Olympische Sommerspiele 2016/Leichtathletik – 10.000 m (Männer)

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Sportart Leichtathletik
Disziplin 10.000-Meter-Lauf
Geschlecht Männer
Teilnehmer 34 Athleten aus 15 Ländern
Wettkampfort Estádio Olímpico João Havelange
Wettkampfphase 13. August 2016
Siegerzeit 27:05,17 min
Medaillengewinner
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Mo Farah (GBR)
Kenia Paul Tanui (KEN)
Athiopien Tamirat Tola (ETH)
2012 2020
Innenraum des Estádio Olímpico João Havelange während der Spiele von Rio

Der 10.000-Meter-Lauf der Männer bei den Olympischen Spielen 2016 in Rio de Janeiro wurde am 13. August 2016 im Estádio Olímpico João Havelange ausgetragen. 34 Athleten nahmen teil.

Olympiasieger wurde der Brite Mo Farah. Die Silbermedaille gewann der Kenianer Paul Tanui. Bronze ging an den Äthiopier Tamirat Tola.

Athleten aus Deutschland, der Schweiz, Österreich und Liechtenstein nahmen nicht teil.

Aktuelle Titelträger[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Olympiasieger Mo Farah (Vereinigtes Konigreich Großbritannien) 27:30,42 min London 2012
Weltmeister 27:01,13 min Peking 2015
Europameister Polat Kemboi Arıkan (Turkei Türkei) 28:18,52 min Amsterdam 2016
Nord-/Zentralamerika-/Karibik-Meister Lopez Lomong (Vereinigte Staaten USA) 29:49,03 min San José 2015
Südamerika-Meister Bayron Piedra (Ecuador Ecuador) 28:30,80 min Lima 2015
Asienmeister El Hassan el-Abbassi (Bahrain Bahrain) 28:50,71 min Wuhan 2015
Afrikameister Stephen Mokoka (Sudafrika Südafrika) 28:02,97 min Durban 2016
Ozeanienmeister Matthew Dryden (Neuseeland Neuseeland) 34:18,41 min Cairns 2015

Bestehende Rekorde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weltrekord Kenenisa Bekele (Athiopien Äthiopien) 26:17,53 min Brüssel, Belgien 26. August 2005[1]
Olympischer Rekord 27:01,17 min Finale OS Peking, Volksrepublik China 17. August 2008

Der bestehende olympische Rekord wurde bei diesen Spielen nicht erreicht. Die Siegeszeit des britischen Olympiasiegers Mo Farah im Rennen am 20. August betrug 27:05,17 min, womit er den Rekord nur knapp um genau vier Sekunden verfehlte. Zum Weltrekord fehlten ihm 43,64 Sekunden.

Anmerkung:
Alle Zeitangaben sind auf die Ortszeit Rio (UTC-3) bezogen.

Resultat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Finalszene (v. l. n. r.): Abraham Cheroben, Hassan Chani, Tamirat Tola, Nguse Amlosom, Leonard Korir, Shadrak Kipchirchir,
El Hassan el-Abassi, Joshua Cheptegei, Moses Kurong
Finalszene (v. l. n. r.): Yūta Shitara, Hassan Chani, Olivier Irabaruta, Leonard Korir, Kota Murayama
Finalszene (v. l. n. r.): Abadi Hadis, Shadrak Kipchirchir, Mo Farah

Der Wettkampf wurde ohne Qualifikation direkt in einem Finallauf durchgeführt.

Finalszene (v. l. n. r.): Nguse Amlosom, Mohammed Ahmed, Shadrak Kipchirchir, Abadi Hadis, Galen Rupp
Finalszene (v. l. n. r.): Suguru Ōsako, Polat Kemboi Arıkan, Leonard Korir, Ross Millington, Zane Robertson
Zwischenzeiten
Zwischenzeit-
Marke
Zwischenzeit Führende(r) 1000-m-Zeit
1000 m 2:55,20 min Luis Ostos 2:55,20 min
2000 m 5:44,49 min Olivier Irabaruta 2:49,29 min
3000 m 8:30,70 min Tamirat Tola 2:46,21 min
4000 m 11:12,29 min Yigrem Demelash 2:41,59 min
5000 m 13:53,11 min Tamirat Tola 2:40,82 min
6000 m 16:37,20 min Paul Kipngetich Tanui 2:44,09 min
7000 m 19:19,07 min Bedan Karoki 2:41,87 min
8000 m 22:00,83 min Yigrem Demelash 2:41,76 min
9000 m 24:36,95 min Mo Farah 2:36,12 min
10.000 m 27:05,17 min Mo Farah 2:28,22 min
Platz Name Nation Zeit (min) Anmerkung
1 Mo Farah Vereinigtes Konigreich Großbritannien 27:05,17
2 Paul Kipngetich Tanui Kenia Kenia 27:05,64
3 Tamirat Tola Athiopien Äthiopien 27:06,26
4 Yigrem Demelash Athiopien Äthiopien 27:06,27
5 Galen Rupp Vereinigte Staaten USA 27:08,92
6 Joshua Cheptegei Uganda Uganda 27:10,06
7 Bedan Karoki Kenia Kenia 27:22,93
8 Zersenay Tadese Eritrea Eritrea 27:23,86
9 Nguse Amlosom Eritrea Eritrea 27:30,79
10 Abraham Cheroben Bahrain Bahrain 27:31,86
11 Geoffrey Kamworor Kenia Kenia 27:31,94
12 Zane Robertson Neuseeland Neuseeland 27:33,67 NR
13 Polat Kemboi Arıkan Turkei Türkei 27:35,50
14 Leonard Korir Vereinigte Staaten USA 27:35,65
15 Abadi Hadis Athiopien Äthiopien 27:36,34
16 David McNeill Australien Australien 27:51,71
17 Suguru Ōsako Japan Japan 27:51,94
18 Stephen Mokoka Sudafrika Südafrika 27:54,57
19 Shadrack Kipchirchir Vereinigte Staaten USA 27:58,32
20 Bashir Abdi Belgien Belgien 28:01,49
21 Luis Ostos Peru Peru 28:02,03
22 Moses Kurong Uganda Uganda 28:03,38
23 Timothy Toroitich Uganda Uganda 28:04,84
24 Goitom Kifle Eritrea Eritrea 28:15,99
25 Andrew Vernon Vereinigtes Konigreich Großbritannien 28:19,36
26 El Hassan el-Abbassi Bahrain Bahrain 28:20,17
27 Olivier Irabaruta Burundi Burundi 28:32,75
28 Ben St. Lawrence Australien Australien 28:46,32
29 Yūta Shitara Japan Japan 28:55,23
30 Kōta Murayama Japan Japan 29:02,51
31 Ross Millington Vereinigtes Konigreich Großbritannien 29:14,95
32 Mohammed Ahmed Kanada Kanada 29:32,84
DNF Hassan Chani Bahrain Bahrain
Ali Kaya Turkei Türkei

Das Rennen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der britische Doppelolympiasieger von 2012 über 5000 und 10.000 Meter Mo Farah hatte als Doppelweltmeister über die beiden Bahnlangstrecken von 2013 und 2015 auch hier wieder die klare Favoritenrolle inne. Seine stärksten Gegner kamen aus den afrikanischen Ländern Kenia, Äthiopien und Eritrea. Vor allem die drei bei den letzten Weltmeisterschaften hinter Farah platzierten Kenianer Geoffrey Kamworor, Paul Tanui und Bedan Karoki hatten große Ambitionen, den Briten diesmal zu schlagen. Auch Farahs US-amerikanischer Trainingskollege Galen Rupp war wieder stark einzuschätzen.

Farah reihte sich in den ersten Runden wie von ihm gewohnt im Feld mit Kontakt zur Spitze ein. Die ersten tausend Meter wurden mit 2:55,20 min zurückhaltend gelaufen. Anschließend zogen die Läufer das Tempo immer mehr an. Nach drei Kilometern übernahmen die Äthiopier Tamirat Tola und Yigrem Demelash die Führungsarbeit. Über viele Runden arbeiteten diese beiden mit Wechseln an der Spitze zusammen und hielten das Tempo hoch. Die 1000-Meter-Abschnitte zwischen Kilometer drei und acht wurden in Zeiten von jeweils nur knapp über 2:40 min absolviert. Die Kenianer Tanui und Kamworor waren die ersten Verfolger der Äthiopier. Auch Farah gehörte dieser Spitzengruppe an. Kurz vor der Hälfte des Rennens kam er zu Fall, rappelte sich jedoch schnell wieder hoch und konnte das Rennen problemlos fortsetzen.

Auf dem vorletzten Kilometer wurde das Rennen noch schneller, die Führungsgruppe bestand auf den letzten Runden noch aus den sechs Läufern Tanui, Tola, Demelash, Farah, Rupp und Joshua Cheptegei aus Uganda. Tausend Meter vor Schluss ergriff Farah erstmals die Initiative und erhöhte das Tempo entscheidend. Cheptegei musste nun abreißen lassen.

Auf der Gegengeraden der Schlussrunde startete Tanui einen Angriff, das hohe Tempo sprengte die Führungsgruppe. Nur Farah blieb dem Kenianer auf den Fersen, dahinter riss jetzt eine Lücke auf. Auf der Zielgeraden zog Farah mit seinem starken Schlussspurt an Tanui vorbei und gewann damit seine dritte Goldmedaille insgesamt, die erste hier in Rio. Der WM-Dritte Paul Tanui errang Silber, Bronze ging Tamirat Tola vor Yigrem Demelash und Galen Rupp. Joshua Cheptegei belegte Rang sechs, Bedan Karoki wurde Siebter vor Zersenay Tadese aus Eritrea.

Nur um genau vier Sekunden verfehlte Mo Farah mit seiner Siegerzeit Kenenisa Bekeles olympischen Rekord von 2008. Den letzten Kilometer hatte der Brite in 2:28,22 min zurückgelegt.

Videolinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Athletics - Progression of outdoor world records, 10.000 m – Men, sport-record.de, abgerufen am 19. Mai 2022