Helmscheid
Helmscheid Stadt Korbach
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Koordinaten: | 51° 19′ N, 8° 52′ O |
Höhe: | 413 m ü. NHN |
Fläche: | 5,53 km²[1] |
Einwohner: | 162 (30. Juni 2020)[2] |
Bevölkerungsdichte: | 29 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 1. Juli 1970 |
Postleitzahl: | 34497 |
Vorwahl: | 05631 |
Lage von Helmscheid, Karte von 1572
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Helmscheid ist der nördlichste Stadtteil der Kreisstadt Korbach im nordhessischen Landkreis Waldeck-Frankenberg. Zum Ort gehört auch das Gut Dingeringhausen, das 1036 erstmal schriftlich erwähnt wurde.
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Helmscheid liegt im nördlichsten Zipfel der Kreisstadt Korbach, auf einem Südosthang der Ausläufer des Rheinischen Schiefergebirges in 405 bis 440 m Höhe zwischen den drei Stauseen des Waldecker Landes (Edersee, Twistesee und Diemelsee). Räumlich grenzt Helmscheid auch an die Gemeinden Twistetal und Diemelsee.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die älteste bekannte schriftliche Erwähnung von Helmscheid unter dem Namen Helmonscede wird in die Jahre 826–876 datiert.[1]
Am 1. Juli 1970 wurde die bis dahin selbständige Gemeinde Helmscheid im Zuge der Gebietsreform in Hessen auf freiwilliger Basis in die Kreisstadt Korbach eingegliedert.[3][4] Die Gemeinde Helmscheid hatte eine Fläche von 5,53 km².[5] Für Helmscheid, wie für alle eingegliederten ehemals eigenständigen Gemeinden von Korbach, wurden Ortsbezirke mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung gebildet.[6]
Die folgende Liste zeigt im Überblick die Staaten und deren nachgeordnete Verwaltungseinheiten, denen Helmscheid angehörte:[1][7]
- 1546: Heiliges Römisches Reich, Grafschaft Waldeck, Amt Mengeringhausen
- ab 1712: Heiliges Römisches Reich, Fürstentum Waldeck, Amt Eisenberg
- ab 1806: Fürstentum Waldeck-Pyrmont, Amt Eisenberg
- ab 1815: Fürstentum Waldeck, Oberamt des Eisenbergs (Sitz in Korbach)
- ab 1850: Fürstentum Waldeck-Pyrmont (seit 1849), Kreis des Eisenbergs (Sitz in Korbach)
- ab 1871: Deutsches Reich, Fürstentum Waldeck-Pyrmont, Kreis des Eisenbergs
- ab 1919: Deutsches Reich, Freistaat Waldeck, Kreis des Eisenbergs
- ab 1929: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Kreis des Eisenbergs
- ab 1942: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Landkreis Waldeck
- ab 1944: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, Provinz Kurhessen, Landkreis Waldeck
- ab 1945: Amerikanische Besatzungszone, Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Waldeck
- ab 1946: Amerikanische Besatzungszone, Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Waldeck
- ab 1949: Bundesrepublik Deutschland, Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Waldeck
- ab 1974: Bundesrepublik Deutschland, Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Waldeck-Frankenberg
- ab 1970: Bundesrepublik Deutschland, Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Waldeck, Stadt Korbach[Anm. 1]
- ab 1974: Bundesrepublik Deutschland, Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Waldeck-Frankenberg, Stadt Korbach
Einwohnerentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Quelle: Historisches Ortslexikon[1] | |
• 1541: | 8 Häuser |
• 1620: | 12 Häuser |
• 1650: | ein Haus |
• 1738: | 13 Häuser |
• 1770: | 14 Häuser, 93 Einwohner |
Helmscheid: Einwohnerzahlen von 1770 bis 2020 | ||||
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Jahr | Einwohner | |||
1770 | 93 | |||
1800 | ? | |||
1834 | 143 | |||
1840 | 163 | |||
1846 | 176 | |||
1852 | 163 | |||
1858 | 137 | |||
1864 | 141 | |||
1871 | 147 | |||
1875 | 135 | |||
1885 | 160 | |||
1895 | 160 | |||
1905 | 199 | |||
1910 | 179 | |||
1925 | 202 | |||
1939 | 193 | |||
1946 | 328 | |||
1950 | 337 | |||
1956 | 292 | |||
1961 | 227 | |||
1967 | 209 | |||
1971 | 229 | |||
1980 | 211 | |||
1990 | 192 | |||
1995 | 189 | |||
2000 | 193 | |||
2003 | 203 | |||
2005 | 196 | |||
2010 | 181 | |||
2011 | 174 | |||
2015 | 166 | |||
2020 | 162 | |||
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: Die Bevölkerung der Gemeinden 1834 bis 1967. Wiesbaden: Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. Weitere Quellen: LAGIS[1] Stadt Korbach[8][2]; Zensus 2011[9] |
Religion
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der älteste bekannte Nachweis einer Kirche stammt aus dem Jahr 1566/1567, als Bauarbeiten an der Kirche zu Helmscheid erwähnt wurden.[10] Die romanische Kapelle wurde nach den Zerstörungen im Dreißigjährigen Krieg in veränderter Form wieder hergestellt und in den Jahren 1927/28 vollständig erneuert.
Die Grafschaft Waldeck führte ab 1526 in ihrem Gebiet die Reformation ein. In Helmscheid wurde die Reformation vermutlich dem Berndorfer Pfarrer Johannes Russel um 1532 eingeführt. Als Filialgemeinde gehörte Helmscheid zur Pfarrei Berndorf. Seit 2012 bilden die drei Ortschaften Berndorf, Helmscheid und Mühlhausen die Evangelische Kirchengemeinde Oberes Twistetal-Helmscheid. Im Jahr 1885 waren alle 160 Einwohnern evangelisch. Im Jahr 1961 wurden 154 evangelische (91,2 %) und 18 katholische (7,9 %) Christen gezählt.[1]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das ländliche geprägte und gepflegte Dorf hat kaum Durchgangsverkehr und ist von Bachtälern und Wäldern umgeben. Die kleine, im Kern romanische Kapelle in der Dorfmitte wurde im 12. Jahrhundert erbaut, nach Zerstörungen im Dreißigjährigen Krieg verändert und 1927/28 vollständig renoviert.
Den Ortskern zieren mehrere alte Fachwerkhäuser mit niedersächsischem Charakter. Das älteste Haus wurde vor ca. 400 Jahren gebaut; seinen vorgekargten Querbalken zieren Schnitzereien und Inschriften. Dorfmittelpunkt sind der Spielplatz, die Kirche und das Dorfgemeinschaftshaus (die ehemalige Schule), ein Natursteingebäude mit hellgelbem Anbau. Dort spielt sich das kulturelle Leben ab. Das Dorfgemeinschaftshaus ist Treffpunkt örtlicher Vereine.
Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Helmscheid ist eher landwirtschaftlich geprägt und liegt verkehrsgünstig in ca. 8 km Entfernung zur Kreisstadt Korbach. Dort sind zahlreiche Arbeitsplätze. Korbach bietet gute Einkaufsmöglichkeiten und sichert die medizinische Grundversorgung. Zusätzlich kommen wöchentlich ein rollender Lebensmittelwagen, ein rollender Getränkehandel und zweimal wöchentlich ein Bäckerwagen. Es besteht eine gute ÖPNV- und AST-Taxi Anbindung.
Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Johann Wilhelm Grebe (1779–1840), Landwirt und Abgeordneter
- Wilhelm Grebe (1805–1879), Landwirt und Abgeordneter
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Heinrich Graf: Helmscheid. Arolsen: Waldeckischer Geschichtsverein 1989 (= Waldeckische Ortssippenbücher 39); Bearbeiteter Zeitraum 1670–1980, 634 Familien
- Literatur über Helmscheid nach Register nach GND In: Hessische Bibliographie
Anmerkungen und Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Anmerkungen
- ↑ Am 1. Juli 1970 als Ortsbezirk zur Stadt Korbach.
Einzelnachweise
- ↑ a b c d e f Helmscheid, Landkreis Waldeck-Frankenberg. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 24. Mai 2018). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- ↑ a b Daten & Fakten. In: Webauftritt. Stadt Korbach, abgerufen im Dezember 2020.
- ↑ Eingliederung der Gemeinden Alleringhausen, Eppe, Goldhausen, Helmscheid, Hillershausen, Lengefeld, Meineringhausen, Nieder-Schleidern, Rhena und Strothe in die Stadt Korbach, Landkreis Waldeck vom 19. Juni 1970. In: Der Hessische Minister des Innern (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1970 Nr. 27, S. 1366, Punkt 1326 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 6,0 MB]).
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 407 (Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
- ↑ Statistisches Bundesamt: Amtliches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland mit Übersichten über die Verwaltungsgliederung und Angaben über die Zugehörigkeit der Gemeinden zu Ortsklassen, Postleitgebieten und einigen wichtigen Verwaltungseinheiten. Ausgabe 1957, S. 275
- ↑ Hauptsatzung. (PDF; 133 kB) § 3. In: Webauftritt. Stadt Korbach, abgerufen im Dezember 2020.
- ↑ Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
- ↑ Bevölkerungsentwicklung. In: Haushaltsplan 2018. Stadt Korbach, S. Vorbericht VIII, archiviert vom ; abgerufen am 2. Juni 2018.
- ↑ Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,8 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 48 und 104, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 27. Oktober 2020 .
- ↑ Urkunde: HStAD Bestand 115/04 Nr. Korbach 111 In: Archivinformationssystem Hessen (Arcinsys Hessen).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Helmscheid. In: Webauftritt der Stadt Korbach.
- Dorf Helmscheid. Ortsgeschichte, Infos. In: www.helmscheid.de. Ortsbeirat Helmscheid
- Helmscheid, Landkreis Waldeck-Frankenberg. Historisches Ortslexikon für Hessen. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).