Los Angeles Police Department

Das Los Angeles Police Department (LAPD) ist die Polizeibehörde von Los Angeles in Kalifornien, der zweitgrößten Stadt der USA. Es ist das drittgrößte Police Department in den USA (nach dem New York City Police Department und dem Chicago Police Department).
Das Motto des LAPD lautet „to protect and to serve“ (schützen und dienen), als zentrale Polizeibehörde der Stadt hat es den Auftrag, Recht und Gesetz in seinem Zuständigkeitsbereich durchzusetzen. Immer wieder wurden im Lauf seiner Geschichte schwere Vorwürfe gegen das LAPD wegen Autoritätsmissbrauch, Korruption und Rassismus erhoben.
Das Department dient zahlreichen Kriminalfilmen, Fernsehsendungen und Romanen als Vorlage.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die erste Polizeieinheit der Stadt, die freiwilligen Los Angeles Rangers, wurde im Jahr 1853 gegründet. Im Jahr 1869 entstand die professionelle Polizeieinheit, die ursprünglich aus sechs Polizeivollzugsbeamten unter der Leitung von William C. Warren bestand. Im Jahr 1900 betrug die Personalstärke bereits 70 Polizeivollzugsbeamte.
In der Geschichte zeichnet sich das LAPD immer wieder dadurch aus, neue Wege zu beschreiten. Zum Beispiel stellte das LAPD die erste Frau im US-Polizeidienst ein. Ebenso hatte das LAPD die erste Polizeidiensthundestaffel (K9) in den USA und unterhielt die erste polizeiliche Spezialeinheit (SWAT) der Welt, diese wurde im Jahr 1967 gegründet.[1]
Organisation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die Behörde beschäftigt etwa 9843 Polizeivollzugsbeamte und rund 2773 zivile Angestellte. Es gibt 21 Polizeiwachen, die ein Gebiet von 1290 km² mit rund 4 Mio. Einwohnern betreuen. Diese 21 Abteilungen sind:
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Seit dem 17. November 2009 leitet Charles L. Beck die Behörde. Er ist Nachfolger von William J. Bratton, der das Amt des Chief of Police (COP) von 2002 bis 2009 ausübte.
Dienstgrade[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Es gibt folgende Dienstgrade beim LAPD [2]:
Bezeichnung Abzeichen Beförderung/Ernennung Chief of Police Notwendige Voraussetzungen sind ein Hochschulabschluss und 12 Jahre Dienstzeit im Polizeidienst.
Der Chief of Police wird durch den Bürgermeister ernannt und muss durch das Los Angeles Board of Police Commissioners in einer Abstimmung mit einfacher Mehrheit bestätigt werden.Assistant Chief bzw.
Police Deputy Chief IIPolice Deputy Chief I Police Commander Nach einem Jahr Dienstzeit Beförderung zum Police Deputy Chief I möglich. Police Captain III
Police Captain II
Police Captain IBeförderung nach erfolgreicher Beendigung der jeweiligen Probezeiten möglich. Police Lieutenant II
Police Lieutenant I
Police Officers (Streifendienst) Abzeichen Detectives (Kriminalpolizei) Abzeichen Beförderung Police Sergeant II Police Detective III Nach zwei Jahren Dienstzeit als Sergeant oder Detective ist eine Beförderung zum Police Lieutenant I möglich. Police Sergeant I Police Detective II Beförderung nach einem Bewerbungsgespräch vor einer Kommission oder entsprechend positiver Beurteilung durch die Abteilung. Police Detective I
Police Officers (Streifendienst) Abzeichen Beförderung Police Officer III Beförderung zum Police Sergeant/Detective I nach einem Jahr Dienstzeit als Police Officer III möglich. Police Officer II Keine Abzeichen Beförderung zum Police Officer III nach drei Jahren Dienstzeit als Police Officer II möglich. Police Officer I Automatische Beförderung zum Police Officer II nach 18-monatiger Dienstzeit auf Probe (6 Monate theoretische Ausbildung und 12 Monate Praktikum im Streifendienst).
Dezernate[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Das LAPD hat folgende Abteilungen
- Verkehrsdezernat, Zuständig für Autounfälle, Fahrerflucht
- Einbruchsdezernat, Zuständig für Diebstähle, Einbrüche, Bewaffneter Raub
- Sittendezernat, Zuständig für Sexualdelikte, Prostitution
- Brandermittlung, Zuständig für Brände mit Verdacht auf Vorsatz
Sonderabteilungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- K-9: Hundestaffel
- Explorer: Bombenräumkommando
- Homicide: Morddezernat
- S.W.A.T.: Sondereinsatzkommando
- Volunteer: Freiwillige Polizei (Reserve)
Ausrüstung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Beamte des LAPD sind mit Pistolen der Firmen Beretta, Glock und Smith & Wesson in den Kalibern 9 × 19 mm, .40 S&W und .45 ACP ausgerüstet, die Beamten haben die Auswahl zwischen den folgenden Waffen:[3]

- Beretta 92 in den Varianten 92F, 92FS, 92FS-Stainless Steel, 8045 (4"-Lauf)
- Smith & Wesson:
- 9 × 19 mm: 459, 5904, 5903, 659, 5906, 645 u. a.
- .45 ACP: 4506, 4566, 4516, 4567
- Glock:
Zusätzlich werden bei Bedarf auch folgende Gewehre mitgeführt:
- Colt AR-15 Tactical Carbine: halbautomatischer Karabiner auf Basis des Sturmgewehrs M16 von Colt Defense[4].
- Smith & Wesson M&P15: Variante des Colt AR-15 Karabiners von Smith & Wesson.
Als Streifenfahrzeuge sind vor allem die Fahrzeuge Ford Crown Victoria (Variante Police Interceptor) und Chevrolet Impala in Verwendung.
Die Polizeimarke 714[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die Polizeimarke mit der Dienstnummer 714 war jahrelang das Symbol der US-Fernsehserie LA Dragnet (deutscher Titel: Polizeibericht Los Angeles). Darin trug der ermittelnde Protagonist „Joe Friday“ des LAPD diese Marke. Die Marke war bis in die 1990er Jahre auch tatsächlich in Verwendung, aufgrund ihrer Beliebtheit wurde die Marke des Öfteren gestohlen und wird mittlerweile nicht mehr vergeben.
Ehrung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Am 10. März 2006 erhielt das LAPD einen eigenen Stern am städtischen Hollywood Walk of Fame. Dabei wurden sieben Polizisten namentlich auf dem Stern verewigt, die im Dienst ums Leben gekommen waren:
Name | Datum | Todesursache |
---|---|---|
Clyde Pritchett | 17.02.1936 | Schusswechsel |
Clay N. Hunt | 22.02.1955 | Autounfall |
Ian J. Campbell | 09.03.1963 | nach Entführung ermordet |
Robert J. Cote | 31.07.1969 | Schusswechsel |
Joe Rios | 20.01.1993 | Fahrradunfall |
Charles Dean Heim | 22.10.1994 | Schusswechsel |
Russell Lee Kuster | 09.10.1990 | Schusswechsel |
Bisher kamen 201 Beamte (198 Männer, 3 Frauen) des LAPD im Dienst ums Leben, davon 103 durch Schusswaffen.
Kritik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Bis in die Gegenwart gibt es regelmäßig Rassismusvorwürfe gegen das LAPD. Herausragende Ereignisse der jüngeren Geschichte sind zum Beispiel die unverhältnismäßige Polizeigewalt durch vier Polizeivollzugsbeamte gegenüber Rodney King. Gefolgt von einem Freispruch führte dies zu schweren Unruhen in Los Angeles 1992, in deren Verlauf 53 Menschen starben. Auch der Prozess gegen O. J. Simpson 1994 führte erneut zu Vorwürfen, da Mark Fuhrman, einer der damals ermittelnden Beamten, mehrmals rassistisch ausfällig wurde (er bezeichnete Dunkelhäutige als „Nigger“) und von Einsätzen berichtete, bei denen Menschen mit dunkler Hautfarbe gezielt misshandelt worden waren. Neben Rassismus wird auch die an vielen Stellen der Behörde vorherrschende Korruption und Autoritätsmissbrauch kritisiert.[5]
Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- ↑ http://www.lapdonline.org/inside_the_lapd/content_basic_view/848
- ↑ The LAPD Career Ladder. Abgerufen am 12. Januar 2017 (englisch).
- ↑ http://www.lapdonline.org/lapd_equipment
- ↑ Beschreibung und technische Daten auf der Website von Colt Defense.
- ↑ https://www.heise.de/tp/artikel/6/6012/5.html
Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
