Geisterbahnhöfe der Métro Paris

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Geschlossene Station Saint-Martin

Die Geisterbahnhöfe der Métro Paris sind für die Öffentlichkeit geschlossene Bahnhöfe. Einige wurden aus historischen oder wirtschaftlichen Gründen aufgegeben, andere wegen Fehlplanungen nie eröffnet. Insgesamt gibt es in der Pariser Métro 18 Geisterbahnhöfe („Stations fantômes“).[1]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zu Beginn des Zweiten Weltkrieges wurden die meisten Stationen der Métro vorübergehend geschlossen. Nur 85 Stationen blieben geöffnet. Bis heute sind vier der geschlossenen Stationen nach Kriegsende nicht wiedereröffnet worden. Andere Stationen wurden verschoben, fertig oder halbfertig erbaut und gingen wegen Fehlplanungen nie in Betrieb. Die Station Martin Nadaud wurde wegen ihrer Nähe zur Station Gambetta mit dieser zusammengelegt.

Geschlossene Bahnhöfe und Bahnhöfe mit unzugänglichen Bereichen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Folgende Stationen sind nicht oder nicht mehr für die Öffentlichkeit zugänglich:

Station
Linie
Ursache
Eröff­nung
Schlie­ßung
Bemerkung / Bild
La Défense – Michelet 01 unvollendet
Élysées La Défense 01 unvollendet Mögliche Betriebsaufnahme durch Erweiterung der RER-Linie E.
Porte Maillot 01 verlegt 1900 1937
Victor Hugo 02 verlegt 1900 1931
Martin Nadaud 03 mit Gambetta zusammengelegt 1905 1969
Die Station Martin Nadaud ist im hinteren Teil des Bildes zu sehen.
Haxo 03bis 07bis Nie eröffnet
1921 an der Voie de fêtes angelegt; eventuell Betriebsaufnahme nach Zusammenlegung der Linien 3bis und 7bis zur Linie 19
Porte des Lilas – Cinéma 03bis 07bis Nicht mehr benötigt 1921 1971
Drehort für viele Filme, z. B. Die fabelhafte Welt der Amélie Mögliche Betriebsaufnahme durch Vereinigung der Linie 3bis und 7bis
Les Halles 04 verlegt 1908 1977
Arsenal 05 Zweiter Weltkrieg 1906 1939
Station Arsenal
Gare du Nord USFRT 05 Nicht mehr benötigt 1907 1942
Gare du Nord USFRT
Parc de Bercy 06 unwirtschaftlich 1972 1974 Veranstaltungsbahnhof
Orly-Sud 07 unvollendet nicht mit der gleichnamigen Station des Orlyvals zu verwechseln.
Champ de Mars 08 Zweiter Weltkrieg 1913 1939
Station Champ de Mars
Invalides 08 Nie eröffnet (totes Gleis)
Saint-Martin 0809 Zweiter Weltkrieg 1931 1939
Die Station Saint-Martin wird oft für Werbezwecke genutzt
Porte Molitor 09 10 Nie eröffnet
Dient als Abstellbahnhof
Croix-Rouge 10 Zweiter Weltkrieg 1923 1939
Station Croix Rouge
Porte de Versailles 12 verlegt 1910
Station Porte de Versailles

Bahnhöfe, die im Zweiten Weltkrieg geschlossen und erst viel später wiedereröffnet wurden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Station
Linie
Eröff-
enung
Schlie-
ßung
Wieder-
eröffnung
Bemerkung / Bild
Bel-Air 06 1909 1939 1963
Station Bel-Air
Cluny – La Sorbonne 10 1930 1939 1988
Station Cluny – La Sorbonne
Rennes 12 1910 1939 1968
Station Rennes
Varenne 13 1923 1939 1962
Station Varenne
Liège 13 1911 1939 1968
Die Station wurde vorerst nur werktags bis 20 Uhr bedient. Erst 2006 wurde sie als letzte Station wieder in den normalen Fahrplan aufgenommen.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Geisterbahnhöfe der Métro Paris – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Clive Lamming: Métro insolite. 2. Auflage. Éditions Parigramme, Paris 2009, ISBN 978-2-84096-190-1, S. 129 ff.