Burg Frankenberg (Amorbach)
Burg Frankenberg | ||
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Kellergewölbe in den ergrabenen Burgresten | ||
Alternativname(n): | Castrum Frankenberg (castrum francenberg im Original) | |
Entstehungszeit: | um 800 | |
Burgentyp: | Höhenburg, Gipfellage | |
Erhaltungszustand: | Burgstall, Kellerest | |
Ständische Stellung: | Gaugraf | |
Bauweise: | Odenwald Sandstein (Grundmauern) | |
Ort: | Amorbach und Weilbach-„Gotthardsberg“ | |
Geographische Lage | 49° 39′ 17,1″ N, 9° 12′ 47,1″ O | |
Höhe: | 304 m ü. NN | |
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Die Burg Frankenberg ist eine abgegangene früh- und hochmittelalterliche Gipfelburg an der Stelle der Klosterruine auf dem 304 m ü. NN hohen Gotthardsberg (früher Frankenberg) zwischen Amorbach und Weilbach im Landkreis Miltenberg in Bayern, dessen Gipfel sich etwa 150 Höhenmeter über dem Talgrund der im Südwesten und Westen passierenden Mud erhebt.[1]
Inhaltsverzeichnis
Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Nach einer Überlieferung soll der fränkische Gaugraf Ruthard auf dem Frankenberg das „Castrum Frankenberg“ erbaut haben. 1138 wurde der Burg eine dem Hl. Godehard von Hildesheim geweihte Kapelle hinzugefügt. Seitdem wird der Berg „Gotthardsberg“ genannt.
Die Burg auf Geheiß und Edikt Kaiser Friedrich Barbarossas auf dem Reichstag zu Würzburg 1168 zerstört, durfte nicht wieder aufgebaut werden (siehe auch Güldene Freiheit).[2]
Mit Beginn des 13. Jahrhunderts wurde auf der Burgstelle ein Nonnenkloster der Zisterzienserinnen erbaut, das 1525 im Zuge des Bauernkrieges niedergebrannt wurde, und heute eine gut erhaltene Ruine ist.
1244/1245 versuchte Konrad I. von Dürn, der damals die Vogtei über das Kloster Amorbach und seine Ländereien ausübte, den Gotthardsberg erneut zu befestigen, was aber am erbitterten Widerstand des Klosters scheiterte.[3]
Im Umfeld der Ruine der Klosterkirche, einer dreischiffige Pfeilerbasilika mit überragendem aber schmalem Treppenturm, sind von der ehemaligen Burganlage stammende Mauerreste erhalten. Bei Ausgrabungen[4] durch das Archäologische Spessartprojekt (ASP) in den Jahren 2010 bis 2012 wurden Kellergewölbe und weiter Mauerreste inklusive interessanter Funde (diese der Klosterzeit zuordbar) freigelegt und gesichert.[5][6][7] Teile von der Burg zugeordneten Mauerresten wurden in Opus spicatum-Technik errichtet.[8]
Der Burgstall ist als Bodendenkmal nach der Bayerischen Denkmalliste auf Basis des bayerischen Denkmalschutzgesetzes vom 1. Oktober 1973, mit der Nummer D-6-6321-0041: Archäologische Befunde im Bereich des ehem. mittelalterlichen Klosters und untertägige Teile der frühneuzeitlichen Kirchenruine St. Gotthard sowie hochmittelalterlicher Burgstall ausgewiesen.[9]
Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Wolfgang Hartmann: Die Zerstörung der Burg Frankenberg bei Amorbach durch Kaiser Friedrich Barbarossa. In: Mainfränkisches Jahrbuch (1993), S. 76–91.
- Christine Reichert, Harald Rosmanitz: Porphyr auf dem Gotthardsberg. In: Das archäologische Jahr in Bayern, 2010. Konrad Theiss Verlag, Stuttgart 2011, S. 150 ff.
- Peter W. Sattler, Marion Sattler: Burgen und Schlösser im Odenwald. Ein Führer zu historischen Sehenswürdigkeiten. Druckhaus Diesbach, Weinheim 2004, ISBN 3-936468-24-9, S. 111–112.
Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

- Der Gotthardsberg: Burg – Kloster – Aussichtspunkt, Webseite des ASP mit Informationen zur Ausgrabung
- Eintrag zu Burg Frankenberg in der privaten Datenbank „Alle Burgen“
Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- ↑ Lage des Burgstalles im Bayerischen Denkmal-Atlas
- ↑ Wolfgang Hartmann: Die Zerstörung der Burg Frankenberg bei Amorbach durch Kaiser Friedrich Barbarossa, S. 76–91
- ↑ Friedrich Johann Hildenbrand: Die Gotthardruine bei Amorbach in Franken, Amorbach 1892, S. 12
- ↑ Die Ausgrabungen wurden vom Projekt der Arbeitsgemeinschaft „Gotthardsberg“ initiiert, der der Heimat- und Geschichtsverein Amorbach, der Heimatsverein Weilbach-Weckbach, die Stadt Amorbach und Gemeinde Weilbach angehören. Das Archäologische Spessartprojekt führte die Grabungen durch und ist für die wissenschaftliche Auswertung verantwortlich. Eine maßgebliche Förderung erfolgte durch die Kulturstiftung des Regierungsbezirks Unterfranken.
- ↑ Christine Reichert, Harald Rosmanitz: Porphyr auf dem Gotthardsberg, S. 150 ff.
- ↑ Peter W. Sattler, Marion Sattler: Burgen und Schlösser im Odenwald, S. 112
- ↑ Der Gotthardsberg – Funde – Bodenfliesen, Webseite des ASP mit Informationen zu den Bodenfunden; abgerufen am 27. November 2017
- ↑ Der Gotthardsberg – Grabungstagebuch 2012, Webseite des ASP zu den Ausgrabungen von 2012, vgl. Bilder vom 16. und 22. August 2012; abgerufen am 20. Februar 2018
- ↑ Benehmen ist noch nicht hergestellt