SV Blau-Weiß Zorbau

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SV Blau-Weiß Zorbau
Logo
Basisdaten
Name Sportverein Blau-Weiß Zorbau 1894 e. V.
Sitz Zorbau, Burgenlandkreis, Sachsen-Anhalt
Gründung 1894
Farben Blau-Weiß
Präsident Dietmar Neuhaus
Website sv-blau-weiss-zorbau.de
Erste Fußballmannschaft
Cheftrainer Marcus Dörfer
Spielstätte Sportplatz Zorbau
Plätze 2000
Liga NOFV Oberliga Süd
2023/24 1. Platz   (Verbandsliga Sachsen-Anhalt)

Der SV Blau-Weiß Zorbau ist ein Sportverein aus Zorbau im Burgenlandkreis aus dem südlichen Sachsen-Anhalt. Der Verein hat eine Fußball- und Leichtathletik-Abteilung. Der Verein wurde 1894 gegründet und die Vereinsfarben sind Blau-Weiß. Seit der Saison 2024/25 spielt die erste Mannschaft in der fünftklassigen Oberliga Nordost-Süd.

Der SV Blau Weiß Zorbau ging aus dem 1894 gegründeten Turn- und Sportverein Zorbau (TuS Zorbau) hervor.[1] Bis zum Verbot des Vereins 1938 nahmen Sportler des Turnvereins an regionalen und überregionalen Wettkämpfen, so unter anderem am Deutschen Turnfest 1934 in Frankfurt am Main teil. Bereits Anfang der 1930er Jahre wurde auch Fußball gespielt. Der genaue Beginn ist leider nicht mehr zu ermitteln. Man spielte mit mehreren Nachwuchs- und Herrenmannschaften im Landkreis Weißenfels. Heimstätte des Vereins war die jetzige Sportstätte des FSV Blau-Weiß Borau. Wie überall im Land endete auch in Zorbau mit Beginn des Zweiten Weltkrieges und dem Verbot der Vereine vorerst der Sportbetrieb. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Sportverein 1953 neu gegründet und zwar mit den Sportfreunden aus Keutschen als SV Dynamo Hohenmölsen.[2] Die ersten Spiele fanden damals unweit der heutigen Spielstätte der SG Großgrimma statt.

Zu DDR-Zeiten spielte der Verein ab 1954 unter den Namen BSG Traktor Zorbau unter anderem in der Kreis- und Bezirksklasse Halle.[3] 1956 wurde in Zorbau ein neuer Sportplatz errichtet, da die alte Heimstätte durch die Kreisgebietsreform 1953 nunmehr außerhalb des Gemeindegebietes lag. 1965/66 erlangte man den ersten Kreismeistertitel im Herrenbereich, unterlag anschließend aber in der Gruppenphase dem SV Motor Weißenfels um den Aufstieg in die Bezirksklasse.

1990 trat der neue SV Blau Weiß Zorbau dem Deutschen Fußball-Verband und dem Landessportbund Sachsen-Anhalt bei. Nach der Wende spielte man bis 1995 in der 1. Kreisklasse Weißenfels. Danach stieg der Verein in die Kreisliga Weißenfels auf, wo man von der Saison 1995/96 bis 1998/99 spielte. In der Saison 1998/99 wurde Blau Weiß Zorbau dann Meister in der Kreisliga Weißenfels und stieg in die Landesklasse auf, in der er bis zur Saison 2010/11 spielte.[4]

2011 stieg die Mannschaft als Meister in die Landesliga Süd auf.[5] 2014 feierte der Verein sein 120-jähriges Vereinsjubiläum mit einem Spiel gegen den FC Carl Zeiss Jena und einem Vierländerturnier. In der Saison 2015/16 wurde Blau-Weiß Vizemeister in der Landesliga. In der Relegation gegen den Vizemeister der Landesliga Nord, Germania Olvenstedt, ging es dann um den Aufstieg in die Verbandsliga Sachsen-Anhalt. Im ersten Relegationsspiel mussten die Zorbauer nach Olvenstedt, dieses Spiel konnte man klar für sich verbuchen. (Germania Olvenstedt 0:5 SV Blau-Weiß Zorbau)[6] Auch im zweiten Spiel konnten sich die Hausherren vor eigenem Publikum durchsetzen und so den Aufstieg in die Verbandsliga feiern. (SV Blau-Weiß Zorbau 4:0 Germania Olvenstedt)[7] In der Verbandsliga-Saison 2017/18 spielte der Verein eine beeindruckende Hinrunde ohne Niederlage und wurde Herbstmeister. Am Ende der Saison stand man schließlich auf den zweiten Tabellenplatz mit 19 Siegen, zehn Unentschieden und nur einer Niederlage.[8][9] Im selben Jahr schafften es die Blau-Weißen sogar bis ins Halbfinale des Landespokals von Sachsen-Anhalt, wo man im Achtelfinale die Oberliga-Mannschaft der SG Union Sandersdorf mit 2:1 schlagen konnte.[10] Auch im Viertelfinale bekamen es die Zorbauer mit einer Oberliga-Mannschaft zu tun, die TV Askania Bernburg konnte mit 3:2 bezwungen werden.[11] Im Halbfinale musste man sich dem 1. FC Lok Stendal mit 0:1 geschlagen geben.[12] Als Vizemeister der Verbandsliga 2017/18 stieg der Verein erstmals in die Oberliga Nordost auf.[13] Nach einem Jahr in der Oberliga musste der Verein als Tabellenletzter in die Verbandsliga Sachsen-Anhalt absteigen.[14] Nachdem die Saison 2019/20 auf Grund der COVID-19-Pandemie abgebrochen werden musste, stieg der eigentlich nur auf dem zweiten Tabellenplatz geführte Verein wieder in die Oberliga auf, da der erstplatzierte Verein auf einen Aufstieg verzichtete.[15] In den beiden darauffolgenden Saisons gelang dem Verein jeweils der Klassenerhalt in der Oberliga, obwohl der langjährige Erfolgstrainer Maik Kunze die Blau-weißen im Sommer 2021 verließ. In der Saison 2022/23 folgte nach einer schwachen Rückrunde aber doch der Abstieg in die Verbandsliga. 2024 gelang als Verbandsliga-Meister die Rückkehr in die Oberliga.

Der Verein hat eine Rivalität mit dem 1. FC Weißenfels um die Vorherrschaft im Burgenlandkreis.[16]

Namentlicher Werdegang[17]
Zeitraum Name
1894 bis 1954 Turn- und Sportverein Zorbau
1954 bis 1990 Betriebssportgemeinschaft Traktor Zorbau
seit 1990 Sportverein Blau-Weiß Zorbau
Zeitraum Liga Ebene
1990 bis 1991 Bezirksklasse Halle -
1991 bis 1995 1. Kreisklasse Weißenfels -
1995 bis 1999 Kreisklasse Weißenfels   -
1999 bis 2011 Landesklasse Sachsen-Anhalt   8
2011 bis 2016 Landesliga Süd Sachsen-Anhalt   7
2016 bis 2018 Verbandsliga Sachsen-Anhalt   6
2018 bis 2019 Oberliga Nordost   5
2019 bis 2020 Verbandsliga Sachsen-Anhalt   6
2020 bis 2023 Oberliga Nordost   5
2023 bis 2024 Verbandsliga Sachsen-Anhalt   6
seit 2024 Oberliga Nordost 5

Sachsen-Anhalt-Pokal

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Saison Datum Runde Paarung Ergebnis
2011/12 13.08.2011 1. Runde SV Blau-Weiß Farnstädt - SV Blau Weiß Zorbau 4:3
2012/13 18.08.2012 1. Runde SV Blau Weiß Zorbau - FC Grün-Weiß Piesteritz 1:3
2013/14 12.10.2013 2. Runde SV Braunsbedra - SV Blau Weiß Zorbau 6:3
2014/15 16.08.2014 2. Runde SV Blau Weiß Zorbau - 1. FC Bitterfeld-Wolfen 0:1
2015/16 14.11.2015 Achtelfinale SV Blau Weiß Zorbau - Hallescher FC 0:6
2016/17 02.09.2016 2. Runde BSV Halle-Ammendorf - SV Blau Weiß Zorbau 2:0
2017/18 25.03.2018 Halbfinale SV Blau Weiß Zorbau - 1. FC Lok Stendal 0:1
2018/19 17.11.2018 Viertelfinale SV Blau Weiß Zorbau - Hallescher FC 0:4
2019/20 12.10.2019 Achtelfinale SV Eintracht Lüttchendorf - SV Blau Weiß Zorbau 2:1
2020/21 10.10.2020 3. Runde 1. FC Romonta Amsdorf – SV Blau-Weiß Zorbau 2:0
2022/23 26.03.2023 Achtelfinale FC Einheit Wernigerode - SV Blau-Weiß Zorbau 4:0
2023/24 18.11.2023 Achtelfinale SV Blau-Weiß Zorbau - FC Einheit Wernigerode 1:4 n. V.
  • Meister der Kreisliga Weißenfels: 1998/99
  • Meister der Landesklasse: 2010/11
  • Burgenlandpokal-Sieger: 2011
  • Vizemeister der Landesliga Süd: 2015/16
  • Meister der Verbandsliga Sachsen-Anhalt: 2023/24
    • Vizemeister der Verbandsliga Sachsen-Anhalt: 2017/18, 2019/20
  • Halbfinale im Landespokal Sachsen-Anhalt: 2017/18
  • Kreismeister 2010 und 2011
  • Hallenkreismeister 2010

Sportplatz und Mehrzweckhalle

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Der Verein nutzt den Sportplatz Zorbau für seine Heimspiele. Das gesamte Sportgelände hat der Sportverein von der Gemeinde Zorbau gepachtet. 1953 wurde der Sportplatz in Zorbau fertiggestellt. Das Spielfeld wird seit 1956 genutzt. Das erste massive Sportlerheim wurde aus Abbruchmaterial der Ortschaft Mutzschen 1958/59 errichtet, welches anlässlich der 900-Jahrfeier 1989 zum ersten Mal erweitert wurde. 2018 wurde das Sportgelände modernisiert. Es besteht aus einem Hauptplatz und einem Kunstrasenplatz. Außerdem gibt es noch eine Mehrzweckhalle, die sich nicht auf dem Sportgelände befindet.[18]

Die Nachwuchsspielgemeinschaft Saaletal wird gebildet durch den SV Blau-Weiß Zorbau und dem SV Rot-Weiß Weißenfels. Sie unterhält Mannschaften von der A- bis zur G-Jugend.

Weitere Abteilungen

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Einzelnachweise

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  1. Über den Verein. Abgerufen am 1. Januar 2020.
  2. Geschichte: Der Sportverein in Zorbau. In: Facebook.com. Abgerufen am 1. Januar 2020.
  3. Dr. Statistik:: Abschlusstabellen | Bezirksklasse Halle 1990/1991 | Staffel 5 | Platz 11. In: Fußball-Archiv DDR. Abgerufen am 1. Januar 2020.
  4. Sportlicher Werdegang von 1995 bis 1998/99 (Informationen). In: Die Fans Media GmbH. Abgerufen am 1. Januar 2020.
  5. Ausführliche Tabelle Landesklasse 6 2010/11. In: FuPa GmbH Sachsen-Anhalt. Abgerufen am 1. Januar 2020.
  6. Carsten Roloff: Den Grundstein für den Aufstieg gelegt. In: MZ-Web.de. Abgerufen am 1. Januar 2020.
  7. Thomas Rinke: Zorbau ballert sich in die Verbandsliga. In: FuPa GmbH Sachsen-Anhalt. Abgerufen am 1. Januar 2020.
  8. "Für den Verein eine tolle Geschichte". In: FuPa.net Sachsen-Anhalt. Abgerufen am 1. Januar 2020.
  9. Ausführliche Tabelle Verbandsliga 17/18. FuPa.net Sachsen-Anhalt., abgerufen am 1. Januar 2020.
  10. Achtelfinale im Landespokal. FuPa.net Sachsen-Anhalt., abgerufen am 1. Januar 2020.
  11. Viertelfinale im Landespokal. In: FuPa.net Sachsen-Anhalt. Abgerufen am 1. Januar 2020.
  12. Halbfinale im Landespokal. In: FuPa.net Sachsen-Anhalt. Abgerufen am 1. Januar 2020.
  13. Aus der Landesklasse in die Oberliga. In: FuPa.net Sachsen-Anhalt. Abgerufen am 1. Januar 2020.
  14. Ausführliche Tabelle NOFV Oberliga Süd 2018/19. In: FuPa.net Sachsen-Anhalt. Abgerufen am 1. Januar 2020.
  15. Die Aufsteiger in Sachsen-Anhalt. Abgerufen am 13. Juni 2020.
  16. Tobias Schlegel: Gesunde Rivalität. In: MZ.de. 25. März 16, abgerufen am 27. August 2021.
  17. Namentlicher Werdegang. ronnysfanpage.de, abgerufen am 30. Dezember 2018.
  18. Sportgelände. In: SV Blau-Weiß Zorbau.de. Abgerufen am 1. März 2019.