Liste der westdeutschen Fußballmeister 1903–1933

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Die Liste der westdeutschen Fußballmeister umfasst alle Meister des Westdeutschen Spiel-Verbandes der Jahre 1902 bis 1933 sowie die Meister der regionalen Spielklassen jener Zeit. Am 23. Oktober 1898 wurde der Rheinische Spiel-Verband gegründet, der sich ab dem 21. November 1900 Rheinisch-Westfälischer Spiel-Verband nannte. Am 12. Mai 1907 wurde schließlich der Name Westdeutscher Spiel-Verband angenommen. Im März 1935 wurde der Verband aufgelöst.

Der Modus der westdeutschen Meisterschaft änderte sich im Laufe der Jahre mehrmals. Zunächst ermittelten die Bezirksmeister im Ligensystem den westdeutschen Meister, danach wurde der Wettbewerb im K.-o.-System ausgespielt. Zunächst qualifizierte sich nur der westdeutsche Meister für die Endrunden um die deutsche Meisterschaft. Zwischen 1914 und 1919 wurde wegen des Ersten Weltkriegs keine westdeutsche Meisterschaft ausgespielt. Ab 1925 durfte der Westdeutsche Spiel-Verband drei Mannschaften zur deutschen Meisterschaft entsenden. Einen Deutschen Meister brachte der Westen vor Einführung der Gauligen nicht hervor.

Westdeutsche Meister 1903–1933

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Jahr Westdeutscher
Meister
Abschneiden
deutsche Meisterschaft
Deutscher Meister
1903 Kölner FC 1899 nicht teilgenommen VfB Leipzig
1904 Duisburger SpV Halbfinale kein Meister
1905 Duisburger SpV Viertelfinale Union 92 Berlin
1906 Kölner FC 1899 Viertelfinale VfB Leipzig
1907 Düsseldorfer FC Viertelfinale Freiburger FC
1908 Duisburger SpV Halbfinale Berliner FC Viktoria
1909 FC München-Gladbach Viertelfinale Karlsruher FC Phönix
1910 Duisburger SpV Viertelfinale Karlsruher FV
1911 Duisburger SpV Viertelfinale Berliner FC Viktoria
1912 Cölner BC 01 Viertelfinale Holstein Kiel
1913 Duisburger SpV Finale VfB Leipzig
1914 Duisburger SpV Halbfinale SpVgg Fürth
1920 VfTuR München-Gladbach Viertelfinale 1. FC Nürnberg
1921 Duisburger SpV Halbfinale 1. FC Nürnberg
1922 Arminia Bielefeld Viertelfinale kein Meister
1923 Arminia Bielefeld Viertelfinale Hamburger SV
1924 Duisburger SpV Halbfinale 1. FC Nürnberg
1925 Duisburger SpV Halbfinale 1. FC Nürnberg
1926 VfR Köln 04 rrh. Achtelfinale SpVgg Fürth
1927 Duisburger SpV Achtelfinale 1. FC Nürnberg
1928 SpVgg Sülz 07 Viertelfinale Hamburger SV
1929 FC Schalke 04 Viertelfinale SpVgg Fürth
1930 FC Schalke 04 Viertelfinale Hertha BSC
1931 Fortuna Düsseldorf Achtelfinale Hertha BSC
1932 FC Schalke 04 Halbfinale FC Bayern München
1933 FC Schalke 04 Finale Fortuna Düsseldorf


Westdeutscher Rekordmeister ist der Duisburger SpV, welcher den Titel elfmal gewinnen konnten.

Verein Titel Jahr
Duisburger SpV 11 1904, 1905, 1908, 1910, 1911, 1913, 1914, 1921, 1924, 1925, 1927
FC Schalke 04 4 1929, 1930, 1932, 1933
Kölner FC 1899 2 1903, 1906
Arminia Bielefeld 2 1922, 1923
Düsseldorfer FC 1 1907
FC München-Gladbach 1 1909
Kölner BC 01 1 1912
VfTuR München-Gladbach 1 1920
VfR Köln 04 rrh. 1 1926
SpVgg Sülz 07 1 1928
Fortuna Düsseldorf 1 1931

Die regionalen Meister

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Zunächst wurde in den Bezirken Köln/Bonn, Niederrhein und Rhein/Ruhr gespielt. Im Jahre 1905 kam der Bezirk Mark für die Vereine des mittleren und östlichen Ruhrgebiet hinzu.

Jahr Bezirk I (Köln/Bonn) Bezirk II (Niederrhein) Bezirk III (Rhein/Ruhr) Bezirk IV (Mark)
1903 Kölner FC 1899 FC München-Gladbach Essener SV 1899
1904 Bonner FV Düsseldorfer FC 99 Duisburger SpV
1905 Kölner FC 1899 FC München-Gladbach Duisburger SpV
1906 Kölner FC 1899 Viktoria Ratingen Duisburger SpV SuS Schalke 96

Im Jahre 1906 wurden die Bezirke neu eingeteilt und in Rheinischer Südkreis, Rheinischer Nordkreis, Ruhr und Mark umbenannt. Außerdem wurden die Bezirke Berg, Hessen und Ravensberg/Lippe eingerichtet. Zwei Jahre später folgte der Bezirk Oberhessen. In der Saison 1910/11 gab es noch den Bezirk Fulda, den Borussia Fulda für sich entscheiden konnte.

Jahr Bezirk I (Rheinischer Südkreis) Bezirk II (Rheinischer Nordkreis) Bezirk III (Ruhr) Bezirk IV (Mark)
1907 Kölner FC 1899 Düsseldorfer FC 99 Duisburger SpV BV 04 Dortmund
1908 Alemannia Aachen FC München-Gladbach Duisburger SpV SuS Schalke 96
1909 Bonner FV FC München-Gladbach Preußen Duisburg BV 04 Dortmund
1910 Dürener FC Union Düsseldorf  1 BV Gelsenkirchen
1911 Jugend Düren Düsseldorfer SV 04  2 VfvB Ruhrort  3
1 
Die Bezirke Rheinischer Nordkreis und Ruhr trugen eine gemeinsame A-Klasse aus.
2 
Die Bezirke Rheinischer Nordkreis und Berg trugen eine gemeinsame A-Klasse aus.
3 
Die Bezirke Ruhr und Mark trugen eine gemeinsame A-Klasse aus.
Jahr Bezirk V (Berg) Bezirk VI (Hessen) Bezirk VII (Ravensberg/Lippe) Bezirk VIII (Oberhessen)
1907 BV Solingen 98[1] Casseler FV Teutonia Osnabrück
1908 BV Solingen 98 Casseler FV Teutonia Osnabrück
1909 BV Solingen 98 Casseler FV Teutonia Osnabrück Gießener FC
1910 BV Solingen 98 Casseler FV Osnabrücker BV 05 Gießener FC
1911  2 Casseler FV Olympia Osnabrück FC Jahn Siegen

Im Jahre 1912 wurde das Verbandsgebiet in die Kreise Rheinischer Südkreis, Rheinischer Nordkreis, Westfalen und Hessen aufgeteilt. Ein Jahr später bildeten die Vereine aus dem Ruhrgebiet den Ruhrkreis.

Jahr Rheinischer Südkreis Rheinischer Nordkreis Ruhrkreis Westfalen Hessen
1912 Bor. München-Gladbach Essener SV 1899 SuS Schalke 96 VfB Gießen
1913 Union Düsseldorf FC Solingen 95 Arminia Bielefeld Casseler FV
1914 Cölner BC 01 Union Düsseldorf Duisburger SpV Preußen Münster Casseler FV

Wegen des Ersten Weltkriegs wurde nur auf Bezirksebene gespielt. Westdeutsche Meisterschaften wurden nicht ausgespielt.

Für die Saison 1919/20 wurde das Verbandsgebiet in acht Kreise neu eingeteilt.

Jahr Rheinischer Südkreis Rheinischer Westkreis Rheinischer Nordkreis Berg/Mark
1920 Cölner BC 01 Jugend Düren Duisburger SpV TuRU Düsseldorf
Jahr Ruhr-Emscher Westfalen Hessen-Hannover Lahn-Sieg
1920 Essener TB Hammer SV 04 SV Kurhessen Cassel Siegener SV 07

Im Jahre 1920 wurden die Kreise durch Gaue ersetzt. Zunächst gab es den Rheingau, den Berg-Mark-Gau, den Ruhrgau, den Westfalengau und den Gau Hessen-Hannover. Zwei Jahre später kamen die Gaue Niederrhein und Südwestfalen hinzu. Im Jahre 1925 wurden aus den Gauen Bezirke. Drei Jahre später wurde der Bezirk Mittelrhein eingerichtet.

Jahr Rhein Berg-Mark Ruhr Westfalen
1921 Kölner BC 01 Duisburger SpV Dortmunder SC 95 Preußen Münster
1922 Kölner BC 01 Duisburger FV 08 Essener TB Arminia Bielefeld
1923 Kölner BC 01 TuRU Düsseldorf Essener TB Arminia Bielefeld
1924 Rheydter Spielverein TuRU Düsseldorf Essener TB Arminia Bielefeld
1925 Rheydter Spielverein Düsseldorfer FC 99 Schwarz-Weiß Essen Arminia Bielefeld
1926 VfR Köln 04 rrh. TuRU Düsseldorf BV Altenessen Arminia Bielefeld
1927 Kölner CfR Fortuna Düsseldorf FC Schalke 04 Arminia Bielefeld
1928 SpVgg Sülz 07 Schwarz-Weiß Barmen FC Schalke 04 Borussia Rheine
1929 Borussia München-Gladbach Fortuna Düsseldorf FC Schalke 04 SpVgg Herten
1930 SpVgg Sülz 07 VfL Benrath FC Schalke 04 VfB 03 Bielefeld
1931 Alemannia Aachen Fortuna Düsseldorf Union Gelsenkirchen VfB 03 Bielefeld
1932 SpVgg Sülz 07 Schwarz-Weiß Wuppertal FC Schalke 04 SpVgg Herten
1933 SpVgg Sülz 07 Fortuna Düsseldorf FC Schalke 04 Arminia Bielefeld
Jahr Hessen-Hannover Niederrhein Südwestfalen Mittelrhein
1921 BC Sport Cassel
1922 TSV 1848 Cassel
1923 SV Kurhessen Cassel Duisburger SpV FC Jahn Siegen
1924 SV Kurhessen Cassel Duisburger SpV Sportfreunde Siegen
1925 SV Kurhessen Cassel Duisburger SpV Sportfreunde Siegen
1926 BC Sport Kassel Duisburger SpV Sportfreunde Siegen
1927 SV Kurhessen Kassel Duisburger SpV Hagener SC 05
1928 SV Kurhessen Kassel Preussen Krefeld TuRV Hagen
1929 CSC 03 Kassel Meidericher SV SuS Hüsten 09 FV Neuendorf
1930 CSC 03 Kassel Homberger SV SuS Hüsten 09 FV Neuendorf
1931 CSC 03 Kassel Meidericher SV SuS Hüsten 09 FV Neuendorf
1932 Borussia Fulda Schwarz-Weiß Barmen SuS Hüsten 09 FV Neuendorf
1933 Borussia Fulda Hamborn 07 SuS Hüsten 09 Fortuna Kottenheim

Einzelnachweise

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  1. Udo Luy: Fußball in Westdeutschland 1892–1908. Kleinrinderfeld 2020, S. 368. Die Bezirke mussten bis Ende Februar den Teilnehmer zur Endrunde benennen. Zu diesem Zeitpunkt war der BV Solingen 98 Meister. Durch mehrere, nachträgliche Entscheidungen am grünen Tisch und der Austragung eines Wiederholungsspiels war jedoch der SSV Elberfeld Tabellenerster. Auf der Verbandsvorstandssitzung vom 13. Juli 1907 wurde wieder der BV Solingen 98 als Meister bekannt gegeben.