Niedersteinbach (Mömbris)
Niedersteinbach Markt Mömbris
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Koordinaten: | 50° 5′ N, 9° 9′ O |
Höhe: | 159 m ü. NN |
Fläche: | 2,2 km² |
Einwohner: | 934 (1. Jan. 2022)[1] |
Bevölkerungsdichte: | 425 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 1. Juli 1972 |
Mitteldorf von Niedersteinbach
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Niedersteinbach ist seit dem 1. Juli 1972 ein Teil des Marktes Mömbris im Landkreis Aschaffenburg im bayerischen Vorspessart.[2] Das Pfarrdorf hatte im Januar 2022 934 Einwohner.[1]
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Niedersteinbach liegt an der Kahl, im mittleren Kahlgrund zwischen Mömbris und Michelbach. Auf der gegenüberliegenden Talseite befinden sich Strötzbach und Brücken. Unmittelbar nördlich von Niedersteinbach verläuft die Landesgrenze zu Hessen. Dort liegt am unteren Ende des Teufelsgrundes die zu Freigericht gehörende Siedlung Hüttelngesäß. Nordöstlich von Niedersteinbach befindet sich das Dorf Dörnsteinbach. Durch Niedersteinbach führen die Staatsstraße 2305 und die Kreisstraße AB 18.
Der topographisch höchste Punkt der Dorfgemarkung, die zugleich das Gebiet der Altgemeinde Niedersteinbach ist, befindet sich am Herrenberg, südlich von Dörnsteinbach mit 342 m ü. NHN (Lage) , der niedrigste liegt an der Mündung des Geiselbaches in die Kahl auf 150 m ü. NHN (Lage) .[3] Der Nördlichste Punkt der Dorfgemarkung befindet sich zwischen dem Hesselborn und dem nicht mehr bestehenden Rothenberger Hof, der südlichste liegt am Kellersberg oberhalb vom Buchborn. Im Osten reicht die Gemarkung bis zum Gipfel des Herrenberges. Der westlichste Punkt befindet sich an der Geiselbachmündung.[3]
Durch den Ort verläuft die Bahnstrecke Kahl–Schöllkrippen, der Kahltal-Spessart-Radweg, und der Fränkische Marienweg.
Nachbargemarkungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Folgende Gemarkungen grenzen an das Ortsgebiet von Niedersteinbach:[3]
Michelbach | Omersbach und Neuses (mit Hüttelngesäß) |
Dörnsteinbach |
Mömbris (mit Brücken und Strötzbach) |
Mensengesäß |
Name
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der zweite Namensteil von Niedersteinbach leitet sich von dem Bach Steinbach ab,[4] der auch durch Dörnsteinbach fließt und beiden Dörfern ihre Namen gab. Er verläuft durch den Alten Grund und mündet in Niedersteinbach in die Kahl. Der Zusatz „Nieder“ entstammt einer Zeit, in der der Ort „Steinbach“ aus den drei einzelnen Dörfern „Obersteinbach“, „Mittelsteinbach“ und „Niedersteinbach“ bestand. Der Name ging von Niedersteinbach auf den gesamten und mittlerweile geschlossenen Ort über.
Im Kahlgründer Dialekt wird der Ort „Stoamich“ [ ] genannt,[5] was manchmal zu Verwechslungen mit dem naheliegenden Steinbach führt. Deshalb spricht man oft von „Niederstoamich“ (Niedersteinbach) und „Stoamich hinner de Sunn“ (Steinbach hinter der Sonne).
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Wann das Dorf entstanden ist, lässt sich nicht mit Sicherheit feststellen. Nach den vorhandenen Urkunden ist anzunehmen, dass es sich um eine späte Gründung handelt und Ausgang des 13. Jahrhunderts entstanden ist. Vermutlich bestand der Ort aber bereits 1184.
Urkundlich ist Niedersteinbach erstmals 1325 genannt, als es noch zum Landgericht Krombach gehörte und dann mit diesem als Lehen des Erzbistums Mainz an die Grafen von Rieneck kam.
Die Rienecker wiederum gaben es als Unterlehen an die Herren von Büdingen weiter. Nach deren Aussterben fiel Niedersteinbach an die Groschlag von Dieburg.
1666 wurde Niedersteinbach mit den übrigen Orten des Landgerichtes von Philipp Erwein von Schönborn erworben und blieb bis 1803 im Besitz seiner Nachkommen. Durch den österreichischen Staatsvertrag kam der Ort schließlich 1816 zu Bayern.
Die Gemeinde Niedersteinbach gehörte zum Bezirksamt Alzenau, das am 1. Juli 1862 gebildet wurde. Dieses wurde am 1. Januar 1939 zum Landkreis Alzenau in Unterfranken.
Niedersteinbach, das bis um 1900 aus den drei Dörfern Obersteinbach, Mittelsteinbach und Niedersteinbach bestand,[6] hat durch regen Hausbau die Ortslücken geschlossen und erscheint jetzt als zusammenhängendes Straßendorf.[4] Heute erinnern die Namen Oberdorf, Mitteldorf und Unterdorf an die drei einzelnen Dörfer.
Baudenkmäler
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Siehe auch: Liste der Baudenkmäler in Niedersteinbach
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Arbeitsgemeinschaft für Heimatforschung (Hrsg.): Heimatjahrbuch Unser Kahlgrund, 1956–2024
- Arbeitsgemeinschaft für Heimatforschung (Hrsg.): Bildstöcke und Flurdenkmäler des Landkreises Alzenau, 1971
- Eichelsbacher, Josef August: Heimatbuch des Kahlgrundes, I.Teil, Geschichte und Sagen, 1928
- Eichelsbacher, Josef August: Heimatbuch des Kahlgrundes, II.Teil, Land und Leute, 1930
- Griebel, Emil: Chronik des Marktes Mömbris, 1982
- Heimat- und Geschichtsverein Mömbris e. V.: Beiträge zur Geschichte der Marktgemeinde Mömbris, Band 1 (1991) bis Band 9 (2023).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Niedersteinbach in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 6. Dezember 2022.
- Unser Kahlgrund Heimatjahrbuch für den ehemaligen Landkreis Alzenau
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Ortsteile. Abgerufen am 4. August 2022.
- ↑ Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 418.
- ↑ a b c BayernAtlas der Bayerischen Staatsregierung (Hinweise)
- ↑ a b Chronik des Marktes Mömbris
- ↑ Reihold Hein (Hrsg.): Kahlgrünner Wörderbuch. M. Kroeber, Linsengericht 2015, ISBN 978-3-00-051705-1.
- ↑ Topographischer Atlas vom Königreiche Baiern diesseits des Rhein Blatt: 10