Ransbach (Willingshausen)

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Ransbach
Koordinaten: 50° 53′ N, 9° 14′ OKoordinaten: 50° 53′ 14″ N, 9° 13′ 43″ O
Höhe: 230 m ü. NHN
Fläche: 3,16 km²[1]
Einwohner: 26 (1. Jan. 2015)[2]
Bevölkerungsdichte: 8 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Januar 1974
Postleitzahl: 34628
Vorwahl: 06691

Ransbach ist der nach Einwohnern kleinste Ortsteil der Gemeinde Willingshausen im nordhessischen Schwalm-Eder-Kreis. Er besteht aus sechs Höfen.

Der Ort liegt im Süden der Schwalm nordöstlich des Hauptortes. Im Ort treffen sich die Kreisstraße 107 und die Landesstraße 3263.

Die älteste bekannte schriftliche Erwähnung von Ransbach erfolgte unter dem Namen Ramesbahc im Jahr 1164. Weitere Erwähnungen erfolgenden unten den Ortsnamen (in Klammern das Jahr der Erwähnung):[1] Ramsbach (1215), Rammesbach (1254) und Ranspach (1426).

Im Dreißigjährigen Krieg wurde das kleine Dorf am 14. November 1640, am Tage vor dem Gefecht am Riebelsdorfer Berg, ebenso wie Niedergrenzebach, Steina, Leimbach, Loshausen, Zella und Salmshausen, von kaiserlichen Truppen des Generals Hans Rudolf von Breda vollständig niedergebrannt.[3]

Zum 1. Januar 1974 wurde die bis dahin selbständige Gemeinde Ransbach im Zuge der Gebietsreform in Hessen kraft Landesgesetz mit weiteren Gemeinden und der am 31. Dezember 1971 gebildeten Gemeinde Antrefftal zu einer neuen Großgemeinde mit dem Namen Willingshausen zusammengeschlossen.[4][5] Für alle ehemals eigenständigen Gemeinden wurde je ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung gebildet.[6]

Das Feste Haus von Ransbach, 1979 abgebaut, steht seit den 1980er Jahren im Hessenpark als markantes Beispiel einer Klein- und Niederungsburg.[7][8]

Am 18. August 2009 wurde in Ransbach eine der größten Biogasanlagen Hessens mit einer Leistung von 1,7 MW in Betrieb genommen.

Einwohnerstruktur 2011

Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Ransbach 24 Einwohner. Darunter waren keine Ausländer. Nach dem Lebensalter waren keine Einwohner unter 18 Jahren, 12 zwischen 18 und 49, 9 zwischen 50 und 64 und 3 Einwohner waren älter.[9] Die Einwohner lebten in 9 Haushalten. Davon waren 3 Singlehaushalte, keine Paare ohne Kinder und 3 Paare mit Kindern, sowie keine Alleinerziehende und keine Wohngemeinschaften. In 18 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 75 Haushaltungen lebten keine Senioren.[9]

Einwohnerentwicklung

Quelle: Historisches Ortslexikon[1]
• 1585: 3 Hausgesesse
• 1681: ein Hausgesesse
• 1787: 6 Hausgesesse, 68 Einwohner
Ransbach: Einwohnerzahlen von 1834 bis 2015
Jahr  Einwohner
1834
  
78
1840
  
66
1846
  
58
1852
  
54
1858
  
67
1864
  
77
1871
  
76
1875
  
68
1885
  
59
1895
  
58
1905
  
56
1910
  
51
1925
  
66
1939
  
57
1946
  
93
1950
  
100
1956
  
77
1961
  
63
1967
  
38
1980
  
?
1990
  
?
2000
  
?
2011
  
24
2015
  
26
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: Gemeinde Willingshausen[2]; Zensus 2011[9]

Historische Religionszugehörigkeit

Quelle: Historisches Ortslexikon[1]
• 1861: 74 evangelisch-reformierte Einwohner
• 1885: 59 evangelische (= 100 %) Einwohner
• 1961: 51 evangelische (= 80,95 %), 12 katholische (= 19,05 %) Einwohner

Historische Erwerbstätigkeit

• 1787: ein Schmied
• 1838 Familien: 6 Ackerbau, eine Gewerbe.
• 1961 Erwerbspersonen: 29 Land- und Forstwirtschaft, drei produzierendes Gewerbe, eine Dienstleistungen und Sonstiges

Für Ransbach besteht ein Ortsbezirk (Gebiete der ehemaligen Gemeinde Ransbach) mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung. Der Ortsbeirat besteht aus fünf Mitgliedern.[6] Bei der Kommunalwahlen in Hessen 2021 gehörten alle Kandidaten der „Bürgerliste Ransbach“ an.[10] Der Ortsbeirat wählte Rüdiger Nagel zum Ortsvorsteher.[11]

Einzelnachweise

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  1. a b c d Ransbach, Schwalm-Eder-Kreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 15. März 2016). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  2. a b Wirtschaft und Verkehr. In: internetseite. Gemeinde Willingshausen, archiviert vom Original am 27. April 2017; abgerufen im September 2018.
  3. Wikisource: Treysa
  4. Gesetz zur Neugliederung der Landkreise Fritzlar-Homberg, Melsungen und Ziegenhain (GVBl. II 330-22) vom 28. September 1973. In: Der Hessische Minister des Innern (Hrsg.): Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Hessen. 1973 Nr. 25, S. 356, § 2 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 2,3 MB]).
  5. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 412 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
  6. a b Hauptsatzung. (PDF; 3,64 mB) § 5. In: Webauftritt. Gemeinde Willingshausen, abgerufen im März 2023.
  7. Burg Ransbach, Schwalm-Eder-Kreis. Historisches Ortslexikon für Hessen (Stand: 17. Februar 2014). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS). Hessisches Institut für Landesgeschichte, abgerufen am 9. Juli 2014.
  8. Rudolf Knappe: Mittelalterliche Burgen in Hessen. 800 Burgen, Burgruinen und Burgstätten. 3. Auflage. Wartberg-Verlag, Gudensberg-Gleichen 2000, ISBN 3-86134-228-6, S. 161.
  9. a b c Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,8 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 42 und 98, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 27. Oktober 2020;.
  10. Ortsbeiratswahl Ransbach. In: Votemanager. Kommunales Gebietsrechenzentrum, abgerufen im März 2023.
  11. Ortsbeirat Ransbach. In: Webauftritt. Gemeinde Willingshausen, abgerufen im März 2023.