Benutzer:J.Köster/Freie Christliche Schule Ostfriesland

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Freie Christliche Schule Ostfriesland (FCSO)
Logo, entworfen von Germar Claus
Schulform Integrierte Gesamtschule mit Primarstufe und gymnasialer Oberstufe
Gründung 1987
Ort Moormerland
Land Niedersachsen
Staat Deutschland
Koordinaten 53° 17′ 21″ N, 7° 29′ 36″ OKoordinaten: 53° 17′ 21″ N, 7° 29′ 36″ O
Träger Verein für Evangelische Schulerziehung in Ostfriesland e.V. (VES)
Schüler 1263[1] (1. August 2012)
Lehrkräfte 97[2] (1. August 2012)
Leitung Christian Hunsmann
Website www.fcso.de

Die Freie Christliche Schule Ostfriesland (FCSO) ist mit 1263 Schülern neben dem Gymnasium Leoninum die größte Schule in freier Trägerschaft in Niedersachsen. Sie gehört als Integrierte Gesamtschule mit Primarstufe und Sekundarstufe II zu den wenigen allgemeinbildenenden Schulen, die ihren Schülern einen durchgängigen Besuch von der Einschulung bis zum Abitur ermöglichen. Die FCSO bietet für die Schüler der Sekundarstufen ein freiwilliges zusätzliches Nachmittagsangebot. Jeder Schulabschluss kann erworben werden. Schüler aus ganz Ostfriesland gehören zur Schülerschaft; der Großteil stammt jedoch aus dem Landkreis Leer.


Die Schule nahm am 6. August 1987 mit zwei Lehrkräften und 26 Grundschülern ihren Betrieb auf. Die Freie Christliche Schule Ostfriesland war zu diesem Zeitpunkt die bundesweit siebte gegründete evangelikale Bekenntnisschule. Seit August 2012 ist die Schule mit einer fünfzügigen Sekundarstufe I sowie einer jeweils dreizügigen Primarstufe und Sekundarstufe II voll ausgebaut. Der Schulträger ist ein gemeinnütziger Verein, der "Verein für Evangelische Schulerziehung in Ostfriesland (VES)".
Die Schule hat im August 1990 ihren heutigen Standort bezogen, ein ehemaliges Baumarktgelände in der Ortschaft Veenhusen in der Gemeinde Moormerland im Landkreis Leer. Seit 2001 sind die Klassen der Primarstufe (300 Schüler) in einer vom Hauptstandort rund 800m entfernten Außenstelle untergebracht. Die Primarstufe der FCSO ist seit August 2011 die größte Grundschule im Landkreis Leer.


Die Freie Christliche Schule Ostfriesland ist Mitglied im Grundschulverband und in der "Arbeitsgemeinschaft Freie Schulen Niedersachsen". Außerdem führt sie seit 2009 in Zusammenarbeit mit der Deutsch-Israelischen Gesellschaft regelmäßig einen Jugendaustausch mit Schülern der israelischen "ORT High School Binyamina" durch.


Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Haus der "Evangelisch-Freien Gemeinde Emmanuel" am Verbindungsweg in Leer-Loga. Hier fand von August 1987 bis Juli 1990 der Unterricht der Schuljahrgänge 1 und 2 statt.

Die noch recht junge Geschichte des Schulträgers VES und der FCSO lässt sich aus dem lückenlosen Aktenbestand rekonstruieren, der seit der Schulgründung angelegt und fortgeführt worden ist.

Gründungsgeschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 16. Januar 1985 kamen 16 Männer und Frauen aus verschiedenen evangelischen Gemeinden und Gemeinschaften Ostfrieslands zusammen, um die Gründung des "Vereins für Evangelische Schulerziehung in Ostfriesland" (VES) zu beschließen. Auf dieser Sitzung im Kaminzimmer des "Evangelisches Bildungszentrums Ostfriesland-Potshausen" wurde auch Werner Trauernicht aus Wiesmoor zum vorläufigen 1. Vorsitzenden des Vereins gewählt. Er behielt dieses Amt bis zum Sommer 2010. Am 23. Oktober 1985 wurde in Gegenwart des Leeraner Notars Manfred Radtke in Spetzerfehn die Vereinssatzung unterzeichnet. Der VES setzte sich das Ziel, bald die "Freie Christliche Schule Ostfriesland" ins Leben zu rufen: "Pädagogisches Ziel der Schule ist es, den ganzen Menschen in seinen Fähigkeiten und Fertigkeiten zu fördern. Das Kind soll in unserer Schule als Ganzheit erfaßt werden, d.h. als ein Geschöpf Gottes, das auf seinen Schöpfer hin geschaffen ist."[3]


Am 21. Juli 1987 erhielt der Verein die offizielle Genehmigung zum Betrieb einer Grundschule. Der Unterricht begann am 6. August 1987 mit Joachim Heffter als Schulleiter und Edzard Günther als zweitem Lehrer in den Räumen der "Evangelischen Freien Gemeinde Emmanuel" am Verbindungsweg in Leer. Eine erste und eine zweite Klasse kamen hier im Gottesdienstsaal der Gemeinde unter, der unter der Woche immer wieder für den Schulbetrieb umgeräumt wurde. Ein Jahr später stellte das Missionswerk "Hoffnung für Alle e.V." für die dritte und vierte Klasse in der Nachbarschaft zum Standort am Verbindungsweg Unterrichtsräume zur Verfügung. Zum Sportunterricht mussten bis 2008 öffentlichen Sporthallen in der Umgebung genutzt werden.

Dieses Gebäude am Weidenweg in Leer-Loga stellte der Verein "Hoffnung für Alle e.V." in den Gründerzeiten zur Verfügung. Hier fand in den Schuljahren 1988/89 und 1989/90 der Unterricht der Jahrgänge 3 und 4 statt.


1990 geriet die junge Schulinitiative in ernste Schwierigkeiten. Zunächst kaufte der Schulverein einen ehemaligen Baumarkt am Birkhahnweg in Moormerland und baute ihn zum Schulgebäude um. Dafür wurden rund 1,2 Mio DM aufgewendet. Auch verlieh die damalige Bezirksregierung Weser-Ems der FCSO offiziell die "Eigenschaft als anerkannte Ersatzschule"[4]. Dann aber lehnte das Niedersächsische Kultusministerium am letzten Tag der Sommerferien den Antrag auf Genehmigung einer Orientierungsstufe ab. 35 angemeldete künftige Fünftklässler mussten nun binnen eines Tages an anderen, öffentlichen, Schulen unterkommen. Bald darauf erhielt der Schulverein die Mitteilung, dass die nach der dreijährigen Gründungsphase nun eigentlich fällige staatliche Finanzierungshilfe ebenfalls nicht gezahlt werden würde. Das Ministerium konnte an der damaligen FCSO-Grundschule keine "besondere pädagogische Prägung" erkennen.


Nach direkten Gesprächen mit dem damaligen Kultusminister Rolf Wernstedt und dem SPD-Vorsitzenden Johann Bruns änderte der VES die Schulform der FCSO. Die FCSO wurde jetzt eine Integrierte Gesamtschule mit Primarstufe. Nun konnte das Ministerium im Jahr 1991 sowohl rückwirkend die Finanzhilfe, als auch die Einrichtung der Sekundarstufe I genehmigen. Diese startete an der FCSO im August 1991 mit dem 5. Schuljahrgang. 1996 folgte die Anerkennung als Weltanschauungsschule, 1997 die Genehmigung der Sekundarstufe II und im Jahr 2000 die erste Abnahme des Abiturs bei 10 Prüflingen. 2004 stellte die Schule einen Antrag zur Genehmigung als Ganztagsschule, der im Dezember 2006 bewilligt wurde.


Im Juli 1998 stellte der VES den Bankkaufmann Kurt Plagge als ersten hauptamtlichen Verwaltungsleiter ein. Joachim Heffter blieb bis zum Beginn seines Ruhestands im Juni 2010 Schulleiter der FCSO. Zum Ende seiner Dienstzeit besuchten bereits 1185 Schüler die Schule.[5]


Am 16. März 2002 wurde die FCSO nach langer Gastmitgliedschaft als Vollmitglied in die "Arbeitsgemeinschaft Evangelischer Bekenntnisschulen" (AEBS) aufgenommen. Die AEBS löste sich jedoch im Jahr 2006 auf, um dem neugegründeten "Verband Evangelischer Evangelischer Bekenntnisschulen" (VEBS) Raum zu geben.[6] Dieser Nachfolgeorganisation trat die FCSO jedoch aus praktischen und inhaltlichen Gründen nicht mehr bei.


Finanzierung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Schule trägt sich zu rund 70% aus den Mitteln der staatlichen Landesfinanzhilfe, die direkt vom Kultusministerium in Hannover gezahlt wird. Mit dieser Landesfinanzhilfe gibt das Land Niedersachsen pro FCSO-Schüler deutlich weniger aus, als für Schüler an öffentlichen Schulen.[7] Die restlichen Kosten werden durch ein gestaffeltes Schulgeld (115 Euro monatlich für das 1. Kind jeder Familie) und durch Spenden gedeckt. Große Bauvorhaben unterstützen Freunde und Förderer zuweilen mit zinslosen Darlehen. 2008 gründete der VES die "FCSO-Stiftung Moormerland" mit dem Zweck , "die Arbeit der Freien Christlichen Schule Ostfriesland (FCSO) zu fördern sowie Bedürftige bei der Aufbringung der mit dem Schulbesuch entstehenden Kosten finanziell zu unterstützen"[8]. An der Schule gibt es keine Beamten; alle Lehrkräfte und sonstigen Mitarbeiter sind Angestellte des Schulvereins. Sie werden gemäß Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst der Länder (TV-L) bezahlt.


Baugeschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sogenanntes "Ersatzgebäude" von 1993

Die rasch anwachsenden Schülerzahlen [5] haben den VES als Schulträger von Beginn an zu fortwährenden Baumaßnahmen und Erweiterungen gezwungen. Die Finanzierung muss dabei im Normalfall ohne zusätzliche Unterstützung durch die öffentliche Hand erfolgen.
Der Architekt Georg Tjards entwarf alle FCSO-Neubauten, die in der Zeit von 1990 bis 2011 realisiert worden sind.


Nach dem Einzug in das umgebaute Baumarktgebäude am Birkhahnweg in Moormerland-Veenhusen folgte im September 1993 der Bau eines Nebengebäudes, in dem fünf weitere Klassenräume eingerichtet wurden. Später sollte dieses Nebengebäude als kleine Gymnastikhalle für den Sportunterricht hergerichtet werden, so die damaligen Pläne. Dazu ist es jedoch nie gekommen. Bis heute sind in diesem sogenannten "Ersatzgebäude" Klassen und Fördergruppen untergebracht. Baukosten: rund 0,4 Mio DM.

Das Gebäude der Primarstufe an der Hauptstraße im Jahr 2012
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Schulgebäude am Hauptstandort im Jahr 2012
Das "Lehrerzentrum": Hier sind alle Lehrerzimmer untergebracht.

1995 wurde ein erster umfangreicher Anbau an das Hauptgebäude fertig gestellt, der sogenannte "Sek I-Trakt". Südlich vom Hauptgebäude entstanden 13 Klassenräume und zwei Fachräume. Baukosten: rund 3,3 Mio DM.


1998 baute der VES parallel zum Sek I-Trakt einen weiteren großen Anbau, wodurch das Hauptgebäude seine charakteristische enge U-Form erhielt. In diesem sogenannten "Sek II-Trakt" fanden weitere sieben Klassenräume sowie fünf naturwissenschaftliche Fach- und Sammlungsräume Platz. Baukosten: rund 3,7 Mio DM.


2001 bezogen die Schüler und Lehrkräfte der Primarstufe eine neu gebaute Außenstelle an der Hauptstraße in Moormerland-Veenhusen. Das Gebäude liegt rund 800m vom Hauptstandort entfernt und war von vornherein als dreizügige Grundschule ausgelegt. Noch bis zum Abend vor dem ersten Schultag am 9. August 2001 arbeiteten die Handwerker und Reinigungskräfte in dem Neubau. Das großzügige Foyer dieser neuen "Grundschule" blieb bis 2008 der größte Versammlungsraum der FCSO, der auch für viele Aktivitäten der Sekundarstufen genutzt wurde. Baukosten: rund 4,0 Mio DM.


Im Dezember 2006 erhielt der VES die Zusage für gut 3,1 Mio Euro öffentlicher Mittel aus dem Investitionsprogramm "Zukunft Bildung und Betreuung". Mit diesen Geldern konnte der VES in den zwei Folgejahren eine Pausenhalle und eine Mensa an den Sek II-Trakt anbauen. Über der Mensa wurden ein Computerraum, ein neuer Aufenthaltsraum für Sek II-Schüler, eine großzügige Bibliothek und ein Besprechungsraum realisiert. Ferner errichtete der Schulträger im selben Zug am Südrand des Schulgeländes eine Dreifachturnhalle mit einem angegliederten Bühnentrakt und einem Musiksaal. Dazu musste eine benachbarte Weide zugekauft werden. Am 15. Juni 2008 wurden die drei Neubauten feierlich eingeweiht. Die bebaute Fläche hatte sich nun nahezu verdoppelt.


2010 erwarb der Schulverein mit Hilfe von öffentlichen Zuwendungen aus dem Konjunkturpaket II zwei Nachbargrundstücke nebst Gebäuden. Zum einen konnte die Liegenschaft des Kindergartens "Spatzennest" vom "Sozialwerk der Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinde Veenhusen" gekauft werden, die westlich an das bisherige Schulgrundstück grenzte. Zum anderen gingen Haus, Druckerei und Gelände der aufgebenen Zeitung "Moormerland Anzeiger" in die Hand des VES über. Der Moormerland Anzeiger war in unmittelbarer Nachbarschaft der Schule, an der Königsmoorstraße, gedruckt worden. Während im ehemaligen Kindergarten im Jahr 2011 von der FCSO rasch ein zentrales "Lehrerzentrum" eingerichtet werden konnte, erwies sich die Umnutzung der ehemaligen Zeitungsdruckerei als schwierig. Die mit der eigentlich geplanten Umnutzung verbundenen Auflagen zur Energiesanierung sind so umfangreich, dass sich eine schulische Nutzung des Gebäudes wider ursprünglichen Erwartens nicht realisieren ließ. Das zugehörige Wohnhaus neben der Druckerei wird nun vom VES als Wohnung vermietet.


Im Juli 2012 konnte der VES das Maisfeld (1,3 ha) südlich des Primarstufengebäudes an der Hauptstraße erwerben. Hier sollen Parkplätze und eine Schulhoferweiterung entstehen.


Aktuelle Entwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im August 2010 hat Christian Hunsmann die Leitung der Schule übernommen. Zur Schulleitung gehören außer ihm noch der Leiter der Sekundarstufe II, der Leiter der Sekundarstufe I, der Leiter der Primarstufe, der Koordinator und der Didaktische Leiter. Es wurden nach und nach weitere gesamtschultypische Funktionsstellen geschaffen, sodass die FCSO als Integrierte Gesamtschule ihre Arbeit und ihr Angebot weiter ausbauen und entwickeln kann. Als einzige Schule mit Oberstufe in der Gemeinde Moormerland hat sie mittlerweile eine festen Platz in der ostfriesischen Schullandschaft.


Als Schule in freier Trägerschaft hat die FCSO keinen Schulbezirk. "Sie steht grundsätzlich allen Schülerinnen und Schülern offen, deren Erziehungsberechtigte sich mit den Zielen und dem Bildungs- und Erziehungskonzept einverstanden erklären. Dies gilt unabhängig von dem religiösen, weltanschaulichen oder politischen Bekenntnis der Erziehungsberechtigten oder ihrer Kinder."[9] Für Eltern, die das Schulgeld nicht tragen können, ist auf Antrag eine Ermäßigung möglich.


Zweitklässlerinnen beim sogenannten "Multi-Cup"

In den letzten Jahren hat die FCSO erfolgreich an etlichen regionalen Wettbewerben teilgenommen. So war die Schule immer wieder mit Auswahlmannschaften bei schulischen Fußballturnieren ("Kreismeisterschaften", "Multi-Cup") erster oder zweiter Sieger. Zudem wurden vier Kurzfilme von FCSO-Schülern in Regionalausscheidungen des schulischen Kurzfilmwettbewerbs "Filmklappe" prämiert. Regelmäßig haben Mannschaften der Schule auch bei verschiedenen Lauf-Wettbewerben ("Ossiloop", "Vull Wat Manns Loop", "Citylauf" etc.) gewonnen.[10]


Auch die FCSO musste sich mit dem neuen IGS-Erlass von 2010[11] auseinandersetzen, der auch für die Gesamtschulen Niedersachsens die Abiturprüfungen am Ende des 12. Schuljahrgangs vorsieht. Das Problem stellt sich dabei für die Gesamtschulen, dass sie nun einerseits für ihre künftigen Abiturienten bereits bis zum Abschluss der zehnten Klasse mindestens 13 zusätzliche Wochenstunden anbieten müssen. Anderseits sollte das System durchlässig bleiben: Starke Schüler und schwache Schüler sollten auch weiterhin gemeinsam lernen und sich so spät wie möglich auf einen Schulabschluss festlegen. Die Gesamtkonferenz der FCSO hat sich im Sommer 2012 für die Einführung von sogenannten "Projektkursen" entschieden. Diese stellen sich als Zusatzmodule zum normalen Unterricht auf Z-Kurs-Ebene dar. Belegen Schüler genügend dieser Projektkurse, gehen sie nach dem neunten Schuljahrgang direkt in die "Klasse 10Eph" über, die als Einführungsphase für die Arbeit in der Oberstufe konzipiert ist. Dann können sie ihr Abitur nach 12 Jahren Schulbesuch ablegen. Entscheiden sich Schüler erst spät für die die Oberstufe oder haben aus anderen Gründen keine Projektkurse besucht, treten sie erst nach absolvierter zehnter Klasse und nach freiwilliger Wiederholung des zehnten Schuljahrgangs in die 10Eph ein. So können einige Schüler ihr Abitur auch weiterhin nach 13 Schuljahren (aber nach dem 12. Schuljahrgang) ablegen.[12]


Eine Differenzierung auf drei Fachleistungseben (B, A, Z) in den Schuljahrgängen 7 bis 10 und den Fächern Mathematik, Deutsch, Englisch und Naturwissenschaften gehört ebenfalls zu den Besonderheiten der FCSO.[1] Die meisten anderen Integrierten Gesamtschule beschränken sich auf zwei Fachleistungsebenen. Zur Zeit setzt sich das Kollegium intensiv mit innerer Differenzierung und Binnendifferenzierung auseinander. Besonders die Thesen des Pädagogen Heinz Klippert, des Hirnforschers Manfred Spitzer und des Schulberaters Michael Wildt sind Gegenstand schulischer Diskussionen und Erprobungen. Im Schuljahr 2012/2013 werden die Lehrkräfte im dritten Schuljahrgang versuchsweise auf Schulnoten und Notenzeugnisse verzichten. Zugleich versuchen zwanzig Lehrkräfte der Sekundarstufe I in einer "Erprobergruppe" die Grundidee Michael Wildts, die "Indirekte Steuerung des Unterrichts", in die Praxis umzusetzen.[13]


Pädagogische Arbeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Konzert der Chorklassen im Dezember 2010 in der St. Antonius Kirche in Papenburg

Musikklassen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im fünften Schuljahrgang werden die Schüler in sogenannte "Musikklassen" eingeteilt. An der FCSO gibt es Chorklassen, Flötenklassen und eine Bläserklasse In den Chorklasse liegt der Schwerpunkt auf dem Singen. Die Schülerinnen und Schüler bearbeiten also alle wesentlichen musikalischen Lernfelder durch das Singen geeigneter Chorliteratur. Um die Kinder individuell zu fördern, erhalten sie in regelmäßigen Abständen Stimmbildungsunterricht. Bedingt durch den Stimmbruch bei den Jungen, ist die Chorklasse nur auf zwei Jahre angelegt. Danach können die Schüler in den Schulchor eintreten, die "Schola Cantorum Friesiensis". In der Bläserklasse erlernen die Schülerinnen und Schüler ein Blasinstrument. Sie bilden gemeinsam ein symphonisches Blasorchester mit Querflöten, Klarinetten, Saxophonen, Trompeten, Posaunen und Euphonien. Vorkenntnisse sind dafür nicht erforderlich und die Instrumente werden von der Schule gestellt. Die Schülerinnen und Schüler erhalten zusätzlich eine Stunde Instrumentalunterricht pro Woche durch einen speziellen Instrumentallehrer. Die Bläserklassenschüler musizieren vier Jahre zusammen.
In den anderen fünften Klassen erlernen die Kinder das Spielen der Blockflöte. Hier wird nicht nur die Sopranflöte eingesetzt, sondern auch Alt-, Tenor- und Bassflöten. Die Flötenklassenschüler musizieren mindestens zwei Jahre zusammen.[14]


Theater und Spiel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Theater-AG steht Schülern der Sekundarstufen offen. Seit 2003 führt die Theater-AG regelmäßig klassische und moderne Literatur auf. Darüber hinaus kann auch der Wahlpflichtkurs "Darstellendes Spiel" besucht werden.


Christlicher Glaube im Schulalltag[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Lehrkräfte der Schule treffen sich jeden Morgen vor Schulbeginn zu einer Kurzandacht. Auch in den Lerngruppen beginnt der Schulmorgen mit einer solchen Andacht.
In einer großen Pause pro Woche und auch am Nachmittag haben Schüler die Möglichkeit, sich zum Schülerbibelkreis zu treffen, der von einem Oberstufenschüler geleitet wird.[15]
In der Primarstufe und in der Sekundarstufe I wird statt "Evangelischer Religionslehre" der sogenannte "Biblische Unterricht" (BU) erteilt, von dem sich die Schüler nicht befreien lassen können. Das Fach BU ist das einzige Fach, in dem die FCSO als Weltanschauungsschule von den Kerncurricula abweicht. Hier verfolgt die Schule einen eigenen Stoffplan, der sich in besonderer Weise an den Kernstücken des Christlichen Glaubens, an wichtigen Texten der Bibel und an den Feiern des Christlichen Jahreskreises (Ostern, Pfingsten, Weihnachten etc.) orientiert.
Den Lehrern ist es dabei wichtig, dass Kinder die Freude am christlichen Glauben entdecken. Dabei versucht die Schule gemeinsam mit den Eltern, den Kindern Wege aufzuzeigen, die ihnen helfen, ein eigenes Werteurteil aufzubauen.[16]
In der Oberstufe kann das Fach "Werte und Normen" belegt werden.


Fahrtenmodell[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

FCSO-Schüler im Toten Meer

Für die Klassenfahrten der Schule gibt es ein abgestimmten "Fahrtenmodell".
Im 4. Schuljahrgang fahren die Kinder für fünf Tage in ein Schullandheim bei Alhorn.
Im 5. Schuljahrgang erfolgt eine dreitägige Kennenlernfahrt in den Nahbereich der Schule, gefolgt von einer Klassenfahrt im 7. Schuljahrgang.
Im 9. Schuljahrgang fahren alle Klassen für fünf bis sechs Tage zu einer Studienfahrt nach Berlin.
Die Oberstufenschüler dürfen wählen. Entweder sie nehmen an einer Sprachenreise nach Paris oder London teil oder sie absolvieren einen gemeinsamen Skikurs im österreichischen Tschagguns. Alternativ dazu steht den Schülern die Teilnahme am Jugendaustausch mit Israel offen.[17][18]


Fremdsprachen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die FCSO bietet drei Fremdsprachen an: Englisch wird ab dem dritten Schuljahrgang erteilt. Später können Französisch oder Latein hingenommen werden.


Öffentlichkeitsarbeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Erzieherinnen und Grundschullehrkräfte auf einer gemeinsamen Fortbildung in der FCSO

Gemeinsame Fortbildungen für Erzieherinnen und Grundschullehrkräfte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einmal im Jahr führt die die Schule eines sogenannten "Tag der offenen Tür für Erzieherinnen und Erzieher" durch. Dazu lädt das Kollegium der Primarstufe alle Pädagoginnen aus den Kindergärten der Region zur Hospitation in den Unterricht ein. Am Nachmittag findet dann stets eine gemeinsame Fortbildung statt, an der auch Lehrkräfte andere Grundschulen und Schüler der Berufsbildenden Schulen Leer teil. Diese Fortbildungen zu Themen wie Hochbegabung, Resilienz oder Sprachförderung wurden im Rahmen des "Projektes Brückenjahr" zeitweise vom Niedersächsischen Kultusministerium gefördert.


Schulzeitung Dit un Dat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Sommer 2012 ist die 87. Ausgabe der "Dit un Dat" erschienen, die dreimal jährlich gedruckt wird. Sie stellt sich als Fortführung des "Freundkreisbriefs" dar, dessen Erstausgabe im September 1986 zu lesen war. Die Schulzeitung behandelt Themen und Entwicklungen der Schule für die Eltern und Unterstützer aber auch für die Öffentlichkeit.




Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Begrüßung-Text der Schul-Homepage; Christian Hunsmann, Schulleiter; abgerufen am 1. August 2012
  2. Menü "Kollegium"; Veröffentlichung der Schule auf ihrer Homepage, abgerufen am 1. August 2012
  3. Erstes Gründungsfaltblatt des VES, Auflage 10.000; PDF auf der Schulhomepage
  4. Schreiben der Bezierksregierung Weser-Ems; PDF auf der Schulhomepage
  5. a b Säulendiagramm - Entwicklung der Schülerzahlen; PDF auf der Schulhomepage
  6. Aufgaben des VEBS; Homepage des VEBS
  7. Statistik - Ausgaben für Schüler an öffentlichen Schulen; Mitteilung des Bundesamtes für Statistik
  8. Flyer der FCSO-Stiftung; PDF auf der Schulhomepage
  9. Schule für Alle; Leitbild der Schule
  10. Wettbewerbe; Homepage der Schule
  11. Die Arbeit in den Schuljahrgängen 5 bis 10 der Integrierten Gesamtschule (IGS)
  12. "Abitur nach zwölf Jahren an der Gesamtschule", Didaktischer Leiter in der Schulzeitung "Dit un Dat" vom Juli 2012
  13. "Binnendifferenziert unterrichten können - Fortbildungstag am 27. Juni", Didaktischer Leiter in der Schulzeitung "Dit un Dat" vom Juli 2012
  14. Musikklassenkonzept; Homepage der Schule
  15. SBK-Trailer; Vorstellung des Schülerbibelkreises auf Youtube
  16. Unser Profil; Homepage der Schule
  17. Klassenfahrten; Homepage der Schule
  18. Unser Profil; Homepage der Schule

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: J.Köster/Freie Christliche Schule Ostfriesland – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien