Benutzer:Re 460/Trolleybus Luzern Fpl2014

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Trolleybus Luzern
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Hess Swisstrolley der VBL im Zentrum von Luzern
Basisinformationen
Staat Schweiz
Stadt Luzern
Eröffnung 7. Dezember 1941
Betreiber Verkehrsbetriebe Luzern (VBL)
Infrastruktur
Stromsystem 600 Volt Gleichstrom
Haltestellen 86
(13 in Kriens, 6 in Emmen, 1 in Horw)
Betriebshöfe Weinbergli
Betrieb
Linien sechs
Linienlänge 31.8 Kilometer
Fahrzeuge 52 Motorwagen und 16 Anhänger
Netzplan
Netzplan
Netzplan

Der Trolleybus Luzern ist das Trolleybus-System der schweizerischen Stadt Luzern, je eine Strecke führt über die Stadtgrenze hinweg in die Nachbargemeinden Emmen, Horw, Kriens und das 2010 eingemeindete Littau. Er wurde am 7. Dezember 1941 eröffnet und ersetzte bis 1961 sukzessive die frühere Strassenbahn Luzern von 1899.[1] Heute betreiben die Verkehrsbetriebe Luzern (VBL) sechs Trolleybus-Linien mit einer kumulierten Linienlänge von rund 31.8 Kilometern auf welchen jährlich 25 Millionen Fahrgäste befördert werden.[2] Ergänzt werden sie durch diverse Autobus-Linien des gleichen Verkehrsunternehmens.

Linien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auf sechs VBL-Linien werden Trolleybusse eingesetzt, dies sind im Einzelnen:

Linie Strecke Haltestellen Taktfolge HVZ / NVZ Art Fahrzeugeinsatz
1 Obernau Dorf – Maihof 27 / 27 5 / 7,5 Minuten Durchmesserlinie Doppelgelenkwagen / Anhängerzüge
2 SprengiBahnhof Luzern 17 / 18 7,5 Minuten Radiallinie Gelenkwagen
4 Hubelmatt – Bahnhof Luzern 09 / 09 10 Minuten Radiallinie Gelenkwagen
6 Matthof – Büttenenhalde 22 / 23 10 / 15 Minuten Durchmesserlinie Gelenkwagen
7 Biregghof – Unterlöchli 23 / 24 7,5 Minuten Durchmesserlinie Gelenkwagen
8 Hirtenhof – Würzenbach 19 / 20 10 / 15 Minuten Durchmesserlinie Gelenkwagen / Anhängerzüge

Die Linie 1 überquert auf ihrem Südast die Grenze zur Nachbargemeinde Kriens, die Linie 2 führt in das westlich von Luzern gelegene Emmen. Ausserdem befindet sich die südliche Endhaltestelle der Linie 7 jenseits der Stadtgrenze auf Gebiet der Gemeinde Horw.

Die Linien 6 und 8 bedienen zwischen Brüelstrasse und Schönbühl die gleiche Strecke, so dass sich auf diesem Abschnitt durch Überlagerung ein 5-Minuten-Takt in der HVZ und ein 7,5-Minuten-Takt in der NVZ ergibt. Oft spricht man daher auch von der Doppellinie 6/8.

Das Depot Weinbergli befindet sich an der Strecke der Linien 6, 7 und 8.

Autobuseinsatz Linie 2[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Da der Seetalplatz bis voraussichtlich 2016 komplett umgebaut wird, haben sich die vbl entschlossen ab Fahrplan 2014 vorübergehend Autobusse auf der Linie 2 einzusetzen. Damit wird man flexibler auf Änderungen in der Verkehrsführung reagieren können und zudem können teure Fahrleitungsprovisorien umgangen werden.[3] Für diesen Ersatzbetrieb haben die vbl im Juni 2013 kurzfristig 13 neue Gelenk-Dieselbusse beim Mercedes-Benz bestellt.[3][4] Wenn die Bauarbeiten am Seetalplatz abgeschlossen sind, soll die Linie 2 wieder auf Trolleybusse umgestellt werden.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die einzelnen Streckenabschnitte gingen wie folgt in Betrieb:[5]

Datum Strecke Linie Änderung
7. Dezember 1941 Bahnhof Luzern–Allmend (2.59 Kilometer) Bahnhof Luzern–Breitenlachen heute Linie 4
Breitenlachen–Allmend seit 11. Dezember 2005 stillgelegt
Neuerschliessung
25. Januar 1942 Bahnhof Luzern–Dietschiberg heute Linien 6 und 8 Autobusersatz, bis 1930 Tram
20. Mai 1951 Luzernerhof–Zwyssigplatz heute Linie 7 Autobusersatz
15. November 1959 Dietschiberg–Brüelstrasse (1.05 Kilometer)
Kantonalbank–Central (4.38 Kilometer)
heute Linien 6 und 8
heute Linie 2
Autobusersatz
Tramersatz
12. November 1961 Pilatusplatz–Kriens Busschleife
Luzernerhof–Maihof
heute Linie 1 Tramersatz
11. November 1962 Breitenlachen–Hubelmatt heute Linie 4 Neuerschliessung
10. April 1966 Bundesplatz–Biregghof heute Linie 7 Autobusersatz
15. Mai 1966 Wartegg–Matthof heute Linie 6 Autobusersatz
30. Oktober 1966 Brüelstrasse–Würzenbach heute Linie 6 Neuerschliessung
2. Juli 1986 Schönbühl–Hirtenhof heute Linie 8 Autobusersatz
5. November 1990 Kriens Busschleife–Obernau Dorf
Central–Sprengi
heute Linie 1
heute Linie 2
Autobusersatz
Neuerschliessung
23. August 2004 Zwyssigplatz–Unterlöchli heute Linie 7 Neuerschliessung
15. Dezember 2013 Brüelstrasse-Büttenenhalde heute Linie 6 Autobusersatz

Fahrzeuge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ehemalige[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nummern Stück Hersteller Elektrik Typ Art Baujahre Ausrangierung Besonderheiten
16–17 02 FBW / SWS BBC Solo, Zweikraftwagen 1941 1966 in eigener Werkstatt aus Autobussen
des Baujahrs 1939 umgebaut
18–21 04 FBW / Hess BBC Solo 1942 1972 Batterie von 24 auf 72 Volt umschaltbar
22–31 10 FBW / FFA MFO 1 MHe Solo 1949–1950 1972–1975 25 heute Museumswagen
32–33 02 FBW / Schindler MFO Solo 1955 1975
201–217 17 FBW / Schindler MFO-BBC Solo 1959–1960 1988–1991
218–236 19 Saurer / Schindler MFO-BBC Solo 1959–1963 1978–1989
237–242 06 FBW / Schindler MFO-BBC 1 MHe Solo 1963 1988–1991 242 heute Museumswagen
151–164 14 Büssing / Emmelmann SSW Gelenk 1965 1987–1988[6]
165–178 14 Volvo / Hess Siemens B58 Gelenk 1975 2002–2004[7]
181–200 20 NAW / Hess 181–196: Siemens
197–200: ABB
BGT 5-25 Gelenk 1987–1991 2009–2012[8]
251–253,
255–257,
280
07 NAW / Hess / Ramseier+Jenzer Siemens BT 5-25 Solo 1988–1989 2006–[9]

Alle bisher ausrangierten Luzerner Trolleybusse waren Hochflurwagen. Die beiden Wagen 226 und 227 waren nach ihrer 1980 erfolgten Ausrangierung unter den neuen Nummern 206 und 207 noch bis 1991 beim Trolleybus Schaffhausen im Einsatz. Wagen 252 und 253 wurden nach ihrer Ausserbetriebnahme zu Fahrschulwagen, ersterer wird bis heute als solcher verwendet während letzterer aufgrund eines Defekts Mitte Juni 2011 verschrottet wurde. Wagen 280 dient heute als Enteisungswagen.

Heutige[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der reguläre Trolleybus-Wagenpark der VBL besteht aus 23 Solo-, 26 Gelenk- und drei Doppelgelenkwagen, ersteren stehen zusätzlich 16 Anhänger zur Verfügung. Der Trolleybus Luzern ist neben dem Trolleybus Lausanne einer von weltweit nur noch zwei Netzen, bei welchen diese Betriebsform anzutreffen ist. Ausserdem ist Luzern neben La Chaux-de-Fonds und Lausanne einer von nur noch drei Schweizer Trolleybusbetrieben, die Solowagen einsetzen.

Nummern Stück Hersteller Elektrik Typ Art niederflurig Baujahre
201-210 10 Hess Kiepe BGT-N2C Gelenk ja 2004/2006
211–226 16 Hess Kiepe BGT-N2C Gelenk ja 2009
231–233 03 Hess Kiepe BGGT-N2C Doppelgelenk ja 2006
254,
258–279
23 NAW / Hess / R+J Siemens BT 5-25 Solo nein 1988–1989
301–316 16 Lanz + Marti / Hess keine APM 5.6-13 Anhänger ja 1998–2005

Anhängerbetrieb[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weil die Verkehrsbetriebe Luzern in den Hauptverkehrszeiten vor allem auf der Linie 1 nach Kriens immer wieder auf Kapazitätsgrenzen stiessen, untersuchte man Mitte der 1990er Jahre den Einsatz von Doppelgelenkwagen, Doppelstockwagen oder Anhängern. Hierzu wurden unter anderem Tests mit einem Van Hool AGG 300 durchgeführt. Jedoch wäre eine diesbezügliche Beschaffung sehr kostspielig gewesen, zudem wären Radfahrer beim Überholen gefährdet worden und die Doppelgelenker hätten nur 25 Personen mehr aufnehmen können als reguläre Gelenktrolleys.

Analog zum Trolleybus Lausanne entschied man sich daher auch in Luzern zur Beschaffung niederfluriger Anhänger. Dies geschah zu einem Zeitpunkt, als ausser Lausanne alle anderen Schweizer Trolleybusbetriebe ihre Anhänger bereits abgeschafft hatten. Auf diese Weise konnten in Luzern vor allem die damals noch recht jungen Solotrolleys des Typs BT 5-25 weiter genutzt werden. Nachdem der Stadtrat einen Kredit von 25’000 Schweizer Franken für den Umbau des als Zugfahrzeug vorgesehenen Wagens 270 genehmigte, konnte im März 1996 mit den Anhänger-Versuchsfahrten begonnen werden. Der reguläre Anhängebetrieb begann schliesslich am 17. August 1998, für den Anhängerbetrieb ausgerüstet sind die 19 BT 5-25 mit den Nummern 260–268 und 270–279.

Volvo-Turmwagen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nummer Typ Baujahr
007 FL6 Turbo 1992
010 FS7 Intercooler 1996

Der ältere Turmwagen mit der internen Nummer 7 kommt hauptsächlich auf dem Depotareal zum Einsatz, während der neuere im gesamten Netz eingesetzt wird.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Paul F. Schneeberger: Verkehrsbetriebe der Stadt Luzern. Verlag Minirex, ISBN 3-907014-12-X.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Trolleybusse in Luzern – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Geschichte des Trolleybus Luzern auf www.trolleymotion.ch
  2. Luzern setzt auf Trolleybusse von Pia Maria Brugger Kalfidis (PDF; 1,3 MB)
  3. a b 13 neue Gelenkbusse für Ihren Komfort in vbl-Zeitung 57 November 2013, Seite 12
  4. 33 neue Busse für Zug – 13 für Luzern auf Neue Luzerner Zeitung Online, 25. Juni 2013
  5. Geschichte des Trolleybus Luzern auf www.trolleymotion.com
  6. Paul F. Schneeberger: Verkehrsbetriebe der Stadt Luzern, 100 Jahre Tram, Autobus und Trolleybus. Minirex, Luzern 1999, ISBN 3-907014-12-X, Seite 204
  7. Tram N° 79/09.–11.2004, ISSN 1422-5344, S. 54
  8. Tram N° 100/11.2009–01.2010, ISSN 1422-5344, S. 32 und Tram N° 112/11.2012–01.2013, ISSN 1422-5344, S. 41
  9. Tram N° 100/11.2009–01.2010, ISSN 1422-5344, S. 32

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