Olympische Sommerspiele 1964/Leichtathletik – Diskuswurf (Frauen)

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Olympische Ringe
Sportart Leichtathletik
Disziplin Diskuswurf
Geschlecht Frauen
Teilnehmer 21 Athletinnen aus 16 Ländern
Wettkampfort Olympiastadion Tokio
Wettkampfphase 19. Oktober 1964
Medaillengewinnerinnen
Tamara Press (Sowjetunion 1955 URS)
Ingrid Lotz (Deutschland Mannschaft Gesamtdeutsch GER)
Lia Manoliu (Rumänien 1952 ROU)

Der Diskuswurf der Frauen bei den Olympischen Spielen 1964 in Tokio wurde am 19. Oktober 1964 im Olympiastadion Tokio ausgetragen. 21 Athletinnen nahmen teil.

Olympiasiegerin wurde Tamara Press aus der Sowjetunion. Sie gewann vor der Deutschen Ingrid Lotz und der Rumänin Lia Manoliu.

Während Athletinnen aus der Schweiz, Österreich und Liechtenstein nicht teilnahmen, gingen neben der Medaillengewinnerin Lotz zwei weitere Deutsche an den Start, die beide das Finale erreichten. Kriemhild Limberg1958 als Kriemhild Hausmann EM-Dritte – kam auf den siebten Platz, Doris Lorenz, frühere Doris Müller, wurde Vierzehnte.

Bestehende Rekorde

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Weltrekord 59,29 m Tamara Press (Sowjetunion 1955 Sowjetunion) Moskau, Sowjetunion (heute Russland) 18. Mai 1963[1]
Olympischer Rekord 55,10 m Nina Ponomarjowa (Sowjetunion 1955 Sowjetunion) Finale OS Rom, Italien 5. September 1960
Luftaufnahme des Olympiastadions im Jahr 1963

Rekordverbesserungen

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Der bestehende olympische Rekord wurde zweimal verbessert:

Durchführung des Wettbewerbs

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21 Athletinnen traten am 19. Oktober zu einer Qualifikationsrunde an, bei der jede Starterin drei Versuche hatte. Vierzehn von ihnen – hellblau unterlegt – übertrafen die Qualifikationsweite von 50,00 m und erreichten das Finale am Nachmittag desselben Tages. Im Finale hatte jede Teilnehmerin zunächst drei Versuche. Die besten sechs Werferinnen konnten dann zum Endkampf weitere drei Würfe absolvieren.

19. Oktober, 10:00 Uhr: Qualifikation
19. Oktober, 14:30 Uhr: Finale[2]

Anmerkung: Alle Zeiten sind in Ortszeit Tokio (UTC + 9) angegeben.

Kurze Übersicht zur Bedeutung der Symbolik – so üblicherweise auch in sonstigen Veröffentlichungen verwendet:

verzichtet
x ungültig

Die jeweiligen Bestweiten der Werferinnen sind fett gedruckt.

Josephine de la Viña – ausgeschieden mit 42,27 m

Datum: 18. Oktober 1964, 10:00 Uhr[3]

Wetterbedingungen: heiter, ca. 17 °C, 48–50 % Luftfeuchtigkeit

Platz Name Nation 1. Versuch 2. Versuch 3. Versuch Weite
1 Wirschinija Michajlowa Bulgarien 1948 Bulgarien 54,94 m 54,94 m
2 Ingrid Lotz Deutschland Mannschaft Gesamtdeutsch Deutschland 48,38 m 54,82 m 54,82 m
3 Kriemhild Limberg Deutschland Mannschaft Gesamtdeutsch Deutschland 46,59 m 48,63 m 54,54 m 54,54 m
4 Lia Manoliu Rumänien 1952 Rumänien 47,80 m 53,64 m 53,64 m
5 Olimpia Cataramă Rumänien 1952 Rumänien 46,96 m 53,20 m 53,20 m
6 Olga Connolly Vereinigte Staaten USA 49,99 m 53,17 m 53,17 m
7 Jewgenija Kusnezowa Sowjetunion 1955 Sowjetunion 49,40 m 52,44 m 52,44 m
8 Jolán Kleiber-Kontsek Ungarn 1957 Ungarn 52,35 m 52,35 m
9 Judit Stugner Ungarn 1957 Ungarn 48,96 m 48,49 m 52,30 m 52,30 m
10 Valerie Young Neuseeland Neuseeland 48,01 m 51,94 m 51,94 m
11 Doris Lorenz Deutschland Mannschaft Gesamtdeutsch Deutschland 51,58 m x x 51,58 m
12 Jiřina Němcová Tschechoslowakei Tschechoslowakei 50,64 m 51,94 m 52,25 m 52,25 m
13 Tamara Press Sowjetunion 1955 Sowjetunion 50,28 m 50,28 m
14 Nina Ponomarjowa Sowjetunion 1955 Sowjetunion 44,69 m 44,89 m 50,18 m 50,18 m
15 Nancy McCredie Kanada 1957 Kanada 44,91 m 47,27 m 44,75 m 47,27 m
16 Hiroko Yokoyama Japan 1870Japan Japan 46,19 m 47,18 m 34,48 m 47,18 m
17 Daschdsewegiin Namdschilmaa Mongolei Volksrepublik 1949 Mongolei 43,37 m 40,26 m 44,55 m 44,55 m
18 Josephine de la Viña Philippinen 1944 Philippinen 40,05 m 42,27 m 41,71 m 42,27 m
19 Pranee Kitipongpitaya Thailand Thailand 36,21 m 38,73 m 34,20 m 38,73 m
20 Park Young-sook Korea Sud 1949 Südkorea 37,50 m 33,27 m 34,97 m 37,50 m
21 Juliette Geverkof Iran 1964 Iran x 30,05 m x 30,05 m
DNS Judit Bognár Ungarn 1957 Ungarn

Datum: 18. Oktober 1964, 14:30 Uhr[3]

Wetterbedingungen: heiter bis wolkig, 18–19 °C, 40–47 % Luftfeuchtigkeit

Platz Name Nation 1. Versuch 2. Versuch 3. Versuch 4. Versuch 5. Versuch 6. Versuch Endresultat Anmerkung
1 Tamara Press Sowjetunion 1955 Sowjetunion x 55,38 m 50,38 m 55,23 m 57,27 m OR 56,08 m 57,27 m OR
2 Ingrid Lotz Deutschland Mannschaft Gesamtdeutsch Deutschland 57,21 m OR x 55,41 m x 54,59 m 54,74 m 57,21 m
3 Lia Manoliu Rumänien 1952 Rumänien 55,90 m x x 56,09 m 56,97 m x 56,97 m
4 Wirschinija Michajlowa Bulgarien 1948 Bulgarien 47,38 m 56,56 m 52,19 m 56,70 m 55,77 m 55,54 m 56,70 m
5 Jewgenija Kusnezowa Sowjetunion 1955 Sowjetunion 55,17 m 53,58 m x x x 53,80 m 55,17 m
6 Jolán Kleiber-Kontsek Ungarn 1957 Ungarn 54,46 m 53,05 m 53,51 m 53,14 m 54,87 m 51,96 m 54,87 m
7 Kriemhild Limberg Deutschland Mannschaft Gesamtdeutsch Deutschland 48,35 m 53,81 m 53,02 m nicht im Finale der
besten sechs Werferinnen
53,81 m
8 Olimpia Cataramă Rumänien 1952 Rumänien 53,08 m 49,99 m 51,28 m 53,08 m
9 Jiřina Němcová Tschechoslowakei Tschechoslowakei 49,06 m 52,80 m 51,13 m 52,80 m
10 Judit Stugner Ungarn 1957 Ungarn 50,88 m 50,47 m 52,52 m 52,52 m
11 Nina Ponomarjowa Sowjetunion 1955 Sowjetunion 52,15 m 51,12 m 52,48 m 52,48 m
12 Olga Connolly Vereinigte Staaten USA 51,21 m x 51,58 m 51,58 m
13 Valerie Young Neuseeland Neuseeland 48,93 m 46,17 m 49,59 m 49,59 m
14 Doris Lorenz Deutschland Mannschaft Gesamtdeutsch Deutschland x x 45,63 m 45,63 m

Favoritin auf Gold war Tamara Press, Weltrekordlerin und Europameisterin von 1962.

Im Finale begann Press mit einem Fehlversuch. Dafür trat die deutsche Außenseiterin Ingrid Lotz in den Vordergrund. Sie schleuderte den Diskus auf einen neuen Olympiarekord. Hinter ihr lag die Rumänin Lia Manoliu, die mit ihrem Wurf ebenfalls die alte Rekordmarke übertroffen hatte. Im zweiten Durchgang schob sich die Bulgarin Wirschinija Michajlowa auf Platz zwei, Press platzierte sich mit ihrem Wurf auf den vierten Rang. In den Runden drei und vier änderte sich nichts an der Reihenfolge, allerdings verbesserten sowohl Manoliu als auch Michajlowa ihre bisherigen Bestweiten. Im fünften Versuch gelang Press ein Wurf, den man eigentlich schon vorher von ihr erwartet hätte. Aber es war sehr knapp, ihre Weite übertraf Lotz’ besten Versuch um gerade einmal sechs Zentimeter. Es war ein weiterer Olympischer Rekord. Außerdem zog Lia Manoliu an Wirschinija Michajlowa vorbei auf Platz drei. Damit waren die Medaillen verteilt, der letzte Durchgang brachte keine Änderung im Klassement.[4]

Für Lia Manoliu waren es bereits die vierten Spiele. 1952 in Helsinki hatte sie Platz sechs belegt, 1956 in Melbourne Rang neun und 1960 in Rom hatte sie wie jetzt auch die Bronzemedaille gewonnen. Ihr größter Erfolg mit Olympiagold 1968 in Mexiko-Stadt stand ihr noch bevor.

  • Ekkehard zur Megede, Die Geschichte der olympischen Leichtathletik, Band 2: 1948–1968, Verlag Bartels & Wernitz KG, Berlin, 1. Auflage 1969, S. 306f

Einzelnachweise

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  1. Athletics - Progression of outdoor world records (Women), Discus throw - Women, sport-record.de (englisch), abgerufen am 14. September 2021
  2. The Games of the XVIII Olympiad Tokyo 1964, The Official Report of the Organizing Committee (PDF; 33.635 KB), S. 17, digital.la84.org, abgerufen am 14. September 2021
  3. a b The Games of the XVIII Olympiad Tokyo 1964, The Official Report of the Organizing Committee (PDF; 33.635 KB), S. 102, digital.la84.org, abgerufen am 14. September 2021
  4. Athletics at the 1964 Tokyo Summer Games: Women's discus throw, web.archive.org, sports-reference.com, abgerufen am 14. September 2021