Mortimer Mishkin

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Mortimer Mishkin (* 13. Dezember 1926 in Fitchburg, Massachusetts[1]; † 2. Oktober 2021[2] in Bethesda, Maryland[3]) war ein US-amerikanischer Neuropsychologe am National Institute of Mental Health, einer Einrichtung der National Institutes of Health (NIH) in Bethesda, Maryland. Mishkin untersuchte die neurobiologischen Grundlagen von Wahrnehmung und Gedächtnis.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mishkin erwarb 1946 am Dartmouth College einen Bachelor in Betriebswirtschaftslehre, 1949 an der McGill University bei Donald O. Hebb einen Master in Psychologie und 1951 ebendort bei Haldor Enger Rosvold (1916–1997) und Karl H. Pribram einen Ph.D., während die Arbeiten dazu an der Yale University durchgeführt wurden. Als Postdoktorand arbeitete Mishkin bei Pribram am Institute of Living in Hartford, Connecticut, und bei Hans-Lukas Teuber am Bellevue Medical Center in New York City.

1955 ging Mishkin als Forscher an das National Institute of Mental Health (NIMH), wo er zwischen 1980 und 1997 Leiter des Labors für Neuropsychologie und von 1994 bis 1997 Vizedirektor für Grundlagenforschung war. Mishkin war 2016 immer noch geschäftsführender Leiter des Labors für Neuropsychologie am NIMH.

Wirken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mishkin und Mitarbeiter trugen wesentlich zur Identifikation der Gebiete der Hirnrinde bei, die für Wahrnehmung und Gedächtnis beim Primaten verantwortlich sind. Mishkin konnte zeigen, dass das Wissen über das Vorhandensein einerseits und die Lokalisation andererseits eines Reizes (Sehen, eventuell auch Hören und Fühlen) von der Aktivität in unterschiedlichen Nervenbahnen abhängt, die in der Hirnrinde jeweils hierarchisch angeordnet sind.

Weitere Arbeiten Mishkins befassten sich mit der Organisation der Gedächtnissysteme. So geht die Unterscheidung von „deklarativem Gedächtnis“ (engl. cognitive memory) unter der Beteiligung des limbischen Systems und „prozeduralem Gedächtnis“ (engl. noncognitive memory) unter der Beteiligung von Kleinhirn und Basalganglien auf Mishkin zurück.

Schriften (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auszeichnungen (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Mortimer Mishkin (Memento vom 4. Oktober 2014 im Internet Archive) beim National Institute of Mental Health (nimh.nih.gov)

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Ingrid Farreras: Interview with Dr. Mortimer Mishkin. (Memento vom 25. April 2013 im Internet Archive) bei den National Institutes of Health (nih.gov)
  2. Obituary. In: dignitymemorial.com. Abgerufen am 3. Oktober 2021 (englisch).
  3. Emily Langer: Mortimer Mishkin, neuroscientist who unlocked mysteries of the brain, dies at 94. In: Washington Post. 6. Oktober 2021; (englisch).
  4. Mortimer Mishkin. In: nasonline.org. National Academy of Sciences, abgerufen am 1. Mai 2023 (englisch).
  5. Book of Members 1780–present, Chapter M. (PDF; 1,3 MB) In: amacad.org. American Academy of Arts and Sciences, abgerufen am 7. November 2021 (englisch).
  6. Neurosciences. In: fondation-ipsen.org. Archiviert vom Original am 21. Juli 2017; abgerufen am 9. März 2016 (englisch).
  7. Society for Neuroscience. In: sfn.org. 18. November 2008, abgerufen am 10. Oktober 2021 (englisch).
  8. The President's National Medal of Science: Recipient Details – NSF - National Science Foundation. In: nsf.gov. 17. November 2010, abgerufen am 9. März 2016 (englisch).
  9. Grawemeyer Awards – Scientists’ idea helps explain ‘what and where’ people see. In: grawemeyer.org. 29. November 2011, abgerufen am 9. März 2016 (englisch).
  10. NAS Award in the Neurosciences. In: nasonline.org. Abgerufen am 9. März 2016.