Fuldera

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 31. Dezember 2020 um 12:02 Uhr durch Jcambass (Diskussion | Beiträge) (Dorfbild von Fuldera mit aktueller Luftaufnahme ersetzt.). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Fuldera
Wappen von Fuldera
Wappen von Fuldera
Staat: Schweiz Schweiz
Kanton: Kanton Graubünden Graubünden (GR)
Region: Engiadina Bassa/Val Müstair
Politische Gemeinde: Val Müstairi2
Postleitzahl: 7533
frühere BFS-Nr.: 3841
Koordinaten: 824630 / 166127Koordinaten: 46° 36′ 31″ N, 10° 22′ 17″ O; CH1903: 824630 / 166127
Höhe: 1638 m ü. M.
Fläche: 13,23 km²
Einwohner: 121 (31. Dezember 2007)
Einwohnerdichte: 9 Einw. pro km²
Website: www.cdvm.ch

Karte
Karte von Fuldera
Karte von Fuldera
{w

Fuldera ([fʊlˈderɐ]/?) war bis zum 31. Dezember 2008 eine politische Gemeinde im Kreis Val Müstair im Bezirk Inn des Kantons Graubünden in der Schweiz.

Per 1. Januar 2009 hat Fuldera mit den übrigen Schweizer Gemeinden der Talschaft (, Müstair, Santa Maria Val Müstair, Tschierv und Valchava) zur Gemeinde Val Müstair fusioniert.

Wappen

Beschreibung: In Blau ein springender silberner (weisser) Schimmel. Das Bild des Gemeindewappens wurde auf Grund der Überlieferung eines unverbürgten alten Siegelmotivs gewählt.

Geographie

Fuldera liegt auf einem nach Nordosten geneigten Schuttfächer rechts des Rombaches und besteht aus den beiden Ortsteilen Fuldera-Dora und Fuldera-Daint. Vom gesamten ehemaligen Gemeindeareal von 1'319 ha sind 491 ha von Wald und Gehölz bedeckt. Fast ebenso viel, nämlich 480 ha, sind unproduktive Fläche (meist Gebirge). Weitere 329 ha können landwirtschaftlich genutzt werden – davon sind rund 60 % Alpwirtschaften. Die restlichen 10 ha sind Siedlungsfläche.

Nachbargemeinden

Fuldera grenzte an , Tschierv und Valchava.

Bevölkerung

Bevölkerungsentwicklung
Jahr 1835 1870 1900 1910 1941 1970 1980 2000 2004 2007
Einwohner 123 155 98 115 113 116 100 115 127 121

Bevölkerungsentwicklung

Die Einwohnerzahl ging durch eine starke Abwanderung zwischen 1835 und 1850 stark zurück (1835–1850: - 31,3 %). Nach einem grossen Wachstum in den darauf folgenden zwanzig Jahren folgte zwischen 1870 und 1900 eine weitere Auswanderungsperiode (insgesamt 1835–1900: - 45,3 %). Danach pendelte die Bevölkerungszahl (mit Ausnahme des Jahres 1930 mit 94 und 1980 mit 103 Einwohnern) jahrzehntelang um die Marke von 115–120 Einwohnern. Derzeit ist eher wieder ein Wachstumsschub festzustellen (1980–2004: + 27,0 %).

Sprachen

In Fuldera spricht man von jeher Bündnerromanisch, genauer die Mundart Jauer. Zwischen 1880 und 1980 hat sich die Entwicklung zu einer einheitlichen Sprache sogar noch verstärkt (1880: 80 %, 1941 89 % und 1980 95 % mit romanisch als Muttersprache). Insgesamt beherrschten 1990 93 % der Bewohner, im Jahr 2000 92 % die Sprache als Haupt- oder Zweitsprache. Einzige Amtssprache der Gemeinde ist romanisch. Doch steigt auch hier der Anteil der deutschsprachigen Minderheit, wie die folgende Tabelle zeigt:

Sprachen in Fuldera
Sprachen Volkszählung 1980 Volkszählung 1990 Volkszählung 2000
Anzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl Anteil
Deutsch 5 5,00 % 17 16,19 % 27 23,48 %
Rätoromanisch 95 95,00 % 87 82,86 % 86 74,78 %
Italienisch 0 0,00 % 1 0,95 % 1 0,87 %
Einwohner 100 100 % 105 100 % 115 100 %

Religionen – Konfessionen

Fuldera nahm um 1530 die neue (reformierte) Lehre an, die während Jahrhunderten dominierte. Durch Zuwanderung haben sich die religiösen Verhältnisse in den letzten Jahrzehnten stark verändert. Im Jahr 2000 gab es 57,39 % evangelisch-reformierte- und 41 % römisch-katholische Christen. Daneben fand man je 1 % Konfessionslose und Einwohner, welche keine Angaben zu ihrem Glaubensbekenntnis machten.

Herkunft – Nationalität

Von den Ende 2005 126 Bewohnern waren 120 Schweizer Bürger. Bei der letzten Volkszählung waren 110 Schweizer Staatsangehörige, darunter acht Doppelbürger. Die wenigen Zuwanderer kommen überwiegend aus Italien.

Persönlichkeiten

Politik

Gemeinderat: Letzter Gemeindepräsident war Aldo Rodigari.

Sehenswürdigkeiten

Unter Denkmalschutz steht die reformierte Dorfkirche.

Literatur

  • Erwin Poeschel: Die Kunstdenkmäler des Kantons Graubünden III. Die Talschaften Räzünser Boden, Domleschg, Heinzenberg, Oberhalbstein, Ober- und Unterengadin. (= Kunstdenkmäler der Schweiz. Band 11). Hrsg. von der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte GSK. Bern 1940. DNB 760079625.

Weblinks