Olympische Sommerspiele 1932/Leichtathletik – Kugelstoßen (Männer)

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Sportart Leichtathletik
Disziplin Kugelstoßen
Geschlecht Männer
Teilnehmer 15 Athleten aus 10 Ländern
Wettkampfort Los Angeles Memorial Coliseum
Wettkampfphase 31. Juli 1932
Medaillengewinner
Leo Sexton (Vereinigte Staaten 48 USA)
Harlow Rothert (Vereinigte Staaten 48 USA)
František Douda (Tschechoslowakei 1920 TCH)

Das Kugelstoßen der Männer bei den Olympischen Spielen 1932 in Los Angeles wurde am 31. Juli 1932 im Los Angeles Memorial Coliseum ausgetragen. 15 Athleten nahmen teil.

Olympiasieger wurde der US-Amerikaner Leo Sexton vor seinem Landsmann Harlow Rothert. Der Tschechoslowake František Douda gewann die Bronzemedaille.

Rekorde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bestehende Rekorde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weltrekord 16,05 m Zygmunt Heljasz (Polen 1928 Polen) Posen, Polen 29. Juni 1932[1]
Olympischer Rekord 15,87 m John Kuck (Vereinigte Staaten 48 USA) Finale OS Amsterdam, Niederlande 29. Juli 1928

Rekordverbesserung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Finale am 31. Juli verbesserte der US-amerikanische Olympiasieger Leo Sexton den bestehenden olympischen Rekord mit seinem letzten Versuch um 13,5 Zentimeter auf 16,005 m. Den Weltrekord verfehlte er damit um nur 4,5 Zentimeter. Leo Sexton übertraf damit als erster Kugelstoßer bei Olympischen Spielen die 16-Meter-Marke.

Durchführung des Wettbewerbs[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Alle Athleten gingen am 31. Juli gemeinsam in eine Qualifikationsrunde mit je drei Versuchen. Die besten sechs Wettkämpfer – hellblau unterlegt – hatten im Finale, das am selben Tag ausgetragen wurde, drei weitere Versuche. Dabei ging das Resultat der Qualifikation mit in das Endresultat ein.

Anmerkung:
Da im anglo-amerikanischen Maß – Fuß und Inch – gemessen wurde, finden sich im Finalresultat auch halbe Zentimeterangaben.

Legende[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

x: ungültig

Qualifikation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Paul Winter schied als Dreizehnter der Qualifikation aus

Datum: 31. Juli 1932

Im finnischen Report Olympialaiskisal Los Angelesissa 1932 wird die Versuchsreihe komplett dargestellt. Mehrere Zeitungsmeldungen bestätigten die Richtigkeit der Angaben in diesem Report. Die Angaben unterscheiden sich vom offiziellen Bericht, da dort augenscheinlich die Weiten der dritten Runde für die Platzierungen der Plätze sieben bis vierzehn übernommen wurden.[2]

Platz Name Nation 1. Versuch 2. Versuch 3. Versuch Resultat Anmerkung
1 Leo Sexton Vereinigte Staaten 48 USA 15,60 m 15,56 m 15,72 m 15,720 m
2 Harlow Rothert Vereinigte Staaten 48 USA 15,67 m 15,675 m 15,43 m 15,675 m
3 František Douda Tschechoslowakei 1920 Tschechoslowakei 15,61 m 15,24 m 14,49 m 15,610 m
4 Nelson Gray Vereinigte Staaten 48 USA 15,46 m 14,90 m 14,84 m 15,460 m
5 Emil Hirschfeld Deutsches Reich Deutsches Reich 15,21 m 15,36 m 15,02 m 15,360 m
6 Hans-Heinrich Sievert Deutsches Reich Deutsches Reich 13,87 m 14,99 m 14,75 m 14,990 m
7 Zygmunt Heljasz Polen 1928 Polen 13,80 m 14,80 m 14,49 m 14,800 m
8 József Darányi Ungarn 1918 Ungarn 14,58 m 14,67 m 14,67 m 14,670 m
9 Kalle Järvinen Finnland Finnland 13,80 m 14,63 m 13,91 m 14,630 m
10 Jules Noël Dritte Französische Republik Frankreich 14,37 m 13,91 m 14,53 m 14,530 m
11 Harry Hart Sudafrika 1928 Südafrikanische Union 14,47 m x 14,22 m 14,470 m
12 Clément Duhour Dritte Französische Republik Frankreich x 12,31 m 13,96 m 13,960 m
13 Paul Winter Dritte Französische Republik Frankreich 12,57 m 12,60 m 13,14 m 13,140 m
14 Pedro Elsa Argentinien Argentinien 11,77 m X 11,21 m 11,770 m
NM Antônio Lira Brasilien 1889 Brasilien x x x ogV

Finale und Resultat der besten Acht[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Datum: 31. Juli 1932

Finale
Platz Name Nation Qualifikationsweite 1. Versuch 2. Versuch 3. Versuch Endresultat Anmerkung
1 Leo Sexton Vereinigte Staaten 48 USA 15,720 m 15,94 m 15,48 m 16,005 m 16,005 m OR
2 Harlow Rothert Vereinigte Staaten 48 USA 15,675 m 15,43 m 14,99 m x 15,675 m
3 František Douda Tschechoslowakei 1920 Tschechoslowakei 15,610 m 15,05 m 15,22 m 15,33 m 15,610 m
4 Emil Hirschfeld Deutsches Reich Deutsches Reich 15,360 m 15,38 m 15,54 m 15,56 m 15,560 m
5 Nelson Gray Vereinigte Staaten 48 USA 15,460 m 13,74 m x x 15,460 m
6 Hans-Heinrich Sievert Deutsches Reich Deutsches Reich 14,990 m 15,07 m x x 15,070 m
7 Zygmunt Heljasz Polen 1928 Polen 14,800 m nicht im Finale 14,800 m
8 József Darányi Ungarn 1918 Ungarn 14,670 m 14,670 m

Die Weltspitze lag vor diesen Spielen sehr dicht zusammen. Mit dem Polen Zygmunt Haljasz, Weltrekordler mit 16,05 m, František Douda, Tschechoslowakei. und Emil Hirschfeld, Deutschland, führten drei Europäer mit ihren Bestweiten über 16 Meter knapp vor den für den olympischen Wettbewerb qualifizierten US-Amerikanern. Doch hier in ihrer Heimat präsentierten sich die Kugelstoßer der USA in Bestform, während die Europäer hinter ihrem Potential blieben. Leo Sexton übertraf mit 16,005 m als einziger die 16-Meter-Marke. Das bedeutete olympischen Rekord und brachte ihm die Goldmedaille. Silber errang sein Landsmann Harlow Rothert, Bronze ging an František Douda. Emil Hirschfeld, Bronzemedaillengewinner von 1928, kam fünf Zentimeter hinter Douda auf den vierten Platz.[3]

Sextons Sieg war der achte Sieg eines US-Athleten im neunten olympischen Kugelstoßfinale. Zugleich war es der sechste US-Doppelsieg.
František Douda gewann die erste olympische Medaille in der Leichtathletik für die Tschechoslowakei.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Ekkehard zur Megede, Die Geschichte der olympischen Leichtathletik, Band 1: 1896–1936, Verlag Bartels & Wernitz KG, Berlin, 2. Auflage 1970, S. 240f

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Weltrekorde. Kugelstoßen Männer, rekorde-im-sport.de, abgerufen am 6. Juli 2021
  2. Athletics at the 1932 Los Angeles Summer Games: Men's Shot Put, web.archive.org, sports-reference.com, abgerufen am 18. September 2017
  3. Ekkehard zur Megede, Die Geschichte der olympischen Leichtathletik, Band 1: 1896–1936, Verlag Bartels & Wernitz KG, Berlin, 2. Auflage 1970, S. 240f