Schloss Löwenstein

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Schloss Löwenstein, Luftbild 2008
Schloss Löwenstein, Zeichnung von Wilhelm Völker von 1851
Blick auf das Schloss um 1880
Historische Aufnahme der Hochaltarbilder von Eduard von Steinle, in der Schlosskapelle, 1909

Das Schloss Löwenstein ist ein Schloss in Kleinheubach im unterfränkischen Landkreis Miltenberg.

Geschichte

1721 erwarb Fürst Dominik Marquard zu Löwenstein-Wertheim-Rochefort – aus der neuen katholischen Linie des alten Adelsgeschlechts – die Herrschaft Kleinheubach, samt der von Georg Graf von Erbach gegen Ende des 16. Jahrhunderts erbauten Georgenburg, von Friedrich Karl Graf zu Erbach-Erbach. Die Herrschaft Kleinheubach fiel mit dem letzten Grafen Philipp von Rieneck über seine Frau Margarethe, Gräfin von Erbach, an das Erbacher Geschlecht.[1][2]

Dominik Marquard ließ das neue Schloss in den Jahren 1721 bis 1732 erbauen. Die Planung stammte von Louis Remy de la Fosse, der ab 1714 als leitender Architekt in Darmstadt in den Diensten des Landgrafen Ernst Ludwig von Hessen-Darmstadt stand. Die Ausführung der Arbeiten wurde von dem bekannten bayerischen Baumeister Johann Dientzenhofer († 1726) aus Bamberg sowie nach dessen Tod durch den Baumeister Rinscher aus Mannheim realisiert.[2] Die Bildhauerarbeiten stammten von dem Würzburger Hofbildhauer Jakob van der Auwera; weitere bekannte Handwerker waren am Bau beteiligt.[2]

Die Schlossanlage gilt aufgrund ihrer Großzügigkeit mit dem dreiflügligen Ehrenhof als ein bedeutendes Schloss des Spätbarock im südlichen Deutschland. Das heutige Schlossensemble wurde durch mehrere klassizistische Bauten ergänzt, das Gewächshaus (1780), den Dienerschaftsbau (1807−1824) und die Reitschule (1812). Die Schlosskapelle wurde 1870 von Eduard von Steinle im Nazarenerstil ausgemalt.[3]

Heutiger Eigentümer des Komplexes ist Alois Konstantin zu Löwenstein-Wertheim-Rosenberg.

Nutzung

Das Schloss wurde 1948 von der Deutschen Post, bzw. Fernmeldetechnischen Zentralamtes, zur Nutzung als Aus- und Bildungsstätte für den höheren und gehobenen fernmeldetechnischen Dienst angemietet.[4] Auch die Telekom, vertreten durch die DeTeImmobilien, nutzte nach der Privatisierung als Rechtsnachfolgerin das Schloss weiter.[5]

Literatur

  • Anton Rahrbach, Jörg Schöffl, Otto Schramm: Schlösser und Burgen in Unterfranken – Eine vollständige Darstellung aller Schlösser, Herrensitze, Burgen und Ruinen in den unterfränkischen kreisfreien Städten und Landkreisen. Hofmann Verlag, Nürnberg 2002, ISBN 3-87191-309-X, S. 94–95.

Weblinks

Commons: Schloss Löwenstein – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Gustav Simon: Die Geschichte der Dynasten und Grafen zu Erbach und ihres Landes. H. L. Brönner, Frankfurt am Main 1858, S. 241ff.
  2. a b c Die Kunstdenkmäler des Königreichs Bayern. Band 3: Regierungsbezirk Unterfranken. Heft 18: Felix Mader, Hans Karlinger: Bezirksamt Miltenberg. Mit einer historischen Einleitung von Max Kaufmann. Oldenbourg, München 1917 (Unveränderter Nachdruck. ebenda 1981, ISBN 3-486-50472-X).
  3. DuMont Kunstreiseführer Franken, 1999, Seite 83, ISBN 3770141865; Scan aus der Quelle
  4. Die organisatorische und personelle Entwicklung des FTZ; S. 18
  5. Schloss Kleinheubach

Koordinaten: 49° 43′ 9,4″ N, 9° 13′ 6,4″ O