Honda CBR 600

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Die Honda CBR 600 F ist ein Motorrad der Kategorie Supersportler des japanischen Fahrzeugherstellers Honda, das von 1986 bis 2006 in fünf Generationen gefertigt wurde. Bei der Konzeption dieses Modells hat Honda viel Wert auf Alltagstauglichkeit gelegt, weshalb die CBR 600 F heute als Sporttourer gilt. Ab 2001 wurde deshalb neben der CBR 600 F eine sportlichere Variante, die CBR 600 FS angeboten.

Honda CBR 600 F

Modellentwicklung

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Die 1986 dem Markt präsentierte Honda CBR 600 F (interne Bezeichnung: PC 19) war das erste vollverkleidete Motorrad mit 598 cm3 Hubraum. Die Bohrung betrug 63 mm und der Hub 48 mm. Das Verdichtungsverhältnis betrug 11,0 :1. Der Motor hat zwei obenliegende Nockenwellen, 4 Gleichdruckvergaser mit 32 mm Durchmesser und 16 Ventile, Flüssigkeitskühlung und erzeugt eine Leistung von 63 kW / 86 PS mit einem Drehmoment von 59,5 Nm bei 9.500/min. Es wurde auch eine Version mit 37 kW / 50 PS bei 9.000/min und 48 Nm Drehmoment bei 4.000/min angeboten. Die Maximaldrehzahl betrug 12.000/min und die Höchstgeschwindigkeit ca. 230 km/h.[1] Das Fahrwerk verfügt hinten über ein Zentralfederbein (Honda Pro-Link-System) und 110 mm Federweg an einer Kastenschwinge und vorne über eine Teleskopgabel mit Standrohren mit 37 mm Durchmesser und 130 mm Federweg. Der Radstand betrug 1.410 mm. Die Sitzhöhe war 785 mm. Die Bremsanlage bestand aus einer Doppelscheibenbremse vorn mit Doppelkolbenbremszangen und keramikhaltigen Bremsbelägen in Kombination mit einer Einzelscheibenbremse hinten ebenfalls mit Doppelkolben-Bremszange und Sintermetall-Bremsbelägen. Die Bereifung vorn war 110/80V17-V240 und hinten 130/60V17-V240 auf 3-Speichen-Leichtmetall-Gussfelgen im S-Design. Das Trockengewicht betrug 182 kg. Der Tankinhalt war 16,5 Liter. Die Abmessungen (L × B × H) betrugen: 2.130 × 685 × 1.115 mm.

Ab Modelljahr 1989 löste die PC 23 die PC 19 ab. Abgesehen von einem anderen Dekorsatz erhielt sie einen leicht überarbeiteten Motor, der nun nominell 68 kW / 93 PS bei 11.000/min leistete. Das Drehmoment von 63 Nm lag bei 9.500/min an. Der Durchmesser der Vergaser betrug nun 30,4 mm. Das Verdichtungsverhältnis wurde auf 11,3:1 erhöht. Homologiert war sie mit einer Höchstgeschwindigkeit von 235 km/h. Es wurde auch wieder eine Version mit 37 kW / 50 PS bei 9.000/min und 51 Nm Drehmoment bei 4.000/min angeboten.

Im Jahr 1991 erfuhr die intern PC 25 genannte CBR 600 F eine grundlegende Überarbeitung. Ein neu entwickelter Motor mit 599 cm³ Hubraum (Bohrung: 65 mm, Hub: 45,2 mm) mit einem seitlich neben dem Zylinderblock positionierten Nockenwellenantrieb, geraderen Kanälen im Zylinderkopf, größeren Ventilen und Flachschiebervergasern mit größerem Durchmesser in kompakter Bauform löste das Vorgängeraggregat ab. Die Konstruktion ergab eine Reduzierung der inneren Reibung und des Gewichts der beweglichen Teile, wodurch eine Leistungssteigerung auf 74 kW / 100 PS bei 12.000/min und 63 Nm Drehmoment bei 10.500/min erzielt werden konnte. Das Verdichtungsverhältnis wurde auf 11,6:1 angehoben. Es wurden auch Varianten mit 20 kW / 27 PS bei 9.000/min und 37 kW / 50 PS bei 9.500/min angeboten. Ab 1993 wurde – auf Grund einer neuen Versicherungsklasse – die 100-PS-Variante durch eine 98-PS-Version ersetzt. Ab 1994 wurde auf Grund einer Führerscheinregelung (Stufenführerschein) eine 25-kW- / 34-PS-Variante bei 9.500/min und 39 Nm Drehmoment bei 4.000/min angeboten.

Das Chassis wurde insgesamt steifer, da der Motor eine tragende Rolle übernahm. Zudem war die Cartridge-Gabel mit Standrohren mit einem Durchmesser von 41 mm mit stufenloser Einstellung der Federvorspannung mit 130 mm Federweg ausgerüstet. Die hintere Pro-Link-Federung war nun mit 7 Stufen Federvorspannung und stufenlos einstellbarer Zugstufendämpfung mit 110 mm Federweg. Die Bereifung vorn war 120/60 ZR17 und hinten 160/60 ZR17 auf Aluminium-Gussfelgen (vorn 3.50-17, hinten 5.00-17) nun im 6 Speichen U-Querschnitt. Bremsen vorn: 276 mm-Doppelscheibenbremse mit Doppelkolben-Bremszange und Sintermetallbremsbeläge. Hinten: 220-mm-Einscheibenbremse mit Einzelkolben-Bremszange und Sintermetall-Bremsbeläge. Die Sitzhöhe war 810 mm. Der Tankinhalt betrug 16 Liter. Das Trockengewicht betrug 185 kg.

1995 folgten dann mit der PC 31 weitere größere Änderungen. Das Verdichtungsverhältnis (12:1) wurde erhöht, ebenso wie der Vergaserdurchmesser (36,0 mm). Ein gebogener Kühler mit größerer Kühlleistung wurde verbaut, das Getriebe wurde überarbeitet, und im Motor wurden alle beweglichen Teile zur weiteren Reduzierung des Gewichts und der Reibung modifiziert. Die wichtigste Neuerung war jedoch die Ausstattung der CBR mit einem Direktlufteinlasssystem (Direct Air Induction). Die Höchstdrehzahl wurde von 13.000/min auf 13.200/min erhöht. Ihre versicherungstechnisch limitierte Maximalleistung von 98 PS produzierte die CBR allerdings weiterhin bei 12.000/min. Die eigentliche Maximalleistung beträgt ohne die in Deutschland und anderen EU-Staaten verbaute „Seriendrosselung“ 102 PS. Neben einer geänderten Vorderradgabel mit unverändert 130 mm Federweg erhielt sie größere Bremsscheiben. Das Gewicht erhöhte sich durch diese Änderungen nicht. Für die Jahrgänge 1997/1998 (inoffiziell auch „PC31b“ genannt) gab es erneut kleinere Änderungen. Die Motorleistung stieg auf 105 PS, die Höchstdrehzahl auf 13500/min. Die Gabel wurde in der Dämpfungscharakteristik optimiert. Ebenso wie das Monofederbein, welches einen neuen HMAS-Dämpfer (Honda-Multi-Action-System) bekam und jetzt 120 mm Federweg hatte. Das 97er Model ist am weißen Drehzahlmesser und am geänderten Heck erkennbar. Das Heck der 1997/98er ist schlanker. Das 1995/96er-Modell hat ein Heck (Soziushaltegriff und Rücklicht) entsprechend der PC 25. Die PC 35-Modelle können, wie auch die Modelle der PC 25 und PC 35, anhand der serienmäßigen Farbgebung dem jeweiligen Jahrgang zugeordnet werden.

CBR 600 F-Sport (Bj. 2001)

Ende der 1990er Jahre wuchs der Konkurrenzdruck auf Honda durch die deutlich sportlicher ausgelegten Konkurrenzmodelle von Yamaha, Kawasaki und Suzuki. Die PC 35 von 1999 war eine komplette Neukonstruktion mit neuentwickeltem Motor und Fahrwerk. Erstmals bestanden Rahmen und Schwinge vollständig aus Aluminium. Die Schwinge war in Motor und Rahmen gelagert, um die Stabilität zu erhöhen. Die vordere Bremsanlage bestand nun aus zwei 4-Kolben-Bremszangen, die die alten Doppelkolben-Schwimmsättel ablösten. Das neue Sekundärluftsystem verbesserte die Abgasemissionswerte.

Im Jahre 2001 erfuhr die PC 35 eine Überarbeitung. Eine elektronische Einspritzanlage, PGM-FI, löste die Vergasertechnik ab und ein geregelter 3-Wege-Katalysator verbesserte die Abgaswerte. Die weiteren Änderungen, wie zum Beispiel Doppelscheinwerfer und ein digitales Kombiinstrument, waren eher kosmetischer Natur. Die neue Modellvariante CBR 600 F Sport, die ab Modelljahr 2001 erhältlich war, unterschied sich durch eine sportivere Sitzbank ähnlich der CBR 900 RR, einer zusätzlichen Kupplungsscheibe, dem fehlenden Hauptständer und einer kürzeren Sekundärübersetzung. Sie sollte sportlichere Fahrer ansprechen und mit weniger Modifikationen rennstreckentauglich sein. Die PC 35 wurde bis zum Modelljahr 2006 produziert, die Version CBR 600 FS war allerdings nur bis zum Modelljahr 2003 erhältlich.

Im Jahr 2011 führte Honda die CBR 600 F wieder ein. Diese basiert technisch auf der Honda Hornet und bietet serienmäßig ABS sowie eine Integralbremse. Sie wurde von 2011 bis 2013 produziert und durch die Honda CBR 650 F abgelöst.

Technische Daten

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Modellcode PC19 PC23 PC25 PC31 PC35
Baujahr 1986–1988 1989–1990 1991–1992 1993–1994 1995–1996 1997–1998 1999–2000 2001–2002
Motortyp flüssigkeitsgekühlter Vierzylinder-Viertakt-Reihenmotor
Ventiltrieb DOHC, 16 Ventile, Steuerkette mittig, Schlepphebel DOHC, 16 Ventile, Steuerkette rechts, Tassenstößel
Hubraum 598 cm³ 599 cm³
Bohrung × Hub 63 × 48 mm 65 × 45,2 mm 67,0 × 42,5 mm
Verdichtung 11,0:1 11,3:1 11,6:1 12:1
Gemischaufbereitung 4 Gleichdruckvergaser 32 mm 4 Gleichdruckvergaser 30,4 mm 4 Gleichdruckvergaser 34 mm 4 Gleichdruckvergaser 36 mm 4 Gleichdruckvergaser 36,5 mm Elektronische Saugrohreinspritzung PGM-FI
Zündung digitale Transistorzündung
Leistung 63 kW (85 PS) bei 11.000/min 68 kW (93 PS) bei 11.000/min 74 kW (100 PS) bei 12.000/min 72 kW (98 PS) bei 12.000/min 75 kW (102 PS) bei 12.000/min 77 kW (105 PS) bei 12.000/min 78 kW (106 PS) bei 12.500/min 80 kW (109 PS) bei 12.500/min
Maximales Drehmoment 59,5 Nm bei 9.500/min 63 Nm bei 9.500/min 63 Nm bei 10.500/min 65 Nm bei 10.500/min 63 Nm bei 10.000/min
Getriebe, Antrieb manuelles 6-Gang-Getriebe, O-Ring-Kette
Kupplung mechanisch betätigte Mehrscheibenkupplung im Ölbad
Rahmen Kastenprofil-Brückenrahmen aus Stahl Doppelprofil-Brückenrahmen aus Aluminium
Radaufhängung vorne 37 mm Teleskopgabel, luftunterstützt 41 mm Teleskopgabel, Federvorspannung einstellbar 41 mm Teleskopgabel, Federvorspannung, Zugstufe einstellbar 43 mm Teleskopgabel, Federvorspannung, Zug- und Druckstufe einstellbar
Radaufhängung hinten Kastenprofil-Schwinge aus Stahl, Pro-Link-System mit Zentralfederbein, Kastenprofil-Schwinge aus Stahl, Pro-Link-System mit Zentralfederbein, Federvorspannung, Zugstufe einstellbar Kastenprofil-Schwinge aus Stahl, Pro-Link-System mit Zentralfederbein, Federvorspannung, Zug- und Druckstufe einstellbar Kastenprofil-Schwinge aus Aluminium, Pro-Link-System mit Zentralfederbein, Federvorspannung, Zug- und Druckstufe einstellbar
Federweg
vorne
hinten
130 mm
110 mm
130 mm
120 mm
120 mm
120 mm
Felgengröße vorne 3,50 x 17, hinten 4,50 x 17 vorne 3,50 x 17, hinten 5,00 x 17 vorne 3,50 x 17, hinten 5,50 x 17
Reifendimension vorne 110/80V17-V240, hinten 130/80V17-V240 vorne 120/60 ZR 17 radial, hinten 160/60 ZR17 radial vorne 120/70 ZR 17 radial, hinten 180/55 ZR17 radial
Bremse vorne Doppelscheibenbremse, Doppelkolbenbremssättel Doppelscheibenbremse, 276 mm, Doppelkolbenbremssättel Doppelscheibenbremse, 296 mm, Doppelkolbenbremssättel Doppelscheibenbremse, 296 mm, Vierkolbenbremssättel, Nissin
Bremse hinten 220 mm Bremsscheibe, Doppelkolbenbremssattel 220 mm Bremsscheibe, Einkolbenbremssattel
Abmessungen in mm
Länge
Breite
Höhe

2.130
685
1.115

2.130
695
1.130

2.130
685
1.135

2.140
685
1.135

2.060
685
1.130

2.065
685
1.135
Radstand 1410 mm 1405 mm 1395 mm 1390 mm
Bodenfreiheit 140 mm 145 mm 140 mm 130 mm 135 mm
Sitzhöhe 785 mm 810 mm 805 mm
Tankinhalt 16,5 Liter 16 Liter 17 Liter 18 Liter
Trockengewicht 182 kg 186 kg 185 kg 186 kg 170 kg
Gewicht fahrfertig 210 kg 208 kg 199 kg 201 kg
  • Quelle für Abschnitt zur PC 19: „Verkaufsprospekt Honda CBR 600 F, 09-1986“
  • Quelle für Abschnitt zur PC 23: „Verkaufsprospekt Honda CBR 600 F, 09-1989“
  • Quelle für Abschnitt zur PC 25: „Verkaufsprospekt Honda CBR 600 F, 01-1991“, „Verkaufsprospekt Honda CBR 600 F, 01-1993“, „Verkaufsprospekt Honda CBR 600 F, 11-1993“, „Verkaufsprospekt Honda CBR 600 F, 09-1994“
  • Quelle für Abschnitt zur PC 31: „Verkaufsprospekt Honda CBR 600 F, 09-1996“

Einzelnachweise

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  1. HONDA CBR 600 F (PC19). In: biker.de. webpool GmbH, abgerufen am 29. Juni 2012.
Commons: Honda CBR 600 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien