Mommsenstadion

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Mommsenstadion
Das Mommsenstadion an der Waldschulallee
Daten
Ort Deutschland Berlin, Deutschland
Koordinaten 52° 30′ 3″ N, 13° 15′ 51″ OKoordinaten: 52° 30′ 3″ N, 13° 15′ 51″ O
Eigentümer Land Berlin
Eröffnung 17. August 1930
Oberfläche Naturrasen
Architekt Fred Forbát
Kapazität 15.005
Spielfläche 107 × 72
Heimspielbetrieb

Tennis Borussia Berlin,
SC Charlottenburg,
Berlin Rebels

Lage
Mommsenstadion (Berlin)
Mommsenstadion (Berlin)
Blick auf das Spielfeld und die Haupttribüne

Das Mommsenstadion ist eine städtische Sportstätte in der Berliner Waldschulallee 34–42 im Ortsteil Westend des Bezirks Charlottenburg-Wilmersdorf am Rande der Ortslage Eichkamp gelegen. Das nach dem Althistoriker Theodor Mommsen benannte und unter Denkmalschutz stehende Stadion wurde 1930 als SCC-Stadion eröffnet und erhielt seinen heutigen Namen im Jahre 1934. Es ist das Heimatstadion des SC Charlottenburg und seit Ende des Zweiten Weltkrieges auch von Tennis Borussia.

Geschichte

Der ursprünglich vereinseigene Rasenplatz des SCC mit Aschenbahn und einem seinerzeit allen sportlichen Anforderungen genügenden Tribünenbau wurde 1930 nach dem Entwurf von Fred Forbat als Ersatz für die Anlagen des SCC errichtet, die dem heutigen Messegelände weichen mussten. In seiner ursprünglichen Form bot es 1.750 Sitzplätze und 36.000 Stehplätze. Da die finanziellen Belastungen des großen Stadions für den Verein nicht tragbar waren, wurde es bald an die Stadt Berlin übergeben. Diese quartierte 1934 im Tribünentrakt das zuvor heimatlose und auf verschiedene Standorte verteilte Mommsengymnasium ein, ein Vorläufer des heutigen Heinz-Berggruen-Gymnasiums. Der damalige Direktor Neuhaus machte die Schule zu einer nationalsozialistischen Musteranstalt, die bis zum Ausbruch des Zweiten Weltkriegs das Tribünengebäude nutzte. Vom Gymnasium erhielt das Mommsenstadion seinen heutigen Namen.

Die langgestreckte Straßenfassade des 104 Meter langen dreigeschossigen Tribünengebäudes ist durch die beiden elliptisch vorgezogenen Haupttreppenhäuser gegliedert. Auf den Eingängen sitzen vollständig mit Glas verkleidete Eisengerippe, die den Blick auf die geschwungenen Treppen freigeben. Der Tribünenbau beinhaltet im nördlichen Teil einen etwas breiteren Saaltrakt, der als Turnhalle genutzt wird. Bei der Behebung der im Zweiten Weltkrieg verursachten Bauschäden von 1950 bis 1956 wurden einige bauliche Veränderungen vorgenommen. Seit 2000 verfügt das Stadion schließlich über eine elektronische Anzeigetafel.

Während der Olympischen Spiele 1936 wurden einige Vorrundenspiele des olympischen Fußballturniers ausgetragen, darunter das des späteren Silbermedaillengewinners Österreich gegen Ägypten (3:1), sowie das Viertelfinalspiel des späteren Siegers Italien gegen Japan (8:0). In den Jahren 1938, 1941, 1949 und 1953 fand das ISTAF im Mommsenstadion und nicht wie sonst im nahegelegenen Olympiastadion statt. Seit 2003 ist das Mommsenstadion Austragungsstätte der Leichtathletikwettbewerbe des Bundesfinales des Schulwettbewerbs Jugend trainiert für Olympia.

Das Stadion hat derzeit ein Fassungsvermögen von 15.005 Plätzen, davon 1.805 überdachte Sitzplätze auf der Tribüne.[1] Aus Sicherheitsgründen wurde die Zuschauerkapazität vom DFB auf 11.500 Plätze begrenzt.[2]

Bei der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 diente das Mommsenstadion als Trainingsplatz jeweils einer der Mannschaften, die bei Spielen in Berlin aufeinandertrafen und der deutschen Nationalmannschaft, die an den Berliner Spieltagen anderer Teams von ihrem direkt neben dem Olympiastadion liegenden Trainingsgelände im Amateurstadion von Hertha BSC auf dem Gelände des Deutschen Sportforums ins Mommsenstadion auswich. Dafür wurden das Mommsenstadion und das umliegende Gelände für über eine halbe Million Euro modernisiert.

Verkehrsanbindung

Siehe auch

Commons: Mommsenstadion – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Lexikon: Charlottenburg-Wilmersdorf von A bis Z - Mommsenstadion. Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf von Berlin, abgerufen am 27. Dezember 2011.
  2. 75 Jahre Mommsenstadion. Susanne Englmayer, abgerufen am 27. Dezember 2011.