Schlüssel (Heraldik)

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Der Schlüssel im Wappenschild als heraldische gemeine Figur ist ein Zeichen der Aufgeschlossenheit. Er ist auch Attribut für Petrus. Die Heiligenverehrung hat ihn dadurch in einige Wappen gebracht. Manchmal wird ein Wappenschlüssel auch als verschlossen interpretiert.

Viele Darstellungsmöglichkeiten und sonstige Besonderheiten sind hier nicht zu erwarten. Der Schlüssel kann als Einzelstück im Schild alle Lagen einer gemeinen Figur annehmen. Die Lage ist pfahlweise, balkenweise oder schragenweise. Er kann für sich schwebend (Normalfall) oder bei einer menschlichen Figur oder einem Wappentier als in den Händen/Fängen haltend, sowie vielfältig als sonstiges Beiwerk abgebildet sein. In Normallage weist die Reite (Ring) nach oben (natürlich hängend), die umgekehrte Lage wird blasoniert (gestürzter Schlüssel). Weil die Schlüssel meist symbolisch ein Tor aufschließen, ist die gestürzte Lage aber die weitaus verbreitetste (und wird deshalb, wenn der Bezug zu Petrus klar ist, manchmal nicht explizit angegeben). Normallage des Barts ist vom Halm (dem „Stiel“) rechtsweisend (vom Betrachter links), abweichende Lage wird ebenfalls gemeldet. Bei der Verwendung im Oberwappen wird der Knauf auf einer Figur abgebildet oder der Schlüssel zur eigenständigen Figur, auf der Krone oder dem Helm stehend.

Im Allgemeinen werden keine Details angegeben, alle Ausschmückungen sind dem Heraldiker überlassen, weitaus verbreitetste Darstellung ist aber der klassische Buntbartschlüssel. Der Bart wird meist durch eine recht einfache Form abgebildet, seltener als ein Doppelbart, er kann auch recht kompliziert ausgeformt werden und in sich vielfältige Aussparungen haben, etwa in Form von Kreuz oder Lilie, wie es auch bei historischen Schlüsseln üblich war (daher der Name „Buntbart“). Die Ringe sind oft als gotische Vierpassreite geformt.

In Wappen werden auch gekreuzte oder verschlungene in den Ringen sowie gegeneinandergelegte Schlüssel verwendet. Letztere können auch mit dem Ring am Bart des anderen liegen. Der oder die Schlüssel liegen oft gekreuzt hinter dem Wappenschild. Schlüssel und Zepter, Bischofsstab usw. werden auch mit Bändern oder Kordelschnüren zusammengehalten. Eine Besonderheit ist der Doppelschlüssel: Hier wird ein Schlüssel mit zwei entgegengesetzten Bärten, oft schon knapp über der Reite geteilt, oder an einem Schlüsselschaft mit zwei Bärten dargestellt.

Bevorzugt sind Metalle bei der Farbwahl, also Gold (gelb) oder Silber (weiß).

Das Bild ist in der kirchlichen Heraldik beliebt. Die Schlüssel Petri, also die gekreuzten Schlüssel insbesondere im Papst- und Vatikanwappen, sind ein Symbol für die Macht des Papstes als Stellvertreter Jesu Christi auf Erden. Diese gekreuzten Schlüssel werden Binde- und Löseschlüssel genannt.

gekreuzte Schlüssel
im Dreipass
Einzelschlüssel
Doppelschlüssel
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