Stara Sil

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Stara Sil
Стара Сіль
Wappen von Stara Sil
Stara Sil (Ukraine)
Stara Sil (Ukraine)
Stara Sil
Basisdaten
Oblast: Oblast Lwiw
Rajon: Rajon Sambir
Höhe: 353 m
Fläche: 1,93 km²
Einwohner: 1.074 (1. Januar 2022)
Bevölkerungsdichte: 556 Einwohner je km²
Postleitzahlen: 82066
Vorwahl: +380 3238
Geographische Lage: 49° 29′ N, 22° 58′ OKoordinaten: 49° 29′ 22″ N, 22° 57′ 53″ O
KATOTTH: UA46080150020045002
KOATUU: 4625155700
Verwaltungsgliederung: 1 Siedlung städtischen Typs
Bürgermeister: Oleh Folys
Adresse: 82066 смт. Стара Сіль
Statistische Informationen
Stara Sil (Oblast Lwiw)
Stara Sil (Oblast Lwiw)
Stara Sil
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Stara Sil (ukrainisch Стара Сіль; russisch Старая Соль/Staraja Sol, polnisch Stara Sól oder älter Starasól) ist eine Siedlung städtischen Typs im Rajon Sambir der Oblast Lwiw im Westen der Ukraine südwestlich der Oblasthauptstadt Lemberg am Fuße der Waldkarpaten gelegen.

Kirche im Ort

Am 12. Juni 2020 wurde die Siedlungsratsgemeinde Stara Sil, zu der auch die Dörfer Stara Ropa (Стара Ропа) und Twari (Тварі) gehörten, aufgelöst und die Orte ein Teil der Stadtgemeinde Staryj Sambir (Старосамбірська міська громада/Starosambirska miska hromada)[1], die Stadt Staryj Sambir liegt etwa 5 Kilometer südlich.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ort wurde 1255 zum ersten Mal schriftlich erwähnt und erhielt 1421 civitatem seu opidum dictum Zalczbork alio nomine Slone circa zuppas salis Solony et Olchowy Pothok das Magdeburger Stadtrecht. Der deutsche Name Salzburg (alle Nebennamen waren vom Salz abgeleitet) deutete auf einem bedeutendem Anteil deutscher Bewohner. Der polnische erste Ortsname Słone war vom Adjektiv słony – salzig (ukrainisch sołonyj mit dem Volllaut, siehe Solony im Dokument aus 1421; altruthenisch sol > ukrainisch sil) abgeleitet und wurde zu Schol im Jahr 1508 zu Sol (1599) und Stara Sol (alte Salze).[2] Schon vor der Gründung der Stadt gab es im Ort eine orthodoxe Kirche, die römisch-katholische Kapelle wurde 1469 zu einer Kirche. Die Stadt verfiel im 17. Jahrhundert.[3] Im frühen 18. Jahrhundert wurden die letzten Salzsiedereien erschlossen.[2] Von 1774 bis 1918 gehörte die Stadt unter seinem polnischen Namen Stara Sól zum österreichischen Kronland Galizien und war von 1854 bis 1867 Sitz einer Bezirkshauptmannschaft[4], danach wurde der Bezirk auf die Bezirke Sambor, Staremiasto und Przemysl aufgeteilt[5] sowie ein Bezirksgericht des späteren Bezirks Stary Sambor eingerichtet.

Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges kam der mehrheitlich polnische[6] Ort zu Polen (in die Woiwodschaft Lwów, Powiat Sambor), wurde im Zweiten Weltkrieg 1939 bis 1941 von der Sowjetunion und dann bis 1944 von Deutschland besetzt und hier in den Distrikt Galizien eingegliedert. Während der sowjetischen Besetzung wurde der Stara Sil der Status einer Siedlung städtischen Typs verliehen. Nach dem Krieg kam es zum Austausch der Polen aus der Stadt für Ukrainer aus Polen.[3]

Nach dem Ende des Krieges wurde der Ort der Sowjetunion zugeschlagen, dort kam das Dorf zur Ukrainischen SSR und ist seit 1991 ein Teil der heutigen Ukraine.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Stara Sil – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Розпорядження Кабінету Міністрів України від 12 червня 2020 року № 718-р "Про визначення адміністративних центрів та затвердження територій територіальних громад Львівської області
  2. a b Władysław Makarski: Nazwy miejscowości dawnej ziemi przemyskiej [Die Namen der Ortschaften des ehemaligen Przemyśler Landes]. Towarzystwo Naukowe Katolickiego Uniwersytetu Lubelskiego Jana Pawła II, Lublin 1999, ISBN 83-8770372-9, S. 253 (polnisch).
  3. a b Grzegorz Rąkowski: Ukraińskie Karpaty i Podkarpacie, część zachodnia. Przewodnik krajoznawczo-historyczny. Oficyna Wydawnicza „Rewasz“, Pruszków 2013, ISBN 978-83-62460-31-1, S. 355–360 (polnisch).
  4. Reichsgesetzblatt vom 24. April 1854, Nr. 111, Seite 401
  5. Reichsgesetzblatt vom 23. Jänner 1867, Nr. 17, Seite 39
  6. Detaillierte ethnische Karte Ostgaliziens im Jahr 1939 von Wolodymyr Kubijowytsch