Benutzer:Odan1/Đala

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Ђала
Đala
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Odan1/Đala (Serbien)
Odan1/Đala (Serbien)
Basisdaten
Staat: Serbien Serbien
Okrug: Severni Banat
Opština: Novi Kneževac
Koordinaten: 46° 9′ N, 20° 7′ OKoordinaten: 46° 9′ 0″ N, 20° 7′ 0″ O
Höhe: 76 m. i. J.
Fläche: 20,9 km²
Einwohner: 796 (2011)
Bevölkerungsdichte: 38 Einwohner je km²
Telefonvorwahl: (+381) (0)23
Postleitzahl: 23335
Kfz-Kennzeichen: KI
Sonstiges
Schutzpatron: Erzengel Gabriel

Đala (serbisch-kyrillisch Ђала) gilt als einer der nördlichstes Siedlung Serbiens und hatte im Jahr 2011 knapp 796 Einwohner, von denen die Serben die absolute Mehrheit stellen. Das Dorf befindet sich in der Opština Novi Kneževac im Okrug Severni Banat in der Provinz Vojvodina. Es liegt an der serbischen Nordostgrenze nahe dem Dreiländereck mit Ungarn und Rumänien am östlichen Ufer der Theiß nahe des Grenzübergangs Đala-Tiszasziget nach Ungarn, der nur von Bürgern aus Serbien, der Europäischen Union (EU) sowie aus der Schweiz genutzt werden darf. Mit einer Höhe von 76 m über dem Meeresspiegel ist Đala einer der am tiefsten gelegene Ort Serbiens

Die erste schriftliche Erwähnung von Đala datiert aus dem 14. Jahrhundert als kleine adelige Siedlung im Königreich Ungarn (1001−1945/1920−1946), genauer zwischen 1332 und 1338.[1] Während der ungarischen Herrschaft wurde das Dorf in ungarischer Schreibweise als Gyála bezeichnet.[1] Die Herkunft des Namens ist jedoch nicht eindeutig, sodass es über den Ursprung des Namens mehrere Theorien gab die lange irrtümlich in Umlauf waren. Eine Theorie besagte die Ableitung vom adeligen Gyálai Mihály, der erste dokumentierte Feudalherr von Đala Anfang des 15. Jahrhunderts..[1] Eine weitere, dass die Namensgebung während der osmanische Herrschaft zwischen Mitte des 16. und Ende des 17. Jahrhunderts erfolgte und turksprachigen Ursprungs sei,[2] jedoch kommen beide Theorien nicht in Betracht. Die Dokumentation über Gyálai Mihály als dortigen Feudalherren erfolgte etwa 100 Jahre nach Đalas erstmaliger schriftlicher Erwähnung, während die Osmanen 300 Jahre später in die Region einfielen. Im ersteren Fall ist es wahrscheinlich, dass der Siedlungsnamen als eine Form des Adelsprädikat nutzte, was beim späteren Adel der Fall war.[1] Ein slawische Namensherkunf wird ebenfalls in Betracht gezogen.

Zu Đala gehörte einst eine große Wiese (serbisch: Велика ливада, Velika livada; ungarisch: Nagyrét), die um den Ersten Weltkriegs (1914−1918) noch unbewohnt war. Mit dem Vertrag von Trianon wurde die Theiß nach Ende des Ersten Weltkriegs zum Grenzfluss zwischen dem Königreich Ungarn (1000–1918/1920–1946) und dem Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen (1918−1923). Der Vertrag besiegelte 1920 die 1918/19 erfolgten Sezessionen aus dem Königreich Ungarn – bis 1918 mit Österreich in der Realunion Österreich-Ungarn verbunden – nach dem für die Doppelmonarchie verlorenen Krieg. Der innere heutige Teil von Đala gehörte zu Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen, der äußere Teil auf der anderen Seite des Flusses blieben ungarisch. Die Regelung der Theiß verursachte letztendlich das Zerreißen von Đala, denn die Krümmung des Flusses wurde begradigt, die das Dorf in zwei Teile teilte. Damit wurde das Dorf und seine Wiese getrennt.

Im Rahmen späterer Bodenreformen wurden der ungarische Teil in kleiner Einheiten aufgeteilt, die eine Entwicklung von mehreren Gehöften förderte. Am Szilágyi-Gehöft begannen verarmte Bauern und Arbeiter aus dem nahe Szeged und Umgebung eine neue Siedlung zu errichten. Diese formierten sich 1923 zu eine Dorf namens Gyála. Dieser Name wurde 1946 in Gyálarét (ungarisch: „Wiese von Đala“) umgeändert. 1973 wurde es wie viele andere Gemeinden an Szeged angegliedert und bildet seitdem dessen südöstlichen Stadteil.

Lagebeschreibung

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Đala liegt im äußersten Nordosten Serbiens am Dreiländereck mit Ungarn und Rumänien sowie im südöstlichen Teil der pannonischen Tiefebene in der Banater Region, genauer im Verwaltungsbezirk Severni Banat in der Gemeinde Novi Kneževac in der Provinz Vojvodina. Westlich vom Dorf fließt die Theiß, die von Norden her in Richtung der Stadt Novi Kneževac fließt und etwa 100 km südlich von Đala auf dem Gebiet von Stari Slankamen in die Donau mündet.

Gemeinsam mit dem benachbarten Horgoš ist das Dorf die nördlichstes Siedlung des Landes. Mit einer Höhe von 76 m über dem Meeresspiegel ist Đala zudem einer der am tiefsten gelegene Orte Serbiens. Sie befindet sich 218 km nördlich der Hauptstadt Belgrad, 30 km östlich von Horgoš, 14 Kilometer nordöstlich von Srpski Krstur und 22 km südlich von der drittgrößten ungarischen Stadt Szeged.Nur in 1 km nördlicher Richtung befidnet sich derGrenzübergang Đala-Tiszasziget nach Ungarn und in 3,5 km östlicher Richtung die rumänischen Grenze. Das Dorfgebiet umfasst heute etwa 20.9 km² und ist umgeben von agrarwirtschaftlich genutzten Felder, die nahezu das gesamte Landschaftsbild der Region prägen.

Đala liegt in der gemäßigten Klimazone und weist ein typisches pannonisches Klima auf, mit geringen Niederschlägen, heißen Sommern und kalten Wintern. In Dorf sind dann Höchstwerte über 35 Grad keine Seltenheit. Der durchschnittliche Jahresniederschlag liegt bei rund 500 mm.

Frühgeschichte und erste Besiedlung

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Die ältesten archäologischenen Funde in der Gegend des heutigen Dorfes und an der Theiß stammen von Mammutjägern aus der letzten Eiszeit um 24.000 vor Christus. Das Gebiet des heutigen Đala war schon in der Steinzeit besiedelt. Das im benachbarten Szeged liegende Museum Móra Ferenc Múzeum führte in den 1960er (bzw. anderen Aufzeichnungen zufolge in den 1970er Jahren) Ausgrabungen durch, wobei Spuren einer 7700–7800 Jahre alten Siedlung entdeckt wurden. Die Siedlung gehört bereits zur Jungsteinzeit, die in der Pannonische Tiefebene mit dem Erscheinen der Körös-Kultur und der Starčevo-Kultur einsetzt. Mit Hilfe der Radiokohlenstoffdatierung wurden Fundstücke beim Gehöft Gyálarét-Szilágyi auf 7090 ± 80 BP datiert. Während der Jungsteinzeit gehörte die nahe Umgebung zur Starčevo-Kultur. In Đala fand man Hügelgräber aus der Bronzezeit die der Kurgankultur zugerechnet werden und ihren Ursprung in Südrussland haben.

Die damalige Bevölkerung setzte sich aus den Körös- und Starčevo-Kulturen sowie den dort ansässigen mittelsteinzeitlichen Jägern und Sammlern zusammen. In dem Gebiet wurden die ältesten Funde der Körös-Kultur aus der Zeit um 5140 v. Chr.[3] entdeckt. Zu den steinzeitlichen Funden gehört eine vier Zentimeter große Kultstatuette, die sogenannte Lúdvári Vénusz.[4] Gegenwärtig (2008) befindet sie sich im Tornyai János Múzeum in Hódmezővásárhely.

In der Antike war die Region um Đala Teil des Königreichs Dakien, und seit Beginn des 2. Jahrhunderts Teil der römischen Provinz Dacia. So wurde Szeged von den Römern gegründet und trug den Namen Partiscum, während man in Novi Kneževac und Horgoš sowie in Srpski Krstur zahlreiche Römische Münzen fand. Die ortsansässigen Daker wurden vermutlich romanisiert (siehe auch: Dako-romanische Kontinuitätstheorie). Nach dem Rückzug der Römer aus dem Karpatenbogen im Jahr 271 wurde die Region zu einem der Durchgangsgebiete der Steppennomaden, die in der ungarischen Tiefebene verschiedene aufeinanderfolgende Reiche errichteten. Ausgrabungen lassen vermuteten, dass der Hunnenkönig Attila in Szeged einen Stützpunkt unterhielt.

Ab dem 5. Jahrhundert stießen massenweise Slawen in die Region vor, die sie besiedelten. Von ihnen stammen zum Großteil die serbische Bewohner in und um Đala ab. Ab 553 herrschten die Awaren für zwei Jahrhunderte über Teile der Region.[5] 790 vertrieb Karl der Große die Awaren, wonach die Petschenegen in die Region zogen. Auch Kumanen, Bulgaren und Walachen waren hier ansässig.[6] Im 9. Jahrhundert fielen finno-ugrische Stämme in die Gegend ein, dessen Nachfahren in der Region die heutigen Magyaren bilden. Ob die Region im 9. Jahrhundert Teil des Bulgarischen Reiches war, ist umstritten.[7]

Mittelalter bis zum Zweiten Weltkrieg

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Im Jahre 1247 nahm König Béla IV. Szeged für sich in Anspruch und somit auch die Region um Đala. Die erste Erwähnung von Đala datiert aus dem 14. Jahrhundert als adelige Siedlung im Königreich Ungarn, genauer zwischen 1332 und 1338.[1]Nach einem Dokument aus dem Jahr 1411 galt der Adelige Đalai Mihalj als dortiger Feudalheer. Mitte des 15. Jahrhunderts hatte Đala eine rasante Entwicklung genommen, sodass sie aus drei Siedlungen mit mehrheitlich serbische Bevölkerung bestand : Đala, Velika Đala und Mala Đala. Die Adeligen des Dorfes trugen die Adelsprädikate „od Male Đale“, „od Velike Đala“ und „od Đale“. Das heutige Đala befindet sich auf dem Gebiet des mittelalterlichen Velika Đala.

Nach dem Sieg des Osmanischen Reiches über das Königreich Ungarn in der ersten Schlacht bei Mohács (1526) wurde die Region von den Osmanen geplündert, niedergebrannt und ins Osmanische Reich eingegliedert. 1552 eroberten osmanische Truppen das damalige Temesvár. Die Region um Đala wurde anschließend ins Eyâlet von Temesvár eingegliedert. Seit dem 16. Jahrhundert war die Region hauptsächlich von Serben bevölkert. Im Jahre 1557 lebte in Velika Đala 10 und in Mala Đala 15 Familien. Nach dem Aussterben der Familie Đalai überreichte Ferdinand II. das Dorf an Beki Matijas. 1594 erhoben sichin der Region die Serben gegen die osmanische Besatzun. Während des Krieges zwischen 1593 und 1606 floh ein großteil der Bevölkerung aus dem Dorf, hierbei die gesamte magyarische Population, sodass Đala um 1605 als kaum bewohnt galt.[1]

Im Jahre 1647 siedelten sich erneut zahlreiche Serben wieder in Đala an und bewohnen es seitdem kontinuierlich.[1] Mit der Einnahme der Festung Temesvár durch Eugen von Savoyen 1716 endete auch die osmanische Oberhoheit über die Region. Das Dorf war nun Teil des Temescher Banat. Als Feudalheer wurde der Baron Butler Janoš bestimmt. Die Siedlung begann sich rasch zu entwickeln, so zählte Đala 1717 etwa 35 Häuser und 1773 bereits 170 mehrheitlich serbische Häuser. Während dieser Periode folgte eine 25 Jahre lange Verpachtung an die Stadt Szeged. In diesem Zeitraum während der Herrschaft von Ferdinand II. fällt auch die 1794 errichtete serbisch-Orthodoxe Kirche im Dorf, die den Erzengeln Gabriel und Michael gewidmet ist.

Bis zur Europäische Revolutionen 1848/1849 war Đala im Besitz der Hofkammer. Von 1849 bis 1860 war die Region Teil eines eigenen Kronlandes, der Woiwodschaft Serbien und Temescher Banat, das vom Königreich Ungarn die Unabhängigleit erlangte. 1867 wurde es infolge des Österreichisch-Ungarischen Ausgleichs wieder in das Königreich Ungarn integriert. 1888 wurde in Đala eine Kurie errichtet und 1905 eine Kindergarten-, eine Grund- sowie eine Sekundarschule. Das Dorf war im Besitz einer Wind- und Wassermühle an der Theiß.[1]

Erster Weltkrieg

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Während des sich abzeichnenden Zusammenbruchs der Donaumonarchie erhoben mehrere Volksgruppen, darunter die serbische Bevölkerung Anspruch auf die Region. Diese beriefen sich hauptsächlich auf ihre dort seit Jahrhunderten bereits lebenden Volkszugehörigen oder einfach auf das Recht der Siegers, da die serbischen Truppen zu den Siegermächten des Ersten Weltkriegs gehörten. Letztendlich wurde die Region ins Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen eingegliedert.

Zweiter Weltkrieg bis heute

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Im Zweiten Weltkrieg wurde ein Bewohner von Đala Opfer des Massakers von Banatsko Aranđelovo. Am 9. Januar 1942 wurden 30 serbischstämmige Bewohner aus den Umgebung von Đala aufgrund von Wiedestand gegen die faschistische Besatzung durch die Wehrmacht im benachbarten Dorf Banatsko Aranđelovo erschossen, darunter eine Frau. Heute erinnert dort ein Denkmal an dieses Verbrechen.

Đala hat heute mit über 80% eine absolute serbische Mehrheit. Es folgen die Minderheit der Magyaren und Roma. Das Dorf verzeichnet seit dem Zweiten Weltkrieg eine kontinuierlich sinkende Einwohnerzahl.

Die Haupteinnahmequelle des Dorfes ist die Landwirtschaft.

Đala hat heute mit über 80% eine absolute serbische Mehrheit. Es folgen die Minderheit der Magyaren und Roma. Das Dorf verzeichnet seit dem Zweiten Weltkrieg eine kontinuierlich sinkende Einwohnerzahl.

Wirtschaft und Verkehr

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Persönlichkeiten

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Kategorie:Ort in der Batschka Kategorie:Ort im Okrug Severni Banat Kategorie:Opština Novi Kneževac Kategorie:Ort an der Theiß

  1. a b c d e f g h csnb.eu: Istorija (serbisch-lateinisch)
  2. eparhijabanatska.rs: Ђалa (serbisch-kyrillisch)
  3. Péter László, Röszke földje és népe. Szeged 1996. 20. o. (PDF; 1,4 MB)
  4. Trogmayer Ottó, Élet és Tudomány, 1977. nov. l8., 1471-1472 o.
  5. banater-aktualitaet.de, Anton Zollner: Aus der Vorgeschichte der Temeschburger Festung
  6. Nicolae Ilieșiu, Petru Ilieșu: Timișoara: monografie istorică. Ed. Planetarium, 2003, ISBN 973-97327-2-0, S. 430, in rumänischer Sprache.
  7. Harald Roth (Hrsg.): Banat, Batschka, Syrmien/Wojwodina – Studienbuch Östliches Europa. Band 1: Geschichte Ostmittel- und Südosteuropas. Böhlau, Köln/Weimar/Wien 2009, ISBN 978-3-8252-3173-6, S. 109–111.