Großbrembach
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 51° 7′ N, 11° 19′ O keine Zahl: Ungültiger Metadaten-Schlüssel 16068016
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Bundesland: | Thüringen | |
Landkreis: | Sömmerda | |
Verwaltungsgemeinschaft: | Buttstädt | |
Höhe: | 178 m ü. NHN | |
Fläche: | 16,28 km2 | |
Einwohner: | Ungültiger Metadaten−Schlüssel 16068016 (31. Dez. 2023)[1]
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Bevölkerungsdichte: | Fehler im Ausdruck: Unerkanntes Wort „span“ Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 99610 | |
Vorwahl: | 036451 | |
Kfz-Kennzeichen: | SÖM | |
Gemeindeschlüssel: | 16 0 68 016 | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Großemsener Weg 5 99628 Buttstädt | |
Website: | Webseite der Gemeinde | |
Bürgermeister: | Rolf Vinup (CDU) | |
Lage der Gemeinde Großbrembach im Landkreis Sömmerda | ||
Großbrembach ist eine Gemeinde im Landkreis Sömmerda in Thüringen. Sie gehört der Verwaltungsgemeinschaft Buttstädt an, die ihren Verwaltungssitz in der Stadt Buttstädt hat.
Geografie
Großbrembach liegt im östlichen Teil des Thüringer Beckens zwischen Ettersberg und Finne an der Scherkonde.
Geschichte
Zu Beginn des 9. Jahrhunderts wird Brembach in einem Verzeichnis der von Erzbischof Lullus († 786) von Mainz für das Klosters Hersfeld von Freien verliehenen Güter erstmals urkundlich als Brantbah erwähnt. Der Ort war ursprünglich eine germanische Siedlung, die rechts der Scherkonde lag. Am linken Ufer entstand eine Siedlung der Wenden. Für die slawische Siedlung bürgerte sich der Name "Wendenbrembach" oder "Windischenbrembach" ein, während man die germanische Siedlung "Bornbrembach" nannte, da dort die Quellen lagen, die den Ort lange mit Wasser versorgten. Ein genaues Datum der Vereinigung beider Orte ist unbekannt.
Großbrembach gehörte im 14. Jahrhundert zur wettinischen Landgrafschaft Thüringen. Der Ort gelangte bei der Leipziger Teilung 1485 an das ernestinische Kurfürstentum Sachsen. Im 16. Jahrhundert war Großbrembach Sitz der gleichnamigen Vogtei Brembach. 1544 wurde der Sitz in die Stadt Buttelstedt verlegt.[2] Nach der Wittenberger Kapitulation 1547 gehörte die „Vogtei Brembach zu Buttelstedt“ weiterhin zum Besitz der Ernestiner. Sie kam bei der Erfurter Teilung 1572 zum Herzogtum Sachsen-Weimar. Nach dem Tod des Herzogs Wilhelm IV. von Sachsen-Weimar wurde 1662 die Vogtei Brembach geteilt. Der Großteil der „Vogtei Brembach“ mit den Orten Buttelstedt, Großbrembach, Rastenberg, Olbersleben, Niederreißen, Rohrbach und Nermsdorf verblieb bei Herzog Johann Ernst II. von Sachsen-Weimar und wurde 1735 dem Amt Hardisleben angegliedert. 1741 kam der Ort mit diesem zum Herzogtum Sachsen-Weimar-Eisenach. Die Orte des Amts Hardisleben gehörten ab 1817 zum Amt Buttstädt, welches 1850 im Verwaltungsbezirk Apolda des Großherzogtums Sachsen-Weimar-Eisenach aufging.[3]
1975 wurden bei einer Rettungsgrabung "Über der Lehmgrube" jungsteinzeitliche Erdflachgräber sowie 10 Gräber mit Steinschutz freigelegt. Beide Grabgruppen sind durch 15 Jahrhunderte zeitlich getrennt angelegt worden. Es wurden auch noch Spuren von Wagenrädern gesichtet, die wahrscheinlich aus der Bronzezeit stammen.[4]
Einwohnerentwicklung
Entwicklung der Einwohnerzahl:
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Datenquelle: Thüringer Landesamt für Statistik
Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat aus Großbrembach setzt sich aus 8 Gemeinderatsmitgliedern zusammen.
- CDU 5 Sitze
- FWG 3 Sitze
(Stand: Kommunalwahl 7. Juni 2009)
Bürgermeister
Der ehrenamtliche Bürgermeister Rolf Vinup wurde am 6. Juni 2010 wiedergewählt.
Wappen
Das Wappen ist wellenförmig geteilt von Blau und Silber, und zweigt oben einen silbernen Fisch, und unten eine grüne Weintraube mit zwei Blättern.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
Der Stausee Großbrembach wurde als landwirtschaftlicher Wasserspeicher und Hochwasser-Rückhaltebecken angelegt. Heute bietet er vielfältige Wassersportmöglichkeiten und ist ein Gewässer für den Angelsport. Die Altstädter Mühle befindet sich interessanterweise direkt im Stausee, unterm Wasser zwischen Großbrembach und Krautheim.
Verkehr
Der Überholbahnhof Großbrembach liegt an der Neubaustrecke Erfurt–Leipzig/Halle.
Sonstiges
Während des Zweiten Weltkrieges mussten mindestens 150 Kriegsgefangene aus Frankreich, Militärinternierte sowie Frauen und Männer aus Polen und der Ukraine in der Landwirtschaft Zwangsarbeit verrichten.[5]
Am Gemeindehaus des Ortes ist ein symbolträchtiges Relief angebracht, auf dem zwei Männer unter einem breiten Hut zu sehen sind. Bei DUŠEK (s. u.)[6] ist zu lesen: "Das fränkisch-deutsch-slawische Zusammenleben im mittelalterlichen Thüringen basierte auf einer grundsätzlich gleichberechtigten Stellung beider ethnischer Gruppen, auf der Erfüllung teilweise gemeinsamer Aufgaben in der Erschließung neuer Siedelgebiete im Rahmen der inneren Landesausbaus und auf der gleichen Unterordnung slawischer und deutscher bäuerlichen Schichten unter die Gewalt deutscher Feudalherren. Die Assimilierung des slawischen Bevölkerungsteils durch sprachliche und gewiß biologische Vermischung mußte nach Belegen der Sprachwissenschaft und der urkundlichen Quellen westlich und östlich der Saale im 13. und 14. Jahrhundert erfolgt sein.(...) Assimilierung bedeutete in einigen Orten aber auch administrative Vereinigung des slawischen und deutschen Dorfes zu einer Gemeinde, wie sich z. B. in der 1. Hälfte des 15. Jahrhunderts dieser Prozeß Zwischen Groß- und Windischenbrembach vollzog und wie eine symbolhafte bildliche Darstellung der Vereinigung zweier Männer unter einem Hute (Titelblatt) als Ortswahrzeichen noch heute davon Zeugnis ablegt". Das Relief selbst stammt nach DUŠEK aus dem 16. Jahrhundert (Anmerkung zum Titelbild).
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Bevölkerung der Gemeinden vom Thüringer Landesamt für Statistik (Hilfe dazu).
- ↑ Die Orte der Vogtei Brembach in der Geschichte der Stadt Buttelstedt
- ↑ Geschichte von Großbrembach auf der Homepage der VG Buttstädt
- ↑ Michael Köhler: Heidnische Heiligtümer Jenzig-verlag 2007 ISBN 978-3-910141-85-8 S.140/141
- ↑ Thüringer Verband der Verfolgten des Naziregimes - Bund der Antifaschisten und Studienkreis deutscher Widerstand 1933-1945 (Hg.): Heimatgeschichtlicher Wegweiser zu Stätten des Widerstandes und der Verfolgung 1933-1945, Reihe: Heimatgeschichtliche Wegweiser Band 8 Thüringen, Erfurt 2003, S. 269, ISBN 3-88864-343-0
- ↑ Sigrid Dušek: Geschichte und Kultur der Slawen in Thüringen, Museum für Ur- und Frühgeschichte Thüringens, Weimar 1983, S. 81