Olympische Sommerspiele 1952/Leichtathletik – Kugelstoßen (Männer)

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Sportart Leichtathletik
Disziplin Kugelstoßen
Geschlecht Männer
Teilnehmer 20 Athleten aus 14 Ländern
Wettkampfort Olympiastadion Helsinki
Wettkampfphase 21. Juli 1952
Medaillengewinner
Parry O’Brien (Vereinigte Staaten 48 USA)
Darrow Hooper (Vereinigte Staaten 48 USA)
Jim Fuchs (Vereinigte Staaten 48 USA)
Eröffnungsfeier bei den Olympischen Spielen in Helsinki

Das Kugelstoßen der Männer bei den Olympischen Spielen 1952 in Helsinki wurde am 21. Juli 1952 ausgetragen. 20 Athleten nahmen teil.

Die US-Mannschaft konnte einen Dreifacherfolg feiern. Parry O’Brien siegte vor Darrow Hooper und Jim Fuchs.

Rekorde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bestehende Rekorde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weltrekord 17,95 m Jim Fuchs (Vereinigte Staaten 48 USA) Eskilstuna, Schweden 22. August 1950[1]
Olympischer Rekord 17,12 m Wilbur Thompson (Vereinigte Staaten 48 USA) OS London, Großbritannien 3. August 1948

Rekordverbesserung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der US-amerikanische Olympiasieger Parry O’Brien verbesserte den bestehenden olympischen Rekord im Finale am 21. Juli um 29 Zentimeter auf 17,41 m. Den Weltrekord verfehlte er um 54 Zentimeter.

Durchführung des Wettbewerbs[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zwanzig Teilnehmer traten am 21. Juli zu einer gemeinsamen Qualifikationsrunde an. Die Qualifikationsweite betrug 14,60 Meter, sie wurde von dreizehn Athleten – hellblau unterlegt – übertroffen, sodass das Finalfeld, das aus mindestens zwölf Wettbewerbern bestehen sollte, nicht weiter aufgefüllt werden musste. Die in der Qualifikation erzielten Resultate wurden nicht für das Finale mitgewertet.

Im Finale, das am Nachmittag des 21. Juli stattfand, hatten alle Teilnehmer zunächst drei Versuche. Die sechs besten Athleten durften dann drei weitere Stöße ausführen.

Zeitplan[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

21. Juli, 10:00 Uhr: Qualifikation
21. Juli, 15:00 Uhr: Finale[2]

Legende[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kurze Übersicht zur Bedeutung der Symbolik – so üblicherweise auch in sonstigen Veröffentlichungen verwendet:

verzichtet
x ungültig

Qualifikation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Datum: 21. Juli 1952, 10:00 Uhr[2]

Platz Name Nation 1. Versuch 2. Versuch 3. Versuch Resultat
01 Parry O’Brien Vereinigte Staaten 48 USA 16,05 m 16,05 m
02 Oto Grigalka Sowjetunion 1923 Sowjetunion 15,90 m 15,90 m
03 Roland Nilsson Schweden Schweden 15,81 m 15,81 m
04 Darrow Hooper Vereinigte Staaten 48 USA 15,48 m 15,48 m
05 Jim Fuchs Vereinigte Staaten 48 USA 15,29 m 15,29 m
Jíři Skobla Tschechoslowakei Tschechoslowakei 15,29 m 15,29 m
07 Georgi Fjodorow Sowjetunion 1923 Sowjetunion 15,16 m 15,16 m
08 Per Stavem Norwegen Norwegen 14,45 m 14,54 m 15,12 m 15,12 m
09 Alois Schwabl Osterreich Österreich 15,00 m 15,00 m
10 Angiolo Profeti Italien Italien 14,93 m 14,93 m
11 Tadeusz Krzyżanowski Polen 1944 Polen 14,11 m 14,90 m 14,90 m
12 John Savidge Vereinigtes Konigreich Großbritannien 14,89 m 14,89 m
13 Lucien Guillier Frankreich 1946 Frankreich 14,13 m x 14,62 m 14,62 m
14 Aapo Perko Finnland Finnland 14,23 m 14,50 m 14,26 m 14,50 m
15 Toivo Telen Finnland Finnland 13,78 m 14,30 m x 14,30 m
16 Ramón Rosario Puerto Rico Olympia Puerto Rico 14,21 m 14,00 m 13,94 m 14,21 m
17 Kaarto Rask Finnland Finnland 14,08 m 13,81 m 13,80 m 14,08 m
18 Konstantinos Giataganas Königreich Griechenland Griechenland 12,06 m 14,05 m x 14,05 m
19 John Giles Vereinigtes Konigreich Großbritannien 13,73 m 13,70 m x 13,73 m
20 Nuri Turan Turkei Türkei 13,00 m x x 13,00 m

Finale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Datum: 21. Juli 1952, 15:00 Uhr[2]

Platz Name Nation 1. Versuch 2. Versuch 3. Versuch 4. Versuch 5. Versuch 6. Versuch Endresultat Anmerkung
1 Parry O’Brien Vereinigte Staaten 48 USA 17,41 m 17,21 m 16,79 m 16,87 m 17,12 m 16,53 m 17,41 m OR
2 Darrow Hooper Vereinigte Staaten 48 USA 17,02 m 16,59 m 17,08 m 16,90 m 16,93 m 17,39 m 17,39 m
3 Jim Fuchs Vereinigte Staaten 48 USA 16,93 m x x x 17,06 m x 17,06 m
4 Oto Grigalka Sowjetunion 1923 Sowjetunion 16,53 m 16,78 m 15,91 m 16,27 m 16,29 m 16,33 m 16,78 m
5 Roland Nilsson Schweden Schweden 16,55 m 16,08 m 16,33 m x x x 16,55 m
6 John Savidge Vereinigtes Konigreich Großbritannien 16,17 m 16,18 m x 16,19 m 16,03 m x 16,19 m
7 Georgi Fjodorow Sowjetunion 1923 Sowjetunion 15,98 m 16,01 m 16,06 m nicht im Finale der
besten sechs Athleten
16,06 m
8 Per Stavem Norwegen Norwegen 15,14 m 16,02 m 15,31 m 16,02 m
9 Jiří Skobla Tschechoslowakei Tschechoslowakei 15,73 m 15,60 m 15,92 m 15,92 m
10 Tadeusz Krzyżanowski Polen 1944 Polen 15,08 m 14,57 m 14,32 m 15,08 m
11 Lucien Guillier Frankreich 1946 Frankreich 13,94 m 14,46 m 14,84 m 14,84 m
12 Angiolo Profeti Italien Italien 14,59 m 14,00 m 14,74 m 14,74 m
13 Alois Schwabl Osterreich Österreich 14,43 m 14,20 m 14,45 m 14,45 m

Zwischen 1949 und 1951 stellte der US-Amerikaner Jim Fuchs, Bronzemedaillengewinner von 1948, vier Weltrekorde auf. 1951 wurde er jedoch bei den US-Meisterschaften von Parry O’Brien geschlagen, der wiederum bei den US-Olympiaausscheidungen von Darrow Hooper besiegt wurde. Es ging also sehr eng zu zwischen diesen drei US-Athleten, die als die klaren Favoriten diesen Wettbewerb bestritten.

O’Brien hatte im Vorfeld eine völlig neue Stoßtechnik entwickelt. Im Gegensatz zur bis dahin üblichen Weise stellte er sich mit dem Rücken zur Stoßrichtung nach unten gebeugt in den Stoßkreis und drehte sich dann während des Angleitens um 180°, bevor er die Kugel abstieß. So war sein Beschleunigungsweg für die Kugel deutlich länger als bei der hergebrachten Technik. O’Brien öffnete damit den Weg für ganz neue Weiten-Dimensionen in den kommenden Jahren.

Im Finale reichte O’Briens Weite von 17,41 m aus dem ersten Durchgang für die Goldmedaille, womit er gleichzeitig auch einen neuen olympischen Rekord aufstellte. Allerdings war Hoopers letzter Versuch nur zwei Zentimeter kürzer. Fuchs errang mit 17,06 m die Bronzemedaille.[3]

Im zwölften olympischen Finale errang Parry O’Brien die zehnte Goldmedaille für die USA.
Es war der siebte Dreifacherfolg der USA, der zweite in Folge in dieser Disziplin.

Video[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Parry O’Brien Shot Put, Video zur neuen revolutionären Stoßtechnik des Parry O’Brien, youtube.com, abgerufen am 28 Shot Put September 2017

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Ekkehard zur Megede, Die Geschichte der olympischen Leichtathletik, Band 2: 1948–1968, Verlag Bartels & Wernitz KG, Berlin, 1 Shot Put Auflage 1969, S Shot Put 93f

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Weltrekorde. Kugelstoßen Männer, rekorde-im-sport.de, abgerufen am 26. Juli 2021
  2. a b c Official Report of the Organising Committee for the XIV Olympiad, S. 266, digital.la84.org, englisch (PDF; 31.668 KB), abgerufen am 4. August 2021
  3. Athletics at the 1952 Helsinki Summer Games: Men's shot put, web.archive.org, sports-reference.com, abgerufen am 18. August 2017