liegt an Streckenkilometer 20,4 der von Lauchringen über Stühlingen und Blumberg nach Immendingen führenden Wutachtalbahn. Heute verkehren hier im Sommerhalbjahr Zubringerzüge zur ebenfalls nur im Sommerhalbjahr verkehrenden und hier beginnenden Museumsbahn nach Blumberg-Zollhaus.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Bahnhof Weizen bestand ab 1876 als Endpunkt der aus Richtung Lauchringen kommenden Wutachtalbahn. Aus diesem Grund wurde hier ein Empfangsgebäude mit Güter- und Lokschuppen sowie Wasserkran und Wasserturm für Dampflokomotiven errichtet. Er liegt etwa 1500 m südöstlich der Ortschaft und bildete bald mit einem Gasthaus einen kleinen Weiler, der den Namen Weizen Bahnhof erhielt. In nur vier Jahren wurde die Wutachtalbahn als strategische Umgehungsbahn von Weizen weiter bis Hintschingen an der Schwarzwaldbahn verlängert und 1890 eröffnet. Der bisherige Endbahnhof Weizen wurde damit zum Durchgangsbahnhof.

Der durchgehende Personenverkehr auf der Wutachtalbahn ging nach dem Zweiten Weltkrieg rapide zurück. Insbesondere auf dem heute als Museumsbahn betriebenen Zwischenstück gab es zuletzt nur noch 40 Fahrgäste pro Tag. Deshalb erprobte man ab dem Sommerfahrplan 1953 den „Schienen-Straßen-Omnibus“ („Schi-Stra-Bus“). Der Bus verkehrte bis Weizen auf der Schiene, von Weizen bis Blumberg auf der Straße und ab Blumberg wieder auf der Schiene.[4] Der Einsatz des Schi-Stra-Bus endete 1956, nachdem der mittlere Streckenteil ab dem Haltepunkt Lausheim-Blumegg bis Blumberg zum 22. Mai 1955 stillgelegt worden war. Bis 1971 fuhren noch im unteren Streckenteil, zwischen Lauchringen und dem nach Weizen liegenden Haltepunkt Lausheim-Blumegg, Personenzüge.

Kurz nach der Einstellung des Personenverkehrs wurde das Empfangsgebäude des Bahnhofs Weizen 1971 vollständig abgerissen.[5] Die Gleisanlagen blieben aber zunächst noch erhalten. Der Güterverkehr zur Sto AG wurde noch bis 2001 betrieben. Trotz zahlreicher Bemühungen für eine Reaktivierung des täglichen Personenverkehrs konnte dieses Ziel bis heute nicht umgesetzt werden.

1977 wurde auf dem mittleren Abschnitt Weizen–Blumberg-Zollhaus eine Museumsbahn in Betrieb genommen, die bis 2006 über zwei Millionen Fahrgäste beförderte.[6]

Da das frühere Bahnhofsgebäude nicht mehr existiert, fuhren die Museumszüge über Jahre am einstigen Bahnsteig des früheren Bahnhofs ab. 2004/2005 wurde eine Erneuerung am Bahnsteig ausgeführt. Nach Umbauarbeiten des Freiburger Hauptbahnhofs erhielt die Museumsbahn die abgebaute Überdachung aus den 1870er-Jahren.[7]

Die Gleisanlagen sind bis auf das Durchgangsgleis am Bahnsteig, ein Umsetz- sowie ein kurzes Abstellgleis zurückgebaut. Heute befindet sich im Bahnhofsbereich wieder ein Wasserkran für die Museumszüge.

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weizen-Pendel im Bahnhof Weizen

Bahnverkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Personenverkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bis 1971 verkehrten täglich Personenzüge von Waldshut über Weizen bis zum Haltepunkt Lausheim-Blumegg. In den letzten Betriebsjahren wurden die Leistungen mit Triebwagen der Baureihe VT 98 erbracht.

Im Sommerhalbjahr gibt es sonntags zwei Regionalbahn-Verbindungen nach Waldshut, wo Anschluss an die Hochrheinbahn BaselSingen sowie die S-Bahnen Richtung Koblenz (CH) besteht.

Im Sommerhalbjahr verkehrt darüber hinaus zwischen Blumberg-Zollhaus und Weizen die Museumsbahn Wutachtal e. V. („Sauschwänzlebahn“).[8]

Zuggattung Strecke Taktfrequenz
RB 37 Weizen-Pendel:
WaldshutTiengen (Hochrhein) – Lauchringen West – EggingenStühlingenWeizen
zwei Zugpaare im Sommerhalbjahr
WTB Sauschwänzlebahn:
Weizen – Fützen – Blumberg-Zollhaus
einzelne Züge im Sommerhalbjahr

Güterverkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die sich aus einem Kalksteinbruch entwickelte Firma Sto hat im Bahnhof Weizen einen Gleisanschluss, welcher jedoch seit 2001 nicht mehr regulär genutzt wird.

Busverkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die am Bahnhof Weizen befindliche Bushaltestelle trägt den Namen Weizen B314. Dort verkehrt die Regionalbuslinie 7338 zwischen Waldshut, Stühlingen und Blumberg.[9]

Tarife[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weizen gehört dem Waldshuter Tarifverbund (WTV) an. Dessen Tarife gelten auch auf den Zubringerzügen zur Museumsbahn. Darüber hinaus gilt sowohl in den Zügen als auch in den Bussen die KONUS Gästekarte, welche im gesamten Schwarzwald die kostenlose Nutzung von Bussen und Bahnen ermöglicht.[10] Die Museumsbahn hat eigene Tarife.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Peter-Michael Mihailescu; Matthias Michalke: Vergessene Bahnen in Baden-Württemberg. Stuttgart 1985
  • Hans-Wolfgang Scharf: Die Eisenbahn am Hochrhein. Freiburg 1993

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Abkürzung
  2. Die Museumsbahn Wutachtalbahn. Herausgeber: Interessengemeinschaft zur Erhalt der Wutachtalbahn e.V IG WTB, Redaktion: Klaus-Michael Peter 1995
  3. Die Museumsbahn Wutachtalbahn. Herausgeber: Interessengemeinschaft zur Erhalt der Wutachtalbahn e.V IG WTB, Redaktion: Klaus-Michael Peter 1995
  4. Zwei Millionen Besucher erleben im historischen Dampfzug eine unvergessliche Fahrt von Blumberg nach Weizen (Memento vom 17. Dezember 2012 im Webarchiv archive.today)
  5. Reimer/Prillwitz: Die Sauschwänzlebahn im südlichen Schwarzwald. Sutton-Verlag, Erfurt 2010, S. 80. ISBN 978-3-86680-605-4.
  6. Fahrplan der Sauschwänzlebahn (Memento vom 20. November 2016 im Internet Archive)
  7. Fahrplan der Linie 7338
  8. Informationen zur KONUS Gästekarte (Memento des Originals vom 29. Januar 2017 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.hochschwarzwald.de