Fenaco

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Fenaco Genossenschaft[1]

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Rechtsform Genossenschaft
Gründung 1993
Sitz Bern, Schweiz
Leitung Martin Keller
(Vorsitzender der Geschäftsleitung)
Pierre-André Geiser
(Präsident der Verwaltung)
Mitarbeiterzahl 10'179 (2018)
Umsatz 6,77 Mrd. CHF (2018)
Branche Agrar, Lebensmittelindustrie, Detailhandel, Energie, Diverse
Website www.fenaco.com
Stand: 15. Mai 2019

Die Fenaco (Eigenschreibweise fenaco, kurz für dération nationale des coopératives agricoles) ist eine Agrargenossenschaft mit Sitz in Bern. Verbandsmitglieder sind knapp 200 landwirtschaftliche Genossenschaften, die unter der Marke Landi auftreten; daneben hat Fenaco einige wenige andere Verbandsmitglieder. Indirekt ist daher Fenaco grossmehrheitlich im Besitz der gut 43.000 Genossenschafterinnen und Genossenschafter der Landi-Genossenschaften, davon sind rund 22.000 aktive Landwirte. Bekannte Unternehmen bzw. Marken der Fenaco sind der Getränkehersteller Ramseier Suisse, der Fleischverarbeiter Ernst Sutter AG, die Detailhändler Volg und Landi, der Düngerhändler Landor, der Futtermittelhersteller UFA sowie die Energieanbieterin Agrola. Die Fenaco-Genossenschaft beschäftigt gut 10.000 Mitarbeitende und erwirtschaftete 2018 einen Umsatz von 6,77 Mrd. Franken.[2]

Unternehmen

Die Fenaco ist das grösste Unternehmen im faktischen Besitz der Schweizer Landwirte. Die ursprüngliche Idee war, dass die Landwirte sowohl Kunde als auch Lieferant «ihrer» Landi-Genossenschaft sein sollen, also dort einerseits die Produktionsmittel einkaufen und andererseits ihre Produkte verkaufen. Heute existieren allerdings keine vertraglichen Fixierungen mehr. Die Fenaco bzw. ihre Mitgliedgenossenschaften verkaufen den Landwirten Produktionsmittel (Sämereien, Futtermittel, Pflanzennahrung und andere mehr) zur Herstellung von Lebensmitteln. Im Gegenzug kauft die Fenaco Produkte der Bauern, insbesondere Saatgut, Getreide, Ölsaaten, Kartoffeln, Schlachtvieh, Eier, Mais, Gemüse, Obst und Weintrauben. Die Fenaco vermarktet die Produkte und verarbeitet sie zum Teil (durch Tochterunternehmen).

Die wichtigsten Tätigkeitsgebiete sind:

  • Herstellung, Import und Handel mit Produktionsmitteln für die Landwirtschaft
  • Ankauf, Lagerung, Verarbeitung und Vermarktung von landwirtschaftlichen Erzeugnissen
  • Handel mit Getreide und Ölsaaten sowie Brenn- und Treibstoffen

Die Fenaco hat über 80 Tochterfirmen, unter anderem das Nahrungsmittelunternehmen Frigemo, den Fleisch- und Fleischwarenhersteller Ernst Sutter, den Getränkehersteller Ramseier Suisse, die auf den Handel von Nutztieren spezialisierte Anicom sowie den Futtermittelhersteller UFA. Die Fenaco betreibt die Detailhandelsketten Volg, Landi und die Tankstellenshops TopShop und verkauft unter der Marke Agrola Heizöl, Treibstoffe und Energie. Der Fenaco gehört ferner das Transportunternehmen Traveco. Im Oktober 2014 übernahm die Fenaco sämtliche Aktien der im IT-Bereich tätigen Bison.[3] Die Fenaco gibt das grösste Schweizer Agrarmagazin, die UFA-Revue, heraus.[4]

Die Fenaco betreibt auch eigene Photovoltaikanlagen. Die mit einer Stromproduktion von rund 1,2 GWh grösste Anlage wurde 2019 am Standort Bätterkinden in Betrieb genommen.[5]

Anfang 2011 wurde die Biomill AG (Kleintierfutter) von der Groupe Minoteries übernommen.[6] Am 12. März 2020 wurde bekannt, dass Fenaco die Mehrheit an Provins übernehmen will.[7]

Geschichte

Die Schweiz galt bis in die 1880er-Jahre als Getreideland. Mit dem Bau der Eisenbahn in der Schweiz änderte sich dies. Mit Hilfe des neuen Transportmittels konnte günstiges Getreide importiert werden. Aus der Not wurden die Landwirtschaftlichen Genossenschaften als Selbsthilfeorganisation der Landwirte gegründet. Diese schlossen sich Ende des 19. Jahrhunderts zu Verbänden zusammen. Die Fenaco wurde 1993 aus dem Zusammenschluss von sechs dieser landwirtschaftlichen Genossenschaftsverbänden gegründet.[8]

Heute (2019) gehören ihnen 186 landwirtschaftliche Genossenschaften (Landi) und die Fenaco Genossenschaft mit über 80 Geschäfts- und Dienstleistungseinheiten.[9]

Commons: Fenaco – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. fenaco Genossenschaft. Handelsregisteramt des Kantons Bern, abgerufen am 14. Mai 2018.
  2. Zahlen und Fakten. fenaco Genossenschaft, abgerufen am 16. Mai 2018.
  3. Angelica Filippi: Fenaco übernimmt Bison, Fehlmann nimmt den Hut. Swiss IT Media GmbH, 22. Oktober 2014, abgerufen am 14. Mai 2018.
  4. Thomas Angeli, Otto Hostettler: Die Macht der Bauern. Die Landwirtschaftslobby hat ein Paralleluniversum errichtet. Mit durchschlagendem Erfolg: Sie erstickt jede Sparidee im Keim und kanalisiert die Finanzströme in ihre Richtung. In: Beobachter 20/2016 vom 30. September 2016, S. 22–23.
  5. Fenaco: Grösste Fotovoltaik-Anlage. In: schweizerbauer.ch. 1. Oktober 2019, abgerufen am 2. Oktober 2019.
  6. Fenaco gibt Biomill auf. In: schweizerbauer.ch. 3. Oktober 2018, abgerufen am 2. April 2020.
  7. Provins: Fenaco übernimmt Mehrheit. In: schweizerbauer.ch. 12. März 2020, abgerufen am 12. März 2020.
  8. Über uns | fenaco – natürlich nah. fenaco Genossenschaft, abgerufen am 14. Mai 2018.
  9. Organisation. fenaco Genossenschaft, abgerufen am 14. Mai 2018.