Richard Schabl

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Richard Schabl
Nation Deutschland Deutschland
Geburtstag 1959 (65 Jahre)
Geburtsort Deutschland
Größe 177 cm
Gewicht 77 kg
Beruf Skisportler,
Fotograf,
Filmproduzent,
Investor
Karriere
Disziplin Ski Ballett, Buckelpiste, Skikunstspringen, Kombination
Verein Skiclub Piding
Status zurückgetreten
Karriereende 1986
Medaillenspiegel
Weltmeisterschaften 1 × Goldmedaille 0 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
Europameisterschaften 2 × Goldmedaille 0 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
Deutsche Meisterschaften 2 × Goldmedaille 0 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
 Freestyle-Skiing-Weltmeisterschaften
Gold Tignes 1986 Ballett
Gold Europameister 1981 und 1984 Ballett Gold
Deutscher Meister 1979 Kombination Gold
Deutscher Meister 1983 Ballett Gold
Junioren Weltmeister 1980 Ballett
Platzierungen im Freestyle-Skiing-Weltcup
 Debüt im Weltcup 1980
 Weltcupsiege 12
 Gesamtweltcup 1. (Freestyle-Skiing-Weltcup 1982/83) 11. (1984/85)
 Ballettweltcup 1. (1983, 1984)
 Podiumsplatzierungen 1. 2. 3.
 Ballett 12 13 3
letzte Änderung: (Junioren Weltmeister 1980 Ski Ballet FIS)
Arapahoe Basin Colorado
One Handed Pole Flip

Richard Schabl (* 1959)[1] ist ein ehemaliger deutscher Freestyle-Skier. Er war auf die nicht mehr ausgetragene Disziplin Acroski spezialisiert. In dieser Disziplin wurde er 1986 erster FIS-Weltmeister und 1980 FIS-Junioren-Weltmeister. Er gewann zweimal die Disziplinenwertung im Weltcup sowie zwölf Einzelwettkämpfe.

(Quelle: [2])

Sportliche Laufbahn

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Richard Schabl stammt aus Bergen im Chiemgau und erlernte das Skifahren im Skiclub Piding.[3]

Schabl begann im Alter von 16 Jahren[4] professionell mit dem Freestyle-Sport und kämpfte sich in den folgenden Jahren bis in die Weltspitze vor. 1979 wurde er erstmals deutscher Meister in der Kombination. 1980 lancierte die FIS den Freestyle-Skiing-Weltcup und Schabl startete im Ballett. Als bestes Resultat erreichte er einen fünften Platz am Oberjoch. In den kommenden beiden Jahren belegte er die Ränge drei und vier in der Disziplinenwertung, seinen ersten Weltcupsieg feierte er im Januar 1982 in Blackcomb.

Im Winter 1982/83 gelangen ihm vier Siege und er konnte die Ballett-Disziplinenwertung erstmals für sich entscheiden. Zudem wurde er zum ersten und einzigen Mal deutscher Meister in seiner Spezialdisziplin. Auch in der Saison danach behauptete er den Status als Nummer eins im Weltcup, gewann die Disziplinenwertung aber nur dank der besseren Ergebnisse vor seinem punktegleichen Landsmann Hermann Reitberger. Die beiden setzten die deutsche Dominanz im Skiballett fort. Im Februar 1986 konnte sich Schabl bei den allerersten Freestyle-Weltmeisterschaften in Tignes jedoch gegen sämtliche Konkurrenz durchsetzen und gewann die Goldmedaille. Danach beendete er seine aktive Laufbahn im Leistungssport. Ihm wird die Erfindung des einhändigen Pole-flip zugeschrieben.[5]

Weitere Karriere

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Neben seiner Laufbahn als Wettkampfsportler war Richard Schabl Inhaber des internationalen Freestyle-Sommer Camps auf dem Hintertuxer Gletscher.[6] Seit 1984 lebte er im Winterhalbjahr hauptsächlich in Breckenridge, Colorado, und begann als Produzent und Darsteller an Skifilmen mitzuwirken. Später betätigte er sich außerdem als Fotograf für verschiedene Magazine. Über ein Jahrzehnt produzierte er den Spielfilm Smoke in the Tunnel, der die Brandkatastrophe von Kaprun im Jahr 2000 als Rahmenhandlung hat. Schabl hatte sich am 11. November 2000 selbst im Skigebiet aufgehalten, eigenen Angaben zufolge aber die Gondel anstelle der Standseilbahn genommen. Der 8,5 Millionen US-Dollar teure Film wurde großteils in Österreich und Breckenridge gedreht.[4][7] Allerdings wurde er bis jetzt wohl nur vor einem kleinen Publikum in Breckenridge und Aspen aufgeführt.[8] Die Veröffentlichung ist für 11. November 2025 in den USA geplant.[9]

Ein IMDb-Eintrag zum Film ist nicht vorhanden.[10]

Darüber hinaus trat Richard Schabl in mehreren Fernsehshows mit der von ihm erfundenen Trickski Trockenskipiste auf, die zum ersten Mal Saltos auf einen Laufband ermöglichte. Am 3. November 1990 war er in einer Ausgabe von Wetten, dass..? in Linz zu Gast.[11] 1993 stellte er in der Sendung Aber Hallo mit 22 Ski-Überschlägen binnen 60 Sekunden auf einem Förderband einen Weltrekord auf.[5] Ein Rekord im Railsliding gelang ihm im Januar 2010 bei den Kaiserblickliften in Sachrang, wo er eine Distanz von 48 Metern zurücklegte.[12]

Schabl lebt zeitweise in der Karibik.[4]

Weltmeisterschaften

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Weltcupwertungen

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Saison Gesamt Ballett
Platz Punkte Platz Punkte
1980 48. 37 19. 37
1981 18. 133 3. 133
1982 26. 132 4. 132
1983 16. 25 1. 124
1984 13. 25 1. 148
1984/85 11. 24 2. 170
1985/86 28. 19 8. 94

Schabl errang im Weltcup in nur 6 Jahren 28 Podestplätze, davon 12 Siege:[13]

Datum Ort Land Disziplin
9. Januar 1982 Blackcomb Kanada Ballett
3. Januar 1983 Mariazell Österreich Ballett
20. Januar 1983 Tignes Frankreich Ballett
2. Februar 1983 Livigno Italien Ballett
12. Februar 1983 Ravascletto Italien Ballett
20. Januar 1984 Breckenridge USA Ballett
3. März 1984 Oberjoch Deutschland Ballett
20. März 1984 Sälen Schweden Ballett
27. März 1984 Tignes Frankreich Ballett
1. Februar 1985 La Sauze Frankreich Ballett
9. März 1985 Mariazell Österreich Ballett
17. Dezember 1985 Zermatt Schweiz Ballett

Weitere Erfolge

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  • 2 deutsche Meistertitel (Kombination 1979, Ballett 1983)[14]
  • Europameister im Skiballett 1981 und 1984

Einzelnachweise

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  1. Martin Oberpriller: Virtuelle Abfahrt auf Teppich. In: Solinger Morgenpost, Ausgabe vom 26. Februar 2007, B3.
  2. Freistilski - Deutsche Meisterschaften (Herren). Abgerufen am 3. November 2022.
  3. Chronik. ASV Piding, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 23. März 2017; abgerufen am 24. März 2020.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.asv-piding-ski.de
  4. a b c Smoke in the Tunnel – Interview mit Richard Schabl. SO!TV/YouTube, 1. Mai 2015, abgerufen am 24. März 2020.
  5. a b Andy Frame: Richard Schabl: Skiing on the mind. Summit Daily, 1. Juni 2005, abgerufen am 24. März 2020 (englisch).
  6. Schabl Freestyle Camp. In: Skiing. Frühling 1984, S. 101 (englisch).
  7. Heather Jarvis: Part-time Breckenridge resident and World Cup winner produces ‘Smoke in the Tunnel,’ a film about the Kaprun disaster. Vail Daily, 30. Oktober 2016, abgerufen am 24. März 2020 (englisch).
  8. Smoke in the Tunnel. Abgerufen am 8. November 2020 (amerikanisches Englisch).
  9. Smoke in the Tunnel. Abgerufen am 26. Dezember 2023 (englisch).
  10. http://www.imdb.com/find. Abgerufen am 8. November 2020.
  11. Aufgeschnappt. In: Kronen Zeitung, Ausgabe vom 3. November 1990, S. 17.
  12. Sachrang: Trickski-Weltmeister bricht Rekord. In: Chiemgau-Zeitung, Ausgabe vom 7. Januar 2010, S. 15.
  13. Wintersport Charts. Wintersport Charts, abgerufen am 24. März 2020.
  14. Deutscher Skiverband (Hrsg.): Statistik-Jahrbuch 2017 des DSV, München 2017, S. 124–125.