Priretschnoje (Kaliningrad)

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Siedlung
Priretschnoje
Gillischken (Insterblick)

Приречное
Föderationskreis Nordwestrussland
Oblast Kaliningrad
Rajon Tschernjachowsk
Gegründet 1354
Frühere Namen Gilgenau (um 1370),
Gilischken (nach 1734),
Gillischken (bis 1938),
Insterblick (1938–1946)
Bevölkerung 39 Einwohner
(Stand: 1. Okt. 2021)[1]
Zeitzone UTC+2
Telefonvorwahl (+7) 40141
Postleitzahl 238170
Kfz-Kennzeichen 39, 91
OKATO 27 239 000 074
Geographische Lage
Koordinaten 54° 40′ N, 21° 50′ OKoordinaten: 54° 40′ 24″ N, 21° 50′ 5″ O
Priretschnoje (Kaliningrad) (Europäisches Russland)
Priretschnoje (Kaliningrad) (Europäisches Russland)
Lage im Westteil Russlands
Priretschnoje (Kaliningrad) (Oblast Kaliningrad)
Priretschnoje (Kaliningrad) (Oblast Kaliningrad)
Lage in der Oblast Kaliningrad

Priretschnoje (russisch Приречное, deutsch Gillischken, 1938–1945 Insterblick, litauisch Giliškiai) ist ein Ort in der russischen Oblast Kaliningrad. Er gehört zur kommunalen Stadtkreis Tschernjachowsk im Rajon Tschernjachowsk.

Geographische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Priretschnoje liegt vier Kilometer nördlich der Stadt Tschernjachowsk (Insterburg) an der Kommunalstraße 27K-175 von Majowka (Georgenburg) über Pridoroschnoje (Seßlacken) nach Uljanowo (Kraupischken/Breitenstein). Am nordwestlichen Rand verläuft die Bahnstrecke Tschernjachowsk–Sowetsk (Insterburg–Tilsit) am Ort vorbei.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das einst Gilgenau[2] genannte Dorf wurde im Jahre 1354 gegründet. Im Jahre 1874 wurde es in den neu errichteten Amtsbezirk Szieleitschen[3] (heute nicht mehr existent) eingegliedert, der 1930 in den Amtsbezirk Geswethen (heute russisch: Nagornoje) umgewandelt, 1938 in „Amtsbezirk Landwehr (Ostpr.)“ umbenannt wurde und bis 1945 zum Kreis Insterburg im Regierungsbezirk Gumbinnen der preußischen Provinz Ostpreußen gehörte.

Im Jahre 1910 waren in Gillischken 132 Einwohner gemeldet[4]. Ihre Zahl sank bis 1933 auf 107, betrug aber 1939 – nach Zusammenschluss der Gemeinden Tarpen (bis 1938: Tarputschen, russisch: Brjanskoje) und Insterblick (wie Gillischken seit 1938 hieß) zur neuen Gemeinde Insterblick – insgesamt 166[5].

Im Jahre 1945 wurde das Dorf mit dem nördlichen Ostpreußen der Sowjetunion zugeordnet. 1947 erhielt es die russische Bezeichnung „Priretschnoje“ und wurde gleichzeitig dem Dorfsowjet Kaluschski selski Sowet im Rajon Tschernjachowsk zugeordnet.[6] 1954 gelangte Priretschnoje in den Majowski selski sowjet. Seit 1997 gehörte der Ort zum Dorfbezirk Kaluschski selski okrug. Von 2008 bis 2015 gehörte Priretschnoje zur Landgemeinde Kaluschskoje selskoje posselenije und seither zum Stadtkreis Tschernjachowsk.

Kirche[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mit seiner überwiegend evangelischen Bevölkerung war Gillischken resp. Insterblick bis 1945 in das Kirchspiel der Kirche Georgenburg (heute russisch: Majowka) eingepfarrt. Es gehörte zum Kirchenkreis Insterburg in der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union. Heute liegt Priretschnoje im Einzugsgebiet der in den 1990er Jahren neu entstandenen evangelisch-lutherischen Gemeinde in Tschernjachowsk (Insterburg), die Pfarrgemeinde für die Kirchenregion Tschernjachowsk in der Propstei Kaliningrad[7] der Evangelisch-lutherischen Kirche Europäisches Russland ist.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Таблица 1.10 «Численность населения городских округов, муниципальных районов, муниципальных округов, городских и сельских поселений, городских населенных пунктов, сельских населенных пунктов» Программы итогов Всероссийской переписи населения 2020 года, утвержденной приказом Росстата от 28 декабря 2021г. № 963, с данными о численности постоянного населения каждого населенного пункта Калининградской области. (Tabelle 1.10 „Bevölkerungsanzahl der Stadtkreise, munizipalen Rajons, Munizipalkreise, städtischen und ländlichen Siedlungen [insgesamt], städtischen Orte, ländlichen Orte“ der Ergebnisse der Allrussischen Volkszählung von 2020 [vollzogen am 1. Oktober 2021], genehmigt durch die Verordnung von Rosstat vom 28. Dezember 2021, Nr. 963, mit Angaben zur Zahl der Wohnbevölkerung jedes Ortes der Oblast Kaliningrad.)
  2. D. Lange, Geographisches Ortsregister Ostpreußen (2005): Insterblick
  3. Rolf Jehke, Amtsbezirk Szieleitschen/Geswethen/Landwehr (Ostpr.)
  4. Uli Schubert, Gemeindeverzeichnis, Landkreis Insterburg
  5. Michael Rademacher: Stadt und Landkreis Insterburg (russ. Tschernjachowsk). Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  6. Durch den Указ Президиума Верховного Совета РСФСР от 17 ноября 1947 г. «О переименовании населённых пунктов Калининградской области» (Verordnung des Präsidiums des Obersten Rats der RSFSR "Über die Umbenennung der Orte der Oblast Kaliningrad" vom 17. November 1947)
  7. Evangelisch-lutherische Propstei Kaliningrad (Memento des Originals vom 29. August 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.propstei-kaliningrad.info