Erich Widder

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Erich Widder (* 24. Oktober 1925 in Wels; † 30. Mai 2000 in Linz) war ein österreichischer Theologe, Germanist und Kunsthistoriker.

Er war langjähriger Diözesankonservator und Leiter der Bildstelle der Diözese Linz und publizierte zahlreiche kunsthistorische Bücher und Zeitschriftenartikel.

Leben und Wirken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Erich Widder war der Sohn des Bundesbahnbediensteten Franz Widder und dessen Ehefrau Maria. Er entwickelte bereits in jungen Jahren ein Interesse für traditionelle und zeitgenössische Kunst und dokumentierte zahlreiche Kunstwerke im Rahmen von Fotoaktionen in des Bezirkes Wels und der Stadt Wels sowie im Rahmen seiner Tätigkeit bei der Katholischen Jugend.

Während des Zweiten Weltkriegs arbeitete er an Kunstdokumentationen in den von der nationalsozialistischen Regierung aufgehobenen Klöstern Kremsmünster und Lambach mit.

Widder studierte an den Universitäten Innsbruck und Fribourg und schloss mit dem Doktor der Philosophie ab. 1954 heiratete er Gertrude, mit der er drei Söhne hatte.

Von 1955 bis zu seiner Pensionierung stand er im Dienst der Diözese Linz, leitete die Diözesanbildstelle und betreute das Kunstreferat der Diözese Linz. 1961 wurde er vom Bischof zum Diözesankonservator bestellt.

Widder baute die Diözesanbildstelle als aktuelles Dokumentationszentrum traditioneller und zeitgenössischer Kirchenkunst in Europa auf und veranlasste die Gesamtinventarisierung des Kunstbesitzes der Diözese. Ab 1957 gehörte er dem Diözesankunstrat an und ab 1970 war er dessen stellvertretender Vorsitzender.

In seiner Funktion als Diözesankonservator veröffentlichte Bücher, Kirchenführer, Buchbeiträge und Zeitschriftenartikel, gestaltete Rundfunkbeiträge über christliche Kunst und wirkte beim Aufbau von Ausstellungen auf Diözesan- und Landesebene mit.

Als Obmann des Diözesankunstvereins war er Schriftleiter und Fotograf der Informationen dieses Vereins und später Mitherausgeber der ökumenischen Zeitschrift für Architektur und Kunst Kunst und Kirche. Er galt überregional als Experte im Zusammenhang mit kirchlicher Kunst und Denkmalpflege und engagierte sich bei der Restaurierung und Erweiterung der Bestände des Diözesanmuseums einschließlich einer adäquaten Unterbringung.

Die liturgische Neuordnung der Kirchenräume nach dem II. Vatikanischen Konzil zählte zu seinen besonderen Aufgaben. Er vermittelte sein Wissen als Vortragender und als Leiter von Kunstreisen in fast alle Länder Europas.[1][2]

Publikationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Buchveröffentlichungen – eigene Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Glanz des Ewigen, Sakrale Kunst in Österreich, Linz, 1961, 2. erweiterte Auflage 1972
  • Zeichen des Heils, Kirchenkunst der Gegenwart in Österreich, Linz, 1963
  • Hermann Bahr, sein Weg zum Glauben, Ein Beitrag zu seiner Biographie, Linz, 1963
  • Vilma Eckl, Wesen und Werk, Linz, 1965
  • Alte Kirchen für neue Liturgie (auszugsweise auch in polnischer Sprache, besondere Wirkung in der Schweiz, in Deutschland, in den Niederlanden und in Norwegen), Wien, 1968
  • Kirchenkunst der Gegenwart in Europa, Linz, 1968
  • Kirchenkunst im Osten: Polen, Tschechoslowakei, Ungarn, Jugoslawien, Rumänien, Bulgarien, Sowjetunion, Linz, 1970
  • Freude aus der Tiefe, Besinnung und Trost in Bild und Wort, Linz, 1972
  • Über Hans Plank, Ursprung und Aufbruch, Linz, 1979
  • Karol Wojtyla – Der Kreuzweg, Bilder und Betrachtungen, Freiburg, Basel, Wien, 1981 (Bildteil und Nachwort von Erich Widder)
  • Mit Otto Wutzel: Rudolf Kolbitsch, Graphik und Malerei, Linz, 1983

Illustrationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vollständige Illustrationen von Buchveröffentlichungen
Teilweise Illustrationen von Buchveröffentlichungen

Erich Widder lieferte Fotos und Illustrationen für die Jahrbücher der Diözese Linz zwischen 1956 und 1984 und bebilderte in dieser Zeit die Kataloge für fast alle Landesausstellungen in Oberösterreich.

Kirchenführer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Erich Widder oblag die vollständige oder teilweise Textierung, Illustration und Redaktion für zahlreiche Kirchenführer in der Diözese Linz, u. a. für

Autor zahlreicher Publikationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zwischen 1955 und 1985 veröffentlichte Erich Widder unzählige kunsthistorische Buchbeiträge, Zeitschriftenartikel, erstellte Manuskripte für Rundfunksendungen, verfasste Kulturberichte, Texte für Ausstellungen und Ausstellungseröffnungen, Festakte u. a. m.

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Prof. Dr. Erich Widder gestorben@1@2Vorlage:Toter Link/dioezese-linzold.at (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2018. Suche in Webarchiven)
  2. Günter Rombold: Nachruf auf Professor Dr. Erich Widder. In: Neues Archiv für die Geschichte der Diözese Linz. 13. Jahrgang, Heft 2, Linz 1999/2000, ooegeschichte.at [PDF].