Olympische Sommerspiele 1992/Leichtathletik – 10.000 m (Männer)

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Olympische Ringe
Sportart Leichtathletik
Disziplin 10.000-Meter-Lauf
Geschlecht Männer
Teilnehmer 56 Athleten aus 38 Ländern
Wettkampfort Olympiastadion Barcelona
Wettkampfphase 31. Juli 1992 (Vorrunde)
3. August 1992 (Finale)
Medaillengewinner
Khalid Skah (Marokko MAR)
Richard Chelimo (Kenia KEN)
Addis Abebe (Athiopien 1991 ETH)
Das Olympiastadion von Barcelona im Jahr 2008

Der 10.000-Meter-Lauf der Männer bei den Olympischen Spielen 1992 in Barcelona wurde am 31. Juli und 3. August 1992 in zwei Runden im Olympiastadion Barcelona ausgetragen. 56 Athleten nahmen teil.

Olympiasieger wurde der Marokkaner Khalid Skah. Er gewann vor dem Kenianer Richard Chelimo und dem Äthiopier Addis Abebe.

Für Deutschland gingen Carsten Eich und Stéphane Franke an den Start. Beide schieden in der Vorrunde aus.
Athleten aus der Schweiz, Österreich und Liechtenstein nahmen nicht teil.

Aktuelle Titelträger

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Olympiasieger 1988 Brahim Boutayeb (Marokko Marokko) 27:21,46 min Seoul 1988
Weltmeister 1991 Moses Tanui (Kenia Kenia) 27:38,74 min Tokio 1991
Europameister 1990 Salvatore Antibo (Italien Italien) 27:41,27 min Split 1990
Panamerikanischer Meister 1991 Martín Pitayo (Mexiko Mexiko) 29:45,49 min Havanna 1991
Zentralamerika und Karibik-Meister 1991 Dionicio Cerón (Mexiko Mexiko) 29:28,81 min Xalapa 1991
Südamerika-Meister 1991 Valdenor dos Santos (Brasilien Brasilien) 29:25,20 min Manaus 1991
Asienmeister 1991 Hwang Young-jo (Korea Sud Südkorea) 29:50,37 min Kuala Lumpur 1991
Afrikameister 1992 Josephat Machuka (Kenia Kenia) 27:59,70 min Belle Vue Maurel 1992
Ozeanienmeister 1990 Adrian Wellington (Australien Australien) 32:08,46 min Suva 1990

Bestehende Rekorde

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Weltrekord 27:08,23 min Arturo Barrios (Mexiko Mexiko) Berlin, BR Deutschland (heute Deutschland) 18. August 198[1]
Olympischer Rekord 27:21,46 min Brahim Boutayeb (Marokko Marokko) Finale OS Seoul, Südkorea 26. September 1988

Der bestehende olympische Rekord wurde bei diesen Spielen nicht erreicht. Im schnellsten Rennen, dem Finale, verfehlte der marokkanische Olympiasieger Khalid Skah mit seinen 27:46,70 min den Rekord um 25,24 Sekunden. Zum Weltrekord fehlten ihm 38,37 Sekunden.

Datum: 31. Juli 1992[2]

Die Läufer traten zu zwei Vorläufen an. Für das Finale qualifizierten sich pro Lauf die ersten sieben Athleten. Weiterhin kamen die sechs Zeitschnellsten, die sogenannten Lucky Loser, weiter. Die direkt qualifizierten Athleten sind hellblau, die Lucky Loser hellgrün unterlegt.

Alejandro Gómez Cabral erreichte
im ersten Vorlauf nicht das Ziel

20:50 Uhr[2]

Platz Name Nation Zeit
1 William Koech Kenia Kenia 28:06,86 min
2 Germán Silva Mexiko Mexiko 28:13,72 min
3 Paul Evans Vereinigtes Konigreich Großbritannien 28:15,70 min
4 Addis Abebe Athiopien 1991 Äthiopien 28:15,76 min
5 Richard Chelimo Kenia Kenia 28:16,39 min
6 Khalid Skah Marokko Marokko 28:18,48 min
7 Salvatore Antibo Italien Italien 28:18,48 min
8 John Halvorsen Norwegen Norwegen 28:21,57 min
9 Zoltán Káldy Ungarn Ungarn 28:21,96 min
10 Armando Quintanilla Mexiko Mexiko 28:23,76 min
11 Haruo Urata Japan Japan 28:24,08 min
12 Oleg Strischakow IOCIOC EUN 28:35,97 min
13 Steven Plasenica Vereinigte Staaten USA 28:45,59 min
14 Stéphane Franke Deutschland Deutschland 28:52,83 min
15 Carlos de la Torre Spanien Spanien 28:55,47 min
16 Sean Dollman Irland Irland 28:55,77 min
17 Paul Williams Kanada Kanada 29:01,67 min
18 Tendai Chimusasa Simbabwe Simbabwe 29:17,26 min
19 Juan José Castillo Peru Peru 30:04,60 min
20 Miguel Ángel Vargas Costa Rica Costa Rica 30:13,06 min
21 Patrick Rama Lesotho 1987 Lesotho 30:21,69 min
22 Awad al-Hasini Jordanien Jordanien 30:43,19 min
DNF Abdullah al-Dosari Bahrain 1972 Bahrain
Alejandro Gómez Cabral Spanien Spanien
Domingos Castro Portugal Portugal
Thierry Pantel Frankreich Frankreich
Sid’Ahmed Ould Mohamedou Mauretanien Mauretanien
Risto Ulmala Finnland Finnland

21:40 Uhr[2]

Khalid al-Estashi war der erste Leichtathlet, der für Jemen an Olympischen Spielen teilnahm.

Platz Name Nation Zeit
1 Fita Bayisa Athiopien 1991 Äthiopien 28:23,55 min
2 Moses Tanui Kenia Kenia 28:24,07 min
3 Richard Nerurkar Vereinigtes Konigreich Großbritannien 28:24,35 min
4 Hammou Boutayeb Marokko Marokko 28:25,73 min
5 Todd Williams Vereinigte Staaten USA 28:26,32 min
6 Arturo Barrios Mexiko Mexiko 28:28,26 min
7 Xolile Yawa Sudafrika 1961 Südafrika Südafrika 28:28,78 min
8 Antonio Fabián Silio Argentinien Argentinien 28:31,02 min
9 António Martis-Bordelo Frankreich Frankreich 28:35,13 min
10 Francesco Bennici Italien Italien 28:45,62 min
11 José Carlos Adán Spanien Spanien 28:50,38 min
12 Mathias Ntawulikura Ruanda 1962 Ruanda 28:51,79 min
13 Aaron Ramirez Vereinigte Staaten USA 29:00,12 min
14 Sakae Osaki Japan Japan 29:20,01 min
15 Fernando Couto Portugal Portugal 29:20,06 min
16 Carsten Eich Deutschland Deutschland 29:22,19 min
17 Noel Berkeley Irland Irland 29:23,58 min
18 Vincent Rousseau Belgien Belgien 29:25,68 min
19 Eamonn Martin Vereinigtes Konigreich Großbritannien 29:35,65 min
20 Isaac Simelane Eswatini Swasiland 29:48,49 min
21 John Mwathiwa Malawi Malawi 29:54,26 min
22 Herder Vázquez Kolumbien Kolumbien 30:07,55 min
23 Roberto Punina Ecuador Ecuador 30:19,76 min
24 Policarpio Calizaya Bolivien Bolivien 30:27,01 min
25 Omar Daher Gadid Dschibuti Dschibuti 30:32,89 min
26 Khalid al-Estashi Jemen Jemen 30:49,58 min
27 Marlon Williams Jungferninseln Amerikanische Amerikanische Jungferninseln 31:22,13 min
28 Binesh Prasad Fidschi Fidschi 31:46,19 min
Khalid Skah (Foto: 2012) – zunächst disqualifiziert wegen unerlaubter Unterstützung durch einen Teamkollegen, dann doch zum Sieger erklärt
Bronzemedaillengewinner Addis Abebe
Germán Silva (hier im Jahr 2015) erreichte den sechsten Platz

Datum: 3. August 1992, 22:15 Uhr[2]

Zwischenzeiten
Zwischenzeit-
Marke
Zwischenzeit Führende(r) 1000-m-Zeit
1000 m 2:50,88 min Salvatore Antibo mit dem kompletten Feld 2:50,88 min
2000 m 5:40,75 min Germán Silva mit dem kompletten Feld 2:49,87 min
3000 m 8:26,94 min William Koech mit dem kompletten Feld 2:46,19 min
4000 m 11:09,58 min Richard Chelimo in einer achtköpfigen Spitzengruppe 2:42,64 min
5000 m 13:53,66 min Richard Chelimo in einer achtköpfigen Spitzengruppe 2:44,08 min
6000 m 16:40,86 min Richard Chelimo in einer achtköpfigen Spitzengruppe 2:47,20 min
7000 m 19:23,91 min Richard Chelimo vor Khalid Skah 2:43,05 min
8000 m 22:11,30 min Khalid Skah vor Richard Chelimo 2:47,39 min
9000 m 25:03,21 min Richard Chelimo vor Khalid Skah 2:49,91 min
10.000 m 27:46,70 min Khalid Skah 2:43,49 min
Platz Name Nation Zeit
1 Khalid Skah Marokko Marokko 27:46,70 min
2 Richard Chelimo Kenia Kenia 27:47,72 min
3 Addis Abebe Athiopien 1991 Äthiopien 28:00,07 min
4 Salvatore Antibo Italien Italien 28:11,39 min
5 Arturo Barrios Mexiko Mexiko 28:17,79 min
6 Germán Silva Mexiko Mexiko 28:20,19 min
7 William Koech Kenia Kenia 28:25,18 min
8 Moses Tanui Kenia Kenia 28:27,11 min
9 Fita Bayisa Athiopien 1991 Äthiopien 28:27,68 min
10 Todd Williams Vereinigte Staaten USA 28:29,38 min
11 Paul Evans Vereinigtes Konigreich Großbritannien 28:29,83 min
12 Zoltán Káldy Ungarn Ungarn 28:34,21 min
13 Xolile Yawa Sudafrika 1961 Südafrika 28:37,18 min
14 Haruo Urata Japan Japan 28:37,61 min
15 António Martis-Bordelo Frankreich Frankreich 28:47,66 min
16 Armando Quintanilla Mexiko Mexiko 28:48,05 min
17 Richard Nerurkar Vereinigtes Konigreich Großbritannien 28:48,48 min
18 Antonio Fabián Silio Argentinien Argentinien 28:55,20 min
19 John Halvorsen Norwegen Norwegen 29:53,91 min
DSQ Hammou Boutayeb Marokko Marokko

Zwanzig Athleten bestritten das Finale: drei Kenianer, drei Mexikaner, zwei Äthiopier, zwei Marokkaner, zwei Briten sowie jeweils ein Läufer aus Argentinien, Frankreich, Italien, Japan, Norwegen, Südafrika, Ungarn und den USA.

Zum Favoritenkreis zählten neben dem kenianischen Weltmeister Moses Tanui und dessen Landsmann Richard Chelimo, Vizeweltmeister, der mexikanische Weltrekordhalter Arturo Barrios und der marokkanische WM-Dritte Khalid Skah. Der italienische Europameister Salvatore Antibo, der 1988 die Silbermedaille gewonnen hatte, ging hier eher mit Außenseiterchancen an den Start, er hatte nicht mehr ganz die Topform vergangener Jahre.

Nach nicht ganz flottem Start mit wechselnden Führenden übernahm Chelimo nach dem dritten Kilometer die Spitze und forcierte das Tempo. So konnten ab der achten Runde nur noch sieben Läufer folgen. In Runde sechzehn lag Chelimo zusammen mit dem Marokkaner Khalid Skah in Führung, die beiden setzten sich deutlich von ihren Verfolgern ab. Von Runde neunzehn an begannen die Überrundungen langsamer Läufer. Nach knapp neun Kilometern war auch Skahs Landsmann Hammou Boutayeb unter den überrundeten Läufern. Boutayeb hängte sich an die beiden Führenden an. In den folgenden anderthalb Runden versuchte Boutayeb seinem Teamkameraden Skah zu helfen, indem er sich mehrmals an die Spitze setzte, und anschließend das Tempo verlangsamte, um Chelimos Laufrhythmus zu stören. Kurz vor der letzten Runde wurde Boutayeb von dem schwedischen Offiziellen Carl-Gustaf Tollemar verwarnt. Seine Versuche, Boutayeb zu stoppen und aus dem Rennen zu nehmen, waren jedoch wirkungslos. In der letzten Runde stieg Boutayeb dann doch aus, während Skah das Tempo anzog. Richard Chelimo konnte nicht mehr folgen und gewann die Silbermedaille. Der Äthiopier Addis Abebe gewann die Bronzemedaille. Salvatore Antibo kam als Vierter ins Ziel, Arturo Barrios als Fünfter, William Tanui als Achter, während Khalid Skah vorne die Goldmedaille gewonnen hatte.

Auf der Ehrenrunde wurde Skah von den Zuschauern ausgebuht. Noch auf dieser Ehrenrunde wurde er vom Leichtathletikweltverband IAAF disqualifiziert. Das marokkanische NOK legte daraufhin Protest ein, dem stattgegeben wurde. Disqualifiziert wurde nun Hammou Boutayeb. Bei der Siegerehrung, die zwei Tage später stattfand, wurde Skah wieder ausgebuht, während Chelimo mit Standing Ovations bedacht wurde.

Einzelnachweise

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  1. Athletics - Progression of outdoor world records, 10.000 m - Men, sport-record.de, abgerufen am 16. Dezember 2021
  2. a b c d Official Report of the Games of the XXV Olympiad, Barcelona 1992, Volume 5: The Results, Resultate Leichtathletik: S. 45, katalanisch/spanisch/englisch/französisch (PDF, 38.876 KB), abgerufen am 16. Dezember 2021