Benutzer:RoyPJ

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Siegfried Albrecht (* 25. März 1915 in Chemnitz; † 14. August 2002 in Idstein) war ein deutscher Künstler, Architekt und Wegebreiter der kinetischen Lichtkunst. Ausgehend von Goethes Farbenlehre schuf er Lichtobjekte aus bewegten farbigen Schatten.

Datei:Erwin Mustermann.jpg
Frédéric von Dingsda

Leben und Werk[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Chemnitz aufgewachsen, studierte Siegfried Albrecht Architektur an den technischen Hochschulen in Dresden und München. Nach Kriegsdienst und Gefangenschaft war er tätig als Architekt und freischaffender Künstler, Professor an der Fachhochschule Wiesbaden und Kunsterzieher an der Pestalozzischule Idstein.

Ausgangspunkt für die „Skiachromatischen Kompositionen“ Albrechts war seine theoretische und praktische Auseinandersetzung mit der Farbenlehre Goethes und dessen Theorie über farbige Schatten, die Albrecht in einem eigenen unveröffentlichten Manuskript dokumentierte („Lebendige Farbe – ein Weg zum Wesen der Farbe“): Ein mit farbiger Lichtquelle angestrahltes Objekt wirft bei Hinzufügen einer weißen Lichtquelle neben dem schwarzen Kernschatten und dem farbigen Halbschatten einen zusätzlichen Halbschatten in der Komplementärfarbe der farbigen Lichtquelle. Nach Schatten-Experimenten mit feststehenden Gegenständen aus Natur und Alltag folgten Versuche mit beweglichen Objekten. Dabei werden die Schatten der farbig und weiß angestrahlten Objekte auf mattierte lichtdurchlässige Scheiben projiziert. Die durch Bewegung wechselnden Überlagerungen der farbigen und schwarzen Schatten zeigen sich dem Betrachter auf der anderen Seite der Projektionsscheibe als eine unendliche Vielfalt von Farb- und Formvariationen.

Es folgten Entwürfe und Konzepte zur „Skiachromatischen Raumgestaltung“ für begehbare Räume, in denen der Betrachter durch die Projektion seines eigenen farbigen Schattens selbst zum Kunstobjekt wird. Gleichzeitig entwickelte Albrecht sein „Skiachromatisches Ballett“, in dem fast ausschließlich die farbigen und schwarzen Schatten der Tänzer/innen für den Betrachter sichtbar sind. Die Ballettaufführungen wurden z.T. mit von Albrecht selbst kreierter synthetischer Musik begleitet. Daraus entstanden Filme und „Skiachrome Bilder“ als Fotografien. Nach dem Tod Siegfried Albrechts fand seine Kunst Widerklang in einer Konzertkomposition von Timo Jouko Herrmann.


Werke (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1958 erste Experimente mit farbigen Schatten
  • 1959 „Skiachromatische Malerei“
  • 1963 Entwicklung „Lamprische Kompositionen“
  • 1969 Entwürfe für ein „Skiachromaton“
  • 1976 Skiachromatische Filme, Kinesis

Ausstellungen (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelausstellungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1964 Galerie Sandberg, Darmstadt
  • 1964 Galerie Falazik, Bochum
  • 1965 Galerie Lometsch, Kassel
  • 1965 Galerie „pro arte, Delmenhorst
  • 1965 Knoll International, Wuppertal
  • 1966 Galerie 123, Krefeld
  • 1967 Galerie Nos, Duisburg
  • 1967 Kunstverein Gütersloh
  • 1967 Galerie Patio, Frankfurt
  • 1969 Galerie Senatore, Stuttgart
  • 1969 Kunstkreis Fulda
  • 1970 Basler Haus, Bad Homburg
  • 1970 Galerie R, Esslingen
  • 1970 Kabinet Dr. Grisebach, Heidelberg
  • 1971 Skiachromatische Kompositionen, Stadt Neheim-Hüsten
  • 1972 Galerie im OSRAM-Haus München
  • 1972 Skiachromatische Kompositionen, Galerie Oly, Biebergemünd
  • 1974 Lichtkinetische Objekte, Karl-Ernst-Osthaus-Museum, Hagen
  • 1981 Kinetische Lichtobjekte, Volksbank Frankfurt
  • 1984 Kinetische Lichtobjekte. Skiachrome Bilder. Skiachromes Ballett, Bürgerhaus Sprendlingen in Dreieich
  • 1984 Skiachromatische Kompositionen. Lamprische Kompositionen. Skiachrome Bilder. Skiachromatisches Ballett, Kunstverein Heidelberg im DAI, Heidelberg
  • 1985 Kinetische Lichtobjekte. Skiachrome Bilder. Frühe Arbeiten. Skiachromatisches Ballett, Kulturring Idstein
  • 1985 Deutsche Klinik für Diagnostik, Wiesbaden
  • 1995 Siegfried Albrecht – Retrospektive, Kulturring Idstein
  • 1996 08.Kunsttreff vom Archiv Frankfurter Künstler in Verbindung mit Gesellschaft zur Förderung Frankfurter Malerei e.V., Kunstforum, Frankfurt

Ausstellungsbeteiligungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Erna Dingsdaforscherin: Standardwerk über Frédéric von Dingsda. Verlag, Erscheinungsort Jahr, ISBN 978-3-16-148410-0.
  • Allgemeines Künstlerlexikon, Leipzig 1983 – 1990, ISBN 3-363-00113-4 DNB 550909443
  • Bihalji-Merin, Oto: Ende der Kunst im Zeitalter der Wissenschaft? Kohlhammer. Stuttgart 1969. S. 99, ASIN B0000BQ3NJ
  • Kultermann, Udo: Neue Formen des Bildes. Verl. Ernst Wasmuth Tübingen 1969. S.63, 169, ISBN 380303020X
  • Popper, Frank: Die kinetische Kunst. Licht und Bewegung. Umweltkunst und Aktion. DuMont. Köln 1975. S.71, 156, ISBN 3770107683
  • Popper, Frank: Naissance de l’Art Cinetique. L’image du movement dans les arts plastiques depuis 1860. Gauthier-Villars 1967, ASIN B0014QEWHQ
  • Sammlung Cremer Bd. 1, Museum am Ostwall Dortmund 1991, S. 16 f., ISBN 3-89322-268-1
  • Seit 45. Die Kunst unserer Zeit. Band III Dokumentation. La Connaissance. Brüssel 1972. S.10, ASIN B0039ONPR4
  • Wer ist Wer? – Das deutsche Who is Who?, 2001/02, ISBN 9783795020323

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]