Selina Grotian

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Selina Grotian
Verband Deutschland Deutschland
Geburtstag 25. März 2004 (20 Jahre)
Geburtsort Garmisch-Partenkirchen
Karriere
Beruf Zollbeamtin
Verein SC Mittenwald
Trainer Heimtrainer:
Bernhard Kröll, Albert Neuner,
Benedikt Ertl
DSV-Kader:
Kristian Mehringer,
Sverre Olsbu Røiseland
Aufnahme in den
Nationalkader
2020 (Nachwuchskader)
2023 (Nationalmannschaft)
Debüt im IBU-Cup 29. November 2022
IBU-Cup-Siege 2 Einzelsiege
Debüt im Weltcup 18. März 2023
Status aktiv
Medaillenspiegel
WM-Medaillen 0 × Goldmedaille 0 × Silbermedaille 1 × Bronzemedaille
EM-Medaillen 1 × Goldmedaille 1 × Silbermedaille 1 × Bronzemedaille
JWM-Medaillen 5 × Goldmedaille 1 × Silbermedaille 2 × Bronzemedaille
JEM-Medaillen 2 × Goldmedaille 0 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
SJWM-Medaillen 1 × Goldmedaille 0 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
 Biathlon-Weltmeisterschaften
Bronze 2024 Nové Město Staffel
 Biathlon-Europameisterschaften
Gold 2023 Lenzerheide Verfolgung
Silber 2023 Lenzerheide Mixed-Staffel
Bronze 2023 Lenzerheide Einzel
 Biathlon-Juniorenweltmeisterschaften
Bronze 2021 Obertilliach Jugend-Sprint
Gold 2022 Soldier Hollow Jugend-Verfolgung
Silber 2022 Soldier Hollow Jugend-Staffel
Bronze 2022 Soldier Hollow Jugend-Einzel
Gold 2023 Schtschutschinsk Mixed-Staffel
Gold 2023 Schtschutschinsk Staffel
Gold 2023 Schtschutschinsk Sprint
Gold 2023 Schtschutschinsk Verfolgung
 Biathlon-Junioreneuropameisterschaften
Gold 2022 Pokljuka Sprint
Gold 2022 Pokljuka Verfolgung
 Sommerbiathlon-Junioren-WM
Gold 2022 Ruhpolding Sprint
Weltcupbilanz
Gesamtweltcup 29. (2023/24)
Einzelweltcup 56. (2023/24)
Sprintweltcup 22. (2023/24)
Verfolgungsweltcup 28. (2023/24)
Massenstartweltcup 34. (2023/24)
 Podiumsplatzierungen 1. 2. 3.
Staffel 0 1 1
IBU-Cup-Bilanz
Gesamt-IBU-Cup 06. (2022/23)
letzte Änderung: 18. März 2024

Selina Grotian (* 25. März 2004 in Garmisch-Partenkirchen) ist eine deutsche Biathletin. Ihr bislang größter Erfolg ist der Gewinn der Bronzemedaille mit der deutschen Staffel bei den Weltmeisterschaften 2024.

Selina Grotian begann nach dem Vorbild ihrer beiden älteren Brüder im Alter von sechs Jahren mit dem Skilanglauf und im Alter von neun Jahren mit dem Biathlon.[1] Sie startet für den Skiclub Mittenwald aus ihrem Heimatort und trainiert am Biathlon-Stützpunkt des Skigaus Werdenfels in Kaltenbrunn unter der Leitung von Bernhard Kröll, Albert Neuner und Benedikt Ertl.

Nachdem Grotian 2022 das Abitur am Werdenfels-Gymnasium in Garmisch-Partenkirchen abgelegt hatte, wurde sie in die Sportfördergruppe der Bundeszollverwaltung, das Zoll Ski Team, aufgenommen.

Grotian gehörte von Beginn ihrer Karriere an zu den stärksten Biathletinnen ihres Jahrgangs in Deutschland. In der Gesamtwertung des DSV-Schülercups erreichte sie 2017/18 und 2018/19 jeweils Platz vier in den Altersklassen 14 und 15. In der folgenden Saison 2019/20 durfte sie erstmals im Deutschlandpokal starten, wo sie in der Altersklasse 16 Dritte der Gesamtwertung war.

Mit diesem Ergebnis wurde Grotian zur nächsten Saison 2020/21 erstmals in den Nachwuchskader des Deutschen Skiverbands und die Lehrgangsgruppe 2b, das Jugendteam, aufgenommen. Aufgrund der COVID-19-Pandemie wurden in diesem Jahr fast alle nationalen Wettbewerbe abgesagt. Das Trainerteam um Denny Andritzke nominierte Grotian jedoch aufgrund interner Leistungen für die Jugend-Rennen der Juniorenweltmeisterschaften in Obertilliach.[2] Dort gewann sie Bronze im Sprint. Im Einzel wurde sie Elfte, in der Verfolgung Achte und mit der Staffel Vierte.

Zu Beginn der Saison 2021/22 gewann Selina Grotian im Dezember die ersten beiden Deutschlandpokalrennen in ihrer Altersklasse (Jugend 2), wobei sie im Langlauf jeweils deutlich die Bestzeit aufstellte. Nachdem sie diese Leistungen Anfang Januar 2022 am Notschrei bestätigt hatte, kam sie auf der Pokljuka erstmals im IBU-Junior-Cup zum Einsatz. Dabei verfehlte sie bereits im ersten Rennen den Sieg knapp um nur 0,8 Sekunden. In der Folgewoche gewann Grotian bei den an gleicher Stelle stattfindenden Junioren-Europameisterschaften mit Laufbestzeit die Goldmedaille im Sprint und dann auch in der Verfolgung.

Bei den Biathlon-Juniorenweltmeisterschaften 2022 im US-amerikanischen Soldier Hollow kehrte Grotian in die Jugend-Altersklasse zurück und gewann in dieser zunächst im Einzel Bronze. Im Sprint verpasste sie eine Medaille als 4. um zwei Sekunden; in der anschließenden Verfolgung erreichte sie dann den Weltmeistertitel. Mit der Silbermedaille in der Staffel schloss sie die Wettkämpfe als erfolgreichste Jugend-Athletin ab.

Zur Saison 2022/23 wurde Selina Grotian, obwohl sie noch zur Jugend-Klasse zählte, vom Deutschen Skiverband in die von Andreas Birnbacher trainierte Juniorinnen-Lehrgangsgruppe 2a aufgenommen.

Ende August 2022 nahm Grotian an den Juniorenrennen der Sommerbiathlon-Weltmeisterschaften in Ruhpolding teil. Dort gewann sie – nach Rang acht im Supersprint – im Sprint den Weltmeistertitel und verpasste in der Verfolgung als Vierte eine Medaille. An den Deutschen Meisterschaften in Oberhof in der darauffolgenden Woche nahm sie nicht teil.

Zu Beginn des Winters qualifizierte sich Selina Grotian bei internen Qualifikationsrennen in Obertilliach überraschend für das deutsche IBU-Cup-Team und gab beim Saisonauftakt in Idre ihr Debüt im internationalen Erwachsenenbereich. Dort erreichte sie im Sprint bereits ihren ersten Sieg in der Rennserie. Bei den folgenden Stationen in Ridnaun und auf der Pokljuka stabilisierte sie sich in den Top 15. Beim Höhepunkt der IBU-Cup-Saison, den Biathlon-Europameisterschaften im schweizerischen Lenzerheide, gewann Grotian das Verfolgungsrennen. Zusätzlich erreichte sie die Silbermedaille in der Mixed-Staffel und Bronze im Einzel, womit sie die Titelkämpfe als erfolgreichste weibliche Teilnehmerin abschloss.

Im März 2023 nahm Grotian an den Juniorenweltmeisterschaften im kasachischen Schtschutschinsk teil. Dort erreichte sie in vier von fünf Rennen die Goldmedaille. Die deutschen Juniorinnen- und Mixed-Staffeln konnten sich jeweils vor Frankreich und Norwegen durchsetzen und in Sprint und Verfolgung gewann Grotian mit etwa einer Minute Vorsprung gegen fast ausnahmslos ältere Konkurrenz.

Als erfolgreichste Teilnehmerin der Junioren-WM erhielt Grotian ein persönliches Startrecht für das Weltcupfinale in Oslo, wo sie mit Platz 44 im Sprint debütierte.

Zur Saison 2023/24 wurde Selina Grotian in die Lehrgangsgruppe 1a des DSV, d. h. die A-Nationalmannschaft, aufgenommen. Die Deutschen Meisterschaften in Ruhpolding im September verpasste sie krankheitsbedingt. Bei den Qualifikationsrennen der deutschen Mannschaft in Sjusjøen im November qualifizierte sie sich für den Weltcupauftakt in Östersund. Dort debütierte sie mit Platz 77 im Einzel und erreichte als Dritte mit der Staffel bereits im zweiten Rennen ihren ersten Podiumsplatz. In Sprint und Verfolgung wurde sie jeweils 21. Bei den beiden nächsten Weltcup-Stationen in Hochfilzen und Lenzerheide kam sie mit durchwachsenen Schießleistungen nicht über Platz 33 hinaus.

Nach dem Jahreswechsel landete Grotian im Sprint in Oberhof erneut auf Platz 21, fiel allerdings mit sieben Fehlern in der Verfolgung auf Platz 47 zurück. Daraufhin verlor sie ihren Platz im Weltcup-Team und sie ging beim IBU-Cup in Ridnaun an den Start, wo sie im Massenstart den zweiten Platz erreichte. Nach dieser Leistung sollte sie in der Folgewoche in Antholz wieder im Weltcup laufen, konnte allerdings aufgrund eines Magen-Darm-Infekts kurzfristig nicht starten.

Im Februar 2024 wurde Selina Grotian, obwohl sie die Qualifikationsnorm des Deutschen Skiverbands nicht erbracht hatte, als Ersatzläuferin für die Biathlon-Weltmeisterschaften in Nové Město na Moravě nominiert. Im Einzel erhielt sie für Sophia Schneider dennoch einen Einsatz. Dort schoss sie erstmals in ihrer Karriere in einem Rennen viermal fehlerfrei und erreichte mit Platz vier ihr mit Abstand bestes Ergebnis auf Weltcup-Niveau. Daraufhin wurde sie für die Staffel aufgestellt, in der sie mit Janina Hettich-Walz, Vanessa Voigt und Schneider die Bronzemedaille gewann. Im abschließenden Massenstart landete sie auf dem 30. und letzten Platz.

Nach den Weltmeisterschaften starte Grotian im Weltcup in Oslo erstmals in der Single-Mixed Staffel und wurde dort mit Justus Strelow sechste. Bei den Rennen in Nordamerika erreichte sie ihre bis dahin besten Ergebnisse. In Soldier Hollow wurde sie in Sprint und Verfolgung 13. und mit der Staffel Zweite. Beim Saisonfinale in Canmore verbesserte sie sich nach Platz 18 im Sprint auf Platz elf in der Verfolgung und qualifizierte sich somit für den Massenstart, in dem sie 14. wurde. Grotian beendete die Saison auf Platz 29 im Gesamtweltcup.

Selina Grotian stammt aus Mittenwald. Ihr älterer Bruder Tim war ebenfalls als Biathlet aktiv und gewann die Gesamtwertung des IBU-Junior-Cups 2018/19.

Weltcupplatzierungen

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Die Tabelle zeigt alle Platzierungen (je nach Austragungsjahr einschließlich Olympische Spiele und Weltmeisterschaften).

  • 1.–3. Platz: Anzahl der Podiumsplatzierungen
  • Top 10: Anzahl der Platzierungen unter den ersten zehn (einschließlich Podium)
  • Punkteränge: Anzahl der Platzierungen innerhalb der Punkteränge (einschließlich Podium und Top 10)
  • Starts: Anzahl gelaufener Rennen in der jeweiligen Disziplin
  • Staffel: inklusive Mixed- und Single-Mixed-Staffeln
Platzierung Einzel Sprint Verfolgung Massenstart Staffel Gesamt
1. Platz  
2. Platz 1 1
3. Platz 1 1
Top 10 4 4
Punkteränge 1 6 4 1 4 16
Starts 2 7 6 1 4 20
Stand: Saisonende 2023/24

Weltmeisterschaften

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Einzelwettbewerbe Staffelwettbewerbe
Einzel Sprint Verfolgung Massenstart Frauenstaffel Mixed-Staffel S.-M.-Staffel
Weltmeisterschaften 2024
Tschechien Nové Město
4. 30. Bronze 3.

Europameisterschaften

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Europameisterschaft Einzel Sprint Verfolgung Mixed-
Staffel
Single-Mixed-
Staffel
Jahr Ort
2023 Schweiz Lenzerheide 3. 5. 1. 2.

Junioren-Weltmeisterschaften

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Weltmeisterschaften Einzel Sprint Verfolgung Staffel Mixed-
Staffel
Jahr Ort Altersklasse
2021 Osterreich Obertilliach Jugend 11. 3. 8. 4. N/A
2022 Vereinigte Staaten Soldier Hollow Jugend 3. 4. 1. 2.
2023 Kasachstan Schtschutschinsk Junioren 5. 1. 1. 1. 1.

Einzelnachweise

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  1. Wer ist Selina Grotian? In: biathlonworld.com. IBU, 11. November 2022, abgerufen am 5. Dezember 2022.
  2. Ilka Schweikl: Nominierungen aus Deutschland, Österreich, Schweiz und Italien zur Jugend- und Junioren-Weltmeisterschaft in Obertilliach. In: biathlon-nachwuchs.de. 22. Februar 2021, abgerufen am 5. Dezember 2022.