Mainz-Marienborn
Marienborn Ortsbezirk von Mainz | |||
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Koordinaten | 49° 57′ 39″ N, 8° 13′ 46″ O | ||
Höhe | 154 m ü. NN | ||
Fläche | 3,015 km² | ||
Einwohner | 4476 (31. Dez. 2016) | ||
Bevölkerungsdichte | 1485 Einwohner/km² | ||
Ausländeranteil | 20,6 % (31. Dez. 2016) | ||
Eingemeindung | 7. Juni 1969 | ||
Postleitzahl | 55127 | ||
Vorwahl | 06131 | ||
Adresse der Verwaltung |
Im Borner Grund 38 55127 Mainz | ||
Website | www.mainz.de | ||
Politik | |||
Ortsvorsteher | Claudius Moseler (ÖDP) | ||
Sitzverteilung (Ortsbeirat) | |||
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Verkehrsanbindung | |||
Straßenbahn | MVG Mainz Linie 51, 53 | ||
Bus | MVG Mainz Linie 70 |
Marienborn ist ein Ortsbezirk der rheinland-pfälzischen Landeshauptstadt Mainz. Mit rund 4500 Einwohnern ist er der nach Drais zweitkleinste Mainzer Stadtteil.
Nachbarstadtteile und -gemeinden
Folgende Gemeinden bzw. Mainzer Stadtteile grenzen im Uhrzeigersinn an Marienborn:
im Norden Mainz-Bretzenheim, im Osten Mainz-Hechtsheim, im Süden Klein-Winternheim, im Südwesten Ober-Olm und im Westen Mainz-Lerchenberg.
Geschichte
Nachdem bereits früh eine gut ausgebaute römische Straße nach Gallien nebst römischen Villen existierte, wurden erst im 10. Jahrhundert größere Rodungen getätigt, um Siedlungen anzulegen. Erzbischof Willigis (ca. 940-1011), Erbauer des Doms und der Stephanskirche in Mainz, ließ in Marienborn eine Kapelle errichten, die ab 1317 Ziel von Wallfahrern wurde. Das Gnadenbild der „Trösterin der Betrübten“ stammt aus der Zeit um 1420/30. Frühe überlieferte Namen von Marienborn sind Brunnon, Burne und Born (mhd. „Quelle“). Mitte des 17. Jahrhunderts wird zum ersten Mal der Name Mariäborn, 1685 Marienborn genannt.
Ab 1729 wurde die Dorfkirche mit barockem Innern errichtet und am 31. August 1760 durch Weihbischof Christoph Nebel geweiht.
Im 18. und 19. Jahrhundert war Marienborn Bestandteil des Festungswalls rund um Mainz. Der Ort eignete sich dank seiner Lage am Fuße des rheinhessischen Plateaus ausgezeichnet als militärisches Hauptquartier; so auch 1793 bei der Belagerung und Zurückeroberung des von Frankreich besetzten Mainz durch ein preußisches Heer. Herzog Karl August von Weimar, dessen Truppen damals auch bei Marienborn lagen, hatte seinen Staatsminister Johann Wolfgang von Goethe mitgebracht, der vom 27. Mai bis zum 26. Juni hier die Kämpfe um die Stadt beobachtete. Rund dreißig Jahre später schrieb er seine Erlebnisse im Tagebuchstil in der „Belagerung von Mainz“ nieder. Auch der junge Heinrich von Kleist und der preußische General und Kriegstheoretiker Carl von Clausewitz hielten sich in diesem Jahr in Marienborn auf.
Am 7. Juni 1969 wurde Marienborn in die Landeshauptstadt Mainz eingegliedert.[1]
Politik
Ortsbeirat
Am 8. Juni 2014 wurde Claudius Moseler als erster ÖDP-Ortsvorsteher in der Geschichte der Stadt Mainz mit 50,9 % der Stimmen gewählt.[2]
Wappen
Das Wappenbild zeigt einen Springbrunnen mit aufgesetzter Krone auf blauem Grund.
Vereine
- Karnevalsverein Die Brunnebutzer 1975 e.V.
- TuS Marienborn 1886 e.V.
- Tennisverein TC Marienborn
- Musikverein 1966 Mainz-Marienborn
- Gesangverein 1876 Mainz-Marienborn
- Freiwillige Feuerwehr Mainz-Marienborn
- Reisetauben-Zuchtverein Auf zur Heimat
- Ortsgruppe "Mainz" des Deutschen Schäferhundevereins SV e.V.
Wirtschaft und Infrastruktur
Marienborn liegt in unmittelbarer Nähe zum ZDF auf dem benachbarten Lerchenberg und zum Forschungszentrum des Glasherstellers Schott. Popack Logistik betreibt seit 2004 eine Logistikhalle mit heute (2017) 20.000 Palettenstellplätzen direkt am Marienborner Bahnhof. Die Verlagsgruppe Rhein-Main liegt auf Marienborner Gemarkung. Im Ort selbst, aber auch im Umfeld – wie beispielsweise um das Chausseehaus – dominieren Einflüsse der landwirtschaftlichen Nutzung. Die Region genießt einen guten Ruf für qualitativ hochwertiges Obst, insbesondere Äpfel, Zwetschgen, Birnen und Kirschen. Regionale Spezialität ist unter anderem ein Kirschwein. Am alten Bahnhofsgelände hat sich ein Logistikbetrieb angesiedelt.
Verkehr
Mit dem Ausbau der Hessischen Ludwigsbahn von Mainz nach Alzey 1871 erhielt Marienborn Bahnanbindung und Bahnhof. Die Züge der Linie RB 31 fahren heute (Stand 2017) jeweils im Stundentakt nach Mainz Hauptbahnhof bzw. Alzey. Zwischen Mai und November hält zweimal täglich an Sonn- und Feiertagen der Elsass-Express zwischen Mainz Hauptbahnhof und Wissembourg.
Marienborn liegt im Schnittpunkt der Autobahnen A 60 (Mainzer Autobahnring) und A 63 (Mainz–Kaiserslautern).
Mit Bus- und Straßenbahnlinien der MVG sind sowohl die Mainzer Innenstadt als auch die umliegenden Stadtteile gut erreichbar (Details siehe Infobox).
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Marienborner Ortsverwaltung
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Moderner Bahnhof Mainz-Marienborn 2017
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Marienborner Bahnhof, oben: Regionalzug der Strecke Mainz-Alzey, unten: Haltestelle der Mainzelbahn
Söhne und Töchter des Ortes
- Werner Guballa (1944–2012), Weihbischof im Bistum Mainz
Siehe auch
Literatur
- Ortsverwaltung Marienborn (Hrsg.): Marienborn und seine 1000jährige Geschichte. 1995
- Claus Wolff: Die Mainzer Stadtteile. Emons Verlag, Köln 2004, ISBN 3897053616
- Franz Dumont (Hrsg.), Ferdinand Scherf, Friedrich Schütz: Mainz – Die Geschichte der Stadt. Zabern, Mainz 1999 (2. Aufl.), ISBN 3-8053-2000-0.
Weblinks
- Informationen der Stadt Mainz zum Stadtteil Marienborn
- Private Website des Stadtteils Marienborn
- Einwohner in Mainz nach Stadtteilen am 31.12.2016
Einzelnachweise
- ↑ Amtliches Gemeindeverzeichnis 2006, Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz, Seite 186 (PDF; 2,6 MB)
- ↑ Claudius Moseler neuer Ortsvorsteher in Mainz-Marienborn. ÖDP gewinnt erstmals in der Landeshauptstadt Mainz eine Ortsvorsteherwahl. ÖDP Mainz-Bingen, 19. Juni 2014, abgerufen am 26. Juli 2015.