Boßler (Schifffahrtsunternehmer)
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Die Familie Boßler (auch Bossler) ist eine deutsche Kaufmanns-, Schiffer- und Unternehmerfamilie aus dem Sektor der Fahrgast- und Güterschifffahrt auf den Flüssen Neckar und Rhein. Sie stammt aus Neckarsteinach im Kreis Bergstraße. Die Gesamtfamilie unterteilt sich in zwei Familienlinien, eine ältere sowie eine jüngere.
Die ältere Linie war in der Güterschifffahrt auf dem Rhein und seinen Nebenflüssen tätig, während die jüngere Linie der Familie sich auf dem Gebiet der Fahrgastschifffahrt profilierte und ein Schifffahrtsunternehmen mit Sitz in Bad Friedrichshall sowie zwei Reedereien in Neckarsteinach und Heidelberg betrieb. Ein Zweig der jüngeren Familienlinie hält heute noch Beteiligungen an der Reederei Weiße Flotte.
Geschichte und Herkunft
Neckarsteinach hat eine lange Tradition der Schifffahrt vorzuweisen. Die erste Schiffer- sowie Fischerzunft ist seit dem 14. Jahrhundert für die Stadt belegt. Durch die Mannheimer Akte aus dem Jahr 1868 wurde die gewerbliche Freiheit auf dem Rhein sowie Neckar gewährleistet. Wie viele andere Familien in der Schifferstadt Neckarsteinach, wurde auch die Familie Boßler auf dem Neckar und Rhein unternehmerisch tätig.
Der Stammvater sowie das erste Mitglied der Familie Boßler in Neckarsteinach, der Kaufmann und Gutsbesitzer Johannes I. Boßler (1796–1834),[1] ließ sich 1822 dort nieder. Er legte somit den Grundstein für die Tradition der Schifffahrt durch seine Nachkommen. Sein Sohn Johannes II. Boßler (1823–1906) heiratete die Schiffermeistertochter Catharina Barbara Heilmann (1823–1899).[2][3] Die beiden aus dieser Ehe hervorgegangenen Söhne Johann I. Christoph (1848–1933) und Jakob Friedrich I. (1851–1927) waren die Begründer der beiden noch heute bestehenden Hauptlinien der Familie aus dem Neckartal.
Ältere Linie der Familie Boßler
Der Schiffer Johann I. Christoph Boßler wurde zum Gründer der älteren Linie der Familie Boßler. Diese steht in der Tradition der Frachtschifffahrt. Johann I. Christoph heiratete im Gegensatz zu seinem Bruder Jakob Friedrich I. nicht in eine Schifffahrtsunternehmerfamilie ein.[4] Sein Sohn Ludwig Friedrich Boßler (1876–1946), der spätere Rentmeister in Neckarsteinach, verband sich allerdings durch seine Eheschließung mit Hermine Elisabeth Egner (1878–1943) mit der Magistrats- und Steinbruchbesitzerfamilie Egner aus Neckarhausen.[5] Einer der daraus hervorgegangenen Familienzweige führt noch heute ein überregionales Logistikunternehmen, das in ganz Deutschland tätig ist.
Jüngere Linie der Familie Boßler
![](http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/1/11/F%C3%A4hranlage_%28Hessen%29.jpg/220px-F%C3%A4hranlage_%28Hessen%29.jpg)
Jakob Friedrich I. Boßler war als Fährunternehmer auf dem Neckar der erste Boßler aus der jüngeren Familienlinie, der Fahrgastschifffahrt betrieb. Er hatte vom Großherzogtum Hessen durch das großherzoglich-hessische Ministerium der Finanzen in Darmstadt und das großherzoglich-hessische Wasserbauamt in Worms sowie vom Großherzogtum Baden durch das großherzoglich-badische Innenministerium in Karlsruhe und das großherzoglich-badische Bezirksamt in Heidelberg das Recht erhalten, den Fährbetrieb zwischen den Ländern Hessen und Baden zu betreiben. Durch seine Heirat mit Sibylla Luise Götz (1854–1885), einer Tochter des Gastwirts und Steinschifffahrtsunternehmers Johann Friedrich II. Götz (1820–1892) und Tante der beiden Reeder Ludwig (1887–1955) und Jakob Götz (1890–1977),[6][7] wurde das verwandtschaftliche Verhältnis der jüngeren Linie der Familie Boßler mit der Reederfamilie Götz begründet. Diese Form der standesgemäßen Heirat zieht sich von da an durch nahezu alle Zweige der jüngeren Familienlinie.
Fahrgastschifffahrt
Im Jahr 1926 gründeten die beiden Brüder und Söhne des Fährunternehmers Jakob Friedrich I. Boßler, Andreas Boßler (1884–1961) sowie Georg Boßler (1881–1946), die Gebr. Bossler GbR–Personenschifffahrt. Im Jahr 1967 wurde das Schifffahrtsunternehmen Hermann Götz aus Heidelberg mit dem Fahrgastschiff Heimat von der Fahrgastreederei Gebr. Bossler übernommen.[8] Aus dieser Übernahme resultierte die Heidelberger Fahrgastschiffahrt Bossler oHG. Nachdem die Stadt Heidelberg ihre örtlichen Schleusen in den 1970er Jahren freigab, wurde ein loser Zusammenschluss der lokalen Fahrgastschifffahrtsunternehmen gegründet. Die Bilanz nach einem Jahr ergab, dass die wirtschaftlichen Erträge auf einem gleichbleibenden Niveau verharrten, doch die Betriebskosten der einzelnen Unternehmungen gesunken waren.[9] Daraufhin wurde die Rhein-Neckar-Fahrgastschifffahrt gegründet. Die Bossler–Schifffahrtsunternehmen traten 1972 unter dem Namen Bossler oHG zusammen mit einem weiteren Neckarsteinacher und drei Heidelberger Unternehmungen gleicher Art in den losen Verband der Rhein-Neckar-Fahrgastschifffahrt GmbH ein.[10] Dieser Verbund hebelte den Konkurrenzdruck aus und ermöglichte allen Unternehmen unter einer Gesellschaft die Zusammenarbeit. Mit dem Kürzel RNF, den die Gesellschaft führte, sollte eine Marke als Pendant zur Reederei KD-Rheinschifffahrt auf dem Neckar kreiert werden.[11] Die Bossler-Fahrgastunternehmen brachten damals vier Schiffe ein, darunter ihr Flaggschiff, das Fahrgastschiff MS Vaterland. Mit einer Beförderungskapazität von 500 Personen galt die Vaterland als Pionierschiff sowie Unikat für die Fahrgastschifffahrt auf dem Neckar hinsichtlich der früheren Verhältnisse. Erst im Jahr 1969 wurde ein für 100 Personen mehr konzipiertes Personenschiff für die Neckarfahrgastschifffahrt zugelassen. Die Gebr. Bossler GbR–Personenschifffahrt war am Standort Neckarsteinach ansässig. Die Fahrgastschiffahrt Bossler oHG saß in Heidelberg. Innerhalb der RNF waren die Bossler–Schiffe an ihren drei blauen Streifen zu erkennen. Insgesamt waren die Bossler–Schifffahrtsunternehmen entscheidend am Tourismus in Neckarsteinach und der Region beteiligt.[12] 2013 wurde die Bossler oHG von der Weißen Flotte GmbH & Co. KG Heidelberg übernommen. Die Eigner der Fahrgastschiffe Alt-Heidelberg IV und Germania wurden zu direkten Gesellschaftern des Schiffs- und Tourismusunternehmens Weiße Flotte Heidelberg. Somit ist noch heute ein Familienzweig der jüngeren Linie an der bedeutendsten Fahrgastreederei Süddeutschlands beteiligt.
Ein weiterer Nachkomme aus der jüngeren Linie der Familie ließ sich 1948[13] unternehmerisch im Umland von Bad Wimpfen nieder, um dort sein eigenes Schifffahrtsunternehmen zu gründen, das als unternehmerische Expansion der Familienlinie sowie Ableger der Gebr. Bossler–Personenschifffahrt betrachtet werden konnte. Er kaufte 1954 das Rheinschiff Seeadler[14] und ließ es 1956 in Neckarsteinach durch die Schiffswerft Ebert & Söhne umbauen. Der neue Name des Schiffes wurde Regia Wimpina, der die Bedeutung königliches Wimpfen trug. Herbert Rudolf Bossler (1907–1999) war der erste Schifffahrtsunternehmer, der den Touristenfluss der Kurstadt Bad Wimpfen auf den Neckar verlegte und im Raum Heilbronn verteilte. Auch sein zweites Fahrgastschiff, Glück Auf[15], wurde 1960 bei Ebert & Söhne in Neckarsteinach verlängert und verbreitert. Der Schiffsname Glück Auf war in Anbetracht des örtlichen Salzbergwerkes in Bad Friedrichshall gewählt und galt dem Bergmannsgruß Glück Auf. Herbert Rudolf Bossler war zu Anfang selbst bei der Gebr. Bossler–Personenschifffahrt in Neckarsteinach tätig. 1986 wurde die Unternehmung Personenschifffahrt Herbert Bossler an seine Verwandtschaft, die Eigentümer der Personenschifffahrt Stumpf GmbH & Co. KG, nach Heilbronn verkauft.[16][17]
Güterschifffahrt
Die ältere Linie der Familie Boßler besaß in ihren Zweigen die Gütermotorschiffe Hedwig Bossler I[18] und Hedwig Bossler II,[19] das im Jahr 1964 bei Schulte & Bruns in Emden gebaut worden war, sowie die Gütermotorschiffe Jean Bossler I[20], Jean Bossler II und Jean Bossler III; das Gütermotorschiff Jean Bossler II[21][22] wurde 1969 in Neckarsteinach auf der Werft Ebert & Söhne gebaut, ebenso wie 1987 das Gütermotorschiff Jean Bossler III[23][24]. Aktuell fährt die Jean Bossler II unter dem Namen Wunnenstein für die Reederei Schwaben GmbH, die das Schiff auch erworben hat. Die Jean Bossler III fuhr unter anderem für die Reederei Lehnkering Massengüter.[25] Der Eigentümer der Jean Bossler I, Jean Bossler II sowie der Jean Bossler III, Werner Ludwig Boßler hat bereits in den 1970er Jahren bei seinem Güterschiff Jean Bossler II Bugstrahlruder einbauen lassen. Diese technische Modifikation gab es bis dahin nicht als Standardausstattung eines Binnenschiffs. Zudem hielt Werner Ludwig Boßler noch eine Beteiligung am Tankmotorschiff Mira. Im Jahr 1994 wurde die Jean Bossler III schließlich in die Niederlande verkauft. 1998 kam sie als Excelsior zur Reederei Ludwig und Jakob Götz GmbH & Co. KG. Unter der Flagge der Reederei Götz ereignete sich der aufsehenerregende Excelsior-Unfall auf dem Rhein. Aktuell führt der Familienzweig die Unternehmung Bossler Transport GmbH mit Sitz in Neckarsteinach.
Das Gütermotorschiff Andreas Bossler wurde 1964 in Mainz-Gustavsburg für die beiden Schwestern Lina Heilmann (1926–2008) und Johanna „Hanna“ Krieger (1920–2010) gebaut.[26] Beide Schwestern sind Nachfahren aus der jüngeren Linie der Familie Boßler. Johanna Boßler heiratete in die Reederfamilie Krieger ein. Dadurch fuhr die Andreas Bossler unter der Reedereiflagge der Krieger GmbH & Co. Das Schiff ist baugleich mit dem Johanna Boßler gewidmeten Gütermotorschiff Hanna Krieger I aus der Kriegerflotte. Der Bau der Andreas Bossler war eine Hommage an den Vater der beiden Schwestern, den Fahrgast-Reeder Andreas Boßler (1884–1961), der Mitbegründer des Unternehmens Gebr. Bossler–Personenschifffahrt und Wegbereiter der Bossler oHG sowie der RNF war.
Fahrgastschiffe der Familie Boßler
Liste der Fahrgastschiffe, die im Dienst der Fahrgastunternehmen der jüngeren Linie der Familie Boßler standen.[27][28]
Bild | Name | Eigner | Baujahr | Motorleistung | Kapazität | Werft | Bemerkungen |
---|---|---|---|---|---|---|---|
Fähre | Jakob Friedrich I. Boßler | 1906 | – | – | Anschließend im Eigentum des Christian Boßler.
Darauf im Dienst des Fahrgastunternehmens Oestreicher. | ||
Viktor von Scheffel | Andreas Boßler/später Gebr. Bossler–Personenschifffahrt | 1921 | 45 PS | 75 Personen | Ebert & Söhne, Neckarsteinach | Bis 1959 für die Reederei Gebr. Bossler Neckarsteinach in Fahrt.
Später bei einem anderen Unternehmen in Eberbach verblieben. | |
Liselotte | Gebr. Bossler–Personenschifffahrt | 1925 | 45 PS | 60 Personen | Heidelberg-Neuenheim | Zuvor im Besitz der Gebr. Fischer & Zahnleitner–Personenschifffahrt.
Nach dem Bankrott dieser Unternehmung in den 30er Jahren von Andreas Boßler für die Gebr. Bossler–Personenschifffahrt erstanden. Sank durch Kriegseinwirkungen und wurde nach der Bergung verkauft. | |
Einigkeit | Gebr. Bossler–Personenschifffahrt | 1926 | 30 PS | 40 Personen | Heidelberg-Neuenheim | Zuvor im Besitz der Gebr. Fischer & Zahnleitner–Personenschifffahrt.
Nach dem Bankrott dieser Unternehmung in den 30er Jahren von Andreas Boßler für die Gebr. Bossler–Personenschifffahrt erstanden. Bei der US-Army verblieben. | |
Karl Theodor | Gebr. Bossler–Personenschifffahrt | 1926 | 60 PS | 80 Personen | Heidelberg-Neuenheim | Zuvor im Besitz der Gebr. Fischer & Zahnleitner–Personenschifffahrt.
Nach dem Bankrott dieser Unternehmung in den 30er Jahren von Andreas Boßler für die Gebr. Bossler–Personenschifffahrt erstanden. Im Anschluss an den Zweiten Weltkrieg nach Speyer verkauft. | |
Heimat | Heidelberger Fahrgastschiffahrt Bossler oHG | 1926 | 180 PS | 235 Personen/180 Personen als Dampfschiff | Union Gießerei AG, Königsberg | 1959 erfolgte der Umbau zum Motorschiff. Zuvor als Dampfschiff auf der Ostsee im Einsatz.
Ab 1968 im Dienst der Heidelberger Fahrgastschiffahrt Bossler oHG. 1969 an den Yachtclub Kurpfalz nach Mannheim verkauft. | |
Bligger von Steinach | Gebr. Bossler–Personenschifffahrt | 1927 | 66 PS | 180 Personen | Ebert & Söhne, Neckarsteinach | Ab 1963 im Dienst des Fahrgastunternehmens Oestreicher. | |
Alt-Heidelberg I | Gebr. Bossler–Personenschifffahrt | 1928 | 90 PS | 130 Personen | Ebert & Söhne, Neckarsteinach | Wurde von den Französischen Streitkräften im Zweiten Weltkrieg beschlagnahmt.
Der weitere Verbleib des Fahrgastschiffes ist unbekannt. | |
Glück Auf | Personenschifffahrt Herbert Bossler | 1928/umgebaut 1960 | 116 PS | 300 Personen | Hilgers, Rheinbrohl/umgebaut bei Ebert & Söhne, Neckarsteinach | Zuvor als Stella Maris im Dienst eines anderen Unternehmens.
Wurde im Jahr 1948 durch Herbert Rudolf Bossler erworben. Kam 1986 zur Unternehmung Personenschifffahrt Stumpf GmbH und Co. KG nach Heilbronn. 1994 an die Personenschifffahrt Kehler nach Greffern verkauf und in Rheinmünster umbenannt. | |
Von Hindenburg | Gebr. Bossler–Personenschifffahrt | 1928/aufbereitet 1964 | 180 PS | 350 Personen | Schmitting-Werft, Beul/aufbereitet bei Schmidt, Oberwinter | Zuvor im Besitz der Gebr. Fischer & Zahnleitner–Personenschifffahrt. Nach dem Bankrott dieser Unternehmung von Andreas Boßler für die Gebr. Bossler–Personenschifffahrt erstanden.
Ab 1964 als Stadt Cochem in Koblenz verblieben. | |
Alt-Heidelberg II | Gebr. Bossler–Personenschifffahrt | 1929 | 90 PS | 150 Personen | War seit 1952 im Dienst der Gebr. Bossler–Personenschifffahrt.
Zuvor als Lahntreue bei der Unternehmung Heil und Co. in Dienst. | ||
Seeadler/Regia Wimpina | Personenschifffahrt Herbert Bossler | 1929/umgebaut 1965 | 250 PS | 200 Personen/365 Personen | Clausen, Oberwinter/umgebaut bei Ebert & Söhne, Neckarsteinach | 1929 für die Unternehmung Münz & Söhne in Rolandswerth gebaut.
1954 von Herbert Rudolf Bossler erworben. Kam 1986 zur Unternehmung Personenschifffahrt Stumpf GmbH und Co. KG nach Heilbronn. 1997 als Kurpfalz zur Personenschifffahrt Göttert und Schneider GbR nach Mannheim verkauft. | |
Alt-Heidelberg III | Gebr. Bossler–Personenschifffahrt | 1948 | 58 PS | 110 Personen | Schmidt, Oberkassel | Bis 1962 als Martha für die Familie Maier in Niederdollendorf im Dienst.
Anschließend bis ins Jahr 1968 als Alt-Heidelberg III im Dienst der Gebr. Bossler–Personenschifffahrt. Ab 1969 bis 1973 im Dienst der Personenschifffahrt A. Kappes in Eberbach. | |
Helene | Personenschifffahrt Herbert Bossler | 75 PS | 50 Personen | 1965 verkauft. | |||
Gebr. Bossler | Gebr. Bossler–Personenschifffahrt & Heidelberger Fahrgastschiffahrt Bossler oHG | 1957 | 120 PS | 300 Personen | Schmidt, Oberkassel | 1957 als Stuttgart für die Personenschifffahrt Berta Epple in Stuttgart gebaut.
Ab 1960 bis 1975 im Dienst der Bossler-Fahrgastunternehmen und der RNF. 1994 als Walküre bei der Personenschifffahrt W. Wichmann in Plau am See verblieben. 2008 als Santa Barbara bei der Reederei Zwenkau GmbH am Zwenkauer See verblieben. | |
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Germania | Gebr. Bossler–Personenschifffahrt & Heidelberger Fahrgastschiffahrt Bossler oHG | 1958 | 200 PS | 300 Personen | Schmidt, Oberkassel | Fuhr als Bossler-Fahrgastschiff unter der Flagge der RNF und fährt heute unter der Flagge der Weißen Flotte Heidelberg. |
Vaterland | Gebr. Bossler–Personenschifffahrt & Heidelberger Fahrgastschiffahrt Bossler oHG | 1961 | 230 PS | 500 Personen | Schmidt, Oberkassel | War ab 1977 für die Unternehmung Hunter in Königswinter als Drachenfels in Dienst gestanden.
1987 als Wappen von Bernkastel bei der Personenschifffahrt Gebr. Kolb OHG verblieben. | |
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Alt-Heidelberg IV | Gebr. Bossler–Personenschifffahrt & Heidelberger Fahrgastschiffahrt Bossler oHG | 1968/umgebaut 1979 | 230 PS | 300 Personen/500 Personen | Ebert & Söhne, Neckarsteinach/umgebaut bei Ebert & Söhne, Neckarsteinach | Fuhr als Bossler-Fahrgastschiff unter der Flagge der RNF und fährt heute unter der Flagge der Weißen Flotte Heidelberg. |
Gütermotorschiffe der Familie Boßler
Liste der Gütermotorschiffe, die im Dienst von Mitgliedern der Familie Boßler standen oder Familienmitgliedern gewidmet waren.[29][30][31]
Bild | Name | Eigner | Baujahr | Motorleistung | Tonnage | Werft | Bemerkungen |
---|---|---|---|---|---|---|---|
Klaus | Werner Ludwig Boßler | 1953 | 500 PS | 1056 t | Gebr. Kiehn, Hamburg | 1963 durch Werner Ludwig Boßler erworben.
1977 als Sylvia beim Unternehmen Hammersdorf in Neckarsteinach verblieben. | |
Hedwig Bossler I | Jakob Friedrich III. Boßler | 1955 | 560 PS | 811 t | Büsching & Rosemeyer, Uffeln-Vlotho | 1964 als Gebro 2 bei der Unternehmung Gebr. Vermeulen in Rotterdam verblieben. | |
Jean Bossler I | Johann II. Friedrich Boßler & Werner Ludwig Boßler | 1956 | 550 PS | 750 t | Oberweser, Bodenwerder | Als Christiaan bei einem anderen Unternehmen in Rotterdam verblieben. | |
A.& K. Bossler | Andreas Boßler & Karl Boßler | 1956 | 450 PS | 683 t | Josef Braun GmbH & Co. KG, Speyer | 1957 ganz an Karl Boßler übergegangen und in Manfred umbenannt.
Später bei einem Partikulier in Beverungen verblieben. Seit 1987 als Tortola im Dienst eines anderen Unternehmens in Bautzen. | |
Sunisha | C. Boßler | 1962 | 1200 PS | 1637 t | 1962 De Rupel, Boom/2006/07 neues Vor- und Mittelschiff bei Jooren BV, Werkendam | Ab 2015 bis ins Jahr 2017 für das Unternehmen Bossler Transport GmbH in Fahrt.
Zuvor für ein anderes Unternehmen in Dordrecht im Dienst. | |
Andreas Bossler | Schifffahrtsgesellschaft Lina Heilmann & Johanna Krieger | 1964 | 800 PS | 1408 t | Schiffswerft & Maschinenfabrik, Mainz-Gustavsburg | Seit 2004 als Jolanda unter der Flagge der Mainschifffahrts-Genossenschaft e. G. in Würzburg in Fahrt. | |
Hedwig Bossler II | Jakob Friedrich III. Boßler | 1964/verlängert 1973 auf 85 Meter | 1000 PS | 1371 t | Schulte & Bruns, Emden/verlängert bei Schulte & Bruns, Emden | Seit 2008 als Planeten Tor im Dienst eines anderen Unternehmens. | |
Jean Bossler II | Werner Ludwig Boßler | 1969/verlängert 1979 auf 105 Meter | 1200 PS | 1901 t | Ebert & Söhne, Neckarsteinach/verlängert bei Ebert & Söhne, Neckarsteinach | Als Wunnenstein heute im Dienst der Reederei Schwaben GmbH. | |
Murgtal | C. Boßler | 1971 | 620 PS | 1567 t | Ruhrorter Schiffswerft, Duisburg | Seit 2001 für das Unternehmen Bossler Transport GmbH in Fahrt.
Zuvor als Trebur im Dienst eines anderen Unternehmens. | |
Jean Bossler III | Werner Ludwig Boßler | 1987 | 1600 PS | 2878 t | Ebert & Söhne, Neckarsteinach | 1998 als Excelsior im Dienst der Reederei Ludwig und Jakob Götz GmbH & Co. KG. |
Schleppschiffe der Familie Boßler
Liste der Schleppschiffe, die im Dienst von Mitgliedern der Familie Boßler standen.
Bild | Name | Eigner | Baujahr | Motorleistung | Werft | Bemerkungen |
---|---|---|---|---|---|---|
Hartmut | Jakob Friedrich III. Boßler | 1888 | Ab 1953 bis 1967 im Dienst des Württembergischen Portland-Zement-Werks in Lauffen a.N. | |||
Friedrich | Herbert Rudolf Bossler | 1939 | 250 PS | Ebert & Söhne, Neckarsteinach | Als Gross Deutschland zuvor im Dienst von Karl Boßler in Neckarsteinach.
Ab 1955 als Franz Haniel XI im Dienst der Reederei Haniel. |
Anmerkungen
Familienname
Die Firmengründungen sowie die Schiffserwerbungen führten dazu, dass der Familienname Boßler öffentlich in Bossler geändert wurde. Eine offizielle Änderung des Familiennamens erreichte lediglich der Familienzweig des Herbert Rudolf Bossler aus der jüngeren Familienlinie. Alle anderen Mitglieder der Gesamtfamilie führen weiterhin amtlich den Familiennamen in der Schreibweise Boßler.
Mitgliedschaften in Komitees
Das Komitee zur Auswahl eines neuen Namens für die Neckarfähre, welche die Stadtteile Altstadt, Bergheim und Neuenheim der Stadt Heidelberg zu Wasser miteinander verbindet, wurde auch durch ein Mitglied der Familie Boßler besetzt. Der Vorschlag, die Neckarfähre Viktor von Scheffel zu nennen wurde auch deshalb nicht in Erwägung gezogen, da es bereits ein Fahrgastschiff der Reederei Gebr. Bossler–Personenschifffahrt gab, welches diesen Namen trug.[32]
Verwandtschaftsverhältnisse
Die Nachkommen des Unternehmers Jakob Friedrich I. Boßler sind mit der Baustoffunternehmer- und Reederfamilie Waibel aus Gernsheim, der Schifffahrts- und Baustoffunternehmerfamilie Fretter aus Erfelden sowie der Reederfamilie Götz aus Neckarsteinach direkt oder entfernt verwandt. Weitere verwandtschaftliche Verhältnisse bestehen mit den Schifffahrtsunternehmerfamilien Heilmann sowie Oestreicher aus Neckarsteinach und der Erbbeständerfamilie Krieger aus Neckarhausen,[33] die eine besonders lange Tradition im Bereich der Treidelschifffahrt vorzuweisen hat.[34] Auch die Fahrgast-Reederfamilie Stumpf aus Heilbronn gehört in den Verwandtenkreis der jüngeren Linie der Familie Boßler. Zudem ist ein Zweig der jüngeren Familienlinie mit der Reederfamilie Krieger aus Neckarsteinach verschwägert.
Literatur
- Dieter Schubert: Deutsche Binnenfahrgastschiffe – Illustriertes Schiffsregister, Uwe Welz Verlag, Berlin 2000, S. 28, 32, 88, 116, OCLC 44849954
- Günter Benja: Personenschifffahrt in deutschen Gewässern – Vollständiges Verzeichnis aller Fahrgastschiffe und -dienste, mit 115 Schiffsfotos, Gerhard Stallinger Verlag, Oldenburg 1975, ISBN 978-3-797-91853-6
- Helmut Betz: Historisches vom Strom Band. V – Die Neckarschiffahrt vom Treidelkahn zum Groß-Motorschiff, Krüpfganz, Duisburg 1989, OCLC 649481569
- Nadine Sauer: Familien in Neckarsteinach, 1603–1900. Band I: Die evangelischen Kirchenbücher. Neckarsteinach, 1999. DNB 959404473
Weblinks
- Vorlage:BAM/DDB
- Gütermotorschiffe der Familie Boßler in der Schiffsdatenbank Vereniging de Binnenvaart (niederländisch)
- Daten und Fakten - Weiße Flotte Heidelberg (PDF-Datei; 76 kB)
- Geschichte der Schifffahrt (PDF-Datei; 203 kB, S. 12)
Einzelnachweise
- ↑ Nadine Sauer: Familien in Neckarsteinach 1603–1900, Band I. die evangelischen Kirchenbücher. Hrsg.: Evangelische Kirchengemeinde Neckarsteinach und Darsberg. Band 171 der Reihe B der Deutschen Ortssippenbücher. Neckarsteinach 1999, S. 76.
- ↑ Nadine Sauer: Familien in Neckarsteinach 1603–1900, Band I. die evangelischen Kirchenbücher. Hrsg.: Evangelische Kirchengemeinde Neckarsteinach und Darsberg. Band 171 der Reihe B der Deutschen Ortssippenbücher. Neckarsteinach 1999, S. 76.
- ↑ Nadine Sauer: Familien in Neckarsteinach 1603-1900, Band I. die evangelischen Kirchenbücher. Hrsg.: Evangelische Kirchengemeinde Neckarsteinach und Darsberg. Band 171 der Reihe B der Deutschen Ortssippenbücher. Neckarsteinach 1999, S. 233, 236, 237, 240, 243, 244.
- ↑ Nadine Sauer: Familien in Neckarsteinach 1603–1900, Band I. die evangelischen Kirchenbücher. Hrsg.: Evangelische Kirchengemeinde Neckarsteinach und Darsberg. Band 171 der Reihe B der Deutschen Ortssippenbücher. Neckarsteinach 1999, S. 77, 294.
- ↑ Nadine Sauer: Familien in Neckarsteinach 1603–1900, Band I. die evangelischen Kirchenbücher. Hrsg.: Evangelische Kirchengemeinde Neckarsteinach und Darsberg. Band 171 der Reihe B der Deutschen Ortssippenbücher. Neckarsteinach 1999, S. 133.
- ↑ Nadine Sauer: Familien in Neckarsteinach 1603–1900, Band I. die evangelischen Kirchenbücher. Hrsg.: Evangelische Kirchengemeinde Neckarsteinach und Darsberg. Band 171 der Reihe B der Deutschen Ortssippenbücher. Neckarsteinach 1999, S. 77, 186.
- ↑ Nadine Sauer: Familien in Neckarsteinach 1603–1900, Band I. die evangelischen Kirchenbücher. Hrsg.: Evangelische Kirchengemeinde Neckarsteinach und Darsberg. Band 171 der Reihe B der Deutschen Ortssippenbücher. Neckarsteinach 1999, S. 188–189.
- ↑ Helmut Betz: Historisches vom Strom - Die Neckarschiffahrt vom Treidelkahn zum Groß-Motorschiff. 1. Auflage. Band V. Krüpfganz, Duisburg 1989, S. 144.
- ↑ Simone Mölbert: Heidelbergs Weiße Flotte. In: Ruprecht Heidelberger Studentenzeitung. 9. Juni 2010, abgerufen am 22. Mai 2018 (deutsch).
- ↑ Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Stuttgart: Jahrhunderte der Neckarschifffahrt - Jahrhunderte alte Schifffahrt - Rückgang der Partikulierschiffahrt und Situation heute. Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes, abgerufen am 24. März 2018 (deutsch).
- ↑ Simone Mölbert: Heidelbergs Weiße Flotte. In: Ruprecht Heidelberger Studentenzeitung. 9. Juni 2010, abgerufen am 22. Mai 2018 (deutsch).
- ↑ Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Stuttgart: Jahrhunderte der Neckarschifffahrt - Jahrhunderte alte Schifffahrt - Rückgang der Partikulierschiffahrt und Situation heute. Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes, abgerufen am 15. April 2018 (deutsch).
- ↑ Helmut Betz: Historisches vom Strom - Die Neckarschiffahrt vom Treidelkahn zum Groß-Motorschiff. 1. Auflage. Band V. Krüpfganz, Duisburg 1989, S. 144.
- ↑ Seeadler - FGS / Bj. 1929. In: Binnenschifferforum. 22. September 2016, abgerufen am 24. Mai 2018 (deutsch).
- ↑ Glück Auf - FGS - 04604660. In: Binnenschifferforum. 6. Februar 2014, abgerufen am 24. Mai 2018 (deutsch).
- ↑ Wir über uns. Schifftours Heilbronn, abgerufen am 24. März 2018 (deutsch).
- ↑ Helmut Betz: Historisches vom Strom - Die Neckarschiffahrt vom Treidelkahn zum Groß-Motorschiff. 1. Auflage. Band V. Krüpfganz, Duisburg 1989, S. 145.
- ↑ HEDWIG BOSSLER (Onbekend). In: Vereniging de Binnenvaart. De Binnenvaart, abgerufen am 9. April 2018 (niederländisch).
- ↑ Binnenschifferforum: Hedwig Bossler – GMS – 04007460. In: Binnenschifferforum. 7. Mai 2009, abgerufen am 24. März 2018 (deutsch).
- ↑ JEAN BOSSLER (Onbekend). In: Vereniging de Binnenvaart. De Binnenvaart, abgerufen am 8. April 2018 (niederländisch).
- ↑ Binnenschifferforum: Jean Bossler (1) – GMS – 04403450. In: Binnenschifferforum. 31. Dezember 2008, abgerufen am 24. März 2018 (deutsch).
- ↑ Helmut Betz: Historisches vom Strom - Die Neckarschiffahrt vom Treidelkahn zum Groß-Motorschiff. 1. Auflage. Band V. Krüpfganz, Duisburg 1989, S. 53.
- ↑ Binnenschifferforum: Jean Bossler (2) – GMS – 04606360. In: Binnenschifferforum. 12. Februar 2009, abgerufen am 24. März 2018 (deutsch).
- ↑ Helmut Betz: Historisches vom Strom - Die Neckarschiffahrt vom Treidelkahn zum Großmotorschiff. 1. Auflage. Band V. Krüpfganz, Duisburg 1989, S. 128.
- ↑ Helmut Betz: Historisches vom Strom - Die Neckarschiffahrt vom Treidelkahn zum Groß-Motorschiff. 1. Auflage. Band V. Krüpfganz, Duisburg 1989, S. 122, 128.
- ↑ Binnenschifferforum: Andreas Bossler – GMS – 04401410. In: Binnenschifferforum. 27. August 2008, abgerufen am 24. März 2018 (deutsch).
- ↑ Helmut Betz: Historisches vom Strom - Die Neckarschiffahrt vom Treidelkahn zum Groß-Motorschiff. 1. Auflage. Band V. Krüpfganz, Duisburg 1989, S. 142–148.
- ↑ Günter Benja: Personenschiffahrt in deutschen Gewässern - Vollständiges Verzeichnis aller Fahrgastschiffe und -dienste - Mit 115 Schiffsfotos. Gerhard Stallinger AG, Oldenburg und Hamburg 1975, S. 34–35.
- ↑ VISURGIS (Onbekend). In: Vereniging de Binnenvaart. De Binnenvaart, abgerufen am 1. Juli 2018 (niederländisch).
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- ↑ Birgit Sommer: Aus "Mecklenburg" wird "Liselotte". In: Rhein-Neckar-Zeitung. 25. November 2011, abgerufen am 25. Mai 2018 (deutsch).
- ↑ Nadine Sauer: Familien in Neckarsteinach 1603–1900, Band I. die evangelischen Kirchenbücher. Hrsg.: Evangelische Kirchengemeinde Neckarsteinach und Darsberg. Band 171 der Reihe B der Deutschen Ortssippenbücher. Neckarsteinach 1999, S. 77, 186, 325.
- ↑ Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Stuttgart: Jahrhunderte der Neckarschifffahrt - Jahrhunderte alte Schifffahrt - Treidelschiffahrt. Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes, abgerufen am 9. Mai 2018 (deutsch).