Leichtathletik-Weltmeisterschaften 1995/Weitsprung der Frauen

5. Leichtathletik-Weltmeisterschaften
Disziplin	Weitsprung
Geschlecht	Frauen
Austragungsort	Schweden Göteborg
Wettkampfort	Ullevi-Stadion
Wettkampfphase	5. August (Qualifikation) 6. August (Finale)
Medaillengewinnerinnen Fiona May (Italien ITA) Niurka Montalvo (Kuba CUB) Irina Muschailowa (Russland RUS)

Der Weitsprung der Frauen bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften 1995 wurde am 5. und 6. August 1995 im Göteborger Ullevi-Stadion ausgetragen.

Weltmeisterin wurde die italienische EM-Dritte von 1994 Fiona May, die bis 1993 für Großbritannien gestartet war. Sie gewann vor der Kubanerin Niurka Montalvo. Bronze ging an die Russin Irina Muschailowa.

Bestehende Rekorde

Weltrekord	7,52 m	Sowjetunion Galina Tschistjakowa	Leningrad (heute St. Petersburg), Sowjetunion (heute Russland)	11. Juni 1988
WM-Rekord	7,36 m	Vereinigte Staaten Jackie Joyner-Kersee	WM 1987 in Rom, Italien	4. September 1987

Das Göteborger Ullevi-Stadion im Jahr 2006

Der bestehende WM-Rekord wurde bei diesen Weltmeisterschaften nicht eingestellt und nicht verbessert.

Windbedingungen

In den folgenden Ergebnisübersichten sind die Windbedingungen zu den jeweils besten Sprüngen benannt. Der erlaubte Grenzwert liegt bei zwei Metern pro Sekunde. Bei stärkerer Windunterstützung wird die Weite für den Wettkampf gewertet, findet jedoch keinen Eingang in Rekord- und Bestenlisten.

Qualifikation

5. August 1995, 16:00 Uhr

Vierzig Teilnehmerinnen traten in zwei Gruppen zur Qualifikationsrunde an. Die Qualifikationsweite für den direkten Finaleinzug betrug 6,75 m. Eine Athletin übertraf diese Marke (hellblau unterlegt). Das Finalfeld wurde mit den nächstplatzierten Sportlerinnen auf zunächst zwölf Springerinnen aufgefüllt. Auf dem zwölften Rang lagen zwei Athletinnen gleichplatziert mit 6,53 m, die beide zum Finale zugelassen wurden, sodass sich neben der direkt qualifizierten Athletin darüber hinaus zwölf Teilnehmerinnen über ihre Platzierungen für das Finale qualifizierten (hellgrün unterlegt).

Gruppe A

Platz	Name	Nation	Resultat (m) Wind (m/s)
1	Fiona May	Italien Italien	6,76 / +2,6
2	Heike Drechsler	Deutschland Deutschland	6,70 / +1,0
3	Niurka Montalvo	Kuba Kuba	6,69 / +2,6
4	Irina Muschailowa	Russland Russland	6,69 / +2,1
5	Olena Chlopotnowa	Ukraine Ukraine	6,63 / +2,7
6	Jackie Edwards	Bahamas Bahamas	6,59 / +1,0
7	Chantal Brunner	Neuseeland Neuseeland	6,53 / +2,7
8	Nicole Boegman	Australien Australien	6,51 / −0,9
9	Niki Xanthou	Griechenland Griechenland	6,50 / +0,5
10	Ljudmila Galkina	Russland Russland	6,49 / +1,3
11	Yao Weili	China Volksrepublik Volksrepublik China	6,49 / +1,3
12	Andrea Ávila	Argentinien Argentinien	6,39 / +2,3
13	Valentina Gotovska	Lettland Lettland	6,32 / +1,4
14	Sharon Couch-Jewell	Vereinigte Staaten USA	6,30 / +1,9
15	Ksenija Predikaka	Slowenien Slowenien	6,30 / +2,1
16	Dionne Rose	Jamaika Jamaika	6,07 / +2,1
17	Elma Muros	Philippinen 1986 Philippinen	6,01 / +3,6
18	Nilufar Yeasmin	Bangladesch Bangladesch	5,40 / +3,2
NM	Tünde Vaszi	Ungarn Ungarn	ogV
	Pastora Chavez	Honduras Honduras

Gruppe B

Paraskevi Patoulidou, 1992 Olympiasiegerin über 100 Meter Hürden, schied in der Qualifikation ohne gültigen Versuch aus

Platz	Name	Nation	Resultat (m) Wind (m/s)
1	Olga Rubljowa	Russland Russland	6,74 / +0,5
2	Inessa Krawez	Ukraine Ukraine	6,73 / −0,6
3	Jackie Joyner-Kersee	Vereinigte Staaten USA	6,73 / +0,3
4	Wiktorija Werschynina	Ukraine Ukraine	6,72 / +2,1
5	Agata Karczmarek	Polen Polen	6,54 / +2,3
6	Valentina Uccheddu	Italien Italien	6,53 / ±0,0
7	Marieke Veltman	Vereinigte Staaten USA	6,50 / +0,1
8	Patience Itanyi	Nigeria Nigeria	6,46 / +1,5
9	Lacena Golding	Jamaika Jamaika	6,45 / +1,2
10	Nadine Caster	Frankreich Frankreich	6,43 / +0,8
11	Renata Nielsen	Danemark Dänemark	6,42 / ±0,0
12	Claudia Gerhardt	Deutschland Deutschland	6,40 / +2,0
13	Flora Hyacinth	Jungferninseln Amerikanische Amerikanische Jungferninseln	6,36 / +0,7
14	Ljudmila Ninova	Osterreich Österreich	6,32 / −1,4
15	Fatma Dulkan	Turkei Türkei	6,22 / +0,9
16	Beryl Larame	Seychellen 1977 Seychellen	5,50 / +1,5
17	Deborah Rugama	Nicaragua Nicaragua	4,88 / +4,2
NM	Heli Koivula	Finnland Finnland	ogV
	Paraskevi Patoulidou	Griechenland Griechenland
	Siulolo Liku	Tonga Tonga

Legende

Kurze Übersicht zur Bedeutung der Symbolik – so üblicherweise auch in sonstigen Veröffentlichungen verwendet:

–	verzichtet
x	ungültig
w	Windunterstützung über dem zulässigen Wert

Finale

6. August 1995, 16:50 Uhr

Platz	Name	Nation	Resultat (m) Wind (m/s)	1. Versuch (m)	2. Versuch (m)	3. Versuch (m)	4. Versuch (m)	5. Versuch (m)	6. Versuch (m)
1	Fiona May	Italien Italien	6,98 / +4,3	6,930	x	6,870	x	6,640	6,98w
2	Niurka Montalvo	Kuba Kuba	6,86 / +0,5	6,420	x	6,700	6,620	x	6,860
3	Irina Muschailowa	Russland Russland	6,83 / +3,0	6,750	6,520	6,82w	x	6,76w	6,83w
4	Olga Rubljowa	Russland Russland	6,78 / +1,0	6,61w	6,65w	6,780	6,77w	6,68w	6,31w
5	Valentina Uccheddu	Italien Italien	6,76 / +0,3	x	6,760	x	x	6,740	6,400
6	Jackie Joyner-Kersee	Vereinigte Staaten USA	6,74 / +3,3	6,74w	x	6,690	6,250	6,59w	6,460
7	Agata Karczmarek	Polen Polen	6,71 / +0,9	x	5,740	6,710	5,960	6,710	6,560
8	Wiktorija Werschynina	Ukraine Ukraine	6,66 / ±0,0	x	6,660	x	6,62x	3,560	6,410
9	Heike Drechsler	Deutschland Deutschland	6,64 / +2,6	x	x	6,64w	nicht im Finale der besten acht Springerinnen
10	Inessa Krawez	Ukraine Ukraine	6,57 / −2,1	x	6,570	x
11	Olena Chlopotnowa	Ukraine Ukraine	6,53 / +0,6	x	6,530	6,310
12	Chantal Brunner	Neuseeland Neuseeland	6,43 / +0,7	x	x	6,430
NM	Jackie Edwards	Bahamas Bahamas	ogV	x	x	x

• 
  Weltmeisterin Fiona May, 1994 EM-Dritte, war weiter auf Erfolgskurs – zahlreiche weitere Medaillen sollten später noch folgen
• 
  Vizeweltmeisterin Niurka Montalvo war hier noch für Kuba erfolgreich, ab 1998 startete sie für Spanien und wurde 1999 in Sevilla Weltmeisterin

• 
  Die mehrfache Weltmeisterin und Olympiasiegerin Jackie Joyner-Kersee hatte nicht mehr die große Form früherer Jahre und wurde Sechste
• 
  Die zweifache Weltmeisterin (1983/1993) und Olympiasiegerin von 1992 Heike Drechsler musste sich hier mit Rang neun begnügen – sie wurde 2000 noch einmal Olympiasiegerin
• 
  Inessa Krawez, 1992 Olympiazweite, erreichte Platz zehn – sie wurde vier Tage später Weltmeisterin im Dreisprung und in dieser Disziplin 1996 auch Olympiasiegerin

Video

• Niki Xanthou long jump at the 1995 world championships in Gothenburg auf youtube.com, abgerufen am 9. Juni 2020

Weblinks

• 5th IAAF World Championships in Athletics (englisch), abgerufen am 9. Juni 2020
• Women Long Jump Athletics V World Championship 1995 Goteborg (SWE) auf todor66.com (englisch), abgerufen am 9. Juni 2020
• Ergebnisse im Statistics Handbook der IAAF zur WM 2019 in Doha, Women Long Jump, Gothenborg 1995, S. 322f (PDF 10,3 MB, englisch), abgerufen am 9. Juni 2020

Einzelnachweise und Anmerkungen

Disziplinen der Leichtathletik-Weltmeisterschaften 1995

Männer: 100 m | 200 m | 400 m | 800 m | 1500 m | 5000 m | 10.000 m | Marathon | 110 m Hürden | 400 m Hürden | 3000 m Hindernis | 4 × 100 m | 4 × 400 m | 20 km Gehen | 50 km Gehen | Hochsprung | Stabhochsprung | Weitsprung | Dreisprung | Kugelstoßen | Diskuswurf | Hammerwurf | Speerwurf | Zehnkampf

Frauen: 100 m | 200 m | 400 m | 800 m | 1500 m | 5000 m | 10.000 m | Marathon | 100 m Hürden | 400 m Hürden | 4 × 100 m | 4 × 400 m | 10 km Gehen | Hochsprung | Weitsprung | Dreisprung | Kugelstoßen | Diskuswurf | Speerwurf | Siebenkampf

Weitsprung der Frauen bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften

Helsinki 1983 | Rom 1987 | Tokio 1991 | Stuttgart 1993 | Göteborg 1995 | Athen 1997 | Sevilla 1999 | Edmonton 2001 | Paris/Saint-Denis 2003 | Helsinki 2005 | Ōsaka 2007 | Berlin 2009 | Daegu 2011 | Moskau 2013 | Peking 2015 | London 2017 | Doha 2019 | Eugene 2022 | Budapest 2023 | Tokio 2025